Im Radio lief gerade „Blue“. Bei diesem Lied muss ich immer an unseren Freund Sascha denken, der mit seinem „dabadee“ die Karaoke-Bar gerockt hat. Ich hab also die Musik ganz laut gestellt, rücksichtsvoll das Küchenfenster geschlossen und aus vollem Hals mitgesungen und dazu getanzt. Ganz Multitaskerin, die ich bin, habe ich gleichzeitig Muschelnudeln und Napoli-Soße gekocht. Hab mir schon länger nichts vernünftiges mehr zum Mittagessen gemacht, ist ein schönes Gefühl.
Und wenn ich gleich aufgegessen habe, lese ich noch ein bißchen. Kein Wunder, dass „Der Pate“ so ein herausragender Film ist, das Buch ist grandios! Am Nachmittag gehe ich ins Fitnessstudio, mich noch ein bißchen auspowern und dabei „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ vorgelesen bekommen. Und dann hoffe ich, dass der Schatz heute Abend nicht allzu erschöpft vom Volleyball ist, hab mir da nämlich noch was überlegt… 0:)
John Katzenbach – Der Patient
Erster Satz: In dem Jahr, in dem er gänzlich mit dem Leben abgeschlossen hatte, brachte er wie die meisten seiner Tage auch seinen dreiundfünfzigsten Geburtstag damit zu, sich anderer Leute Klagen über ihre Mütter anzuhören.
Wirklich großartig! Der Psychiater Dr. Frederick Starks bekommt an seinem 53. Geburtstag einen Brief in seine Praxis gelegt, in dem steht, dass der anonyme Schreiber in 15 Tagen einen Verwandten des Arztes töten wird. Abwenden kann der Mann dies durch eine von zwei Möglichkeiten: In den nächsten zwei Wochen muss er entweder den Absender entlarven oder sich umbringen.
Schnell erhält Ricky einige Beweise, dass „Rumpelstilzchen“ seine Drohungen ernst meint. Ein Wettrennen gegen die Zeit gewinnt, bei dem der Anonyme zwar Hinweise streut, aber doch immer einen Schritt voraus zu sein scheint und währenddessen systematisch Rickys Leben zerstört.
Ein super Buch! Spannend, wenn auch nicht superfesselnd, aber toll konzipiert und großartig geschrieben. Mir ist noch nie eine derart glaubwürdige Charakterwandlung in einem Roman begegnet. Es hat wirklich Spaß gemacht, dieser mörderischen Schnitzeljagd zu folgen.
Mark T. Sullivan – Toxic
Erster Satz: Der nackte Mann auf dem Bett lag im Sterben, und er hatte keine Ahnung, weshalb.
Dieses Buch trägt einen Aufkleber, auf dem „Thriller des Jahres“ steht und doch habe ich es nach nicht einmal 100 Seiten abgebrochen. Es konnte mich einfach nicht fesseln.
Ich muss nochmal sagen, ich habe ein Problem, wenn Krimis von Ich-Erzählern erzählt werden. Das ist vielleicht nicht ganz fair, aber es ist bei mir halt einfach so. Diese Ermittler sind halt immer totaaal cool und intelligent, aber wenn eine Figur sich selbst als cool und intelligent einführen soll, driftet das schnell ins Arrogante ab, finde ich. Bei Sätzen wie „Normalerweise verfehlt mein Aussehen seine Wirkung auf Frauen nicht, …“ (frei zitiert) bekomme ich das Kotzen. Entschuldigt meine Wortwahl, aber sie passt zu der des Thrillers; ich kann damit leben, dass der Vorgesetzte des Protagonisten konsequent nur als „Arsch mit Ohren“ (wie kreativ?!) benannt wird, aber Worte wie „abgenippelt“ verleiden mir das ganze Buch. Ich finde, solche Formulierungen in Literatur zu benutzen ist wie Kochen mit schlechten Zutaten.
Als dann auch noch ein Journalist mit dem Ich-Erzähler darüber diskutierte, dass letzterer einen tollen Krimi-Protagonisten abgeben würde (wtf?!) und der Bruder von Crocodile Dundee auftauchte, wurde mir das Buch zu bescheuert. Meine Wertung (um mal das Vokabular aus dem Buch aufzugreifen): Ein Griff ins Klo.
Cookies
Der Schatz und ich haben heute fünf Bleche superleckerer Schoko-Cookies gebacken.
Inception
Ein wahnsinns Film! Die Leute, die euch schon vorgeschwärmt haben, hatten ganz recht. Ein rasanter, intelligenter Thriller, der wirklich Spaß macht. Und lasst euch von denen, die behaupten, der Film sei schwer zu verstehen, nicht verunsichern – es bleiben zwar Fragen offen, ich kann immer noch nicht aufhören, darüber nachzudenken, aber wenn man halbwegs konzentriert im Kino sitzt, „versteht“ man den Film definitiv. Kleines Manko: Ich habe noch nie einen Film erlebt, bei dem ich schon währenddessen nur so einen geringen Bruchteil der Namen kannte. Ansonsten: Extrem sehenswert! Ich überlege momentan, ob ich noch ein zweites Mal reingehen muss, um mehr Anspielungen zu entdecken…
Der katastrophale vierte Jahrestag
Es ist jetzt schon eine Weile her und ich hab’s immer wieder aufgeschoben, davon zu berichten: Die Feier unseres vierten Jahrestages.
Der Schatz und ich haben am 01. Juni Jubiläum, aber da der in diesem Jahr auf einen Dienstag fiel und obendrein meinen Klausurenmonat einläutete, verlegten wir das offizielle Feiern auf ein unbestimmtes Datum und zelebrierten erstmal nur in der Intimität unserer vier Wände.
Zum Geburtstag 2009 hatte ich vom Schatz einen von diesen papierlosen Gutscheinen bekommen, bei denen man sich gerne kichernd ausmalt, wie der Schenker sich vor 10 Minuten noch verzweifelt im Wandschrank versteckt hat. (Wir haben natürlich keinen Wandschrank und selbstverständlich hat der Schatz auch kein Versteck nötig, aber so in der Art war dieses tolle Geschenk halt.) Der Gutschein belief sich auf ein romantisches Dinner im neuen viereinhalb-Sterne-Hotel. Natürlich nicht in dem zugehörigen Vier-Sterne-Restaurant, das ist so gar nicht unsers, sondern in der ebenfalls zugehörigen „normalen“ Gastronomie, das ja immerhin auch ein bißchen gehoben sein wird.
Übrigens habe ich in dem Zusammenhang von meiner Nagelfee erfahren, die es wieder von jemand anderem weiß, dass ein Vier-Sterne-Restaurant immer einen sternlosen Partner habe, damit die Zutatenreste des Sternekochs dort verwendet werden können; das sei im Sternglanz nämlich verboten.
Wie auch immer. Wir beschlossen jedenfalls jetzt, das eine mit dem anderen zu verbinden, denn mein nächster Geburtstag rückte ja auch näher und irgendwie hatte ich das Gefühl, der imaginäre Gutschein werde dann so langsam verfallen, und entschieden in dem Nicht-vier-Sterne-Restaurant zur Feier unseres vierten Jahrestages essen zu gehen.
Schließlich war es dann so weit. Am 27. Juni, unter dem lauten Hupen von Fußballfans, aber immerhin noch im Monat des echten Jubiläumsdatums, machten wir uns auf den Weg. Ich hatte mir nur für diesen Anlass ein heißes kleines Schwarzes gekauft und mir Locken eingedreht. Hölle, ich hab mir sogar extra neue Haarnadeln gekauft! Der Schatz trug dazu passend (zum Kleid, nicht zu den Haarnadeln) Hemd, Anzug und saubere Schuhe. Alles wunderbar. Die Begeisterung über den schönen romantischen Abend hielt an, bis wir das Restaurant betraten.
Eine tolle Aussicht, das muss man denen lassen, aber wahnsinnig eng gestellte Tische, die zugleich zu tief waren um sich vernünftig unterhalten zu können, und eine furchtbare Akkustik, die die Gespräche der anwesenden Gäste durch den ganzen Raum schallen ließ, was natürlich zum Teil auch an der übertiefen Tischtiefe liegen mag. Eben genannte anwesende Gäste waren übrigens durchgehend in Polohemden, kurze Hosen und Flip-Flops gekleidet, aber das glitt an uns ab, denn wir haben uns natürlich „füreinander“ aufgebrezelt.
Dann kam die Karte. Sie „übersichtlich“ zu nennen, wäre eine glatte Untertreibung, ich schwöre, dass ich sie in 5 Minuten hätte auswendig lernen können. Und mein Gedächnis ist wirklich schlecht. Da ich weder Rind mag noch Tierkinder esse noch ein Fan von Fisch bin, blieb mir die Auswahl zwischen Schnitzel und Wachtel. Im vollen Bewusstsein dieser kuriosen Situation entschied ich mich für den Vogel, denn für ein Schnitzel zieh ich kein kleines Schwarzes an. Der Schatz bestellte sich also ein Steak, ich orderte „Wachtelbrust in Kardamom mit Mandelmilch und gebackener Keule an Bittersalaten“.
Jetzt hätte es gemütlich werden können. Doch die merkwürdigen Gespräche der Menschen zwei Tische weiter erzeugten in mir nicht unbedingt romantische Atmosphäre und alle zwei Minuten kam abwechselnd eine der beiden Kellnerinnen, entweder um Gläser hinzustellen oder Gläser abzuräumen. Es war eine Katastrophe.
Nach einigen geflüsterten Gesprächen (auch eine Art Romantik?) kam schließlich unser Essen. Der Schatz genoss sein Steak, meine Wachtel hingegen war noch kleiner als befürchtet. Und, naja, von so Gelee überzogen.
Ich fass mich jetzt einfach mal kurz: Das, was man aus dem Gelee rauskratzen konnte, war durchaus lecker. Hat auch bestimmt für drei Bissen gereicht. Der Salat war eklig und ich rettete mich mit des Schatzes Kartoffeln davor, unangenehm aufzufallen, weil ich den Tisch annage.
Dann kam auch schon wieder die Kellnerin: Ob wir noch Nachtisch wollen. Nein, ich wollte nur noch nach Hause und den Pizza-Service anrufen.
Sweet Mocca
Vor einer Zeit habe ich eine Netbookhülle bestellt und etwas später auch eine Netbooktasche. Die Netbookhülle ist bereits seit gefühlten Ewigkeiten hier, nur einen Tag vor ihrer Ankunft bestellte ich die Tasche.
Wie es bei Amazon üblich ist, bekam ich auch binnen 48 Stunden eine Versandbestätigung für die Tasche. Nachdem ich die nächsten vier Tage nicht mehr wagte, die Wohnung vor 15 Uhr zu verlassen, bekam ich doch tatsächlich gestern noch eine Versandbestätigung, diesmal nicht mit Amazon-Briefkopf sondern von der Email-Adresse des Verkäufershops. Boah, war ich sauer. Ich beschloss, diese Täuschung zum Anlass zu nehmen, zum ersten Mal einen Amazon-Verkäufer zu bewerten. Der soll sich mal warm anziehen!
Heute kam dann die Netbooktasche. Und der Verkäufer hat eine kleine Tüte mit Schokolade dazu gelegt. Mein Zorn ist vollständig verraucht…
Schmerrrrz
Na toll, meine erste Sportverletzung seit Jahren! Ist passiert, als ich bei der Heimkehr aus dem Fitnessstudio auf der Treppe mit dem linken Schuh auf den rechten Sporthosensaum trat und so den linken Unterarm gegen die rau verputzte Treppenhauswand scheuerte… Tut jedenfalls weh! Einmal Mitleid, bitte!
In der Mauser
So. Ich hab jetzt endlich eine Maus für mein Netbook. Sie ist rot, sie ist kabellos und man könnte sie mit einem zugekniffenen Auge als klein bezeichnen. Ich bin also zufrieden.
Ironischerweise wollte ich mir eigentlich eine winzige Maus holen, so winzig, dass krampfgefahr bestünde, aber dafür ist sie halt auch echt süß. Kurz vor der Kasse fiel mir dann auf, dass der Winzling alle 72 Arbeitsstunden zwei neue AAA-Batterien haben will. Nicht nur teuer, sondern auch nervig, gerade weil zumindest bei der Anschauungsmaus kein einfacher Weg zur Öffnung erkennbar war. Und man kennt das ja, die Batterie ist immer alle, wenn man das Gerät am dringendsten braucht: Und da sitzt klein Mocca dann, verlassen und einsam in der australischen Wildnis, ohne winzige Ersatzbatterien und ohne Schraubenzieher mit einer funktionsuntüchtigen winzigen (wenn auch roten und kabellosen) Maus und in der Ferne heulen die Dingos.
Ja, ich weiß selbst, dass ich im Notfall noch auf mein Touchpad zurückgreifen kann, aber das ist ja nu nicht der Sinn der Sache und ganz schön teuer sind die Knopfzellen auch. Also, im Vergleich zu was Wiederaufladbarem.
Ich wand mich also mitten im Saturn vor Verzweiflung und war schon drauf und dran, die Suche von vorn zu beginnen: nach einer kleinen, roten Maus mit Kabel.
Dann fiel mir die süße rote kabellose Maus von Logitech ins Auge, die mir nicht nur von einem Kumpel des Schatzes sondern auch schon vom Schatz selbst empfohlen wurde. Ich ließ mich einfach fallen ins Netz der Marketingformulierungen, malte mir unter der Formulierung „Batterie für monatelange Nutzung“ etwas schönes aus und kaufte sie einfach. Immerhin kommt da eine gewöhnliche Batterie rein, die man auch als Akku kriegt. Ist auch eine gute Maus, nur die Scrollradtaste finde ich etwas schwergängig, aber vielleicht gibt siich das mit der Zeit.
Und als hätte der Zufall gegen Murphy gezockt, ist just heute die Batterie von meiner Tastatur alle. Klar könnte ich die Wohnung nach AA-Batterien absuchen, aber genau so gut kann ich mit meinem Netbook und meiner neuen Netbookmaus auf der Couch sitzen. Sehr schön.
Status im Telegrammstil
Im Moment passiert nicht viel. Der Schatz und ich haben vorgestern unser 50monatiges Jubiläum zelebriert. Ich mag mein aktuelles Buch nicht. Heute fahre ich wieder nach O. um eine Maus zu kaufen. Ich träume in letzter Zeit viel blöden Kram. Auf die Unterlagen, die ich dem Finanzamt nachreichen sollte, habe ich einen Smiley gemalt. Das Wetter ist ziemlich trüb. Gestern haben wir Spaghetti Bolognese gekocht.
Das ist vermutlich der langweiligste Blogeintrag ever.