Joanne Harris – Chocolat

Erster Satz: Wir kamen zu Karneval an, mit dem warmen Februarwind, der den Duft von am Straßenrand gebratenen Pfannkuchen, Würstchen und süßen Waffeln mit sich trug, während Konfetti von Mantelkragen und Ärmelaufschlägen rieselte und im Rinnstein herumgewirbelt wurde wie ein lächerliches Gegenmittel, mit dem der Winter vertrieben werden sollte.

Es geht um eine Frau, eine Art Hexe, die mit ihrer kleinen Tochter von Ort zu Ort zieht, dort in schnuckeligen romantischen Lädchen Schokolade verkauft bis sie wieder weiter muss. Nettes, seichtes Märchen, fröhlich, romantisch und ein bißchen esoterisch. Muss man nicht gelesen haben, schadet aber nicht.

John Irving – Gottes Werk und Teufels Beitrag

Erster Satz: Im Spital des Waisenhauses – in der Knabenabteilung von St. Cloud’s, im Staate Maine – waren zwei Krankenschwestern damit betraut, den neugeborenen Babys einen Namen zu geben und nachzusehen, ob ihr kleiner Penis auch heilte.

Die Geschichte dürfte aus dem Film bekannt sein: Waise lernt Gynäkologie, wird mit Abtreibungen konfrontiert, ist dagegen, geht Äpfel pflücken (sehr symbolisch), und führt schließlich doch Abtreibungen durch.
Der Film wurde allerdings sehr abgespeckt, soweit ich mich erinnern kann. Es ist lange her, dass ich ihn gesehen habe, aber ich bin sicher dass komplette Handlungsstränge und mehrere Charaktere fehlen, die das Buch sehr lebendig machen.
Ein tolles Buch, das kann man nicht leugnen, allerdings ist die Story in der zweiten Hälfte dann doch etwas zäh und langatmig. Trotzdem: Ein verdienter Klassiker.

Von Sinnen

Ich war mit Christian und Lena ausgiebig einkaufen, als mir plötzlich klar wurde, dass wir zurück müssen, weil meine Mittagspause bestimmt schon vorbei ist. Zu allem Unglück hatte ich vergessen, wann ich sie begonnen hatte. Natürlich konnten wir aber nicht sofort zurück zur Arbeit, weil ich noch 5 Oberteile anprobieren und einen Diebstahl aufklären musste. Als wir dann schließlich auf dem Weg waren, hatte ich schon zwei unbeantwortete Anrufe von Herrn F. auf dem Handy. Da fiel mir, geistesgegenwärtig, ein, dass ich meine Mittagspause ja gar nicht überzog, denn ich hab ja heute überstundenfrei. Vermutlich wollte Herr F. nur wissen, ob die ich Datei, die bis Dienstag früh an die Kollegen gemailt werden muss, am Samstag fertig gekriegt habe. Ich hätte ihm vielleicht eine Notiz hinterlassen sollen. Ich versuchte gerade, ihn zurückzurufen, als ich plötzlich von einer Kettensäge überfallen— …äh, von einer elektrischen Heckenschere geweckt wurde.
Was fangen die Nachbarn auch schon um 10 Uhr morgens mit der Gartenarbeit an?!

Des Wahnsinns kleine Helfer

Weil mein Schatz gestern erst spät nach Hause kam und ich äußerst vergesslich bin, habe ich einen „Iss mich!“-Post-It an die Mikrowelle geklebt, bevor ich seinen Teller mit Nudeln hinein gestellt habe. Dieser Post-It ist seitdem zu einem Kampfobjekt geworden. Erst hat der Mann ihn auf meinen Mp3-Player geklebt. „Niemand isst meinen Mp3-Player!“ Er wanderte auf seine Brieftasche. Von dort an den Spiegel. Von dort auf seine Zigarettenpackung. An meinen Ohrring. An seine PC-Maus. Und so geht es regelmäßig weiter, bis irgendwann der Ausruf „Iss dich selbst!“ kommt und ein paar Minuten später der Schwächere (oder Überraschtere) das Post-It an seiner Stirn hat.
Wir sind schon ein bißchen überdreht. Aber ich bin optimistisch: Der Post-It wird nicht mehr lange klebbar sein.

Schlafmangel

Wo sind bloß meine Socken? Ich weiß genau, dass ich mir Socken aus dem Schlafzimmer mitgenommen habe. Lauter Post-Its im Wohnzimmer und keines davon leitet zu meinen Socken. Ist ein bißchen kalt, nicht wahr?

Turbulent

Momentan geht es drunter und drüber. In der Info ist so viel zu tun, dass mir der Kopf schwirrt. Immerhin weiß ich abends, was ich gemacht habe… Außerdem hab ich für nächsten Montag überstundenfrei beantragt – und hoffe, dass ich bis dahin den Schreibtisch halbwegs frei kriege. Heute ist nämlich schon wieder so ein Tag, an dem man nichts schafft: Erst gegen 15 Uhr kommen wir aus O. zurück, denn mit Herrn F. und dem GF geht es gleich zur Zeugnisverleihung. Mal schauen, was der Tag bringt…

Cinetastisch

Der Schatz und ich kommen gerade aus Hancock. Die Kritiken waren nicht die besten, aber die über The Happening (den ich furchtbar fand) waren auch nicht schlecht und die Vorschau für Will Smith war durchaus vielversprechend, also beschloss ich, der Presse zu misstrauen.
Ich fand ihn toll. Kein Highlight der Filmgeschichte, aber das hat ja auch niemand erwartet. Stattdessen solides Popcornkino. Der Schatz hat sich gegen Ende offenbar gelangweilt (während meine Hand zerquetscht wurde), aber ich fand die zwei Stunden äußerst kurz. Er hat nicht so viel Spaß gemacht wie Iron Man, hat aber völlig ausgereicht für einen schönen Abend. Fazit: Wer den Smith noch nicht über hat, sollte sich diesen Film durchaus geben.

Hihi

Ich habe noch nie von einem Mann die Worte „Was zieht ihr eigentlich an?“ gehört. Was Konzerte nicht alles auslösen können…

News

Ich dachte, ich hätte Hunger, aber ich muss mich geirrt haben – offenbar habe ich mich total überfressen. Wie konnte so ein Versehen nur passieren?

„The Happening“ ist ein blöder Film und die lebhafte Begründung dafür, dass man Lehrern keine Alpha-Rollen zuordnen sollte.

Nächsten Dienstag hab ich einen Termin beim GF um über mein Gehalt zu sprechen. Schlechtes Timing, weil seit diesem Monat sämtliche Mitarbeiter eine Lohnerhöhung bekommen, aber wir haben bisher nicht ein Wort zu dem Thema wechseln können.

Am Wochenende fahren der Schatz und ich mit Martina, Lena und Arno zu den Ärzten. Das wird bestimmt toll. Wenn auch etwas eng im Auto, but that’s life.

Herr F. hat mich zur „Fahrrad-GPS-Gerät-Beauftragten“ ernannt, weil ich im Marketingbereich der Technik-Freak bin. Christian hat bei der Begründung sehr gelacht und das mit Recht. Ich finde es selbst auch etwas bedenklich, dass ich das GPS-Gerät erst nach einem Blick in die Bedienungsanleitung ausschalten konnte.

Mein erstes echtes Gehalt steht kurz bevor. Bin schon ganz kribbelig. Diesmal dürfte es nicht viel sein, da ich die Hälfte des Monats noch Azubi war, aber trotzdem… Spannung Spannnung.

Die Arbeit ist Momentan ganz doof. Die Leute sind total aggressiv drauf. Und wer nicht aggressiv ist, ist komisch. Und wer weder aggressiv noch komisch ist, hat ein total kompliziertes Anliegen. (Das gilt nicht im Umkehrschluss – sowohl die Aggressiven als auch die Komischen schockieren häufig mit unmöglichen Forderungen.)

Wackel!

Deutschland-Wackelpudding, Gummibärchen-Wackelpudding und CherryCola-Wackelpudding: