Gemetzel im Februar

The Hateful 8

Zu dumm, wenn man seine Kopfgeldbeute unbedingt lebend abliefern möchte, aber es einen Befreiungsplan gibt, der ausgerechnet während eines Schneesturms eine einsame Berghütte beinhaltet.
Das Kammerspiel erinnert an „Reservoir Dogs“, unterhält aber trotz Dialoglastigkeit und Überlänge gut. Wer ins Kino geht um Hirn spritzen zu sehen, muss sich allerdings bis zur letzten Viertelstunde gedulden.

Deadpool

Als beim Söldner Wade Wilson Krebs diagnostiziert wird, schließt er sich einem Programm an, das ihm Selbstheilungskräfte verspricht. Das funktioniert sogar, aber die Prozedur und die Nebenwirkungen sind unschön. Da er nicht als Hackfresse zu seiner Verlobten zurückkehren möchte, sucht er den Drahtzieher hinter dem Projekt und muss dabei gegen den Widerstand der X-Men angehen.
Jetzt schon mein Film des Jahres! Mit fiesem Humor, grandioser Selbstironie und offensichtlich viel Herzblut haben die Macher eine wunderbar unterhaltsame Actionkomödie um einen ungewöhnlichen Superhelden geschaffen.

Lee Child – Sniper (9. Jack Reacher Roman)

Erster Satz: Freitag.

„Sniper“ ist das Jack-Reacher-Buch, das man aus der Verfilmung kennt: James Barr, ein ehemaliger Scharfschütze, den Reacher wegen Mordlust überführt hat, ist der offensichtlich Schuldige an einem Massaker in einer Innenstadt. Reacher will ihn diesmal endgültig in den Knast bringen und ist enstprechend überrascht, dass Barr nach ihm verlangt hat. Während er im Film im Koma liegt, ist er im Buch einer Amnesie erlegen, und glaubt schließlich selbst daran, dass er einen Rückfall gehabt haben muss. Doch als für Reacher die Sache persönlich wird, beginnt er eigene Nachforschungen.

Wegen der Vorkenntnisse aus dem Film war dieses Buch jetzt eher langweilig. Eigentlich schade, aber die Reacher-Romane leben eben von den unerwarteten Wendungen und den versteckten Hinweisen, die erst am Ende Sinn ergeben, und das habe ich mir selbst gespoilert.

Donots

Die Donots haben mal wieder grandios abgeliefert. Das Konzert hat richtig, richtig Laune gemacht und die Jungs haben super gerockt. Dankeschön!

Frank Turner

Das Konzert von Frank Turner war der Hammer. Einziges Manko: zwei Vorbands, die den Hauptact um satte zwei Stunden verzögerten. Und das auf Füßen, die gerade erst von der Messefolter zurückgekehrt sind… Nein, es gab leider keine Sitzgelegenheiten für alte Menschen. Es war also durchaus etwas Leid dabei, während die Musik und die Show aber wie immer allererste Sahne waren. Frank, you’re my Recovery!

Jahresrückblick

Ein bisschen freaky, den Jahresrückblick zu schreiben, wenn man die letzten drei Quartale gerade erst mit Ach und Krach nachgebloggt hat. Trotzdem…

Urlaub gemacht: Ein langes Mädels-Wochenende in Kolberg/Polen, zwei Tage auf Spiekerook

Konzerte/Veranstaltungen besucht: Alex Clare im Januar, Evita im Mai, Rock am Ring im Juni, die Marquise von O. und eine Komische Nacht im Oktober, eine grandiose Theaterinszenierung von „Krieg der Welten“ im November und nochmal Evita im Dezember

Filme gesehen (Link): Avengers: Age of Ultron, Mission: Impossible 5 – Rogue Nation, Hitman – Agent 47, Ant Man, Minions, Pixels, Fack ju Göhte 2, Der Marsianer, Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2, Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht

Bücher gelesen (Link): James Dashner – Die Auserwählten Trilogie, Lee Child – Jack Reacher Romane 1 bis 8, Zoe Beck – Brixton Hill, Leo Tolstoi – Krieg und Frieden, Andy Weir – Der Marsianer, Chuck Palahniuk – Fight Club

Zum ersten Mal gemacht: eine Kohlfahrt, zu einer Anhörung geladen werden, einen Putzmann angeheuert, aus zwei Escape-Räumen entkommen, die Kollegen zum Grillen eingeladen, einen ernsthaften Joggingplan verfolgt (wenn auch nur drei Wochen lang…), mit Niederländisch angefangen, eine sehr tolle kulinarische Stadtführung, Pilates

Was 2015 ganz besonders machte: satte 5x Nachbarschaftskränze binden, ein sehr schönes Osterfest mit Familie und Freunden, die feierliche Einweihung unserer Terasse, die Geburt meines Neffen, Star Wars I-VI an zwei Tagen mit Freunden gesehen, Krimi-Silvester

Drei Quartale 2015 in Bildern

Wegen Problemen mit dem Webspace und einem Admin, der mich regelmäßig vertröstete, konnte ich im letzten Jahr keine Bilder mehr hochladen und alle bestehenden werden im Moment auch nicht angezeigt. Wir haben uns da jetzt „selbstständig“ gemacht und ich liefere mal eben fix 9 Monate 2015 nach…

Ostern habe ich ein zauberhaftes Menü auf den Tisch gebracht, das leider nur bedingt so aussah wie geplant. Außerdem waren wir beim örtlichen Osterfeuer und unsere Freunde kamen zum Grillen.

Im April haben wir Lasertag gespielt:

Für „Evita“ war ich zum ersten Mal im O. Theater, das total romantisch ist.

Unsere Terasse haben wir durch eine Lichterkette veredelt. Pünktlich zum Sommer war sie perfekt. Mein Traum, draußen fernzusehen, ist erfüllt. Wir haben außerdem in eine Feuerschale investiert und uns zur Hitzewelle einen aufblasbaren Pool gegönnt. Mein Geburtstag als „Gartenparty“ war großartig.

Dramatisch im Sommer: Die Straße vor unserem Haus war mehrere Wochen wegen Bauarbeiten gesperrt.

Im August haben mein Bruder und seine Freundin heimlich geheiratet. Der Schatz und ich haben ihnen eine „Wedding in a Box“ geschickt.

Dann war auch noch in W. ein Lichterfest am Strand. Wunderschön!

Seit März bin ich relativ fleißig in ein neues Fitnessstudio gegangen und im Sommer haben wir sogar zu joggen angefangen – wegen Knieschmerzen, Erkältungen, Terminproblemen und ähnlichem habe ich leider nichts von beidem wirklich durchgezogen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich den Dreh noch rauskriege.

Zu Weihnachten haben wir wieder die Tanne vor dem Haus geschmückt. Meine Eltern und die Familie meines Bruder kamen schon am 1. Advent zum Weihnachtsessen, weil kein anderer Termin gefunden werden konnte. Ebenso wie für Christians Familie am 2. Weihnachtsfeiertag und nochmal für meine Eltern am 27. Dezember haben wir Grünkohl gekocht. Am 12. Dezember fand das traditionelle Glühweintrinken mit der Nachbarschaft statt, das diesmal wir auszurichten hatten. Wir nahmen das zum Anlass um eine Woche vorher mit Freunden elf Varianten durchzutesten. Heiligabend verbrachten wir, wie jedes Jahr, zu zweit.

Für Silvester schlüpften wir in die Rollen von Mafiosi im Chicago der 30er Jahre und lösten (zumindest teilweise) einen heimtückischen Mord. Der Abend war wirklich fulminant und strotzte vor Überraschungen. Da jede Figur ihre ganz eigenen Hintergründe und Geheimnisse hatte, blieb es den ganzen Abend spannend und erst um 2 Uhr konnte der Consigliere den Verräter in der Familie überführen.

Renovierung 2015

Im Obergeschoss haben wir viel geschafft. Im April ist die Wand zwischen Schlaf- und Badezimmer entstanden.

Das Badezimmer nimmt weiter Form an:

Des Schatzes und mein Arbeitszimmer wurden per Durchbruch vereint:

Bücher der letzten drei Quartale 2015

Zoe Beck – Brixton Hill

Erster Satz: Es ist nicht der Aufprall, an den man sich später erinnert.

Irgendwas mit einem Mord in London und einem Mädchen, das verdächtigt wird. Lahm.

Lee Child – Tödliche Absicht (6. Jack Reacher Roman)

Erster Satz: Sie erfuhren im Juli von ihm und blieben den gesamten August über zornig.

Jack Reacher, der ruheloser Ex-MPler, kann vieles – aber nicht der Exfreundin seines toten Bruders einen Gefallen ausschlagen. Dieser hat es aber in sich, denn sie arbeitet beim Secret Service. Jack Reacher soll nichts geringeres, als ein Attentat auf den Vizepräsidenten verhindern.
Leider nicht das beste Buch der Reihe.

Lee Child – Der Janusmann (7. Jack Reacher Roman)

Erster Satz: Genau vier Minuten, bevor er erschossen wurde, stieg der Cop aus seinem Wagen.

Als Jack Reacher in Boston einen Mann sieht, der eigentlich aus gutem Grund tot sein sollte, lässt er seine Beziehungen spielen – und bekommt prompt Besuch von der DEA. Reacher erklärt sich bereit, als Doppelagent der neue Bodyguard eines Schmugglers zu werden. In der Höhle des Löwen jongliert er seine Interessen mit denen der Behörde und bevorzugt wie immer seine eigenen Methoden.
Auch nicht mein liebster Reacher-Roman, aber okay. Ich habe übrigens beim Verlag angefragt, wie der deutsche Titel zustande gekommen ist (die sind übrigens alle ziemlich fragwürdig), aber habe nie eine Antwort bekommen.

Leo Tolstoi – Krieg und Frieden

Erster Satz: „Nun sehen Sie wohl, Fürst: Genua und Lucca sind weiter nichts mehr als Apanagen der Familie Bonaparte.“

Wie überraschend: Napoleon überfällt Russland! Der gutherzige und spirituelle Pierre sucht den Sinn in seinem Leben, der Fürst Andrej hat Probleme mit Frauen und dem Krieg und die hübsche Natascha trifft schlechte Entscheidungen, während ihr Bruder Nikolaj auf dem Schlachtfeld um sein Leben fürchtet und
Das hat viel Spaß gemacht! Ich gehöre ja zu den Kulturbanausen, die „Krieg und Frieden“ nie gesehen haben, darum konnte ich mich voll an sämtlichen Wendungen ergötzen.

Andy Weir – Der Marsianer

Erster Satz: Ich bin so was von im Arsch.

Schon am sechsten Tag müssen die sechs Astronauten ihre Mars-Mission abbrechen, weil ein schwerer Sturm droht, das Schiff umzukippen. Auf dem Weg von der Wohnkuppel wird jedoch Mark Watney von umherfliegenden Trümmern getroffen und für tot gehalten. Als er wieder erwacht, sind seine Kollegen mit der Rakete (und sämtlichen Kommunikationsmöglichkeiten) auf dem Heimweg und ihm bleiben nur Vorräte für 6 Personen x 50 Tage – zu blöd, dass die nächste Marsmission erst in 4 Jahren und obendrein 3.200 km entfernt landen wird. Watney, seines Zeichens Mechaniker und Botaniker, lässt aber den Kopf nicht hängen. Hochmotiviert findet er einen Weg, sein Überleben zu kommunizieren und vermehrt die Thanksgiving-Kartoffeln aus dem Proviant – allerdings geht wortwörtlich alles schief, was schief gehen kann.
Ein unfassbarer Spaß! Man kommt beim Lesen vom Tränenlachen zum „Oh mein Gott“ und wieder zurück zum Gelächter und wieder zurück zum Schock. Herrlich!

Chuck Palahniuk – Fight Club

Erster Satz: Tyler besorgt mir einen Job als Kellner, und dann schiebt mir Tylor eine Pistole in den Mund und sagt, als ersten Schritt zum ewigen Leben musst du sterben.

Der Ich-Erzähler und Tyler Durden haben eine komplizierte Dreiecksbeziehung mit Marla Singer, die ja schon vor 15 Jahren verfilmt wurde. So wurde ich dann leider des überraschenden Plottwists beraubt, aber das Buch lohnt sich trotzdem unbedingt!

Lee Child – Die Abschussliste (8. Jack Reacher Roman)

Erster Satz: So schlimm wie ein Herzanfall, vielleicht war das Ken Kramers letzter Gedanke – wie eine abschließende Panikexplosion in seinem Gehirn, als er zu atmen aufhörte und im Abgrund versank.

Dieser Roman spielt Anfang 1990, als Jack Reacher noch ein mehr oder weniger gehorsamer MP-Soldat war. Er soll den Tod eines Generals aufklären, der sich erdreistet hat, seinen Herzinfarkt in einem Stundenhotel zu erleiden. Während Jack Reacher gerne herausfinden möchte, wer bei der Gelegenheit die Aktentasche des Generals entwendet hat, hat für seinen neuen Vorgesetzen der Ruf der Army absolute Priorität – immerhin ist die Umstrukturierung in vollem Gange, die Reacher in den anderen Romanen immer als Grund für sein Ausscheiden aus dem Militärdienst nannte.
Ungewöhnlicher Reacher-Roman, spaßig, aber leider auch leicht zu durchschauen und mit unnötig vielen Nebenschauplätzen.

Kinofilme 2015

Avengers: Age of Ultron

Alte Avengers, neuer Bösewicht. Leider hat der Versuch, neue Teammitglieder einzuführen, nicht so recht funktioniert. Der zweite Avengers-Film kann leider nicht ganz mit dem ersten mithalten. Amüsiert haben wir uns trotzdem.

Mission: Impossible 5 – Rogue Nation

Diesmal ist das Team hinter einer Verbrecherorganisation her, die (mal wieder) einen Alleingang erzwingt. Ich sehe Tom Cruise gerne rennen, aber mehr hatte der neue M:I irgendwie auch nicht zu bieten. Langweilig war er wirklich nicht, aber halt auch nicht erinnerungswürdig.

Hitman – Agent 47

Ganz nette Neuverfilmung eines Auftragskillers mit trauriger Kindheit. Aber mehr auch nicht.

Ant Man

Blödeste Superheldenfähigkeit aller Zeiten: winzig werden. Von wegen! Der Einbrecher Scott wird in den Schrumpfanzug gesteckt um ein Waffenprojekt zu sabotieren und gibt einen ganz grandiosen Helden ab. Selten so gelacht. Absolute Empfehlung!

Minions

Bevor die Minions auf den Meisterschurken Gru trafen, waren sie jahrtausendelang deprimiert auf der Suche nach einem bösen Meister, dem sie dienen konnten. Tapfer machten sich Kevin, Stuart und Bob auf den Weg nach Amerika um ihre Freunde aus der Apathie zu retten. Tatsächlich stoßen sie dort auf eine Gauner-Convention und wählen ihre neue Meisterin – die leider wirklich äußerst fies ist.
Netter Spin-Off der „Ich – Einfach unverbesserlich“-Filme, aber kein Muss.

Pixels

Aliens greifen in Form von Videospielen die Erde an. Hätte viel werden können, ist aber megalahm.

Fack ju Göhte 2

Lehrer Zeki geht auf Klassenreise – ausgerechnet nach Thailand. Ich fand den ersten Teil super, ehrlich, aber hier sind die Witze nur noch flach und albern. Schade!

Der Marsianer

Astronaut Mark Watney strandet nach einem Unfall alleine auf dem Mars. Priorität: Am Leben bleiben bis ihn jemand abholen kommt. Ich hatte mir nach dem Buch leider etwas mehr erhofft und kam sehr enttäuscht aus dem Kino. Optisch aber definitiv ein cooler Film.

Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2

Katniss bringt ihre Revolution zu Ende. Ich hatte mich gefreut, dass der dritte Teil gesplittet wird, weil ich das Ende im Buch zu schnell abgehandelt fand, aber leider hat der Film da nichts weiteres zu beigetragen. Ein verpatzter Abschluss, wenn man mich fragt.

Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht

Der Start der neuen Trilogie ist im Grunde ein Remake von Episode IV: Ein Waisenmädchen findet einen Druiden (und einen desertierten und geleuterten Sturmtruppler), dessen wichtige Informationen auf der Rebellenstation benötigt werden, was die Feindseite (inzwischen: die „Erste Ordnung“) verhindern möchte. Die talentierte Rey und ihr neuer Freund Finn treffen bei der Flucht auf alte Bekannte aus der letzten Trilogie und auf Darth Vaders Erben.
Schön aufgemacht und hat die Nostalgiker komplett auf ihre Kosten gebracht. Inhaltlich könnte man meckern, wenn man wollte, aber ich finde, als Auftakt ist der Film gut gelungen.

Pilates für Anfänger

Letzte Woche habe ich einen Pilates-Schnupperkurs begonnen. Während anfangs viel Theorie erzählt wurde, ging es diesen Donnerstag schon richtig zur Sache. Meine neue Hass-Übung: Der „Tabletop“. Man liegt auf dem Rücken (Hüfte nach vorn, weiter nach vorn, mehr Hohlkreuz, noch weiter, Rücken lang, Kinn nach vorne), hebt die Beine und winkelt sie um 90° an. Dann beginnt man abwechselnd nach vorne zu treten und nach 3 Minuten zu verzweifeln. Ich liege also da in dem, was ich den „zebrochenen Tabletop“ nenne und unsere Lehrerin kommt zu mir, schüttelt mit liebevoller Strenge den Kopf und sagt „Aber so verschiebst du dir ja ale Organe!“

Ich hab immer noch ganz schönen Muskelkater im „Power-House“ (die meisten Menschen würden „Bauch“ dazu sagen), aber ich bin gespannt wie es weiter geht.