Hamburg

Freitag, 30.08.

Aus bis heute ungeklärten Gründen fuhren wir Freitag erst nachmittags los und waren um halb 6 im Hotel in Hamburg, wo wir unsere Zimmer bezogen und uns mit den Nachzüglern verständigten, bevor gegen 19 Uhr das begann, das ich heute den „Hungermarsch“ nenne: Von Barmbek aus marschierten wir vier Kilometer nach Süden mit dem einzigen Ziel, etwas zu essen für die hungernde Mocca zu finden. Einmal in der Langen Reihe angekommen wirkte das auch gar nicht mehr so schwierig, aber ey – Freitag Abend. Direkt unter der St.-Georgs-Kirche hatte dann endlich ein Italiener Mitleid mit uns.

Als wir gegen Viertel nach zehn endlich wieder im Hotel aufschlugen -erschöpft aber satt- waren Catha und Artur auch gerade eingetroffen – und wollten doch glatt noch was unternehmen. Also stürmten wir eine Stunde später wieder die Hansestadt, diesmal per U2 und nur auf ein paar Cocktails. Ironie an der Geschichte: Die Bar Hamburg, in die wir dann gingen, war keine 50 Meter von unserer Abendessenlocation entfernt. Leider fanden wir es dort dann weder gemütlich noch bequem, wir zogen also nach einem Getränk weiter und lernten dann, dass in der Langen Reihe nach 24 Uhr nicht mehr draußen bedient werden darf – zumindest in der Kneipe unserer Wahl. Irritiert bestiegen wir ein Taxi und fielen um Viertel nach eins ins Bett.

Samstag, 31.08.

Um neun Uhr trafen wir uns zum Frühstück, um zehn stürmten wir die U-Bahn-Station. Ach U-Bahnen, welch herrliche Erfindung! Mit den ahnungslosen Männern stiegen wir an der Mönckebergstraße aus, shoppten hoch bis zum Rathaus, flüchteten vor einem Regenschauer ins Alsterhaus (a propos, möchte mir jemand eine 80-Euro-Wintermütze sponsorn? nein?), erreichten danach die Alster, torkelten dann vom Jungfernstieg in die Collonaden und pausierten dann bei einem großartigen Italiener (warum doch gleich mache ich überhaupt noch Urlaub in Hamburg? Bella Italia!), der mir mit einem ganz wundervollen Milchshake das Wetter versüßte. Dennoch suchten wir etwas spätzer doch lieber Schutz in der Gänsemarktpassage, in der ich mir dann prompt eine Regenjacke kaufte. Als der Verkäufer mir hinterher einen Regenschirm schenkte, wurde ich ein wenig skeptisch, aber die Jacke ist ziemlich dicht, wie sie im Laufe der nächsten Tage noch beweisen musste.
Wir steuerten jetzt die Speicherstadt an und dort als erstes die Kaffeerösterei. Das Live-Rösten, auf das wir uns gefreut hatten, gab es nicht (bzw. nur zu „speziellen Terminen“) und insgesamt hatte die Rösterei auch mehr Kantinencharakter als historischen Café-Charme, aber das Angebot aus über 20 Kaffeesorten zu wählen, begeisterte uns dennoch genug. Inzwischen war es schon halb 5, also zu spät für den geplante Besuch im Gewürzmuseum, wir schlenderten also gemütlich durch die Deichstraße mit kleinem Umweg über das Mahnmal St. Nikolai zurück zur U-Bahn-Station und kehrten ins Hotel zurück.

Bis 18.30h hatten wir vier uns geschniegelt und stiegen wieder in die U-Bahn – diesmal fuhren wir zur Neuen Flora, wo wir vor dem Musical einen Tisch reserviert hatten. Tarzan (Link) ist eine absolut großartige Show, und auch wenn diese Empfehlung zugegebenermaßen reichlich spät kommt (letzte Vorstellung in Hamburg ist am 02. Oktober): Guckt euch das an! Es ist ein Heidenspaß wie die Akteure über die Bühne und durch den Saal wirbeln, ständig passiert etwas vorne, oben, hinten, an den Seiten, wieder oben – wow! Ein absolut großartiger Abend. [Und bevor ihr fragt: Nein, der Alexander Dings spielt da nicht mehr mit.]

Auf der Heimfahrt machten wir dann noch einen Zwischenstop am Bahnhof, denn wir hatten aus der U-Bahn das Alstervergnügen (Link) gesehen und wollten die Gelegenheit nutzen. Natürlich war es aber bereits eine halbe Stunde vor Schluss, für mehr als ein paar Bierchen und Snacks hatten wir also keine Zeit – immerhin ging die Unterhaltung auch hinterher weiter („Warum haben die ihn mitgenommen?“ – „Weil er schon einen Platzverweis hatte, dann nehmen die einen mit.“ – „Ja HATTE“). Um halb eins krabbelten wir schließlich ins Bett.

Sonntag, 01.09.

Schon um 07.30h schubste der Schatz mich Richtung U-Bahn-Station. Aktuelles Ziel: Fischmarkt. War wirklich ganz lustig, aber im Endeffekt auch nur ein großer Wochenmarkt mit Marktschreiern. Wir haben willig eine Tasche voller Obst zum Hotel zurück geschleppt.

Dort frühstückten wir mit Catha und Artur, die anschließend auscheckten und trennten uns dann auf ungewohnte Weise: Die Mädchen stiegen ins Auto um zur Bastelmesse (Link) zu fahren, die Jungs erkundeten erst die Reeperbahn und gingen dann ins Maritime Museum. Die Messe war echt toll – leider wurden wir anschließend von pösen Panditen komplett ausgeraubt, aber die Bastelsachen, die uns vorher geschenkt worden waren, konnten wir retten…

Wir trafen die Männer kur nach 16h an den Landungsbrücken wieder und gingen dort direkt ins Restaurant Elbbrücke um uns zu trocknen/aufzuwärmen/vollzufuttern. Mit norddeutschen Spezialitäten hatten wir damit auch schnell Erfolg und spazierten anschließend die Elbe entlang, wo übrigens auch gerade eine Aida vorfuhr, bis Catha und Artur sich gegen 19h verabschiedeten und zurück in die Arbeitswelt fuhren.

Erlöst vom sozialen Druck fuhren wir Couchpotatoes dann einfach zurück ins Hotel und ruhten uns den Rest des Abends aus…

Montag, 02.09.

Nach dem Frühstück versuchten wir, das Ende des Regens abzuwarten und verloren gegen 12 Uhr die Geduld. Wir spazierten dann pitschnass die Reeperbahn entlang und entsannen uns schließlich eines trockenen Hafens: Im Hard Rock Café kamen wir mit Burgern und Shopping wieder zu Kräften und besuchten später die Schlechtwetter- EuropaPassage. Freude kam bei dem Weltuntergang aber irgendwie nicht auf, also besorgten wir uns bei einem Bäcker zimthaltige Nahrungsmittel und verspeisten sie vor dem Hotelfernseher. Um 21 Uhr brachen wir nochmal auf um die Speicherstadt bei Nacht zu sehen. Sie zu fotografieren -im Regen und ohne Stativ- war wohl keine unserer besten Ideen, aber immerhin unternahmen wir noch einen schönen nassen Spaziergang bevor wir um Mitternacht wieder im Hotel eintrafen.

Dienstag, 03.09.

Nach dem Frühstück und dem Check-Out fuhren wir noch kurz zur Sternenschanze und tatsächlich fand ich dort endlich die niedlichen Lädchen und die gemütlichen Cafés, die ich in Hamburg erwartet hatte. Nach einer kleinen Shoppingrunde ging es dann aber doch um halb 1 heimwärts.

Schön war’s in Hamburg! Habe bereits eine Liste angelegt mit all den Dingen, die ich das nächste Mal dort machen möchte – irgendwie haben uns die letzten verregneten Tage doch ein bisschen den Spaß verdorben. So oder so, mit Tarzan und der Messe hatten wir tolle Highlights und Urlaub mit Freunden ist ja sowieso immer irgendwie super. Bis bald, Hamburg!