Schlechtes Gewissen

Nachdem ich vorgestern eine Netbookhülle (rot) bestellt habe (leider überteuert – habe die Versandkosten zu spät gesehen; blödes Amazon) und heute spontan bei einer Netbooktasche zugegriffen habe (schwarz, passt dafür zu jedem Outfit), war ich am Nachmittag in der Stadt shoppen.
Dafür kann ich so gesehen eigentlich gar nichts, denn ich war mit einer Freundin zum Kaffee verabredet, und die Gelegenheit nicht zum Bummeln zu nutzen wäre … absurd gewesen. Wir waren also shoppen. Und ich habe 175 Euro ausgegeben. Ich schäme mich so! Neben zwei Tshirts habe ich einen Wintermantel gekauft. Einen tollen Mantel! Markenware, hält also bestimmt einige Winter durch, schön lang und warm und mit einer Kapuze, die besser sitzt als die meines alten Mantels, der übrigens billig war und schon auseinanderfällt und farblich nicht zu meinen Haar-Plänen passt.
*Luft hol*
Ich hab also einen viel zu teuren Spontankauf getätigt und habe jetzt ein schlechtes Gewissen. Dabei hab ich mich gestern noch gefreut, dass ich an diesem Monatsende offenbar genug Geld übrig habe um die Studiengebühren, die ich von unserem Urlaubs-Spar-Konto bezahlt habe, schon mal anteilig auszugleichen…
Ich hab ja noch zwei Wochen Zeit um den Mantel zurückzugeben… Mal gucken… Und eine Netbookmaus brauche ich immer noch. 🙁

Anderes Thema: FH! Die Vorlesungspläne fürs nächste Semester sind online und haben mich in ein tiefes Chaos gestürzt. Vorgesehen sind für das 3. Semester sechs Vorlesungen, von denen ich allerdings zwei in Australien zu absolvieren plane. Sinnvoll ist also, die vier übrigen Kurse ab September zu belegen und aus dem 4. oder 5. Semester schon zwei Fächer vorzuziehen.
Aber wer die Wahl hat… Mein Stundenplan umfasst inzwischen 11 Vorlesungen in 19 Semesterwochenstunden. In den bisherigen Semestern haben sich freiwillige Zusatzleistungen immer durch zeitliche Unmachbarkeiten von selbst erledigt… Diesmal könnte ich alle 11 Kurse belegen und schreiben… Aber das sind fast doppelt so viele wie vorgesehen… Zwei davon sind obendrein noch nicht einmal für meinen Abschluss notwendig, aber ich möchte so gerne… Man wird sehen.

Es soll wohl nicht sein

Ich krieg die Krise. Seit Tagen habe ich Lust auf Nudelauflauf. Also besorge ich die Zutaten. Peu à peu. Beim Großeinkauf am vorletzten Wochenende habe ich Gratinkäse und extra viel Putenwurst mitgenommen. Am Freitag war ich bereit, statt Milch Sahne zu nehmen und war quasi schon fertig mit dem Auflauf, als mir auffiel, dass wir gar keine Nudeln mehr haben. Die besorgte ich am Abend noch, Mittagessen war aber gestorben. Gestern habe ich sogar endlich Sahne besorgt.
Und jetzt habe ich in der Zwischenzeit die leckere Putenbrust-Wurst, die ich da so gerne reinschnipple, auf Toast aufgefuttert. Manno!

Davon wie ich auszog eine Maus zu kaufen und frustriert an meinen Rechner zurück kehrte

Ich brauche eine Maus. Eine süße, kleine Laptop-Maus für mein neues Netbook. Eine Maus, das ist ja nun wirklich nichts dramatisches oder ungewöhnliches oder extravagantes oder sonstwie kompliziertes. Dachte ich.
Ich hab ja nun doch ein paar Anforderungen an diese Maus. Nur ein paar! Sie soll klein sein – immerhin ist sie für mein Netbook und soll mich durch die Welt begleiten; das Netbook nimmt nicht viel Platz weg, das sollte für die Maus auch gelten. Sie soll kabellos sein. Wozu sage ich mich von sämtlichen irdischen Fesseln (Kabeln) los, wenn ich dann wieder eine Maus herumbaumeln habe? Und, das Wichtigste, sie soll farblich zum Netbook passen. Also rot sein. Wie sieht das denn sonst aus?
Drei Kriterien. Drei winzige und wirklich erfüllbare Kriterien. Und die auch nur an ein Popelprodukt wie eine PC-Maus. Also bitte. Wie schwer kann das denn sein?

Erstaunlich schwer. Vorgestern waren wir in den örtlichen beiden Elektronikmärkten. Wir fanden kabellose Mäuse, wir fanden kleine Mäuse, wir fanden rote Mäuse. Wir fanden auch kabellose kleine und kleine rote Mäuse und… ihr wisst schon, worauf ich hinaus will. Es gab keine einzige kleine kabellose rote Maus. Im zweiten Laden gab es sogar nicht einmal eine einzige rote oder sonstwie bunte Maus, für die Kette bin ich wohl zu jung oder so…
Heute waren wir in der nächstgelegenen Großstadt und dort in drei Elektronikmärkten. Das Spiel war exakt das selbe und ich hätte meine Frustration fast in herabgesetzte DVDs umgesetzt. Fast. Bei 7 Euro je Scheibe kommt bei mir irgendwie noch kein Schnäppchen-Gefühl auf und das wäre die Droge gewesen, die mir über den Ärger hinweggeholfen hätte. Ich meine – wie schwer kann denn das sein?! Ein ganzes Regal, vierzeilig, voller Mäuse und keine einzige davon rot, klein und kabellos? Das ist schon nahezu unwahrscheinlich!
Fünf Elektromärkte später bin ich also zu dem Entschluss gekommen, doch im Internet shoppen zu müssen. In diesem Fall hatte ich mich davor gescheut, weil ich die Größe der Maus (nur zur Erinnerung: ein entscheidendes Kriterium!) virtuell so schlecht einschätzen kann. Aber gut, die Odyssee geht weiter.

Und damit bin ich dann noch nicht durch. Viel dringlicher ist eigentlich eine Hülle für mein Netbook. Ohne Hülle kann die Maus noch so klein (und rot und kabellos) sein, da geht gar nichts auf die Reise. Ich habe an die Hülle sogar noch weniger Kriterien als an die Maus: Sie soll 11,6″ groß sein (etwas größer ist erlaubt, kleiner wäre fatal) und schön sein. Das kann doch nicht so schwierig sein, oder…?

Notiz an mich #312

Ich muss unbedingt mit dem Schatz „Vom Winde verweht“ gucken, ob er will oder nicht, manche Bildungslücken müssen einfach geschlossen werden. Fragt der mich doch, wer Rhett Butler ist!

Der rasende Einkaufswagen

Schön, wenn man noch nicht zu erwachsen ist, um im Supermarkt Verstecken zu spielen und auf dem Einkaufswagen hängend durch die Gänge zu sausen. Auch, wenn man erwachsen genug ist um Sammelpunkte mitzunehmen.

Knight and Day

Hier habe ich schon einmal den Trailer zu „Knight and Day“ verlinkt und vorgestern haben wir ihn dann auch sofort angesehen. Der Film ist genau so, wie ich ihn erwartet habe: zum Totlachen und actiongeladen. Die Action fand ich erlich gesagt nicht so dominierend, aber dafür habe ich Tränen gelacht wie selten. Das Lustige lässt zwar nach der Hälfte nach und kommt erst gegen Ende wieder, dafür bekommt der Film dann etwas mehr Inhalt.
Wie auch immer, ein mordsgenialer Film und für mich das Kinohighlight 2010 – ja, trotz Alice und trotz Iron Man 2. Ich freu mich auch total, dass ich ein A3-Plakat ergattern konnte, das ist das einzige Poster, dass bei uns in der Wohnung hängt. Hach, ich möchte nochmal rein…

John Katzenbach – Die Anstalt

Erster Satz: Ich kann meine Stimmen nicht mehr hören und weiß daher nicht so recht weiter.

Francis wird gegen seinen Willen in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Er ist ein harmloser, schüchterner Kerl, der Stimmen hört und sich schlecht an den Anstaltalltag gewöhnt. Bald findet er Freunde: Peter „The Fireman“, der eine Kirche samt Priester angezündet hat, „Cleo“, die sich für eine ägyptische Königin hält, „Napoleon“, der sich auch für jemanden hält, „Newsman“, der alle Zeitungsschlagzeilen auswendig kann und „Lanky“, ein furchterregend langer Mann, der den heiligen Auftrag hat, alle Insassen vor dem Bösen zu beschützen.
Als eine der Schwestern ermordet wird, führen alle Indizien zu dem armen Lanky, der Francis jedoch kurz nach dem Mord berichtet hat, dass er mit einem Engel gesprochen habe. Peter und Francis sind sicher, dass Lanky zu Unrecht verhaftet wurde. Kurz darauf trift eine Staatsanwältin ein, die schon lange nach einem Serienmörder fahndet, dessen Taten genau mit der in der Anstalt übereinstimmen. Zusammen machen die drei sich auf die Suche nach dem „Engel“, der sich in der Anstalt bewegt ohne Angst zu haben und jederzeit wieder zuschlagen könnte.

Ein sehr spannendes Buch mit einer gewissen Länge in der Mitte. Es lässt außerdem einige Fragen offen, aber der interessante Stil (teilweise in der Gegenwart, in der Francis die Geschichte an seine Wohnungswand schreibt und teilweise in der Geschichte) und die fesselnde Schreibweise machten das für mich wieder wett. Ein guter, handfester Thriller.

Jeff Long – Im Abgrund

Erster Satz: Am Anfang war das Wort.

Dieses Buch ist mein absoluter Lieblingsthriller. Er spielt in unserer Zeit und unserer Gesellschaft, doch eine Entdeckung hat die Welt verändert: Unter der Erdoberfläche gibt es ein gigantisches Tunnelabyrinth mit unzähligen Ausgängen in Höhlen auf der ganzen Erde. In diesen Tunneln leben Wesen, die menschenähnlich aussehen, jedoch durch Hörner und Klauen deformiert. Schnell erschließt sich, dass die menschliche Vorstellung eines Dämons auf diesen Gestalten beruht, die schon früher durch die Menschenwelt gespukt sein müssen.
Einer der ersten, die in diesem Roman Kontakt mit den Unterweltswesen („Hadal“ genannt) aufnimmt, ist Ike. Der Überlebenskünstler hat gerade eine Touristengruppe durch einen Schneesturm im Himalaya geführt, als er und seine Gruppe ein Zeichen der Hadal in einer Höhle entdecken. Der mumifizierte Menschenleib (mit Tätowierung der US Navy) ist von Kopf bis Fuß bemalt, teils mit unbekannten Zeichen, teils mit eigenen Notizen. Verstümmelungen und Wunden zeigen, dass er lange Jahre ein Sklave war; der goldene Ring durch seine Nase und die 1500km entfernte Absturzstelle, die er sich eintätowiert hat, machen der Abenteurergruppe klar, dass sie ein Opfer einer Kultur vor sich haben, von der sie noch nie gehört haben. In der kommenden Nacht holen die Hadal die gesamte Gruppe zu sich.
Erst Jahre später werden die „Hadal“ offiziell entdeckt. Sämtliche Länder schicken Armeen hinunter, die nicht zurück kommen. Bis es eines Tages merkwürdig still wird im Untergrund. Die Menschen sichern Lager tausende Meter unter 0 und sind sicher, dass sie keine Hadal mehr sehen, weil es keine mehr gibt.
Aus einer ganz anderen Welt hingegen kommt Ali, eine junge Nonne, die der Kirche einmal zu oft auf die Füße getreten ist. Als Anthropologin ist ihre Lebensaufgabe die Suche nach dem Ersten Wort, das sie fasziniert. Die sprachbegabte junge Frau wird einer Tages zu einer Gruppe Wissenschaftler gerufen, die sich den „Beowulf-Kreis“ nennen. Angestachelt von der Entdeckung der „Dämonen“, rätseln sie, ob auch die Idee des Satans auf einer Tatsache beruht. Mit ihrem Einfluss schleusen sie Ali in eine Expedition in die Unterwelt: Ein großer Kreis Wissenschaftler wandert, beschützt von Soldaten, begeistert unter dem Pazifik hindurch und macht mit jedem Tag neue Entdeckungen, während der Konzern, der diese Expedition leitet und bezahlt, jeden Meter, auf den sie treten, als sein Eigentum proklamiert. Der Führer dieser Expedition ist Ike, der tätowiert und gemartert, aber nach wie vor mit einem unbändigen Überlebenswillen in die Menschenwelt zurückgekehrt ist.
Auf der Erdoberfläche beschäftigt sich der Beowulf-Kreis mit Beweisen für und wieder die historischen Jesus und Satan, während darunter die Hadal jeden Moment auf die Expedition losgehen können und sich zwischen Ali und Ike eine ganz spezielle Beziehung anbahnt.

Ich habe „Im Abgrund“ jetzt zum xten Mal gelesen und erschrecke mich immernoch, wenn irgendwo eine Tür geht. Dieses Buch führt dazu, dass man im Augenwinkel kleine Bewegungen sieht, die nicht da sind und nicht ohne Decke schlafen kann, egal wie heiß es ist. Der nervenzerreißendste Thriller, den ich kenne.