Pascal Bruckner – Diebe der Schönheit

Erster Satz: Ich hatte eben die Leselampe eingeschaltet und im Make-Up-Spiegel eine neuentstandene Falte in meinem linken Augenwinkel entdeckt, als der Wagen ausbrach.

Inhalt: Ein junges Pärchen: Hélène – spritzend vor Leben und Temperament, Benjamin – äußerlich und innerlich um Jahre älter als sein Geburtsdatum scheinen lässt.
Ein großer Teil des Buches handelt davon, wie er lebte, bevor er sie traf, wie sie ihm dann nachstellte und die beiden schließlich zusammenblieben. Unglaublich schnell verdeutlicht der Autor das komplexe Seelenleben des Mannes, der als Ich-Erzähler auftritt, bis die Perspektive zu der, ebenfalls nicht sonderlich ausgeglichenen, Psychologin wechselt, der er seine Lebensgeschichte erzählt.

Nach einem Skiausflug bleibt das Paar im Schnee stecken und wird von einem vornehmen Mann aufgenommen, der zusammen mit seiner dominanten Frau und einem gnomartigen Diener in einer einsamen Bergvilla haust.
Hélène beginnt sich nach der ersten Nacht zu gruseln, doch ein Fluchtversuch misslingt. Am darauffolgenden Tag erkundet Benjamin, scheinbar allein im Haus, den Keller und macht dort, überrascht von Hausherr Jérôme, eine furchtbare Entdeckung: In einer winzigen Zellen ist eine Frau eingesperrt. Der Plan der drei Hausbewohner ist inzwischen schon Routine: Sie entführen junge, hübsche Mädchen und sperren sie in Scham und Dunkelheit ein bis die Panik und Verzweiflung sie hässlich gemacht hat.
So macht Jérôme Benjamin ein Angebot: Er muss drei Mädchen als Gefangene auswählen, ansonten landet Hélène im Kerker….

Superspannend, wunderbar geschrieben und so fesselnd, dass ich nach Beendigung der Lektüre verzweifelt und ungläubig die nächste Seite gesucht habe…