Cody McFadyen – Der Todeskünstler

Erster Satz: Ich träume vom Angesicht des Todes.

Auch in Smoky Barretts zweitem Fall (nach „Die Blutlinie„) geht ein psychpathischer Serienmörder um. Sein Ziel: Ein Mädchen namens Sarah völlig zerstören, indem er jeden tötet, den sie liebt.
Als Jugendliche wendet Sarah sich jetzt an die Agentin, deren tragisches Schicksal sie aus der Presse kennt, und droht inmitten ihrer abgeschlachteten Adoptivfamilie mit Selbstmord. Smoky kann Sarah die Pistole abnehmen und verspricht, ihr Tagebuch zu lesen. Die Geschichte des Mädchens leitet sie und ihr Team auf ein Netz aus Gewalt, dass der „Künstler“ schon vor Jahrzehnten akribisch geflochten hat.

Der Thriller ist auf zwei unterschiedliche Weisen geschrieben: Zum einen die Geschichte um Smoky, die sich an das Leben mit Bonnie gewöhnt und den „Künstler“ jagt und zum anderen Sarahs Tagebuch, das sie in mehreren Etappen liest, und das teilweise ganz schön auf die Tränendrüse drückt.
Ich fand es diesmal ziemlich leicht, die Rätsel zu lösen, die das Team bis zum fast-Ende des Buch nicht entschlüsseln zu können und das geht natürlich immer ein bißchen am Sinn eines Krimis vorbei, aaaber wir haben hier ja einen Thriller. Und die Spannung ist definitiv immer an Bord. Ich bleibe ein Smoky-Fan.

Werde ich alt?

Irgendwie erzeugt es in mir kein gutes Gefühl, wenn eine Freundin um halb 10 Uhr abends auf des Schatzes Handy anruft und sich als erstes für die späte Störung entschuldigt. Erwartet man von uns etwa, um 21 Uhr ins Bett zu gehen? Ich fühle mich alt. Oder – alt gemacht. Quasi verspießt.

Zwei Minuten später sehe ich dann aber die Bestätigung für das hochgeschätzte innere Alter im Email-Postfach: Ich habe ein altes Handy vor einer Stunde versehentlich als Sofort-Kaufen bei eBay eingestellt, statt zum Bieten… Immerhin, der Schatz hat behauptet, ich könne froh sein, wenn ich noch einen Euro für die Gurke bekomme. Jetzt ist es ein Zehner…

Leben

Ich weiß ja, dass ich Obst manchmal länger liegen lasse, als ich sollte. Aber dass Kerne in meinem Apfel zu treiben beginnen, das ist für mich ganz neu.

Achterbahn

Ich bin total am Ende. Nach dem furchtbaren Controllingkurs heute früh konnte der Tag auch nichts mehr werden. (Wir haben gelernt, dass in einer Zeile, die negative Zahlen enthält, die kleinste Zahl meistens eine negative ist; wir haben gelernt, dass bei 0+0+0+y+0=6000 die Lösung für y vermutlich 6000 ist; wir haben gelernt, dass viele Quotienten positiv sind; wir haben gelernt, dass Studenten aus Gründen der Zeitersparnis weder Beispiele abschreiben noch die Tabellenlinien komplett abzeichnen sollten und wir haben gelernt, dass man nicht durch 0 dividieren darf, das dürfen wir auch gerne nachprüfen.)
Dann bekam ich drei Australien-bezogene Emails. Total klasse! Aber eine davon betrifft das Visum und eine den Flug bzw. die zugehörige Reiserücktrittsversicherung, also beides Kram, mit dem ich mich jetzt ein bißchen beschäftigen muss. Die dritte Email vertröstet mich für ein Problem auf nächste Woche.
Außerdem hatte ich Post vom BaföG-Amt Marburg im Briefkasten, die eine DIN A4-Liste mit Unterlagen enthält, welche ich nachreichen soll. Irritierenderweise ist unter den Anforderungen auch das Formblatt 1, das ich definitiv hingeschickt habe und eine Aufstellung meines Vermögens am 18.08., das ich ebenso sicher mitgeschickt habe und von dem ich gerade nicht so recht weiß, wie ich es jetzt nachreichen soll.
Das ist schon alles ein bißchen doof. Ist auch (mal wieder) nicht ganz meine Woche, diese Woche. Ehrlich gesagt, ich werde jetzt eine Tafel Schokolade anbrechen und den Rest des Abends mit „Zuma“, dem Fernseher und/oder einem Buch verbringen… Ich hab heute Pause.

Unterstellung

Ab und zu, wenn ich mit dem Schatz telefoniere, piept es in der Leitung. Der Schatz behauptet dann normalerweise, ich habe eine Taste am Mobilteil gedrückt. Das ist natürlich Unsinn und viel wahrscheinlicher ist, dass er sein Touchpad mit dem Ohr ausgelöst hat. Manchmal unterstellt er sogar, meine Stimme sei in eine Frequenz gestiegen, die die Telefonleitung nicht mehr verarbeiten könne.
Vorhin habe ich mit meinem Bruder telefoniert, als er plötzlich fröhlich Tasten zu drücken begann. Genervt reichte ich das Telefon an den Schatz weiter, der einen Moment brauchte um die Situation zu erfassen und dann begeistert mitspielte gegendrückte. Männer… Nachdem die Jungs fertig gepiept hatten, gab es eine kurze Erklärung und dann rief der Schatz begeistert: „Ja, das sage ich ihr auch immer! Endlich habe ich einen Zeugen!“
Es ist kaum zu fassen, aber die beiden haben sich jetzt tatsächlich zusammengeschlossen um mir einzureden, meine fröhliche Stimme sei zu schrill für die Leitung. Unverschämtheit.

A propos Unverschämtheit: Der Schatz hat vorhin meine telefonbedingte Eingeschränktheit ausgenutzt um mein Toast zu essen. Männer…

Winter

Die Heizung läuft morgens, wenn wir aufstehen: Der Winter naht. Einerseits ist das gut – der Handtuchheizkörper versorgt uns mit warmen Trocknungsmöglichkeiten und mein neuer Mantel ist klasse. Aber. Ich mag den Winter nicht. Es ist viel dunkel und Kälte ist einfach ätzend. Ich schlafe wieder mit langen Frotteehosen.
Ab Oktober, so beschloss ich in den letzten, kalten Septemberwochen, darf man zur Winterjacke zu wechseln. Und ab November wird es erlaubt, Weihnachtssachen zu kaufen – Spekulatius, Stollen, Lebkuchenherzen & Co locken schon jetzt, aber ein paar Tage werde ich noch warten. Der Schatz lacht mich aus, wenn ich so etwas sage und er hat ja auch Recht – nur Behörden und Japaner setzen Kalender und Temperatur gleich und natürlich gibt es keinerlei Grund, die Lust auf Spekulatius noch zwei Wochen aufzuschieben. Trotzdem.
Auf diese Weise kann ich, denke ich, dem Winter weniger Zugeständnisse machen. Ich ziehe den Mantel nicht an, weil es so kalt geworden ist, sondern weil es Oktober ist. Und die Weihnachtsleckereien landen nicht im Einkaufswagen, weil das Wetter so weihnachtlich ist, sondern -genau- weil der Kalender es so vorgibt. Ein paar Wochen kann ich meine Illusion also noch halten: Die Monate vergehen, aber der Winter ist noch fern.

Horrowoche

Maaaann, was für eine Woche.
Gestern fiel mir die Brücke raus, vorgestern hatten wir eine Wespeninvasion im Badezimmer, Mittwoch haben sich unschöne Reaktionen auf die Impforgie vom Vortag gezeigt, Dienstag habe ich herausgefunden, wie überaus kompliziert eine Überweisung auf einen anderen Kontinent ist und Montag bin ich nicht nur mit einem miesen Stundenplan gestraft, sondern dachte auch drei Minuten lang, mein Freund hätte mich verlassen (man nimmt aber auch wirklich nicht einfach seine Zahnbürste mit zur Arbeit ohne den Zahnarzttermin der Freundin gegenüber auch nur einmal zu erwähnen…).
Eine Horrorwoche. Aber zugleich habe ich auch Australien dingfest gemacht und bin insgesamt sehr gut gelaunt.
Mal schauen, wie das Wochenende und die nächste Woche werden…

Dennis Lehane – Shutter Island

Erster Satz: Seit vielen Jahren habe ich die Insel nicht mehr gesehen.

Ein grandioser Thriller! Ich muss unbedingt demnächst mal den Film sehen.

Die Rahmenbedingungen sind folgende: Die US-Marshalls Teddy Daniels und Chuck Aule setzen nach Shutter Island über, eine Gefängnisinsel. Aus der Anstalt für psychisch kranke Straftäter ist eine Patientin ausgebrochen. Schnell ist Teddy sich sicher, dass sie ohne Hilfe von Mitarbeitern nicht hätte entkommen können, doch während die Klinikleitung ihm und seinen Kollegen immer mehr Steine in den Weg legt, zieht ein Hurrikan auf, der sämtliche Verbindungen zum Festland kappt.

Bald schon verwischen die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn, zwischen Freund und Feind. Teddys Zielsetzung wechselt von der Auflösung des Falls zu ganz privaten Angelegenheiten und schließlich zum tiefsten Überlebensinstinkt: Flucht.

Besiegelt

Der Studienbeitrag ist überwiesen und mit diesem Brief nehme ich offiziell den Studienplatz an. Nu ist es besiegelt, es gibt kein Zurück mehr. Australien, ich komme!