Schnief!

Ich bin ja soo krank. Und daran Schuld ist die Stadt. Die miesen Schweine haben nämlich den Weg, den ich vom Parkplatz zur BBS hätte laufen müsste, mit Baumabfällen blockiert, so dass ich durch die sowieso immer matschige und natürlich Dienstag besonders nasse Wiese stapfen musste. Jetzt bin ich erkältet bis oben hin und musste gestern mal wieder meine Anti-Harnwegsinfektion-Pillen einwerfen. Gottseidank ist mein Vorrat groß genug.
Was hat Schniefnase noch zu berichten? In der Veranstaltungsabteilung ist es so lala. Irgendwie hab ich jeden zweiten Tag was zu tun und dann wieder nicht. Das nervt mich. Zumal das „zu tun“ auch nichts besonders spektakuläres ist.
Mein Info-„Projekt“ läuft dafür richtig gut und heute hab ich sogar die offizielle Genehmigung bekommen. Das heißt, ich kann jetzt bestellen! Leider ist mir eine halbe Stunde vor dieser Bekanntgabe aufgefallen, dass ich die Texte nicht mehr mag und daraufhin hab ich mich in eine tiefe Depression und ein noch tieferes kreatives Loch gestürzt. Aber ich muss ja vor der Bestellung auch noch fünf Bilder aussuchen, also hab ich jede Menge Zeit, die Texte zu ändern… Argh, ich dachte, ich krieg das endlich mal vom Tisch.
Naja. Fazit: Es geht voran – stagniert – geht voran – stagniert – … Das nervt mich ziemlich. Und mein Kopf ist voller Rotze.

Pizzaaaa!

Heute war uns mal nach etwas fettigem, leckerem, ungesundem, kurz: einer Pizza. Wir haben zum ersten mal in unserer Wohnung den Pizzaservice angerufen. Übrigens einen, der Döner und türkische Knoblauchwurst anbietet, aber einen französischen Namen hat. Und oooh meein Gooottt, war die Pizza leeeeecker.
Das braucht man manchmal einfach. Wochenendfeeling!

Back on the Road

Ich hatte völlig vergessen, dass erst eine Gangschaltung wahre Macht gibt. Und wie geil es ist, über die Autobahn zu brettern! Gang runterschalten und aufs Gaspedal! In den Staub mit euch und schluckt ihn, ihr Schleicher!
Ein Kick-Down ist zwar auch ziemlich geil, aber ich muss den Kerlen Recht geben: Ein Gefühl, das nicht vom Knüppel ausgeht, ist unbedeutend.

P.S.: Nein, Schatz, das würde ich nie tun. Schon gar nicht mit deinem Auto und, äh, deinem Benzin. Alles nur Theorie!

Träumerei

Ich möchte ein Hotel eröffnen. Irgendwo an der Nordseeküste. Nicht, weil mich die Führung eines Hotels reizt. Sondern um die Möglichkeit zu haben, die ganzen Ideen, die in mir schlummern, umzusetzen. Man könnte so viel machen… Hach ja…

Arundhati Roy – Der Gott der kleinen Dinge

Erster Satz: Der Mai in Ayemenem ist ein heißer, brütender Monat.

Ich habe mich lange gescheut, eine Kritik zu diesem Buch zu schreiben. Als ich es gerade gelesen hatte, weil die Begeisterung zu groß war, und als ich wieder zu „Atem“ gekommen war, weil es schwer ist, einen Anfang zu finden.

Worum geht es? Es geht um Zwillinge: das Mädchen Rahel und der Junge Estha. Es geht um ihre Mutter, die die Untat begangen hatte, sich scheiden zu lassen, weil ihr Mann sie schlug. Es geht um den Onkel der beiden, der sich zwar auch scheiden ließ, aber das Familienoberhaupt ist. Es geht um dessen Tochter, die bei ihrer Mutter in England lebte, bis sie zu Besuch kamen weil ihr neuer „Vater“ gestorben war. Es geht um ihre Großmutter, eine Macherin, eine Regentin, eine Frau, die ihren Sohn mehr als alles auf der Welt verehrt. Es geht um Indien, um Kasten und um Rollen.

Dieses Buch steckt voller Poesie und Grausamkeit. Das zerbrochene Indien aus den Augen eines Kindes, die Aufgaben einer alleinerziehenden Mutter in einer abweisenden Welt und nicht zuletzt das „Ereignis“, das den Angelpunkt darstellt: Der Unfall der kleinen Tochter aus England und die weit reichenden Folgen.

Ich persönlich habe auch ein paar Mankos anzuführen: Zum Teil spielt die Geschichte in drei Zeiten zugleich
und nicht immer merkt der Leser sofort, wenn der Wechsel der jungen Rahel zur erwachsenen Rahel stattgefunden hat. Auch macht es das Verstehen nicht unbedingt leichter, dass mir die indischen Kastensysteme nicht gerade geläufig sind. Ich denke aber, dass diese Dinge verschmerzbar sind.
Lest dieses Buch. Es fesselt einen und lässt nicht mehr los.

Shoppinglist

So ein Auszug nimmt auch kein Ende. Heute haben wir wieder fast 30 Euro bei IKEA gelassen und trotzdem nichts gekriegt, was wir brauchen.
Nein, dass ist gelogen. Wir haben eine riesige Pfanne mit Deckel gekauft – ironischerweise nicht spülmaschinengeeignet (da würde sie auch nicht hinein passen), obwohl der Sinn des Kaufs war, weniger abwaschen zu müssen. Außerdem ein günstiges 3er Set kleiner Töpfe (noch ist Platz im Schrank), einen Deckel (leider zu groß… wird umgetauscht) als Ersatz für unseren Sorgenkind-Topf und ein Kochbesteck-5er-Set.

Als Mahnmal für weitere Einkäufe werde ich jetzt listen, was wir alles tatsächlich noch brauchen.
– ein Radio fürs Badezimmer (bevorzugt mit Wandmontage)
– eine Uhr für die Küche (evtl. mit Kaffeemuster)
– eine Deckenlampe für die Küche
– Bilder für die Küche (ein 2er- oder 3er-Set mit Kaffeemotiven und vielleicht noch ein hochformatiges langes Poster)
– Pflanzen Pflanzen Pflanzen
– eine kleine hohe Vase für einzelne Schnittblumen
– einen Salzstreuer
– Mülleimer (…)
– irgendwas wohin ich meine Duden räumen kann
– Küchenpapierrollenhalter
– … ich glaub, das war’s. Fürs erste.

Echt übel

Nachdem ich den ganzen Sonntag über der Kloschüssel verbracht habe und nichts in mir behalten habe außer zwei Tassen Brühe (und auch heute als Frühstück und Mittagessen bei der Brühe geblieben bin), geht es mir inzwischen besser. Mittlerweise ist mein frustrierter Bauch voller Hühnersuppe, Salzstangen und Schoki. Kann nur noch besser werden.

Alptraum

Mein Chef gehört eingewiesen, unsere Arbeitsbedingungen werden immer katstrophaler, mein Vater wartet darauf, dass ich mich dickbumsen lasse und bei Christians Mutter wurde gestern Lungenkrebs diagnostiziert.

Weckt mich bitte jemand auf?

Hrmph

Mir ist nach rumzicken. Oder zumindest jammern, Krach machen, explodieren, kreischen, Luftanhalten. Oder so. Mein Tag war total blöd und ist bis zum verspäteten Feierabend jede Minute blöder geworden. Gottseidank hat der Herr Schatz mich vor dem Abendessen in jeder Atempause beim MeckernJammernSchimpfenBerichten mit Baileys abgefüllt. Bis das Gyros gar war, hatte meine Stimme wieder eine normale Frequenz.
Und inzwischen ist mir gar nicht mehr so sehr danach, über Lieferanten, Chefs, kranke Kolleginnen oder -noch schlimmer- gesunde Kolleginnen zu schimpfen, sondern ich will einfach nur rumzicken. Aber ich kann nicht.

Ehrlich gesagt bin ich auch einfach viel zu gut gelaunt zum Zicken. Obwohl ich nicht ganz sicher bin, in was für einer Stimmung man zum Zicken wirklich sein muss. However – wollen wir uns Erdmännchen angucken gehen?

Danach singen wir alle „Football’s Coming Home“ mit dem Text „Nünününününü“! Und nein, zwischendurch was trinken gilt nicht!

P.S.: Und hört endlich auf, den Schatz beim Ikea-Knut-Weihnachtsbaumweitwerfen-Onlinespiel vom 2. Platz der Highscore zu vertreiben – das frustriert ihn nur unnötig und er hat doch schon mich.