Marketing

Als ich gestern am Bahnhof einen weiß gekleideten Halbstarken sah, der -supercool- den Bahnsteig hochsprang statt die Treppe zu benutzen, fragte ich mich, wie zur Hölle so ein Typ darauf kommt, dass er cool aussieht und Frauen darauf stehen. Und dann wurde mir schlagartig klar: Ich bin ja gar nicht seine Zielgruppe.

Diese Jungs betreiben Marktdurchdringung, richten also ihr bisheriges Produkt intensivst auf die gewohnte Zielgruppe aus. Das strategische Ziel ihrer Produktpolitik ist, durch Marktsegmentierung eine Unique Selling Proposition zu erreichen, auf die ihr Leistungsprofil ausgerichtet ist. Vermutlich ist das Vermarktungsziel ihrer Präferenzstrategie quantitativ.
Ich hoffe nur, sie haben ihre Vertriebspolitik (insbesondere die Verpackungsgestaltung) und das übrige Operative Marketing auf Marktforschung aufgebaut (entweder Sekundärforschung: „In der BRAVO steht, das ist geil“ oder Primärforschung: „Ey Mann, seh ich geil aus oder was?“) und haben eine SWOT-Analyse zugrunde gelegt statt sich nur auf Ressourcenanalyse und ihren eigenen Geschmack zu verlassen – sonst sieht das Strategische Marketing eventuell bald eine Produktvariation oder gar -elimination vor. Uh….

Sektchen

Ich bin beduselt. Und das von nur 2 Gläschen Sekt. Ich glaub, die muss ich erstmal ausschlafen.
Die Aussage des GFs war unverbindlich, aber deutlich: Wenn meine Noten okay sind, werde ich übernommen. Ne 3 schaff ich locker. Also: Stoßt auf mich an!

Hnnng!!

Urlaub ist heutzutage auch kein Vergnügen mehr: Erst backe ich die schlechtesten Kekse, die es auf diesem Planeten je gegeben hat und jetzt hat mich auch noch die GF-Assistenz angerufen um mir mitzuteilen, dass ich morgen um 9.30 Uhr einen Termin mit ihm habe.
Der Keks-Schmerz ist dahin, aber ich bin plötzlich tierisch aufgeregt. Checkliste: heute noch Nivea-Gesichtsmaske machen; was zieh ich an?; wie mach ich mir die Haare – Urlaub oder seriös?; bis morgen drei Kilo abnehmen; langsam und deutlich sprechen!; morgen früh Kaffee trinken; ob es unhöflich ist, Kaffee mit in ein Gespräch zu nehmen?; Hände eincremen!; Panik unterdrücken!
Naaa das wird schon. Natürlich will er mich übernehmen. Wieso auch nicht? Rrrrnnngghhh. *<– Geräusch des sich-selbst-abwürgens*

Erlebnisreich

Während ich gestern mit dem langweiligen Aktualisieren von Presse-Verteilerlisten beschäftigt war, klingelte plötzlich mein Telefon. An sich nichts ungewöhnliches, wenn nicht der Name unseres neuen GFs im Display gestanden hätte.
„Frau J., ich fahre gleich auf eine Pressekonferenz für die lange Nacht der Museen – möchten Sie mitkommen?“
Gestern war ich also auf meiner ersten Pressekonferenz. Auf der Hinfahrt haben wir übers Autofahren gesprochen, auf dem Rückweg darüber, wie man so eine Veranstaltung professionell gestalten würde.
Ich war ehrlich gesagt tierisch aufgeregt, obwohl meine Rolle in der ganzen Sache ausgesprochen… stumm war. Aber das macht nichts. Sehr cool, dass er mich gefragt hat.

Heute habe ich ein paar Überstunden abgefeiert. Der Schatz und ich haben bis Mittag geschlafen und sind anschließend in die Stadt gestürmt, weil er 150 Euro bekommen hat zusammen mit dem mütterlichen Auftrag, sich neu mit Hose, Hemd und Socken einzudecken. Eine neue Jeans hat er jetzt auch. Ich habe jetzt endlich einen „motivierenden“ Ordner, also kann das Lernen für die Abschlussprüfung langsam beginnen. Oh, und Salzstreuer und Teesiebe besitzen wir seit heute auch. Da kann ich ja den nächsten beiden 4-Tage-Wochen entspannt entgegen sehen, wa?

Verplant

Watn Tach. Ich bin irgendwie komplett durch den Wind.
Ich habe heute mein Projekt more or less abgeschlossen und eine schöne Zusammenfassung zur Genehmigung für Frau J. gemacht. Dabei war ich irgendwie tierisch gestresst, da ja momentan Frau G. meine Abteilungsleiterin ist und seit ich auf meine Stundenzettel schreiben soll, was ich wann mache, träume ich schon, dass ich Nasenbluten hab und zum Beweis die vollgebluteten Taschentücher aufbewahren muss… Ja, ernsthaft! Das habe ich heute geträumt.
Wie auch immer. Ich habe also fünf Blätter fertig gemacht, nochmal den Kolleginnen gezeigt und dann Frau J. auf den Schreibtisch gelegt. Zehn Minuten später fiel mir ein, dass es eventuell schlau gewesen wäre, jedesmal dazu zu schreiben, zu welchem Teilprojekt jedes Bild gehört. Zwar kann man das herauslesen, aber vielleicht möchte man das erst wissen, dann Bild gucken, dann lesen, nicht wahr? Ich bin also mit einem Bleistift nochmal reingeflitzt und habe das auf die jeweiligen Zettel geschrieben, während ich versuchte, Frau J. mit Scherzen abzulenken. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich notiert, dass die Bilder noch die 3 mm Randbeschnitt enthalten, damit sie sich nicht über die Ränder wundert.
Fünfzehn Minuten später fiel mir dann auf, dass sie evtl. die Preise, die sie zwar schon kennt, auch gleich dabei hätte. Ich hab also meine Kalkulation und die Angebote von der Druckerei-Homepage ausgedruckt und auch gleich die Druckmuster und sogar eine Büroklammer mitgenommen und bin wieder in ihr Büro geflitzt. Da wäre ich in der Tür fast schon mit ihr zusammengestoßen, weil es schon 16:30h war. Sie sagte „Oh, noch mehr?“, ich erklärte, was ich hier habe und wies auf meine Büroklammer hin, heftete alles zusammen und wünschte ihr ein schönes Wochenende. „Wie, Sie haben morgen frei?“ – „Äh, nein, Sie haben wohl recht – ’schöner Feierabend‘ reicht völlig…“
Sie muss mich für komplett durchgeknallt halten.

Aber es gibt auch etwas positives: Ich habe jetzt eine Gerbera. Rot. Schöön. Ich liebe Gerbera, auch wenn sie unten rum ein bißchen wie Löwenzahn aussieht. Bisher steht sie im Wohnzimmer, weil die Tulpen die Küche als ihr Revier markiert haben. Allerdings haben keine 10 Stunden, nachdem die Gerbera in der Wohnung war, die Tulpen begonnen, ihre Blütenblätter abzuwerfen. Das nennt man dann wohl feindliche Übernahme…

Frrrreeeeitag!

Ich durfte heute eher gehen. Zum einen hab ich meine Kollegen mit meinem Krächzen genervt und zum anderen kann ich schon mal zukünftige Überstunden abfeiern, ich kriege nämlich Veranstaltungsdienst.
Heute ist mir endlich der perfekte – oh, entschuldigung, ich meinte eigentlich: PERFEKTE Einfall für mein Projekt gekommen. Bin ganz aufgeregt. Und dieser hochspannende Oldtimer-Treff kommt auch voran. Und hey – es ist Wochenende. Genug Gründe um auch ohne Sauerstoff vergnügt zu sein.

Kleiner Wehmutstropfen: Ann hat mir zwei Pullis geschenkt, die sie „nicht mehr tragen mag“. Ich neige ja durchaus dazu, so was für Mitleid zu halten. Trotzdem wollte ich es nicht ablehnen und die Dinger passen sogar. Ich werd mich komisch fühlen, darin rumzulaufen. But whatever.

Und nun ab ins Wochenende, Mädels!

Schnief!

Ich bin ja soo krank. Und daran Schuld ist die Stadt. Die miesen Schweine haben nämlich den Weg, den ich vom Parkplatz zur BBS hätte laufen müsste, mit Baumabfällen blockiert, so dass ich durch die sowieso immer matschige und natürlich Dienstag besonders nasse Wiese stapfen musste. Jetzt bin ich erkältet bis oben hin und musste gestern mal wieder meine Anti-Harnwegsinfektion-Pillen einwerfen. Gottseidank ist mein Vorrat groß genug.
Was hat Schniefnase noch zu berichten? In der Veranstaltungsabteilung ist es so lala. Irgendwie hab ich jeden zweiten Tag was zu tun und dann wieder nicht. Das nervt mich. Zumal das „zu tun“ auch nichts besonders spektakuläres ist.
Mein Info-„Projekt“ läuft dafür richtig gut und heute hab ich sogar die offizielle Genehmigung bekommen. Das heißt, ich kann jetzt bestellen! Leider ist mir eine halbe Stunde vor dieser Bekanntgabe aufgefallen, dass ich die Texte nicht mehr mag und daraufhin hab ich mich in eine tiefe Depression und ein noch tieferes kreatives Loch gestürzt. Aber ich muss ja vor der Bestellung auch noch fünf Bilder aussuchen, also hab ich jede Menge Zeit, die Texte zu ändern… Argh, ich dachte, ich krieg das endlich mal vom Tisch.
Naja. Fazit: Es geht voran – stagniert – geht voran – stagniert – … Das nervt mich ziemlich. Und mein Kopf ist voller Rotze.

It’s over

Endlich ist die Weihnachtsfeier vorbei, das Leben kann weitergehen.
Leider lief es nicht so, wie ich gehofft hatte. Es begann damit, dass der Beamer, den ich zu benutzen plante, keinen Cinch-Eingang hatte, obwohl mir das versprochen worden ist. Während mein allerbester Schatz zuhause Ersatzpläne vorbereitete, versaute ich vor Stress und Aufregung meine beschissene kleine Ansprache total. Ich bin tatsächlich auf den Trichter gekommen, zu sagen „Ich freue mich, dass ihr alle da seid“. Meine Personalchefin, die mich ja neulich in ihr Büro zitiert hat, weil ich angeblich nicht immer grüße, wird mir das im Leben nicht verzeihen. Um genau zu sein, hat sie (fünf Stühle rechts von mir auf der gegenüberliegenden Tischseite) extremst über mich gewettert und das natürlich laut genug, damit ich s auch hören konnte. Ich war echt den Tränen nahe und ich hatte irre Schiss davor, das nächste Spiel anzusagen und zu erklären…

Die Spiele wiederum sind aber alle ganz gut gelaufen (nachdem der Schatz seinen Laptop brachte, der mit dem Beamer harmoniert).
Das Kinderfoto-Raten hat super geklappt. Als Gewinne habe ich Gutscheine für Würfel-Sechsen ausgegeben und o.g. Personalchefin hat dabei richtig abgeräumt. Das hat allerdings wenig genützt, weil mindestens 40% meiner Firma die Regeln fürs Schrottwichteln nicht begriffen haben, egal wie oft ich sie erklärte. Vermutlich hätte ich „1 – nach links, 2 – nach rechts, 6 – aussuchen“ tatsächlich per Beamer an die Wand werfen sollen. Die erworbenen 6er-Gutscheine wurden nach dem Geschenk-vom-Tisch-nehmen auch nicht mehr benutzt. Das hatte ich mir etwas anders vorgestellt. Aber ab dem Moment, in dem ich ein Mikro mit dem Würfel herum gehen ließ, lief das Spiel ansonsten ganz gut.

Zum Schluss brauchte ich noch 5 nicht-existente Freiwillige für das Theaterstück. Den König habe ich perfekt besetzt und die Un-Freiwilligen haben toll mitgespielt – wir haben uns alle echt schief gelacht. Es heißt, dies sei die lustigste Weihnachtsfeier seit mindestens 3 Jahren gewesen. Das freut mich sehr. Habe mir ja auch viel Mühe gegeben.

Merry Stressness

Morgen ist die Weihnachtsfeier! Ich hatte den ganzen Tag vor lauter Stress irrsinnige Kopfschmerzen. Habe ich auch an alles gedacht? Ist die Planung gut durchorganisiert? Was muss ich alles noch mitnehmen? Wird der Ablauf funktionieren? Was zur Hölle ziehe ich an?

Paralleluniversum

Ich bin davon überzeugt, es muss ganz in unserer Nähe noch eine Parallel-Info geben, die dauernd Mist baut. Und die Leute beschweren sich dann immer bei uns! Das begann heute bei so kleinen Sachen wie angeblichen Falschinformationen, spitzte sich zu als die Buchhandlung uns anrief und darum bat, dass wir unseren Kunden in Zukunft nicht mehr sagen, dass die sich unsere Gutscheine bei denen einpacken lassen können (haben wir nie getan!! Auf so eine Idee würde niemand kommen!) und eskalierte, als eine Frau sich tierisch darüber aufregte, dass ein bestimmtes Veranstaltungsplakat „nicht auf Augenhöhe“ hing. Nur Stress heute, dat sach ich du.

Dafür hatte ich den Geistesblitz des Monats. Frau J. möchte ja, dass wir uns Weihnachtssouvenirs überlegen – warum ist denn bloß vor mir nie jemand darauf gekommen, Adventskalender mit unserer Brücke zu bedrucken?! Karen hat schon per Internet Angebote eingeholt, Frau G. hat schon ein Foto im Sinn. Der wird weggehen wie warme Semmeln, ich bin total begeistert von mir.

Und dann habe ich auf dem Heimweg auch noch Ausstechförmchen gekauft. 8 Stück für 4 €. Ein Engel, ein Weihnachtsmann, eine Tanne, eine Sternschnuppe, ein Stern, ein Schneemann, eine Blume und, ganz wichtig, ein Herz. Juchu! Und einen Mixer hat Martina mir gestern von Plus mitgebracht. Okay, den hab ich auf der Arbeit vergessen, aber das ist ja nicht so tragisch.