Disney Magic

Ich habe nie behauptet, sonderlich erwachsen zu sein. Darum schien es uns auch nicht zu spät, einen Kindheitstraum zu erfüllen: Disneyland.

Mittwoch, 18.05.2016:
Um 2 Uhr ging es los – nachts, wohlgemerkt, denn nach reiflicher Überlegung hatten wir entschieden, mit dem Auto nach Paris zu fahren. Wir checkten um 11 Uhr im Disney’s Newport Bay Club Hotel ein, reservierten schon mal Tische fürs Abendessen und stürmten dann direkt in den Disney Studios Park.

Dort begannen wir das Abenteuer mit der Studio Tram Tour,  in der Special Effects demonstriert werden, bis alle Beteiligten entweder nass oder in Hitze gekommen sind.

Anschließend gönnten wir uns einen Burger und schauten uns außerhalb des Parks das Disney Village an – eine Straße mit Themenläden, die auch ohne Parktickets zugänglich ist, und zufällig zwischen den Disney Hotels und den Parks liegt. Das Hotel war tatsächlich unser Ziel, denn unser Zimmer war endlich verfügbar und nach der durchfahrenen Nacht hatten wir um 15 Uhr ein Nickerchen wirklich nötig.

Als wir um 19 Uhr den Disneyland Park stürmen wollten, wurden wir von einem miesen Regenguss überrascht, der uns in einen der Souvenirshops des Villages trieb und wegen dem wir unsere Tischreservierung lieber verfallen ließen. Als das Wetter etwas friedfertiger wurde, nahmen wir den Weg wieder auf. Immerhin hatten wir den Park jetzt fast für uns allein.

Von der Main Street, welche direkt zum berühmten Dornröschenschloss führt, gingen wir erstmal ins Fantasy Land und machten Alices Labyrinth unsicher. Danach eroberten wir das Adventure Land: Wir fuhren mit der Wildwasserbahn Pirates of the Caribbean  und mit der Achterbahn Indiana Jones and the Temple of Peril. Um 21 Uhr holten wir dann unser Abendessen im Captain Jack’s Restaurant des Pirates nach. Dort sitzt man in einer zünftigen Piratenhöhle mit Blick auf die Wildwasserbahn.

Das konnten wir umso länger genießen, da der Service ziemlich langsam war. Erst um halb 11 verließen wir das Restaurant und wurden fast von einem kleinen Mädchen umgerannt, dass zu irgendetwas fast zu spät kam. Natürlich folgten wir dem Kind und seinen Eltern und kamen auf den großen Platz vor dem Schloss, auf dem sich bereits viele Menschen versammelt hatten, denn nur wenige Sekunden später startete Disney Illuminations: Peter Pan jagt die Magie durch verschiedenste Disney Welten, und die Bilder dazu werden direkt an das Schloss gestrahlt, das sich je nach Anlass in einen Dschungel verwandelt oder unter einem Bösewicht erzittert. Dazu gibt es eine farbenfrohe Choreographie der Wasserfontänen und ein grandioses Feuerwerk. Was für eine herausragende Show!

Mit einem Glückstränchen im Auge verließen wir den schließenden Park und hauten uns aufs Ohr.

Donnerstag, 19.05.:
Nach dem Frühstück im Hotel und einem effizienten Shopping im Disney Village gingen wir in den gestern schon vorerkundeten Disney Studios Park. Wir sahen uns zuerst „Armageddon: Les Effets Speciaux“ an. Anschließend gingen wir in den Twilight Zone Tower of Terror, der seinem Namen alle Ehre macht: ein Freefall Tower. Ich hasse Freefall Tower, aber genau als ich dachte „noch ein Mal ertrage ich nicht“ war es vorbei und wir besorgten uns ein Foto davon, wie alle Passagiere lachen, während ich dem Tod ins Auge sehe. Um unseren Adrenalinspiegel wieder zu senken, besuchten wir als nächstes The Art of Disney Animation, eine Art Museum für Disney-Animationsfilme, aber natürlich mit Mitmachcharakter. Danach aßen wir bei Chez Remy zu Mittag: Ganz wie erwartet (oder erhofft) auf Stühlen aus Flaschendeckeln, zwischen riesigen Blumen und unter gigantischen Sieben, beschattet von Cocktailschirmchen.

Anschließend gönnten wir uns ein Mittagsschläfchen im Hotel. Um 17 Uhr ging es dann wieder in den Disneyland Park. Dort verzehrten wir unser in der Halbpension enthaltenes Lunchpaket während einer Parade, die die gesamte Main Street entlang zog.

Danach ging es direkt mit der Mary Poppins Show auf der kleinen Bühne neben dem Schloss weiter.

Anschließend widmeten wir uns dem Discovery Land, das ich vom Fuß des „Space Mountain – Mission 2“ aus gründlich entdeckte, während der Schatz sich darin ins All schießen ließ.
Wir wechselten dann zu Attraktionen, die eher meinem Nervenkostüm entsprechen: Zurgs Kämpfer im Buzz Lightyear Laser Blast abschießen, dann Teetassen fahren und das Innere des Dornröschen-Schloss‘ erkunden. Danach machten wir einen Abstecher ins Frontierland zum Geisterhaus Phantom Manor, für das wir eventuell dann doch etwas zu alt waren. Der grandiose Tagesabschluss war dann wieder die Disney Illumination Show.

Freitag, 20.05.:
Nach dem Frühstück stürmten wir heute schon um 9 Uhr den Disneyland Park und umarmten erstmal Donald Duck. Dann wechselten wir direkt in den Studios Park um Minnie Mouse zu knuddeln. Wir fuhren dann mit der Ratatouille-Bahn, bei der man nie weiß, ob man sich gerade bewegt oder es nur vorgegaukelt wird.

Mittags gingen wir wieder in den Disneyland Park, posierten mit Genie, schauten Goofys Frühlingsparade an, fuhren mit dem Zug um den Park, genossen um halb 6 wieder die große Parade und trafen dann auch noch Mickey Mouse.

Zu Abend aßen wir im Adventure Land im Silver Spur Steakhouse, und natürlich ließen wir uns auch an dem Abend die Illumination Show nicht entgehen.

Samstag, 21.05.:
Am letzten Tag versuchten wir, noch ein paar Attraktionen einzusammeln, die wir bislang ausgelassen hatten. Im Studios Park fuhr der Schatz mit der Schiffsschaukel RC Racer und ließ sich im Toy Soldiers Parachute Drop fallen. Im Disneyland Park trafen wir noch Tiana und Winnie Puh.

Im Discoveryland schauten wir frisch ausgebildeten Jedirittern zu, die allesamt Darth Vader besiegten. Anschließend sahen wir uns Minnies Wagenparade und anschließend Goofys Frühlingsparade an.

Gegen 16 Uhr setzten wir uns dann wieder ins Auto. Besonders gefallen haben mir die ganzen süßen Details, die sich überall finden ließen, und Oh mein Gott, ich liebe die Paraden. Nach vier Tagen in dieser ganz anderen Welt summte ich noch tagelang „Disney Magic“…

Nerdy London

Unser Londonbesuch im April stand ganz im Zeichen des Nerdtums. Nachdem wir ja 2010 schon die meisten regulären Touristenattraktionen abgeklappert hatten, strickte unser neuer Besuch sich um alles, was das Fangirl/-boy-Herz höher schlagen lässt.

Samstag, 16. April:

Noch vor sieben Uhr hob unser Flugzeug ab, was die nächsten Stunden ganz klar strukturierte: Mit dem Bus vom Flughafen nach Victoria, dort ins Hotel einchecken und mit der nächsten U-Bahn Futter fassen – am Borough Market.

Fun Fact: Wir haben die U-Bahn-Station durch den Ausgang am rechten Rand dieses Fotos verlassen, sind selbstbewusst nach rechts aus dem Bild marschiert und haben den Borough Market erst 40 Minuten später gefunden. Nach Brot und kreolischen Gerichten spazierten wir zufrieden Richtung Themse und durch die Clink Street, in der es unerwartet feurig zuging.

Wir kehrten nach Victoria und in unser Hotel zurück, bezogen unser Zimmer (mit Blick auf’s London Eye! Wer hat, der hat!) und gönnten uns erstmal einen Mittagsschlaf.

Als erster Point-of-Nerd stand die U-Bahn-Station Aldwych, die Kulisse für ungefähr jede Filmszene ist, die, nunja, in einer U-Bahn-Station spielt. Der Haken war in diesem Fall das „in“, denn die Station ist nicht öffentlich zugänglich. Also blieb uns nur, die Eingänge zu betrachten und uns den Hauch von Filmnähe vorzustellen.

Nach einem kleinen Umweg über die Fleet Street (in der wir natürlich keine Pasteten aßen) machten wir einen kleinen Spaziergang nach Blackfriar und Piccadilly landeten wir in Soho, um nach der Lost Little Compton Street zu suchen. Und wir suchten wirklich lange. Als wir schon fast entschieden hatten, dass sie es nicht wert nicht, entdeckten wir endlich das Gitter, unter dem die Reste der alten Straße heraus lugten. Ganz ehrlich: Das war es wirklich nicht wert.

Wir wandten uns wieder den bekannteren Sehenswürdigkeiten der Stadt zu, besuchten den Trafalgar Square und den Hard Rock Shop und ließen uns abends von einem Inder in der Nähe unseres Hotels verwöhnen.

Sonntag, 17. April:

Nach einem Frühstück voller Kulturbarrieren nutzten wir das schöne Wetter (ja! in London!) zu einem Spaziergang auf ausgetretenen Touri-Pfaden: Vom Big Ben aus schlenderten wir die Southbank hinunter, besichtigten kurz den Globe und nahmen dann eine U-Bahn (mit Umsteigen!) um die U-Bahn-Station Angel zu besichtigen, die nämlich über die längste Untergrund-Rolltreppe Europas, Schrägstrich länge Rolltreppe Westeuropas, verfügt.

Da der nerdige Teil des Tages nun angebrochen war, fuhren wir zur Baker Street, bestaunten das Sherlock Holmes Museum (von außen – irgendwie wirkte es sowohl teuer als auch unglaublich eng), setzten uns kurz in den Regent Park und besorgten dann an einem mit Sicherheit lizenzierten Bistro mit Holmes-Thema Fish and Chips, die wir im nächstbesten Park genüsslich verzehrten.

Nach einem kurzen Mittagsschläfchen im Hotel (ja, wir werden wohl alt) fuhren wir zum Leicester Square und wanderten schließlich zum Buckingham Palace; Päuschen im St James‘ Park eingeschlossen. Nachdem wir uns anschließend am Trafalgar Square und wieder am Leicester Square offenbar zu lange ver-flaniert hatten, kamen wir in Victoria nach der Schließzeit aller Gastronomen an. Und ich dachte, wir wären in einer Großstadt. Immerhin hatte ein Subway-Mitarbeiter Erbarmen und gab uns zwei Sandwiches mit.

Montag, 18. April:

Nach einem etwas erfolgreicherem Frühstück als am Vortag fuhren wir fast bis außerhalb der Grenzen unseres U-Bahntickets um die Tardis zu verehren eine der letzten noch vorhanden Polizei-Boxen in London anzusehen.

Leider war kein Doktor in Sicht. Wir trösteten uns am anderen Ende der Stadt im Riesen-Comicladen Forbidden Planet mit einem Funko-Pop-Doktor (dem 10. natürlich). Anschließend machten wir einen kleinen Umweg in einen Schuhladen (aus irgendeinem Grund verursachten meine bequemen Treter mir inzwischen komplett blaue Füße) und schwenkten schließlich zum nächsten britischen Helden um: Was für Sherlock gut genug ist, ist für uns ein absolut adäquates Mittagessen.

Nach dem Sandwich bei Speedy’s flanierten wir durch die hübsche Carnaby Street und kehrten dann zum Mittagsschlaf ins Hotel zurück. Aufgehübscht gönnten wir uns dann eine gemütliche Tea Time am Leicester Square und gingen dann zum Duke of Yorke’s Theatre, um „Doctor Faustus“ zu sehen.

Die Aufführung war absolut grandios. Nicht nur, dass Kit Harington ungeniert seinen Hintern her zeigte (er war da schon so wie im GoT-Staffelfinale), sondern es war modernes Theater höchster Güte. Die Special Effects hätten im Film nicht besser sein können. Es war wirklich ein Vergnügen.

Als wir das Theater verließen, stand bereits eine Menschenmasse zwischen dem abgesperrten Gang zum vermeintlichen Hinterausgang und einem wartenden Wagen. Wir stellten uns prompt dazu und bekamen so dann noch ein Autogramm vom Hauptdarsteller.

Dienstag, 18. April:

Inzwischen hatte ich das Frühstück gemeistert (wer statt Bohnen und Würstchen nur Toast, Ei und Speck bestellt, bekommt davon doppelt so viel und kann sich eine wunderbare deutsche Stulle daraus basteln), doch es war bereits Abreisetag. Nach dem Auschecken besuchten wir das Science Museum, weil die Schlange vor dem Natural History Museum einfach zu lang war (warum, der Eintritt ist doch kostenfrei?!).

Danach stiegen wir in Victoria in den Bus zum Flughafen und waren am späten Abend wieder Zuhause. Ein schönes nerdig-faules-aufregendes Wochenende war’s!

Spiekeroog

Als Ende Juni der Schatz einen Betriebsausflug nach Spiekeroog machte, hatte der Chef seine Spendierhosen an: Das ganze Haus wird fürs Wochenende gemietet, am Freitag wird geschult, am Samstag dürfen die Familien nachkommen. Hallo Insel!
Das Schulheim lag sehr einsam am Rand der Insel und war sehr idyllisch. Obwohl es Samstag erst etwas bewölkt war, habe ich mir noch einen Sonnenbrand zugezogen. Zwischen Strand und Teestube waren das zwei herrliche erholsame Tage.

Wellness in Kolberg

Im Februar waren ein paar Freundinnen und ich im Wellnessurlaub. Um weibliche Sparsamkeit und die norddeutsche Meeressehnsucht zusammenzubringen, führte es uns an die polnische Ostseeküste, nach Kolberg. Wir haben dort ein ziemlich traumhaftes Hotel direkt am Strand gebucht und hatten viel Spaß dabei, die Reservierungsbestätigung für unsere Wellnessanwendungen zu übersetzen.

Wenn wir nicht gerade unter Kamils fähigen Händen, im Spabereich oder im Außenwhirlpool waren, machten wir einen Strandspaziergang in die Stadt oder hauten uns schlicht die Hucke voll: Das Essen war fantastisch, das Frühstückbuffet gigantisch und in Kolberg gibt es ein Café mit der besten heißen Schokolade, die ich je getrunken habe. Ach so, im Dachgeschoss des Hotels gab es auch super Kuchen und Cocktails.

Herrlich war’s!

La Dolce Vita in Venedig

Donnerstag, 02.10.2014
Mitten in der Nacht riss der Schatz mich panisch aus einem Traum: „Wie spät wollten wir losfahren?“ Schläfrig antwortete ich: „Halb 5“ und bekam zur Antwort: „Es IST halb 5.“. Wir stürzten also aus dem Bett und ins Auto, gönnten uns den mutmaßlich teuersten Flughafenparkplatz aller Zeiten und waren pünktlich zum Gateschluss im Sicherheitsbereich.
Um 6:35 flogen wir in den Süden und landeten etwa eine Stunde später in Treviso, Italien. Wir stiegen in den Bus Richtung Bahnhof, verließen ihn souverän wieder am Flughafen und informierten uns beim nächsten Bus besser, wo denn die Hauptbahnhofhaltestelle ist… Leider fahren die Züge von Treviso zu unserer nächsten Etappe, Spresiano, nicht sonderlich häufig, also nutzten wir die Pause für ein überfälliges Frühstück in einem geradezu übertrieben niedlich-italienischem Café, in dem der Kaffee göttlich und das Gebäck himmlisch schmeckten. La Dolce Vita!
Vom Bahnhof Spresiano liefen wir schließlich zu Fuß 15 Kilometer Richtung Arcade, wo mein Bruder G wohnt. Der widerum begann möglichst früh seine Mittagspause um uns entgegenzufahren. Er brachte uns in seine schicke Wohnung, schlang hastig ein Brot herunter und verließ uns wieder. Wir nutzten die Zeit um… zu schlafen. Später haben wir zu dritt eingekauft, bevor G wieder aufbrach, um seine Freundin von einem Flughafen am Ende der Welt abzuholen. Wir nutzten die Zeit um… zu kochen. Bolognese, versteht sich. Tief nachts aßen wir gemeinsam und feierten in Gs Geburtstag hinein.

Freitag, 03.10.2014
Mein Bruder musste sich zum ersten Mal für seinen Geburtstag Urlaub nehmen, aber wir vergüteten ihm das mit einem großen Frühstück. Danach stiegen wir vier um halb 12 in Spresiano in den Zug, diesmal Richtung Santa Lucia: Venedig.

Die Lagunenstadt ist vom ersten Moment an genau so, wie man sie sich vorstellt. Schon der Anblick vom Bahnhofsausgang aus ist atemberaubend und irgendwie hört die Stadt dann einfach nicht auf, beeindruckend zu sein.

Wir vertrödelten also übertrieben viel Zeit damit, Fotos auf der Ponte degli Scalzi zu machen und uns zu freuen und gingen dann die übliche Touristenroute durch Cannaregio über die Strada Nova, wo wir um halb 2 eine ganz unitalienische Mittagspause machten: bei McDonalds. Wir gingen weiter zur Ponte di Rialto und hinüber, dann durch San Polo, gönnten uns ein Eis und nutzten dann am Anleger San Toma die Fährgondel, um den Canal Grande wieder zu überqueren und durch San Marco mit einem Umweg über die Ponte di Accademia (mit Ausblick auf die Santa Maria della Salute) zum Piazza San Marco zu gehen.

Dort arbeiteten wir uns tapfer durch die Menschenmassen und machten uns quer durch San Marco wieder auf den Rückweg. Nahe der Rialtobrücke besorgten wir uns Tramezzinis und gingen durch San Polo und Santa Croce zurück zum Bahnhof. Abends luden wir G. zur Feier des Tages in seine Lieblingspizzeria ein, in der ich mich bei der Bestellung dermaßen vertat, dass ich nur den Rand der Pizza aß. Immerhin war der Nachtisch ein würdiger Abschluss für einen grandiosen Tag.

Samstag, 04.10.2014
Nach dem Frühstück gönnten wir meinem Bruder und seiner Freundin etwas Zeit für sich und stiegen um halb 12 wieder in den Zug nach Venedig.

Wir gingen nördlich des Kanals zur Rialtobrücke und dann querfeldein bis zum Markusplatz, wo wir uns im Hard Rock Café ein wieder sehr unitalienisches Mittagessen genehmigten.

Danach nahmen wir vom Anleger S.M. del Giglio eine Gondel zur Santa Maria della Salute, die wir umrundeten und spazierten dann am Canale della Giudecca entlang durch Dorsoduro.

Über die Ponte di Accademia gingen wir wieder zurück nach San Marco und machten um 17 Uhr in der Nähe der Rialtobrücke an einem kleinen Platz eine Kaffeepause.

Frisch gestärkt überquerten wir erneut die Rialtobrücke und ich kaufte erst ein günstiges Kleid und dann sündhaft teure Lederhandschuhe. Wir gingen zum Bahnhof zurück, vorbei an der Frarikiche (deren italienischer Name mir zu kompliziert ist) und mit einem kleinen Umweg über den Piazzale Roma. Die übrige Zeit bis zur Zugabfahrt um 19:15h verbrachte ich im örtlichen Modegeschäft. Zurück in Arcade aßen wir mit G. und seiner Freundin zu Abend und stellten unsere Beziehungen mit Die Siedler auf die Probe.

Sonntag, 05.10.2014
Nach einem gemütlichen Pfannkuchenfrühstück stiegen wir mittags in meinen alten Corsa und fuhren nach Palmanova. Leider war von der niedlichen Altstadt nicht allzuviel zu sehen, denn wir gerieten mitten in ein Stadtfest. Wir zogen also nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Aquileia, einer durch und durch „römischen“ Stadt. Allerdings war es bereits zu spät um die Ausgrabungen zu besichtigen.

Wir entschieden uns dann leider für das falsche Restaurant und aßen deshalb kurzerhand zweimal, weil eine wirklich sehr schöne Pizzeria auf dem Rückweg lag. Von dort aus fuhren wir ichweißnichtmehrwo hin und setzten Gs Freundin am Flughafen ab. Den Abend zu dritt verbrachten wir mit Die Siedler.

Montag, 06.10.2014

Heute stiegen wir erst um 12:45 in den Zug, wanderten in Venedig wieder durch Cannaregio und ließen uns von einem äußerst appetitlichen Schaufenster in ein superniedliches Café locken, dessen königliche Einrichtung auch königliche Preise abverlangte.

Nach Kaffee und Dolci für 18,50 € machten wir uns demütig auf den Weg zum Markusplatz. Dort stellten wir uns in die Schlange am Campanile und fuhren mit dem Fahrstuhl hinauf. Das beeindruckende Panorama war den Preis definitiv wert!

Wir gingen am Dogenpalast vorbei nach Castello, drehten bald wieder um, entschieden uns, dass der Eintritt in den Dogenpalast zu teuer ist, und steuerten stattdessen den Hard Rock Shop an, in dem der Schatz sein Souvenir erwarb. Wir setzten dann wieder zur Santa Maria della Salute über und suchten ein nettes Restaurant.

Ganz so leicht was es leider nicht. Um etwas bezahlbares zu finden (eine Abzocke pro Tag reicht ja völlig), mussten wir allerdings bis zum Campo Santa Margherita vorstoßen.

Dort aßen wir hervorragende drei Gänge und genossen das Dolce Vita in vollen Zügen. Als es dunkel wurde, baten wir den netten Kellner um Orientierung und zogen dann Richtung Rialtobrücke los. Trunken vor Glück (und Wein und Aperol) machte ich an einem Souvenirladen halt und war sehr stolz auf mich, als ich zwei sehr kitschiger Weinverschlüsse aus Glas von einem Wucherpreis auf völlig überteuert runterhandelte. Im Hard Rock Shop kaufte ich mir dann noch ein Tshirt und auf dem Weg zum Bahnhof brachten wir meinem Bruder noch etwas Gebäck mit.

Dienstag, 07.10.2014
Den letzten Tag in Italien verbrachten wir gemütlich in Gs Wohnung, bis er uns um halb 5 abholte und nach Treviso brachte. Dort tranken wir wieder einen Kaffee in dem niedlichen Café, streiften etwas durch die schöne Altstadt und ließen uns um Viertel vor 8 am Flughafen absetzen. Nachts kamen wir wieder im kalten Deutschland an und kehrten zurück auf unsere Baustelle. Ein herrliches langes Wochenende!

Hamburg

Freitag, 30.08.

Aus bis heute ungeklärten Gründen fuhren wir Freitag erst nachmittags los und waren um halb 6 im Hotel in Hamburg, wo wir unsere Zimmer bezogen und uns mit den Nachzüglern verständigten, bevor gegen 19 Uhr das begann, das ich heute den „Hungermarsch“ nenne: Von Barmbek aus marschierten wir vier Kilometer nach Süden mit dem einzigen Ziel, etwas zu essen für die hungernde Mocca zu finden. Einmal in der Langen Reihe angekommen wirkte das auch gar nicht mehr so schwierig, aber ey – Freitag Abend. Direkt unter der St.-Georgs-Kirche hatte dann endlich ein Italiener Mitleid mit uns.

Als wir gegen Viertel nach zehn endlich wieder im Hotel aufschlugen -erschöpft aber satt- waren Catha und Artur auch gerade eingetroffen – und wollten doch glatt noch was unternehmen. Also stürmten wir eine Stunde später wieder die Hansestadt, diesmal per U2 und nur auf ein paar Cocktails. Ironie an der Geschichte: Die Bar Hamburg, in die wir dann gingen, war keine 50 Meter von unserer Abendessenlocation entfernt. Leider fanden wir es dort dann weder gemütlich noch bequem, wir zogen also nach einem Getränk weiter und lernten dann, dass in der Langen Reihe nach 24 Uhr nicht mehr draußen bedient werden darf – zumindest in der Kneipe unserer Wahl. Irritiert bestiegen wir ein Taxi und fielen um Viertel nach eins ins Bett.

Samstag, 31.08.

Um neun Uhr trafen wir uns zum Frühstück, um zehn stürmten wir die U-Bahn-Station. Ach U-Bahnen, welch herrliche Erfindung! Mit den ahnungslosen Männern stiegen wir an der Mönckebergstraße aus, shoppten hoch bis zum Rathaus, flüchteten vor einem Regenschauer ins Alsterhaus (a propos, möchte mir jemand eine 80-Euro-Wintermütze sponsorn? nein?), erreichten danach die Alster, torkelten dann vom Jungfernstieg in die Collonaden und pausierten dann bei einem großartigen Italiener (warum doch gleich mache ich überhaupt noch Urlaub in Hamburg? Bella Italia!), der mir mit einem ganz wundervollen Milchshake das Wetter versüßte. Dennoch suchten wir etwas spätzer doch lieber Schutz in der Gänsemarktpassage, in der ich mir dann prompt eine Regenjacke kaufte. Als der Verkäufer mir hinterher einen Regenschirm schenkte, wurde ich ein wenig skeptisch, aber die Jacke ist ziemlich dicht, wie sie im Laufe der nächsten Tage noch beweisen musste.
Wir steuerten jetzt die Speicherstadt an und dort als erstes die Kaffeerösterei. Das Live-Rösten, auf das wir uns gefreut hatten, gab es nicht (bzw. nur zu „speziellen Terminen“) und insgesamt hatte die Rösterei auch mehr Kantinencharakter als historischen Café-Charme, aber das Angebot aus über 20 Kaffeesorten zu wählen, begeisterte uns dennoch genug. Inzwischen war es schon halb 5, also zu spät für den geplante Besuch im Gewürzmuseum, wir schlenderten also gemütlich durch die Deichstraße mit kleinem Umweg über das Mahnmal St. Nikolai zurück zur U-Bahn-Station und kehrten ins Hotel zurück.

Bis 18.30h hatten wir vier uns geschniegelt und stiegen wieder in die U-Bahn – diesmal fuhren wir zur Neuen Flora, wo wir vor dem Musical einen Tisch reserviert hatten. Tarzan (Link) ist eine absolut großartige Show, und auch wenn diese Empfehlung zugegebenermaßen reichlich spät kommt (letzte Vorstellung in Hamburg ist am 02. Oktober): Guckt euch das an! Es ist ein Heidenspaß wie die Akteure über die Bühne und durch den Saal wirbeln, ständig passiert etwas vorne, oben, hinten, an den Seiten, wieder oben – wow! Ein absolut großartiger Abend. [Und bevor ihr fragt: Nein, der Alexander Dings spielt da nicht mehr mit.]

Auf der Heimfahrt machten wir dann noch einen Zwischenstop am Bahnhof, denn wir hatten aus der U-Bahn das Alstervergnügen (Link) gesehen und wollten die Gelegenheit nutzen. Natürlich war es aber bereits eine halbe Stunde vor Schluss, für mehr als ein paar Bierchen und Snacks hatten wir also keine Zeit – immerhin ging die Unterhaltung auch hinterher weiter („Warum haben die ihn mitgenommen?“ – „Weil er schon einen Platzverweis hatte, dann nehmen die einen mit.“ – „Ja HATTE“). Um halb eins krabbelten wir schließlich ins Bett.

Sonntag, 01.09.

Schon um 07.30h schubste der Schatz mich Richtung U-Bahn-Station. Aktuelles Ziel: Fischmarkt. War wirklich ganz lustig, aber im Endeffekt auch nur ein großer Wochenmarkt mit Marktschreiern. Wir haben willig eine Tasche voller Obst zum Hotel zurück geschleppt.

Dort frühstückten wir mit Catha und Artur, die anschließend auscheckten und trennten uns dann auf ungewohnte Weise: Die Mädchen stiegen ins Auto um zur Bastelmesse (Link) zu fahren, die Jungs erkundeten erst die Reeperbahn und gingen dann ins Maritime Museum. Die Messe war echt toll – leider wurden wir anschließend von pösen Panditen komplett ausgeraubt, aber die Bastelsachen, die uns vorher geschenkt worden waren, konnten wir retten…

Wir trafen die Männer kur nach 16h an den Landungsbrücken wieder und gingen dort direkt ins Restaurant Elbbrücke um uns zu trocknen/aufzuwärmen/vollzufuttern. Mit norddeutschen Spezialitäten hatten wir damit auch schnell Erfolg und spazierten anschließend die Elbe entlang, wo übrigens auch gerade eine Aida vorfuhr, bis Catha und Artur sich gegen 19h verabschiedeten und zurück in die Arbeitswelt fuhren.

Erlöst vom sozialen Druck fuhren wir Couchpotatoes dann einfach zurück ins Hotel und ruhten uns den Rest des Abends aus…

Montag, 02.09.

Nach dem Frühstück versuchten wir, das Ende des Regens abzuwarten und verloren gegen 12 Uhr die Geduld. Wir spazierten dann pitschnass die Reeperbahn entlang und entsannen uns schließlich eines trockenen Hafens: Im Hard Rock Café kamen wir mit Burgern und Shopping wieder zu Kräften und besuchten später die Schlechtwetter- EuropaPassage. Freude kam bei dem Weltuntergang aber irgendwie nicht auf, also besorgten wir uns bei einem Bäcker zimthaltige Nahrungsmittel und verspeisten sie vor dem Hotelfernseher. Um 21 Uhr brachen wir nochmal auf um die Speicherstadt bei Nacht zu sehen. Sie zu fotografieren -im Regen und ohne Stativ- war wohl keine unserer besten Ideen, aber immerhin unternahmen wir noch einen schönen nassen Spaziergang bevor wir um Mitternacht wieder im Hotel eintrafen.

Dienstag, 03.09.

Nach dem Frühstück und dem Check-Out fuhren wir noch kurz zur Sternenschanze und tatsächlich fand ich dort endlich die niedlichen Lädchen und die gemütlichen Cafés, die ich in Hamburg erwartet hatte. Nach einer kleinen Shoppingrunde ging es dann aber doch um halb 1 heimwärts.

Schön war’s in Hamburg! Habe bereits eine Liste angelegt mit all den Dingen, die ich das nächste Mal dort machen möchte – irgendwie haben uns die letzten verregneten Tage doch ein bisschen den Spaß verdorben. So oder so, mit Tarzan und der Messe hatten wir tolle Highlights und Urlaub mit Freunden ist ja sowieso immer irgendwie super. Bis bald, Hamburg!

Vier Tage Harz

Mittwoch, 13.02.2013

Um 11 Uhr starteten der Schatz und ich mit frisch präpariertem Seat in Richtung Harz. Ina und Eddy sammelten wir mit einem kleinen Schlenker über O. ein, dann war der Wagen auch randvoll – Keuschheitskoffer inklusive. Beeindruckend zielgenau trafen wir kurz nach 15 Uhr in unserem Ferienhaus in Ilsenburg (Wikipedia) ein.

Dort richteten wir uns gleich ein und entzündeten den Kamin, während wir auf das zweite Auto voller Freunde warteten, das kurz vor 18 Uhr dann auch Lena, Micha und Sascha zu uns brachte. Den Rest des Tages verbrachten wir dann nur noch mit Einkaufen, Kochen (Spaghetti Bolognese mit Salat und Pizzabrötchen), Essen, Spielen und Feuergestochere.


Donnerstag, 14.02.2013

Nach dem Frühstück um 8 Uhr starteten wir um 9 Uhr in Richtung oben: Braunlage (Wikipedia). Am Wurmberg liehen wir uns Ausrüstung und stapften wohlgemut zur Seilbahn. Lena und Micha fahren super Ski und haben sich heute erstmalig für Snowboards entschieden, der Rest von uns stand noch nie auf Brettern; Micha fragte den Kassierer des Lifts also, zu welcher Station „sieben blutige Anfänger“ am besten fahren sollten. Uns wurden dann Karten für den Gipfel verkauft, da müsse man dann nur ein Stück runter und gelange so zum Kaffeehorst, an dem man gut lernen kann.

Damit begann der Anfang vom Ende. Am Gipfel beginnt ein tiefer, kurviger Abhang, der mir Panik in die Augen trieb. Die beiden Skikönner rutschten mit ihren Snowboards gelassen voraus, die Jungs, Christian auf dem Snowboard, Eddy und Sascha auf Skiern, fassten schließlich auch Mut, aber Ina und ich beschlossen, einfach hier oben zu sterben. Das wurde leider nicht zugelassen und nach einigen Versuchen mit peinlichem Gekreische nahmen wir die Ski wieder ab und stapften auf den rutschigen Skischuhen die Piste hinunter. Was wir da noch nicht wussten: Es war ein weiter Weg. Und was wir auch noch nicht wussten: Man kann auch mit dem Auto zum Kaffeehorst fahren.
Am besten lässt sich die Situation anhand der (wenn auch sehr kleinen) Karte auf dieser Website erklären, die ich mal bearbeitet habe.

Nach eineinhalb Stunden Fußmarsch durch eineinhalb Kilometer glatten Schnee erreichten Ina, der zurückgekehrte Schatz und ich gegen 12:30h den Kaffeehorst, wo nur ein Kakao mit Sahne unsere Stimmung heben konnte. Lena und Micha hatten zwischenzeitlich das Tal erreicht und ihre Snowboards zurückgegeben und kamen uns Anfängern auf Skiern zu Hilfe. Währenddessen stürmten Eddy und Sascha den Anfängerhügel am Kaffeehorst. Der Kurs, den Lena und Micha uns dann gaben, war mäßig erfolgreich, aber immerhin sehr lustig. Ehrlich gesagt ist es das Gleiten, das mich am Skifahren (und Inlineskaten…) am meisten stört, bin halt doch ein Kontrollfreak. Nach ein paar Stürzen, von denen ich wohl auch den gewaltigen blauen Fleck am Schinken habe, hielten Ina und ich uns dann doch noch zumindest gut genug um das als Erfolgserlebnis abzuhaken und zum Tal zu streben.

Die Strecke zur Mittelstation der Seilbahn war etwa 600 Meter weit und großteils ohne Neigung, sodass selbst Ina und ich jetzt mal Strecken auf Skiern zurücklegen konnten. Schon in Sichtweite der Station war dann plötzlich ein kleiner Abhang im Weg, der wohl das Argument des Kassierers war uns nicht hierher zu schicken – wenn ich den je erwische, zerfleische ich ihn. Jedenfalls gab Micha mir einen Schubs und als ich kreischend in die Tiefe raste, rief er mir hinterher „Linkes Bein belasten! Mehr! Mehr! Mehr!!! MEHR!!!“ und tatsächlich machte ich eine wunderschöne Kurve und kam zum Stehen. Von diesem Fleck konnte ich mich dann nicht mehr ohne Hilfe fortbewegen, aber das ist ja egal – ich bin offiziell skigefahren.
Ina, Christian und ich fuhren also mit der Seilbahn ins Tal, Lena und Micha waren auf Skiern ungefähr zeitgleich dort und wir setzen uns ins „Basislager“ um die Ressourcen wieder aufzufüllen. Nach kurzen Verständnisschwierigkeiten wegen des Namens der Lokalität („Basislager – meint ihr zuhause?!“) stießen auch Eddy und Sascha zu uns und wir waren um 15 Uhr zum gemeinsamen Mampfen wieder vereint.

Wir fuhren dann zurück ins Haus und brachen dort erschöpft zusammen. Statt gemeinsamen Kochen waren wir nur noch zum Pizza bestellen in der Lage. Anschließend zückte Sascha seinen Pokerkoffer.

Freitag, 15.02.2013

Heute wollten wir es ruhiger angehen lassen. Nach dem Frühstück fuhren wir um 9 Uhr wieder nach Braunlage, während Micha das Haus hütete. Sascha setzten wir am Wurmberglift ab und steuerten den Schlittenverleih an, den ich am Vorabend im Internet gefunden hatte. Direkt gegenüber von ihm war die „Skiwiese am Rathaus“, von der Ina und ich herzlich gern schon einen Tag eher gewusst hätten. Jetzt hakten wir stattdessen unsere Schlitten in den dortigen Rodellift ein und hatten eine Menge Spaß.

Der endete abrupt, als Eddy merkwürdig an die Brusttasche seiner Jacke griff. „Hast du was verloren?“ – „Der Reißverschluss ist offen.“ *vergebliches Wühlen in der Tasche* – „Was hast du verloren?“ – „Der Reißverschluss ist offen!“ Eddy hatte den Autoschlüssel verloren. Irgendwo zwischen Rodellift und Ankunft am Fuß des Hügels. Resigniert stapften wir die Wege ab, oben kamen uns Lehrerinnen zur Hilfe, die ihre ganzen Schulklassen auf die Schlüsselsuche ansetzten. Nach zwei vergeblichen Auf- und Abstiegen kam dann vom Rodellift die rettende Nachricht: Ein Kind hatte den Schlüssel abgegeben. Oh heile Welt! Wir ließen uns von Eddy zur Entschädigung auf Heißgetränke einladen und trafen uns dann mit Sascha zum Essen im Basislager. Dort stießen dann auch Jenny und Michi zu uns, die Mittwoch und Donnerstag nicht frei bekommen hatten. Sogleich spaltete sich die Gruppe aber wieder. Jenny und Michi wollten Braunlage besichtigen und anschließend zu Micha ins Haus, Sascha wollte seine Abfahrtkünste weiter verfeinern und Lena und Eddy nahmen den frisch zurück erworbenen Autoschlüssel um einen gemeinsamen Freund in Goslar zu besuchen. Ina, Christian und ich fuhren zur Glasmanufaktur in Derenburg, wo wir Souvenirs erworben und ich höchstselbst eine Kugel blies.

Anschließend holten wir Sascha aus Braunlage ab und versuchten das Schloss Werningerode zu besichtigen. Uns war leider nicht klar, dass die Parkplätze unten an der Straße tatsächlich die letzten für Besucher sind, darum fuhren wir gekonnt am Schloss vorbei – auf der Einbahnstraße, versteht sich. Im Ferienhaus bauten wir dann noch einen gigantischen Schneemann und kochten Kartoffelsuppe, während mit Sherry und Uli die letzten Nachzügler eintrafen und später auch Lena und Eddy wieder zu uns stießen. Den Abend ließen wir wieder mit Spielen und Alkohol ausklingen.

Samstag, 16.02.2013

Für den Samstag hatte ich mich zur Teilnahme an einem Langlaufkurs überreden lassen, den Sherry, Uli, Ina und Eddy sich sparten. Wir fuhren dazu nach Sonnendorf (Wikipedia) bei Torfhaus, denn das Trainingsgebiet eines Biathlon-Weltmeisters ist für uns gerade gut genug. Um halb 12 holte Wolfgang, unser über-80jähriger Skilehrer, uns ab und moonwalkte in der Loipe neben uns her. Ich reihte mich vorsichtshalber ganz hinten ein und stellte die Geduld unseres Lehrers ganz schön auf die Probe, aber die Hügel runter zu fahren macht echt tierisch Spaß. Blöderweise muss man bloß auch wieder hoch kommen.

Nach zwei Stunden, in denen ich alle mit meinem unerwarteten Naturtalent überraschte tapfer hinter der Gruppe herzockelte, setzten wir uns erstmal in die vermutlich einzige Lokalität des Ortes und schöpften neue Kräfte. Dabei blieb es für Lena und mich auch, wir begnügten uns mit noch einem Kaffee, während der Rest mit den Leihskiern die Schneewittchenloipe stürmten.
Gegen 16.30h fuhren wir zum Haus zurück, verzehrten die Reste der Vortage und ergänzten das Abendprogramm um Feuerzangenbowle.

Sonntag, 17.02.2013

Überraschenderweise hatten tatsächlich alle bis 10 Uhr ihre Koffer aus dem Haus gebracht. Wir rechneten mit der Vermieterin und miteinander ab, verabschiedeten uns von Jenny und Michi und fuhren dann nach Schierke, denn für den letzten Tag stand eine Brockenwanderung auf dem Plan. Natürlich sind wir nicht blöd und wollten bergab wandern, wir stürmten also die Schmalspurbahn und waren eine Dreiviertelstunde später auf dem Gipfel des Brocken.

Von da aus waren etwa 6 Kilometer Wanderweg zurück zum Parkplatz geplant. Selbstverständlich wählten wir den „abenteuerlichen“ Weg quer durch den Wald, der wegen Glätte für allerlei Unfälle sorgte, aber auch entsprechend viel Spaß machte.

Die Brockenhexen haben keinen von uns erwischt, wir kamen drei Stunden später wohlbehalten bei den Autos an und verabschiedeten uns voneinander. Ina, Eddy, der Schatz und ich machten noch einen kleinen Halt in Werningerode um was zu essen und machten uns dann auch Richtung Heimat auf den Weg. Schön war’s!

Urlaub 2011

Schon schade, dass wir es dies Jahr nicht geschafft haben, in Urlaub zu fahren… Klar, wir hatten diese winzige Tour an der Ostküste lang und ein Wochenende auf Kangaroo Island, aber das kann man ja kaum Reisen nennen… Und sicher, ich war dann auch noch mit Freunden in Victor Harbor und habe die Wochentour durch das australische Outback gemacht, aber so ne Woche Juist wäre ja auch noch schön gewesen…

Sechs Tage Berlin

Und dann war da ja auch noch unser Berlin-Urlaub. Unser Zug fuhr Donnerstag um Viertel vor 10 los und wir kamen letzten Dienstag um Viertel nach 10 (abends) wieder zuhause an.
Die Fahrten waren allein dadurch bequem, dass wir nur einmal umsteigen musste und die Züge alle ziemlich leer waren, wir haben die Zeiten wohl gut gelegt. Als wir am frühen Nachmittag in Berlin ankamen, hat mein Bruder uns abgeholt und zu seiner Wohnung gefahren. Nach einem kurzen Taschen-Ablegen und Wohnung-Besichtigen sahen wir uns zu dritt in/im Wedding um, fanden schließlich ein Steakrestaurant und speisten zwischen Postern von Will Smith und Mel Gibson ganz fürstlich.
Seinemeine Schlafcouch entpuppte sich wenig später leider als eine Foltermaschine aus der Hölle; ich wundere mich, dass sich nie jemand, der bei mir darauf übernachtet hat, beschwert hat.

Natürlich war die Wohnung auch hellhörig genug, damit wir wach wurden, als mein Bruder am nächsten Morgen zur Arbeit ging, wir dösten dann noch bis acht weiter und standen dann auf. Nach Dusche und Frühstück machten wir heroisch den Abwasch und öffneten dann die Wohnungstür, vor der ein verdutzter Verputzer hockte um den Bodenbelag zu erneuern. „Sind wir eingesperrt?“, fragte ich. Er bestätigte und fügte hinzu, es habe aber ausgehangen, dass das Treppenhaus ab 9 Uhr nicht mehr genutzt werden könne. Wir saßen also „bis Einse“ in der Wohnung fest. Ich schwang den Putzlappen noch ein bißchen und schließlich hockten der Schatz und ich vor der Glotze, die Uhr fest im Blick. Zu unserer Unterhaltung trug bei, dass man im Flur eine Tür klappen hören konnte, dann Gefluche, dann erneut die Tür.
Um Viertel nach „Einse“ brachen wir dann auf, zunächst einmal in Richtung Kurfürstendamm. Nur für diejenigen, die noch nicht dort waren, möchte ich anmerken, dass es dort weit und breit keine Filiale einer Cashpool-Bank gibt. Diese Information war gratis, auf dass es dem geneigten Leser nicht so ergehe wie uns – wir sind nämlich die ganze gottversch*ssene Straße runter gelaufen, bis wir, gefühlte 5km später, am Adenauerplatz eine Sparkassenfiliale fanden und endlich Bargeld ziehen konnten.
Erschöpft und hungrig gaben wir ebendieses Bargeld (natürlich nicht vollständig) im benachbarten Dunkin‘ Donuts aus. Obwohl Käse drauf war (und das will was heißen!) war das der (gefühlte) beste Bagel meines Lebens, der Kaffee war schwarz und gut wie Gott ihn geschaffen hat und des Schatzes Rumschokobrownie schmeckte wie ein komprimiertes Stück Sachertorte. Kurz – das Paradies. In diesem Moment beschloss ich, mein Studium zu schmeißen und in W. eine Dunkin‘ Donuts-Filiale zu eröffnen. Sponsoren bitte jetzt melden.
In der festen Absicht das (gerade erst gezogene) Geld in Berlin zu vershoppen, schlenderten wir den Ku’damm wieder hinauf, waren jedoch zu gerädert um uns für irgendetwas zu begeistern. Bis ich dann, kurz vor der U-Bahn-Station, den Hugendubel erblickte. Von der Kette habe ich in meinem Bücherforum zum ersten Mal gehört und wollte unbedingt mal gucken, was es damit auf sich hat – und ich bin immer noch geplättet. Drei Obergeschosse! In jeder Etage ein Lesebereich! Ein Café!! Ich weiß, ich wiederhole mich, aber: Das Paradies!
Anschließend sahen wir uns erst den Alexanderplatz und danach den Gendarmenmarkt an, fuhren dann zum Brandenburger Tor, holten uns dort im Starbucks eine Koffeindosis und besuchten nochmal den Gendarmenmarkt um etwas zu essen. Damit endete unser Tag dann auch und wir ließen uns bei meinem Bruder (vorsichtig) auf die Schlafcouch plumpsen.

Am Samstag wollten wir uns dann die Hackeschen Höfe angucken. Das war relativ schnell abgehakt, danach sind wir wieder zum Alex gefahren und haben dort eine kleine Kameratasche für die DSLR gekauft. Kurz darauf verloren der Schatz und ich einander beim Rauchen bzw. Shoppen. Nach dem Wiederfinden habe ich mir eine Bratwurst gekauft und das zugehörige Brötchen mit den Spatzen geteilt, das hat wirklich Spaß gemacht. Dann beshoppten wir ein wenig das Alexa. Anschließend besuchten wir den Crêpes-Laden unter dem Alex, den Sari in ihrem Blog empfohlen hatte, und ließen uns einen Vanilleeis-Kirsch-Schokosoßen-Crêpe und einen Vanilleeis-Blaubeer-Frischkäse-Crêpe schmecken. Yammi! Übrigens, auch dies eine kostenlose Info, macht Schokosoße ziemlich schnell ziemlich fiese Flecken.
Anschließend spazierten wir an der Spree entlang und fuhren später mit meinem Bruder zu einem schwäbischen Restaurant in dem er Stammgast ist.

Sonntag fuhren wir zum Deutschen Technikmuseum. Die Zusammenfassung für Mädchen: gähn. Immerhin gab’s eine Bratwurst. Von dort aus sind wir zum Café Bilderbuch gelaufen, das allerdings so voll war, dass es gar nichts mehr mit seinem Namen zu tun hatte. Nach Kaffee und Kuchen fuhren wir zum Potsdamer Platz und haben uns das Sony Center und das (verkaufsoffene) Shoppingcenter angesehen. Abends gingen wir mit meinem Bruder zu einem Italiener, der bei ihm um die Ecke ist.

Montag fuhren wir nochmal zum Ku’damm und frühstückten ein überteuertes Frühstück in einem Café mit rotweißen Karos. Anschließend besorgten wir uns Souvenirs im Hard Rock Café und danach kaufte ich noch ein „Andenken“ an den riesigen Hugendubel… Danach fuhren wir nach/zum Prenzlauer Berg, das war aber eher unspannend. Auf dem Rückweg wollten wir uns bei Dunkin‘ Donuts eigentlich nur noch zwei Muffins holen, naja, und zwei Brownies, da wurden uns 12 Süßgebäcke nach Wahl für nur 12 Euro angeboten… Wir sind so schwach! Aber immerhin hätten wir eh noch Wegzehrung für die Heimfahrt kaufen müssen und so… Wir legten also eine sehr süße Mittagspause in der Wohnung ein.
Am frühen Abend trafen wir uns dann mit Katja und Micha in Kreuzberg und landeten nach einer kurzen Besprechung bei einem Mexikaner, der auch Cocktails servierte. Der Abend war feuchtfröhlich und endete ein paar Stunden später in Katjas Wohnung. Nachdem wir die letzte Ringbahn, die durchgefahren wäre, dann auch noch verpassten, gönnten wir uns den Luxus einer Taxifahrt zurück zur Wohnung meines Bruders.

Dienstag besuchten wir Kreuzberg nochmal bei Tag und erwarben abschließend bei Curry 63 eine echt-berlinische Currywurst. Sehr lecker. Dann fuhren wir zurück, packten und saßen um halb 5 brav im Zug.

Nicht erwähnt habe ich in diesen Ausführungen, dass ich ab Sonntag wegen (vermutlich) schlafcouchbedingten Schulterschmerzen permanent auf Schmerztabletten war. Auch nicht, dass ich Berlin nicht sonderlich mag. Besonders meine Shoppingausbeute ist schockierend gering, selbst der Schatz hatte mehr Erfolg. Aber die Currywurst war gut. Und der Dunkin‘ Donuts erst… Warum gibt es so was nicht bei uns??
Fotos folgen…