Sebastian Fitzek – Der Augensammler

Erster Satz: Es gibt Geschichten, die sind wie tödliche Spiralen und graben sich mit rostigen Widerhaken tiefer und tiefer in das Bewusstsein dessen, der sie sich anhören muss.

Zu Beginn des Buches hat sich der „Augensammler“ bereits einen Namen in Berlin gemacht: Er ermordet Frauen um ihr Kind zu entführen und hinterlässt dem Vater eine Stopuhr mit einem Countdown von 45 Stunden, in denen er Zeit hat zu suchen. Nach bislang immer erfolglosem Ablauf der Frist wird das Kind erstickt aufgefunden, ein Auge hat der Serienmörder entfernt. Alexander Zorbach ist Journalist seit er aus dem Polizeidienst ausschied. Bei der vierten Entführung des Augensammlers bahnt sich plötzlich eine merkwürdige Verbindung zwischen ihm und dem Psychopathen an: Noch 45 Stunden bis die Zwillinge sterben müssen und die Polizei jagt Zorbach, der den Augensammler jagt, der wiederum Hinweise für Zorbach und dessen blinde Begleiterin streut…

Spannend, fesselnd, interessant, dagegen kann man nichts sagen. Aber! Fitzek beschließt jedes der 84 Kapitel mit einem Cliffhanger, der aber oft nur vorgetäuscht ist. Zum Beispiel (sinngemäß): Auf dem Video sah ich mich selbst. Nächstes Kapitel. Beziehungsweise einen Mann, der die gleiche Kleidung trug wie ich. Das finde ich billig und blöd, das hat er eigentlich nicht nötig. Außerdem gibt es einen als/wie-Fehler, der mir bitter aufgestoßen ist. Das mag auf hohem Niveau gejammert ist, denn Fitzek ist meiner Meinung nach einer der besten deutschen Krimi/Thriller-Autoren, aber das hier ist irgendwie nicht das beste Buch von ihm. Darum habe ich auch, als ich mir gestern die Fortsetzung „Der Augenjäger“ holen wollte (der aber offenbar gar nicht direkt an den ersten Band anschließt…?), lieber zum neuen Thriller „Der Nachtwandler“ gegriffen…