Meine Probleme möcht‘ ich haben

Ist schon stressig. Eigentlich wollte ich mir nur ein kleines Mittagessen kochen, weil es sich in den letzten beiden freien Tagen nicht als weise erwiesen hat, mit der Mahlzeit auf die Heimkehr des Schatzes zu warten.
Das scheint ja eigentlich kein großes Ding zu sein: Die halbe Tüte Restnudeln in den Topf, anschließend (aus Abwasch-spar-Gründen) Napoli-Fix in den Topf und jammi, Essen fertig.
Schön wär’s gewesen. Die Nudeln waren schon fast im Topf, da musste ich feststellen, dass der Napoli-Vorrat bereits vor Ausbruch des Dritten Weltkrieges aufgebraucht war. Also Wasserkocher wieder aus, Tasche geschnappt und ab zum benachbarten extra. Da mich der Weg dorthin am Briefkasten vorbeiführt (ich weiß, das ist sehr überraschend), konnte ich gleich eine eBay-Errungenschaft in Empfang nehmen: der zweite Malta-Reiseführer, diesmal von 2008 und ich weiß auch schon, warum der Vorbesitzer ihn so günstig verkauft hat – meine Herrschaften, ist das viel Text.
Bei extra schließlich wurde ich kurz schwach und habe mir auch noch eine Packung Snickers gekauft, aber das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Hinter dem Kassenbereich ist der kleine Florist, von dem Christian mich regelmäßig wegzieht. Da ich heute zum ersten mal dort war und (nach dem Einkauf) mehr als zwei Euro besaß, stromerte ich heute dort durch und habe eine Grünpflanze gekauft. Wenn sie die Blätter hängen lässt, kräftig gießen, fertig. Klingt doch nach einer Blume für uns!

Zu Hause habe ich den Wasserkocher wieder angemacht, die Tasche ausgepackt, die Pflanze entkleidet. Derweil habe ich entweder verpasst, dass der Kocher fertig ist oder ich habe vergessen ihn anzumachen. Aber wozu ist ein Herd denn da. Ich konnte also wieder losstürmen und einen Topf für die neue Pflanze suchen. Danke, liebe Nachbarn, für den roten Topf!
Die nächsten 5 Minuten nutzte ich um den Reiseführer zu lesen und oben schon erwähnte Textlastigkeit zu entdecken, dann, drei Minuten vor Nudeln-fertig, piepte der Trockner. Auch der wurde versorgt und des Schatzes Tshirts alle ordnungsgemäß zusammengelegt.
Die Nudeln habe ich im Laufe dieser Maßnahmen nicht gleichmäßig gekocht, aber so ist das Leben. Die Soße war erst etwas dick und dann zu dünn, aber auch damit kann ich leben. Jetzt bin ich satt und kann mich wieder ins Lernen stürzen.
Danke, dass ihr euch die Details meines langweiligen Tages angehört habt.