§125: Formmangel

Ich habe ja nun bisher keinen Hehl daraus gemacht, dass Wirtschaftsrecht nicht mein Lieblingskurs ist. Ein trockenes Thema, trocken vorgetragen, stimuliert mich nunmal nicht besonders. Um ganz ehrlich zu sein: Der Dozent stört mich erheblich beim Sudoku-Lösen.
Ganz verantwortungslos bin ich dennoch nicht und jedesmal, wenn ich eine Paragraphennummer höre, klebe ich einen kleinen blauen Post-It-Streifen (danke für das durchdachte Geburtstagsgeschenk!) an die entsprechende Stelle im BGB oder HGB und notiere das Thema des gekennzeichneten Gesetzestextes auf der herausragenden Lasche. Nicht nur das: Ich markiere mit gelbem Textmarker sämtliche im Unterricht angesprochenen Paragraphen – schließlich umfasst das Post-It „Widerrufsrecht“ mehrere Nummern und wenn für die komplette Übersicht des Themas die Doppelseite gewechselt werden muss, notiere ich mir in gelb ein „b.w.!“ am Seitenrand. Ich unterstreiche die Worte im Text, die unser Dozent für eine korrekte Auslegung als wesentlich empfindet und mache mir Notizen wie „§309 gilt vor §308 vor §307“ oder „muss beidseitig sein!“ oder „nicht bei Betrug – dann gilt §142„. Kurz: Meine Gesetzesbücher entwickeln sich zu einer wertvollen Hilfe für die Klausur.
Wenn unser Dozent nun nicht gestern gesagt hätte, dass wir nicht hinein schreiben dürfen. Nun bin ich noch am Hadern, ob ich mir a.) ein neues Gesetzesbuch kaufe, alles außer den Notizen übertrage und es so mit in die Klausur nehme oder b.) die Notizen mit der Korrekturmaus auslösche (evtl. könnte man sie dann noch von der Rückseite lesen, das wäre nett…) oder c.) es einfach riskiere.
Alles in allem fühle ich meine fleißige Mitarbeit jedenfalls nicht gewertschätzt. So ein Mist.

Im Matheunterricht

Der Lehrer kirtzelt eine ellenlange Formel an die Tafel, die nicht nur Brüche, sondern auch Logarithmen und 12te Wurzeln enthält. „Tippen Sie das mal in den Taschenrechner ein!“
Während die Studentenschaft fleißig auf die Tasten drückt, hält der Mathelehrer eine kleine Rede über die Vorteile von zweizeiligen Taschenrechnern. Schließlich fragt er in die Runde: „So, wie ist nun das Ergebnis für R?“
Männnliche Stimme aus der letzten Reihe: „Error 2……“

Mensa-Mythen

Also, eigentlich hab ich nichts gegen Mensa-Essen. Bis auf die Erbsen, die deutlich länger hätten kochen sollen, hat mir bisher alles relativ gut geschmeckt. Aber heute bekam ich doch ein wenig Panik. Der Schatz sagte nämlich gerade fürsorglich zu mir:
„Wenn du einmal ‚Mayonnaise-Salat‘ auf dem Menü-Plan stehen siehst, brauchst du dich nicht wundern. Das ist nur Kartoffelsalat, in dem zu wenig Kartoffeln sind und darum haben die das ‚Mayonnaise-Salat genannt.“

Ich habe immer noch nicht aus ihm heraus bekommen, dass er mich nur ver*rscht, aber ich kann das einfach nicht glauben. Kann so etwas echt sein?? Was meint ihr? Bitte abstimmen!

Mensa-Mythen

Glaubt ihr an die Existenz von „Mayonnaise-Salat“?

Hab ich sogar schon mal gesehen!
Klar, einer Mensa traue ich alles zu!
Nein, das kann nicht ernst gemeint sein!
Ich glaub, ich muss brechen…

erstellt von Mocca., 10.10.2009 19:39 (Status: geschlossen).

Ergebnisse der Umfrage

0% (0 Stimmen)
Hab ich sogar schon mal gesehen!

 

25% (1 Stimme)
Klar, einer Mensa traue ich alles zu!

 

50% (2 Stimmen)
Nein, das kann nicht ernst gemeint sein!

 

25% (1 Stimme)
Ich glaub, ich muss brechen…

Total: 100% (4 Stimmen)

Das Handtuch-Phänomen

Vergesst die uralte Frage, ob es zuerst das Ei oder die Henne gab. Ich kenne die echte, wahre Frage, die mit dieser Formulierung verschleiert werden sollte.
Aber lasst mich etwas weiter ausholen. Zu Beginn eines Semesters sind die Erstis bekanntermaßen noch motiviert und gehen zu (fast) allen der Vorlesungen auf ihrem Stundenplan. Nun sind „alle Erstis“ allerdings eine unterschätzte, enorm große Masse und die meisten Vorlesungsräume sind eher… klein. Und eine Vorlesung auf einem Stuhl an der Wand oder gar im Flur bei offener Tür ist durchaus unbequem. Aber was kein dummer Ersti ist, stürmt beim Ende einer Vorlesung als erstes in den nächsten Raum, legt dort einen Block, eine Wasserflasche, eine Jacke oder (wenn man ganz mutig ist) auch die gesamte Tasche auf den Tisch seiner Wahl, bevor man für 30 Minuten in die Mensa oder zu einer vergleichbaren Pausengestaltungsmöglichkeit verschwindet.
Nun also die Fragen. Ehemalige Stundenten gehören ja sicherlich (hoffe ich jedenfalls) in die Schicht der Deutschen, die regelmäßig ihren Urlaub an einem Hotelpool verbringt. Und an ebendiesem Hotelpool noch vor dem Frühstück Liegen mit Handtüchern reserviert. Haben diese Urlauber dieses Verhalten aus der Studienzeit transponiert oooder stammen die meisten Studenten aus einer Pool-Urlaubs-Schicht und haben das Reservieren von ihren Eltern gelernt und im Studium gleich angewandt?
Wen interessiert denn da bitte noch das Huhn und sein blödes Ei?

Nicht mein Tag

Heute war ja mal so gar nicht mein Tag. Zunächst mal die Planung: Nach den Gilmore Girls wollte ich mich gemütlich fertig machen, in den Bus steigen, um 11:40 h an der FH sein, bis etwa 11:50 h mit Lena die Infos für den FH-Ball eingeholt haben, dann ab 12:00 h einen Sitzplatz erkämpfen, ab 12:15 h 90 Minuten lang hochmotiviert Wirtschaftsrecht hören, dann in der Mensa essen, danach noch zwei Vorlesungen haben und wieder in den Bus nach Hause steigen.

Gilmore Girls läuft nicht mehr um 10:00 h. Na gut. Damit kann ich leben. „Für alle Fälle Amy“ geht als Ersatz halbwegs durch. Danach habe ich mich fertig gemacht, plötzlich gemerkt, dass in fünf Minuten der Bus fährt, mir Jacke und Schuhe angezogen, bin rausgestürmt und merkte erst auf der Treppe dass ich zwar meinen Schlüssel dabei habe, aber mein Portemonnaie noch in der „Kino-Handtasche“ ist. Ich überlege drei Treppenstufen lang, ob ich es nötig brauche (auf Mensa könnte ich verzichten oder mich durchschnorren) und entschied mich dann wegen des Semestertickets zur Umkehr.
Wieder in der Wohnung beschloss ich, jetzt nicht dem Bus nachzurennen sondern das Fahrrad zu nehmen. Mit der neu gewonnenen Ruhe entschied ich mich, mir auch etwas zu trinken mitzunehmen, suchte 2 Minuten lang eine halbwegs volle Wasserflasche und dann (vergeblich) eine Alternative für die Trinkflasche aus dem Fitnessclub.
Als ich dann die gefüllte Trinkflasche einpacken wollte, war sie außen nass – undicht oder beim Einfüllen gekleckert? Die Zeit rannte, also trocknete ich sie außen ab, wirbelte sie einmal und legte sie in die Tasche.
Die Fahrt zur FH dauerte exakt 18 Minuten (ohne Kellerkämpfe, mit Abschließen und mehreren roten Ampeln). Bei aller langsamen Radelei hatte ich aber meinen Körper unterschätzt, der sich bereits freute, Schweiß udn Wärme produzieren zu können. Lena begrüßte mich mit „Oh mein Gott – bist du mit dem Rad gefahren??“.
Nachdem wir für den FH-Ball kaum Informationen erhalten hatten, lüftete ich mich schnell aus und ging dann zu Wirtschaftsrecht. Dort entdeckte ich, dass meine Wasserflasche tatsächlich großzügig gekleckert hatte und erlebte die vielleicht längsten 90 Minuten meines Lebens.
Der Block danach fiel aus, wir hatten also viel Zeit in der Mensa (wenn man ignoriert, dass diese um 14.30 h schließt). Das Essen hat mir übrigens sehr gut geschmeckt! Aber ich hatte ja auch richtig grüne Brokkoli bekommen und nicht diese gräulichen, die Verena hatte.
Nach der Überbrückung in der Cafeteria hatten wir Informationsmanagement/Theorie: 110 Studenten in einem Raum für 70 Personen. Eine halbe Stunde lang suchten wir nach Ausweichterminen, ich habe mich für den Praxisteil am Montag um 08:15 h gemeldet, weil man die Aufgaben zu Hause machen kann, wenn man sich mit Office auskennt. Ich guck mir mal das Niveau an und gönn mir dann vielleicht freie Montage – Wirtschaftsrecht kann man sich bestimmt adäquat runterladen.
Naja, das war’s dann auch schon an heutigen Fehltritten. Ich muss mal gucken, ob ich meinen Stundenplan noch aufmotzen kann. Mal schauen, ob es irgendwo eine Liste mit passenden Wahlfächern gibt…

Klein Mocca in der FH

Dadurch, dass ich fast eine Woche am Urlaubsbericht getippt habe, hab ich jetzt ganz schön was aufzuholen. Erstmal die Top-Neuigkeit: meine erste FH-Woche.

Am Montag um 9.00h war die Einführungsveranstaltung. Der Schatz hat diese Woche noch Urlaub, konnte mich also hinbringen. Nach mehreren Reden von unterschiedlichem Interessantheitsgrad wurde der Ersti-Haufen schließlich nach Studiengängen geteilt und dann im Dutzend Tutoren zugeteilt. Wir hatten ein bißchen Pech, unsere Tutoren waren nicht mal Wirtschaftler und machten das Ganze nur, weil sie dafür einen halben Sozial-Credit bekamen. Immerhin hab ich mich danach mit ein paar Kommilitoninnen bei Lena eingeschleichen können und sie hat uns beim Erstellen des Stundenplans geholfen. Danke nochmal!
Ich hab einen tollen Stundenplan, das kann man eigentlich nicht anders sagen: montags 12.15h bis 17.30h, dienstags 14.15h bis 17.30h, mittwochs 8.15h bis 15.45h, donnerstags 12.15h bis 17.30h und freitags frei .
Ja, ihr seht das ganz recht: Es besteht eine gute Chance, dass ich mich totarbeiten werde.

Montagabend fand dann die traditionelle „Kneipenrallye“ statt. Die Vorlesungen am Dienstag fielen komplett aus (also, wirklich), am Mittwoch fand nur Mathe, im ersten Block, statt und Donnerstag war ebenfalls nur der Mathelehrer (diesmal letzter Block) anwesend. Meine erste FH-Woche war also ziemlich ruhig.
Gestern Abend war außerdem Ersti-Party, aber wir sind nur bis halb 3 geblieben, weil die Musik nicht so die unsere war.
Jedenfalls habe ich schon ein paar tolle Leute kennen gelernt und freue mich auf die kommenden 6 Semester.

News Flash

Eigentlich wollte ich, als ich gestern bloggte, dass wir wieder zuhause sind, etwas ganz anderes berichten, aber das ist dann irgendwie untergegangen. Kann man ja gottseidank nachholen.
Also: Als wir gestern nach Hause kamen, wartete im Briefkasten ein Brief von der FH auf mich. Ich habe einen Studienplatz, es ist jetzt offiziell!! Noch nicht 100pro offiziell, denn ich muss ja bis Drittel August noch die Bestätigung und Massen an Unterlagen zurückschicken, aber offiziell genug. (Ich werde die Ausdrücke „Drittel [Monat]“ und „Zweidrittel [Monat]“ jetzt übrigens öfter benutzen, der ca. 10. und der ca. 20. eines Monats sind sonst so schwierig zu umschreiben.)
Ich mache diese Woche also Unmengen an beglaubigten Kopien und weihe heute offiziell die Kategorie „Kaffee in der FH“ ein.

Und jetzt fahr ich mit Sascha und Katja frühstücken.