Paolo Giordano – Die Einsamkeit der Primzahlen

Erster Satz: Alice Della Rocca hasste die Skischule.

Das Buch beginnt mit den Schicksalsschlägen, die Alice und Mattia als kleine Kinder trafen: Alice hatte einen schweren Skiunfall allein auf einer gesperrten Piste und gibt ihrem Vater die Schuld daran, dass sie seitdem humpelt; Mattia ließ seine geistig behinderte Zwillingsschwester auf dem Weg zu einer Geburtstagsparty im Park zurück um sich einmal nicht von ihr blamieren zu lassen und hat sie seitdem nie wieder gesehen. Beide kämpfen sich als Außenseiter durch die Schulzeit und kompensieren ihre Traumata mit selbstzerstörerischem Verhalten.
Als die beiden sich treffen, erkennen sie sofort eine feine Verbindung, können aber nicht genug aufeinander zu gehen um tatsächlich eine Beziehung aufzubauen. Mattia, der eine Begabung für Zahlen hat, vergleicht ihr Verhältnis mit den titelgebenden „Primzahlzwillingen“ (wie 11 und 13 oder 179 und 181) – sie haben eine Besonderheit gemein und sind sich nahe, können sich jedoch nie berühren.

Wir begleiten Alice und Mattia abwechselnd beim Heranwachsen: Zunächst das Unglück im Kindesalter, dann die Teenager, die sich in der Schule kennen lernen, später bei Mattias Diplomarbeit und Alices Ausbildungs zur Fotografin und ein letztes Mal einige Jahre später, als die beiden sich scheinbar schon auseinander gelebt hatten. Diese Zeit- und Perspektivensprünge machen das Buch nicht sonderlich flüssig und die Selbstzerstörung der beiden ist wirklich deprimierend. Ein bedrückendes Buch.

Nach dem Update ist vor dem Zusammenbruch

Vor rund einem Jahr habe ich das Update für mein Galaxy SII weggedrückt – hatte grade keine Zeit, wollte grade was anderes, war überrascht von der Anfrage nach dem Samsung-Account – irgendwas ist ja immer. Irgendwann fragte dann der Schatz vorsichtig nach, laut diversen Internetquellen hätte es bei mir [=meinem Handy] doch schon so weit sein müssen, wann kommt es denn nun? [Sprachliche Parallelen zur Geburt sind zwar eigentlich unbeabsichtigt, aber durchaus treffend.] Eine Weile war mir das egal, dann wurde mir klar, dass dieses Update wohl kein zweites Mal aufpoppen wird, ein paar Mal suchte ich halbherzig danach, eines Tages durchwühlte auch der Schatz zielstrebig und erfolglos die Datenwelten, doch das Ice Cream Sandwich schien verloren.
Bis kürzlich jemand andeutete, das sei seine leichteste Übung. Eine kurze Mail später begann Fabio (mein Handy) es herunter zu laden. Das war um halb 11.
Um 14.20h hatte es sämtliche Updates installiert und mir meine sorgsam über Jahre hinweg perfektionierte Benutzeroberfläche komplett zerschossen. Hinzu kommt, dass ausgerechnet meine liebsten Widgets ihre (für mich) essentiellen Funktionalitäten verloren haben. Was habe ich gelitten! Bis 16h war der gröbste Schaden behoben, die Apps wieder an ihren Plätzen, und inzwischen läuft das Email-Widget in meiner persönlichen Betatestphase. Und ich frage mich bloß: Warum nur immer dieser Drang nach Veränderungen wenn die Welt doch so, wie ist, wunderschön ist?

Sebastian Fitzek – Der Nachtwandler

Erster Satz: Der Patient lag noch nicht einmal eine halbe Stunde auf der Station, und schon machte er Ärger.

Leon hatte als Kind Hypersomnie: Er schlafwandelte so intensiv, dass man ihn für wach halten konnte. Seit er mit einem Messer in der Hand am Bett seines Pflegebruders geweckt und daraufhin weggegeben wurde, ist er außerdem überzeugt, dass er im Schlaf ein agressiver, brutaler Mensch ist. Dank neuen Pflegeeltern und einem guten Psychiater ist das jedoch alles längst Geschichte, als er mit seiner Frau Natalie in eine großartige neue Wohnung einzieht. Bis er eines Morgens erwacht und sie beim Kofferpacken erwischt – mit einem blauen Auge, einem abgebrochenen Zahn und einem ausgerissenen Fingernagel. Überzeugt, dass seine gewalttätigen Schlafwandlungen zurückgekehrt sind, bestellt er sich eine Stirnkamera, deren Aufzeichnungen er am nächsten Tag kaum glauben kann: Der schlafende Leon schiebt den Kleiderschrank zur Seite und öffnet eine dahinter liegende, mit Zahlenschloss gesicherte Panzertür.
Spätestens als er in der Wohnung Dinge findet, die Natalie bei ihrem Auszug mitgenommen hatte und dann auch noch ihr Handy in dem Schacht hinter der Tür liegt, ist Leon wild entschlossen, die geheimen Tunnel in dem Haus zu durchforsten und wieder gut zu machen, was immer er im Schlaf angerichtet hat.

Spannung pur! Und ein absoluter Mindfuck, Herr Fitzek muss komplett durchgeknallt sein – großartig! Dieses Buch lässt sich wirklich schwer aus der Hand legen. Ich muss zugeben, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr stößt mir auch sauer auf, aber ich war durchgängig gut unterhalten, also was solls? Gruselgarantie!

Sebastian Fitzek – Der Augensammler

Erster Satz: Es gibt Geschichten, die sind wie tödliche Spiralen und graben sich mit rostigen Widerhaken tiefer und tiefer in das Bewusstsein dessen, der sie sich anhören muss.

Zu Beginn des Buches hat sich der „Augensammler“ bereits einen Namen in Berlin gemacht: Er ermordet Frauen um ihr Kind zu entführen und hinterlässt dem Vater eine Stopuhr mit einem Countdown von 45 Stunden, in denen er Zeit hat zu suchen. Nach bislang immer erfolglosem Ablauf der Frist wird das Kind erstickt aufgefunden, ein Auge hat der Serienmörder entfernt. Alexander Zorbach ist Journalist seit er aus dem Polizeidienst ausschied. Bei der vierten Entführung des Augensammlers bahnt sich plötzlich eine merkwürdige Verbindung zwischen ihm und dem Psychopathen an: Noch 45 Stunden bis die Zwillinge sterben müssen und die Polizei jagt Zorbach, der den Augensammler jagt, der wiederum Hinweise für Zorbach und dessen blinde Begleiterin streut…

Spannend, fesselnd, interessant, dagegen kann man nichts sagen. Aber! Fitzek beschließt jedes der 84 Kapitel mit einem Cliffhanger, der aber oft nur vorgetäuscht ist. Zum Beispiel (sinngemäß): Auf dem Video sah ich mich selbst. Nächstes Kapitel. Beziehungsweise einen Mann, der die gleiche Kleidung trug wie ich. Das finde ich billig und blöd, das hat er eigentlich nicht nötig. Außerdem gibt es einen als/wie-Fehler, der mir bitter aufgestoßen ist. Das mag auf hohem Niveau gejammert ist, denn Fitzek ist meiner Meinung nach einer der besten deutschen Krimi/Thriller-Autoren, aber das hier ist irgendwie nicht das beste Buch von ihm. Darum habe ich auch, als ich mir gestern die Fortsetzung „Der Augenjäger“ holen wollte (der aber offenbar gar nicht direkt an den ersten Band anschließt…?), lieber zum neuen Thriller „Der Nachtwandler“ gegriffen…

Belly Off – Finale

Der MC, der armearme Jetsetter, hat die letzte Woche schleifen lassen, darum hat er spontan bekannt gegeben, dass das Projekt um eine Woche verlängert wird. Nichts da, ich habe letzte Woche den Endspurt ausgerufen, und sehe mich heute dann auch als fertig. Obwohl ich mich natürlich nicht lumpen lassen werde, etwaige Verbesserungen innerhalb der Frist zu ergänzen.

Also, dann schaue ich mal auf die zwölf Projektwochen zurück – zunächst mal auf das Gewicht. Gestartet bin ich mit 81,2 Kilo … und obwohl das eigentlich schon eine Notbremsenzahl ist, hatte ich nach der fünften Woche den persönlichen Projekthöchstwert von 81,9 Kg auf den Rippen. Heute bin ich bei 79,8 Kg und habe somit nach dem Aufs und Abs der ersten Wochen [Dienstag ist bei meiner Waage aber echt immer ein Ausreißertag!] in sechs Wochen immerhin über zwei Kilo verloren! edit: Und es geht weiter herunter – eine Woche später sind es sogar schon über 2,5 Kilo minus.
Schon klar, auf 12 Wochen gesehen sind zwei Kilo nun echt kein klasse Ergebnis und im Projekt haben einige sechs Kilo und mehr verloren *Respekt!*, aber ich hänge ja jetzt schon ziemlich lange bei der 80er-Schwelle fest und so langsam, wie das jetzt vor sich ging, bin ich hoffentlich nun dauerhaft darunter.

In der dritten Projektwoche habe ich mich bei McFit angemeldet, war aber erst ab der sechsten Woche auch mehr als einmal wöchentlich dort. Darauf bin ich inzwischen richtig stolz, denn ich habe mir da eine neue Gewohnheit geschaffen und liebe es, die Erfolge so direkt auf dem Papier sehen zu können:

(Zum Vergrößern anklicken.)

Ich bin an allen Geräten und Übungen fleißig dabei, habe sogar den Butterfly Reverse und den Rückenstrecker bezwungen – yeeha! Ich find’s total super. Und nicht nur auf dem Papier sieht man Fortschritte, ich hab richtige Muckis gekriegt! Ein Vorher-Foto dazu gibt es nicht, weil ich nicht erwartet hätte, tatsächlich etwas Sichtbares vorweisen zu können.

Als frischgebackene Sportlerin war ich sogar gestern zum quasi-ersten Mal mit einer Freundin joggen. Ja, nur vier Kilometer und davon auch mehr als die Hälfte im Schritttempo, aber immerhin – ein Anfang ist gemacht. Ich werde dran bleiben. edit: Und wir bleiben dran! Das zweite Mal lief sogar deutlich besser.

Mein Ziel war: fünf Kilo verlieren, bei der Kombi aus Lieblingsjeans und zerfleddertem Gürtel ein Gürtelloch gut machen. Die fünf Kilo waren zu optimistisch angesetzt, aber heute war dann noch Stunde der Wahrheit für bewussten Gürtel, der jetzt drei Monate in der Schublade auf seinen Test geharrt hat. Und siehe da: Das zweite Loch ist nutzbar! Ja, ist mir schon klar, auf dem Foto erkennt man nichts (und diesen Spiegel müsste ich auch mal wieder putzen), aber einen anderen Beweis hab ich nunmal nicht…

Trotz gewisser Defizite bin ich darum doch durchaus zufrieden mit mir und dem Projekt. Die Zahlen sehen zwar nicht so aus, wie ich sie gern gehabt hätte, doch wen interessieren die schon? Ich fühle mich wohler und fitter, und darauf kommt es doch schließlich an.

Meinen Glückwunsch auch an die Mitstreiter, die die drei Monate durchgehalten haben: MathisUliFrankIlovechaosDirk S.VorstadtprinzessinDirk O.JanOliverSebastianGelruebAntjeJulia McRedNicoleVeraKlaeuiRebeccaTylerdie hypesRus-JungsIdeenkindKai NehmCan / RnBHuckiMarcoMinaHermannWasserstoff und natürlich MC Winkel.
Bei vielen hat sich zum Ende ein Hänger eingestellt, den ich ja eher am Anfang hatte; einige haben richtig heftig abgenommen, bravo! Und fast alle haben durch das Projekt einen neuen Blickwinkel gewonnen, der auch danach nicht so schnell verloren gehen wird. Leute, wir dürfen uns alle einmal ordentlich auf die eigene Schulter klopfen.

George Pelecanos – Der Totengarten

Erster Satz: Der Schauplatz des Verbrechens befand sich im Bereich der unteren 30er Straßennummern – nicht weit von der E Street, am Rand des Fort Dupont Park, in einem Viertel namens Greenway im 6th District von Southeast D.C.

Zwanzig Jahre vor der eigentlichen Handlung des Buches bewachen die frischgebackenen Polizisten Ramone und Holiday zusammen die Absperrung zum Ablageort des dritten Opfers eines Serientäters: Wieder ein Kind, dessen Name ein Palindrom ist; leitender Ermittler ist die Legende T.C. Coop. Zeitsprung nach 2005: Holiday ist aus dem Polizeidienst ausgeschieden, ist jetzt Alkoholiker mit Limosinenservice (unschöne Kombination, wenn ihr mich fragt); Ramone ist die Karriereleiter hochgeklettert, hat Frau und zwei Kinder; Coop ist längst pensioniert, hatte einen Schlaganfall und kann jetzt nicht mal mehr die Uhr lesen. Da wird eine weitere Kinderleiche gefunden, dessen Name sich von vorn und hinten gleich liest. Ramone ist hier zwar gar nicht Hauptermittler, zieht die Parallelen aber doch, ebenso wie Holiday, der die Leiche zufällig fand und dann Kontakt zu Coop aufnimmt.

So weit, so gut. Leider ist das eben beschriebene gar nicht der Löwenanteil dieses Buches. Viel mehr Raum nehmen Holiday Sauftouren und Frauengeschichten sowie Ramones Familienprobleme mit Sorgenkind Diego ein. Superlangweilig! Drum herum werden weitere Storylines um ein paar pubertierende Möchtegernbösewichte aufgebaut, die wirklich so rein gar nichts mit dem Mord zu tun haben. Hinzu kommt ein fortwährendes Product Placement, dem man entnehmen kann, dass Menschen in Washington ausschließlich Nike tragen. Während ab und zu das Rassismusthema angeschnitten wird (Ramones Frau ist schwarz, sein Sohn wird nicht wie weiße Schüler behandelt), trieft das Buch vor Sexismus dass einem echt schlecht werden kann. Und die Auflösung des Falles, wegen der wir das Buch ja nun eigentlich lesen, ist dann am Ende nur noch ein schlechter Witz. Ich bin echt enttäuscht.

Mocca of Thrones

„WIE LAUTEN UNSERE WORTE??“ – „Ich geh ja schon Kaffee kochen…“
So stell‘ ich mir das vor.

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Wir haben uns quasi schon bei Catha zum Pay-TV-Aufzeichnung-Gucken eingeladen…

Belly Off – Woche 12

In die 12. Woche, die übrigens die letzte in diesem Projekt ist, starte ich mit 80,2kg – nicht „noch“, sondern „wieder“, denn ich hatte letzte Woche drei Tage in Folge die 80er-Marke unterboten, aber dann kam -wortwörtlich- der Osterhase… Kein Problem, ich bin optimistisch, den Meilenstein zum Projektende festzunageln. Obendrein wurde mir an Ostern unterstellt, ich hätte stark abgenommen und ganz ehrlich – ich würde mich inzwischen auch wieder ins Schwimmbad trauen. Die Gewichtsangabe ist also ganz offensichtlich durch die neuen Muckis und die wachsenden Haare verfälscht. Dann mal ab in den Endspurt!

Die Mitstreiter : Dirk S.Dirk OlbertzAntjeilovechaosOliverLomomoWasserstoffWannabehealthyVorstadtprinzessinThomasLennyUndKarlNicoleJulia McRedMarcoMathisStarkillaVolkerKai NehmChliitierchnüblerTylerHuckiSebastianIdeenkindSteffiFlyerZwoMilleMatzeHypesRusgelruebVera und natürlich MC Winkel.