Rumgammeln

Es ist wahr: Es ist Freitag Abend und ich habe nichts anderes zu tun, als auf dem Sofa rumzuhängen, in Buch zu lesen und X-Men zu gucken (ja, das geht gleichzeitig) und zwischendurch aufzuräumen. Jedenfalls ein bißchen. Aber alles Geschirr aus dem Wohnzimmer zusammen zu suchen und in den Spüler zu räumen, macht schon mal einen großen Unterschied.
Und wenn man schon in der Küche ist, kann man sich und dem Mann, den man in 4-5 (jetzt nur noch ca. 3) Stunden erwartet, schonmal was zu essen machen.


Ja, ich gestehe: Ich stand neben dem Herd und wartete auf den entscheidenden Moment zum Knipsen. (Den gab es übrigens nicht, weil das zweite Überkochen nie so dramatisch ist wie das erste. Und, äh, naja, das dritte nicht so wie das zweite. Ihr wisst schon… Und irgendwann kommt’s halt auch nicht mehr auf etwas mehr oder weniger Wasser an.)
Jedenfalls, wenn der Schatz mitten in der Nacht heim kommt, erwarten ihn in der Mikrowelle fast nicht-weiche Nudeln mit fast nicht-angebrannter Soße.
Der arme Kerl wurde nämlich nach Göttingen verschleppt, allerdings für einen guten Zweck: Jetzt sind wir den bösen Zwilling erstmal eine Weile los. Nein, ich mach nur Spaß. Wie auch immer. Der Schatz spielt Umzugshelfer, ich hab den Abend für mich. Und, äh, räume auf. Damit der Mann in ein sauberes Nest heimkehren kann. (Das wäre ich nämlich auch gerne.) Dafür wird ihn der Schlag treffen, wenn er ins Schlafzimmer kommt. Muahahaha. Außer, ich will vor 2 Uhr ins Bett gehen. Aber wer will das schon?

Gejammer

Ich friere. Und mir ist kalt. Und wer glaubt, dass ich mich wiederhole, hat keine Ahnung, wie sehr ich leide! Der Mikrowellen-Bär hilft auch nicht allzu sehr. Und ich weiß grad nicht genau, was ich machen soll. Lesen, Scrappen, Essen, gar nichts? Ich hätte auf alle Alternativen Lust, aber kann mich zu nichts aufraffen. … Ich glaub, ich hab auch Hunger. Was für ein furchtbarer Tag.

Aber was für ein Glück, dass das meine größten Probleme sind, nicht wahr?

Meine Probleme möcht‘ ich haben

Ist schon stressig. Eigentlich wollte ich mir nur ein kleines Mittagessen kochen, weil es sich in den letzten beiden freien Tagen nicht als weise erwiesen hat, mit der Mahlzeit auf die Heimkehr des Schatzes zu warten.
Das scheint ja eigentlich kein großes Ding zu sein: Die halbe Tüte Restnudeln in den Topf, anschließend (aus Abwasch-spar-Gründen) Napoli-Fix in den Topf und jammi, Essen fertig.
Schön wär’s gewesen. Die Nudeln waren schon fast im Topf, da musste ich feststellen, dass der Napoli-Vorrat bereits vor Ausbruch des Dritten Weltkrieges aufgebraucht war. Also Wasserkocher wieder aus, Tasche geschnappt und ab zum benachbarten extra. Da mich der Weg dorthin am Briefkasten vorbeiführt (ich weiß, das ist sehr überraschend), konnte ich gleich eine eBay-Errungenschaft in Empfang nehmen: der zweite Malta-Reiseführer, diesmal von 2008 und ich weiß auch schon, warum der Vorbesitzer ihn so günstig verkauft hat – meine Herrschaften, ist das viel Text.
Bei extra schließlich wurde ich kurz schwach und habe mir auch noch eine Packung Snickers gekauft, aber das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Hinter dem Kassenbereich ist der kleine Florist, von dem Christian mich regelmäßig wegzieht. Da ich heute zum ersten mal dort war und (nach dem Einkauf) mehr als zwei Euro besaß, stromerte ich heute dort durch und habe eine Grünpflanze gekauft. Wenn sie die Blätter hängen lässt, kräftig gießen, fertig. Klingt doch nach einer Blume für uns!

Zu Hause habe ich den Wasserkocher wieder angemacht, die Tasche ausgepackt, die Pflanze entkleidet. Derweil habe ich entweder verpasst, dass der Kocher fertig ist oder ich habe vergessen ihn anzumachen. Aber wozu ist ein Herd denn da. Ich konnte also wieder losstürmen und einen Topf für die neue Pflanze suchen. Danke, liebe Nachbarn, für den roten Topf!
Die nächsten 5 Minuten nutzte ich um den Reiseführer zu lesen und oben schon erwähnte Textlastigkeit zu entdecken, dann, drei Minuten vor Nudeln-fertig, piepte der Trockner. Auch der wurde versorgt und des Schatzes Tshirts alle ordnungsgemäß zusammengelegt.
Die Nudeln habe ich im Laufe dieser Maßnahmen nicht gleichmäßig gekocht, aber so ist das Leben. Die Soße war erst etwas dick und dann zu dünn, aber auch damit kann ich leben. Jetzt bin ich satt und kann mich wieder ins Lernen stürzen.
Danke, dass ihr euch die Details meines langweiligen Tages angehört habt.

Knorr, hilf!

Der Schatz wollte Pizza backen, also habe ich heute mit Teig gekämpft. Unfairerweise kam der Schatz erst nach Hause, nachdem ich fast eine Stunde verzweifelten Krieg mit Mehl und Hefe hinter mir hatte. In der Zwischenzeit bin ich schon beim Supermarkt um die Ecke gewesen und hab Knorr-Fertigteig (und Berliner, gegen den Hunger) gekauft.
Pizza gab’s dann also doch noch, obwohl mein Teig zum Gehen in den Mülleimer geschickt wurde. Und obwohl gedrittelt (wir haben ja eine kurzzeitige Mitbewohnerin) bin ich sehr satt. Die Küche allerdings sah zum Ende aus wie ein Schlachtfeld…

Hausfrau

Ist das zu fassen? Ich bin die geborene Hausfrau!
Soeben habe ich meine nagelneue Tasche genäht, die unfassbarer Weise schon ein Loch hat. Gut, dass ich den Typen von 15 auf 10 Euro runtergehandelt hatte.
Ich hab etwa 5 Meter Faden für ein 4 cm breites Loch verwandt. Zwar hab ich tatsächlich nur die Naht und nicht die ganze Tasche zusammengenäht, aber von außen sah es richtig blöd aus, weil man das Futter komplett sehen konnte… Dann hab ich das Ganze zusammengetackert und klack – klack – klack – klack – jetzt sieht es aus, als wäre nichts gewesen!

Außerdem habe ich des Schatzes Kuschelpullover im Trockner einlaufen lassen und jetzt passt er mir viel besser als vorher. Gut, nech?

Und nun werde ich meinem Schatz ein Mahl kochen. Ich hab ein bißchen Mitleid mit ihm, aber bei Spaghetti Bolognese kann man auch ohne Fix’e nicht allzuviel falsch machen, glaub ich. Auf ans Werk!

Küchenfee

Ich habe richtig gekocht! Weil ja 10 Tage vor der Abschlussprüfung alles andere wichtiger ist als Lernen, habe ich über zwei Stunden in der Küche verbracht. (Nein, ich weiß auch nicht, wofür ich so viel Zeit gebraucht habe.)
Es gibt Auflauf mit echten Champignons, Kartoffeln und Äpfel, alle in ehrlicher Arbeit gewaschen, geschält (nein, die Pilze nicht) und in Scheiben geschnitten, unge-Fix-te Auflaufsoße und selbstgeriebenen Käse. Ich habe begonnen, dem Rezept zu misstrauen: Die Auflaufform sieht eher aus, als beinhalte sie einen Champignon- als einen Kartoffelauflauf und außerdem… Pilze und Äpfel? Aber wir werden sehen…

Komische Woche

Der Trockner brummt, die Spülmaschine rödelt und ich bin wieder mal ganz alleine. Nur noch vier Mal, dann bleibt mein Schatz samstags bei mir.
Ereignisse der Woche? Herr K. hatte immer noch keine Gelegenheit zu mir zu sagen „Hey, kann ich vielleicht Ihren Vertrag verlängern?“ da ich ihn seit Montag nicht einmal gesehen habe. Die Arbeit schwankt momentan zwischen tödlich langweilig und spannend unrealistisch, ist also kaum produktiv. Das wäre eventuell nicht so schlimm, wenn ich es nicht anders gewohnt wäre und den Stress der Info lieben würde.

Stress im kleinen Maß gab’s dann noch woanders: Die Schweine von Maxfactor produzieren den Lipfinity nicht mehr in meiner Farbe. Hab ihn mir jetzt per eBay aus Großbritannien gekauft und sogar noch 5 Euro im Vergleich zum Neupreis gespart.
Produktiv hingegen war der Schatz: Er hat nächste Woche gleich zwei Vorstellungsgespräche! Drückt die Daumen am Montag und am Mittwoch für ihn. Leider ist keines davon für den Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni. Die hatte „Einsendeschluss“ für Bewerbungen am Freitag. Ich hoffe also, da kommt bald was.
Und den Haupt-Stress hätte ich jetzt fast vergessen: Das Auto ist im Arsch. Neben ein paar kleineren Defiziten dominieren die Querlenker, die eingerissen sind, was wohl dazu führt, dass wir irgendwann auf der Fahrt die Vorderreifen verlieren könnten, und die Bremszylinder, die im A**** sind, was die hinteren Bremsen ausgeschaltet hat. Nice! Kostet uns schlappe 700 Euro, die wir gepumpt bekommen. Der Schatz kommt also von der Arbeit mit dem Wagen seiner Mutter zurück.
Dann kann ja nichts mehr schief gehen, eh?

Ich muss jetzt aufhören – der Trockner ruft und hat ein warmes Sweatshirt für mich.

Pizzaaaa!

Heute war uns mal nach etwas fettigem, leckerem, ungesundem, kurz: einer Pizza. Wir haben zum ersten mal in unserer Wohnung den Pizzaservice angerufen. Übrigens einen, der Döner und türkische Knoblauchwurst anbietet, aber einen französischen Namen hat. Und oooh meein Gooottt, war die Pizza leeeeecker.
Das braucht man manchmal einfach. Wochenendfeeling!

Echt übel

Nachdem ich den ganzen Sonntag über der Kloschüssel verbracht habe und nichts in mir behalten habe außer zwei Tassen Brühe (und auch heute als Frühstück und Mittagessen bei der Brühe geblieben bin), geht es mir inzwischen besser. Mittlerweise ist mein frustrierter Bauch voller Hühnersuppe, Salzstangen und Schoki. Kann nur noch besser werden.