Mach’s mir französisch, Baby

Soooo, nun sind wir wohlbehalten zurück in Deutschland. Zwei Tage Bus, zwei Tage Paris, und ich muss sagen: Es war klasse. Am Freitag hatten wir leider blödes, nieseliges Wetter, aber dafür war der Samstag schön.
Wir haben auch ungefähr alles gesehen und sind ca. 60 Kilometer durch die Stadt der Liebe gelatscht.
Angekommen sind wir in Paris am Freitag gegen 9 Uhr. Da sind wir dann als erstes zur Sacre Coeur hochgeklettert (viel zu hoch), die eine wunderschöne Kirche ist. Nachdem wir herausgefunden hatten, wo das Künstlerviertel des Mont Martre ist, mussten wir auch schon zum Bus zurück, da wir an der dreistündigen Stadtrundfahrt teilnehmen wollten. Da sind wir dann an etwa allen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei gefahren und hatten am Eiffelturm eine halbe Stunde Aufenthalt.
Pitschnass sind wir in den Bus zurückgekrochen und die Fahrt ging schließlich Richtung Hotel. Mittags bezogen wir unser Doppelzimmer im 6. Stock, gönnten uns noch einen Quicky bevor wir uns unter die dringend notwendige Dusche stellten und schliefen danach eine Stunde.
Unermüdlich ging es aber immerhin danach weiter zur nächsten Metrostation, wo wir wagemutig ein Zweitagesticket kauften. (Ich kaufte. Auf Französisch. Er zahlte, aber das hat hiermit nichts zu tun.)
Der Hunger trieb uns dann auch sofort in das nächste Restaurant einer Kette, die der Reiseleiter uns empfohlen hatte, da es hier Bilder auf den Speisekarten gab. Das änderte leider nichts daran, dass es nicht so superpralle schmeckte. Immerhin satt versuchten wir dann, das oben erwähnte Künstlerviertel wiederzufinden. Nachdem wir keinen Umweg, sondern nur einen neuen Weg (oh ja!! – sprach die Frau mit der Karte) gelaufen sind, versuchten wir also auf dem Gipfel einen talentierten Franzosen aufzutreiben, der bereit war, uns zu zeichnen ohne uns im Gegenzug auszurauben. Leider war das nicht von Erfolg gekrönt. Aber unter uns gesagt: Diese kundensuchenden Zeichner sind ein wahrer Egoshooter für jede dort herumirrende Frau.
Als wir unseren Misserfolg dann endlich einsahen, bestiegen wir eine Metro zum Tour de Montparnasse, erworben eine Karte für den Fahrstuhl (mit Rabatt, dank der Zweitagesmetrotickets) und fuhren innerhalb von 38 Sekunden in den 56. Stock. Von da aus nahmen wir die Treppe nach oben und landeten auf einer superstürmischen, verregneten Terasse. Trotzdem habe ich todesmutig so einige Fotos gemacht. An dieser Stelle dank an meinen Schatz für: die Riesen-Speicherkarte, die beiden zusätzlichen Akkus und die tatkräftige Hilfe beim Trocknen diverser Objektive und Kamerateile sowie natürlich für die partielle Funktion als Windschutz. Bussi! 🙂
Danach haben wir im 56. Stock den teuersten Kaffee meines Lebens getrunken (zumindest hoffe ich das sehr). 2,20 € fanden wir einen guten Preis für die Lage des Cafés. Auf die Frage der Kellnerin, ob wir einen kleinen oder großen Kaffee wünschten, schwante uns schon übles, aber dass die „große“ Portion in eine 5 cm hohe Tasse passt (ungelogen!!) und dabei 4,40 € kostet — und nicht mal schmeckte!!! –, hat mich ungefähr fünf Jahre meines Lebens gekostet.
Wie auch immer. Von dort aus sind wir dann zum Grand Palais gefahren, denn dort hat sich um 20:30h unsere Gruppe zur Bootsfahrt auf der Seine getroffen. Die war nun, ehrlich gesagt, nicht so superprickelnd, weil die Bateaux Mouches kein Dach hatten und weder die Sitze noch die Aussicht war trocken. Ich habe mir die 70 Minuten lang den A* abgefroren.
Kurz nach 10 sind wir dann dennoch vom Ableger aus zur Avenue des Champs Elysees marschiert (was gar nicht so leicht war). Dort haben wir die nächste Metro Richtung Eiffelturm genommen und uns 20 Minuten lang touristisch benommen. Wusstet ihr, dass der Eiffelturm im Dunkeln zu jeder vollen Stunde blinkt wie Blöde? Und dass dabei immer nur 40% der Lämpchen gleichzeitig an sein dürfen, weil Paris sonst keinen Strom mehr hat? Außerdem hat das Ding ne irre Lichtshow, die mich total irre machen würde, wenn ich Pariserin wäre, die aber für Ortsunkundige eine super Orientierungshilfe ist, wenn man sich in irgendwelchen Gässchen verrannt hat.
Wir sind dann um Punkt Mitternacht in unser Hotelbett geplumpst. An Sex war nicht mehr zu denken. Ich bin schon erstaunt, dass wir es fertig gebracht haben, uns vor dem Schlafen auszuziehen.

Am Samstag ging unser Wecker brutalerweise um 6 Uhr. Bis 8:05h (eine sehr komische Zeit, wenn ihr mich fragt) hatten wir geduscht, gefrühstückt (auch hier kein anständiger Kaffee), die Koffer gepackt, ausgecheckt und uns am vorgesehenen Treffpunkt versammelt, um empörend lange auf den Bus zu warten. Der brachte uns dann nach Versailles, wo wir feststellen mussten, dass der Eintritt satte 13,50 € beträgt (inklusive zweistündige Kopfhörerführung). Also sahen wir uns das gigantische Gebäude nur von außen an und schlenderten durch die (kostenlosen) Gärten, wo wir eine teure, aber nicht sehr teure, heiße Schokolade in einem Café tranken.
Da wir ja ein bißchen Zeit gespart hatten (wer denkt, ich würde den kompletten Garten ablatschen, ist eine gute, aber leider naive Seele), haben wir danach noch den Markt in Versailles besucht – und danach im Supermarkt Wasser und komisches Leckerschleckerschokokrams gekauft.
Gegen 13:30 Uhr waren wir wieder in der Pariser Innenstadt, um genau zu sein wurden wir am Porte Maillot aus dem Bus geschmissen. Da es nieselte und mir die Füße weh taten [Einschub: Ich habe in ganz Versailles meine Absatz-Schuhe getragen, weil die Turnschuhe vom Vortag noch pitschnass waren und erst nach der Busrückfahrt wieder tragbar waren], flüchteten wir uns in das anliegende Palais des Congres, wo wir zwar nicht shopten, aber uns etwas die Zeit vertrieben, bis wir mit der direkt unterhalb gelegenen Metro zum Place de la Concorde fuhren. Von dort aus latschten wir durch den Jardin des Tuileries zum Louvre, der übrigens total gigantisch ist. Aus Zeitmangel sparten wir uns den Besuch und marschierten stattdessen direkt weiter zur Notre Dame, wo wir uns ausruhten und Menschen beobachteten. Ich wurde langsam quengelig und Christian hatte auch Hunger, als schlugen wir uns in die vermeintlich günstigere Innenstadt um eine Essgelegenheit aufzutreiben. Wir landeten schließlich bei einem Inder, der die Beilagen extra berechnete, was die mitteleren Preise zu wahrem Wucher steigerte. Und leider: Auch hier hat es nicht besonders gut geschmeckt. Das nächste mal nehme ich mir einen Montasvorrat Frikadellen oder so mit.
Da ich eigentlich mein Ziel, in Paris zu shoppen, noch erfüllen wollten, nahmen wir nach dem Essen eine Metro zum Lafayette, dem Einkaufszentrum direkt neben dem Tour de Montparnasse, von dem aus wir Freitag Abend fotografiert hatte. Leider wurde ich auch hier nicht fündig, meine Einkäufe beschränken sich deshalb auf das Sechserpack Postkarten, dass ich zwischen Louvre und Notre Dame einem Straßenhändler abgekauft habe.
Danach sind wir querfeldein geschlendert, haben uns Crêpes gekauft und stellten an der nächsten Metrostation fest, dass der Jardin du Luxembourg ganz in der Nähe ist. Am Jardin du Luxembourg stellten wir dann fest, dass dieser jeden Tag mit Sonnenuntergang schließt, was natürlich längst zurücklag.
Also nahmen wir die Metro zum Forum des Halles und entdeckten ganz zufällig, fünf Minuten vor Ladenschluss, eine Fußgängerzone. Und daran anschließend das Shoppingcenter, das sechs Stockwerke in die Erde reicht. Nützte uns nicht viel, aber immerhin waren wir mal da. Dann fanden wir noch das Centre Pompidou und machten uns nach einer größeren Richtungsdiskussion (ich hatte Recht!) zum Hotel de Ville auf. Dort nahmen wir dann die Metro zum Treffpunkt am Petit Palais. Die restliche Zeit nutzten wir, um bis zur Seine zu laufen und ein paar Fotos von der Brücke aus zu machen.
Um 22:30 begann dann unsere „Lichterrundfahrt“, was eine romantische Umschreibung für „Stadtrundfahrt im Dunkeln“ ist. Im Anschluss mussten wir den Bus wechseln, da die zwei Busse der Reiseagentur Ausstiegsorte sparen wollten. Dieser war zwar moderner, aber leider deutlich weniger bequem. Trotzdem schliefen wir wadengeplagten Menschleins wie die Babys, bis wir um 9 Uhr am Sonntag aus dem Bus stiegen und gegen Mittag bei Christian ankamen.

Rückschluss? Furchtbarer Kaffee, sehr mäßiges Essen, nicht so super Wetter, viel zu viel gelaufen, aber Oh mein Gott, was hatten wir für einen Spaß! 🙂

Reisevorbereitungen

„So… Was steht noch auf der Liste? Schuhe?“
„Japp, wichtig.“
„Welche denn?“
„Hausschuhe und richtige.“
„Zusätzlich zu denen, die du anhaben wirst?“
*strafender Blick*
„Welche Schuhe denn?“
„Die mit Absätzen.“
„Natürlich. Warum auch, wenn es so einfach sein könnte…“
„Na die kann ich doch nicht auf der Hinfahrt anziehen, ist doch viel zu unbequem!“
„Ist ja gut, ich pack die ein. Aber wenn du die dann nicht ein mal anziehst, dann…“
„Das werde ich vermutlich nicht.“
*strafender Blick*
„Und du bist sicher, dass das alles in deinen Rucksack passt, ja? Mit Schuhen und Reisefön und allem?“
„Du hast nen Reisefön?“
„Mein Fön ist ein Reisefön.“
„Das glaube ich nicht.“
„Natürlich, den kann man zusammenklappen. Probiers doch aus.“
*er trottet ins Bad um den Griff des Föns an den Fönkörper anzulegen*
„DAS nennst du Reisefön?!“

„Natürlich, er ist doch zusammenklappbar! So ist es auch viel leichter, das Stromkabel herumzuwickeln. Und eine Taschenlampe, wir müssen eine Taschenlampe mitnehmen!“
„Wozu denn das?!“
„Wer weiß, wie weit die Nachttischlampe im Hotel vom Bett entfernt ist!“

Winterdepressionen

Ich habe heute erneut den dummen Versuch gestartet, mir Klamotten kaufen zu wollen. Es war höchst deprimierend.
Wie es aussieht, muss ich mich damit abfinden, nie wieder eine heiße Schnitte zu sein. Oder auch nur gut aussehend. Ich werde auch nie eine schöne Braut sein. Ich weiß nicht wieso, aber das trifft mich irgendwie besonders hart. Früher hat man von so was geträumt, dann hat man sich eine Zeit lang damit abgefunden, niemals zu heiraten und dann mit einem Moment, mit einem Mann, ist plötzlich alles wieder da. Nur, dass man inzwischen dick geworden ist und die lange, hochgesteckte Lockenfrisur, die man geplant hatte, kann inzwischen im besten Falle ein kurzer Lockenschopf werden.
Und dann fragt man sich obendrein, was für einen Menschen der Körper repräsentieren soll, in dem man steckt. Man wechselt vom Rollkragen zum Poloshirt, tauscht dünne Gürtel gegen welche mit Nieten (und ersetzt diesen durch ungegürtet zu tief hängende Hosen, da der alte Gürtel zerfleddert ist und der Nietengürtel einen Ausschlag verursacht). An manchen Tagen ist die Antwort ganz klar, an anderen, wie bei mir am heutigen, ist die einzige Lösung, die man für die Frage findet: Einer, mit dem die heutge Modeindustrie irgendwie nicht so richtig kooperiert.

Aber entschuldigt, da habe ich so lange nicht gebloggt und jammere nur rum. Wollte ich nicht von meinem Urlaub erzählen? Also, Schatzi und ich steigen Donnerstag Abend in den Bus und kommen am Freitag in der Stadt der Liebe Paris an. Eigentlich hab ich nicht viel für Frankreich über und für Paris kaum mehr, aber hey: Urlaub! Endlich, nach so vielen Jahren, vor einem so furchtbaren Monat, mit meinem wunderbaren Liebling und obendrein bezahlbar – also für mich (…wenn auch endgültig nur durch das gütige Sponsoring meiner Eltern…). Sonntag kommen wir wieder heim. Das wird bestimmt ganz supertoll, ich freu mich schon sehr darauf. Und kaum zu fassen: Es ist schon übermorgen!

Scheißmittwoch

Scheißscheißescheiße. Frau F. ist gekündigt worden, ich wurde in die Info zurückberufen, und gleich heute, an meinem (sozusagen) ersten Tag sind in meiner Soloschicht von 18-20 Uhr satte sechzig Euro aus der Kasse verschwunden, und ich hab keine Ahnung wieso. Ich hab gezählt, bevor M. (ehemals Frau O.) gegangen ist und da stimmte es, also hab ich ganz allein den Fehler gemacht. Aber ich habe keine Ahnung, wie! EC ist korrekt, und wenn man die (gebuchte) Auszahlung mitrechnet, habe ich nach 18 Uhr gerade mal 9 € auf bar verkauft! Und das ist nur das gebuchte, also kann ich unmöglich zu viel eingebongt haben, und hätte ich zu wenig eingebont, müsste in der Kasse zu viel Geld sein. Verfluchte Scheiße! Ich hoffe, niemand glaubt, dass ich in die Kasse gegriffen hätte… Hab Frau G. einen Zettel mit einer langen Erklärung zurückgelassen, ich hoffe, das klärt sich morgen irgendwie…
Und ich muss morgen in der Schule ein Referat halten, das jetzt immer noch nicht fertig ist. Damn shit. Dabei habe ich jetzt noch nicht mal mein Abendbrot auf, welches übrigens die einzige Mahlzeit meines Tages ist, weil ich dringend ungefähr 80 Kilo abnehmen muss!
Zu allem Überfluss habe ich ab halb 9 über 5 Minuten lang den scheiß Tresorschlüssel gesucht, bis ich endlich gemerkt habe, dass irgendein Volltrottel den im Tresor hat stecken lassen. Und ich wurde zugeparkt! ich hochtalentiertes Wesen bin zweimal mit dem Heck gegen den Schilderpfahl gebommt, bevor ich da raus gekommen bin. Ich hätte dem Kerl vor mir den Lack zerkratzen sollen, bevor ich weggefahren bin.
Zu allem Überfluss wartet mein auf Aufmerksamkeit hoffender Freund gerade (auf mein Geheiß hin) darauf, dass ich mich abrege, damit er unseren Urlaub (dazu ein ander mal mehr) online buchen kann, während ich am Skype hänge und mich nen Wolf freue – was ich mir auch fest vorgenommen hatte, bis das blöde Geld verschwunden ist.
Gottseidank hilft das Bloggen mir bei so was enorm… Danke für eure Aufmerksamkeit.

Samstag

Und wieder eine Woche rum. Und was für eine.
Donnerstag war ich mit Schatzi shoppen – nichts gefunden, aber 28 Euro bei Rossmann ausgegeben. Gut investierte 28 Euro, behaupte ich einfach mal.
Den ganzen Freitag habe ich damit verbracht, Preislisten abzutippen. Ja, tatsächlich! Ist Azubitum nicht etwas wundervolles? Verehrte Herrschaften von Flyerheaven, falls ein Beschäftigter dies lesen sollte: Bitte bitte, bietet eine Preistabelle zum Herunterladen an. Oder zumindest zum Abtippen. Und ich möchte das Wort „Tabelle“ nochmals besonders intensiv betonen.
Zu allem Überfluss habe ich gestern dann auch noch meinen Einsatzplan für Dezember gekriegt: Ich habe keinen einzigen Samstag frei. Okay, das ist gelogen: am 30.12. hab ich frei. Aber dafür ratet mal, wer die Blöde ist, die am 23., Samstag, bis 20 Uhr alleine Schicht schieben darf. Genau. Ich freu mich schon wahnsinnig… Schon planmäßig werde ich nächsten Monat 9 Überstunden machen, ich bin mal hochgespannt, wieviele tatsächlich rauskommen werden.
Abends waren wir dann bei Freunden von Christian. War ein ganz netter Abend, aber ich hab mal wieder entdeckt, dass ich mich nur mit Typen verstehe, Schrägstrich, dass die meisten Frauen in meinem Alter totale Trottel sind.
Heute haben wir einen erneuten Shoppingversuch gestartet – neue Stadt, neues Glück? Außer Spesen in Form von Parkticket, Pommes und Latte Macchiato (laut Werbung mit Nougat, wir wurden beschissen!!), nichts gewesen. Ich habe beschlossen, das Geld, das ich nicht für Klamotten ausgeben kann weil ich zu fett bin, in eine Fitnessstudio-Mitgliedschaft zu investieren. Ich habe vorhin sogar schon eine Internetseite besucht und um Email-Informationen gebeten. Na gut, ich weiß ja selbst, dass das nichts wird, aber versuchen wirs mal…
Bleibt nur noch: Wie zur Hölle organisier ich Weihnachten? Irgendwie passt mir das dies Jahr terminlich gar nicht, falls man das so ausdrücken kann. Wann, wo, mit wem, was schenke ich? Ich bin verzweifelt.

Blitzlicht

Hallelujah! Das Poster – ist vom Tisch, wird morgen in Form von vier druckfrischen Exemplaren abgeholt. Der Flyer – ist vom Tisch. Die deutsche Version braucht nur noch ne PDF-Konvertierung um in den Druck zu gehen, die englische ist zum Final-Korrekturlesen rausgeschickt worden.
Wunderbar, endlich sind diese Projekte weg.
Stattdessen: Ein Blitzerbescheid vom 17.11., satte 25 Euro. Und das, wo ich doch erst letzten Mittwoch so ein verdächtiges rotes Licht vor mir habe aufblitzen sehen. Und zwar bei 75 statt 50 km/h. Ich muss noch mal recherchieren, wie das mit der Probezeit war…
Die o.g. 25 € waren eigentlich für den Friseur eingeplant. Aber ich glaube, ich gehe trotzdem hin. Möchte mir eine Volumenwelle machen lassen. Möchte ich eine Volumenwelle?
Und obendrein würde ich mir gern einen Urlaub leisten. So 3-5 Tage irgendwo, wo es warm ist. Aber ich hab ja kein Geld. Nur übergroße Träume. Grausame Welt.

Sonnenschein trotz Mistwetter

Bei mir ist wieder alles gut und happy.
Frau G. habe ich Dienstag gesagt, dass wegen des Mittagessens böse auf sie bin (und ich bin sehr stolz auf mich, dass ich das getan habe – ich schreibe das ganz klar Christians gutem Einfluss zu) und kurz darauf waren alle Wogen wieder geglättet. Sie hatten mich, wie sie sagte, nur „vergessen“ und später dann gedacht ich hätte nicht mit ihnen essen wollen. Ein paar Stunden später kam dann Frau G. zu mir und sagte „Wir essen um halb 1 zu Mittag, wollen Sie sich dann zu uns gesellen?“ und damit war der Kindergarten beseitigt.
Gestern war auch Frau J. nach zweitägiger Krankheit wieder da und ich hab ihr vorgestellt, was ich in der Zwischenzeit fertig gestellt hatte: Eine Postercollage (Collagenposter?) für das Museum, das sie sehr gut fand (ich soll lediglich das Logo etwas auffälliger platzieren bzw. größer einbringen) und den Infoflyer, den wir nach den Stadtrundgängen zu verteilen beabsichtigen, damit die Leute a.) die Daten nachlesen können, b.) eine Erinnerung haben und der c.) auch als Kundenbindungsinstrument fungieren soll.
Den Flyer muss ich nun noch übersetzen, da der Anstoß zu ihm ein englischer Reporter war, der den Mitte des Monats bekommen soll und Frau J. möchte, dass ich ihn „historisch aufbereite“. Was ja auch nicht das Problem wäre, aber aufgrund der Datenmenge hätte ich gern ein Langformat und man ist sich nicht sicher, ob das zum 19. Jahrhundert war. Nach Recherchen kann ich nun sagen: Keine Ahnung, denn aus dieser Zeit gibt es wohl irgendwie keine Flyer.
Ich habe jetzt vor, das optisch wie eine historische Anzeige zu gestalten was Hintergrund u.ä. angeht, aber bestehe erst mal auf dieses Format.

Heute war Schule: Ich hab ne 1 (98%) in der Klausur, die mich letzten Monat so genervt hat.

Mehr gibt es nun nicht zu erzählen, außer vielleicht: Das Wetter ist totaler Mist, Orkan, Regenfluten und Hagel verteilen sich locker über die Tage und gestern wurde ich auch noch bei 25 km/h zu schnell geblitzt. Nicht mit meinem Auto. Meine Ma lässt mich nicht durch die Probezeit sausen (hey! noch ein Monat!), aber ich freu mich schon aufs Bußgeld.

However, ich muss jetzt meinen Mann vom Bahnhof abholen.

Scheiß Tag

Frau G. ist total doof. Ich hab echt keine Ahnung wieso, aber heute haben mich Frau G. und Frau K. nicht mit sich Mittagessen lassen. Wahnsinnskindergarten hier! Ich war so wütend und enttäuscht, dass ich stattdessen 1 1/2 Stunden vor Feierabend am Strand spazierengegangen bin, sprich: Mir Ohren und Finger abgefroren, den ganzen Tag nichts gegessen und Schatzi während ner Besprechung mit dem Handy terrorisiert.
Aber Frau G. hat noch einen draufgelegt. Ich hatte Freitag entdeckt, dass unsere Schulpraktikant am Donnerstag (ihr letzter Tag) ICQ auf einen der Rechner installiert hatte. Das ist besonders kritisch, da unsere GF einen wahnsinnigen Download-Hass hat – selbst wenn es nur um Firefox oder Bildschirmhintergründe (!!) geht. Da die junge Dame nun natürlich auch noch mit meinem Namen eingeloggt war, habe ich Frau G. vor dem Wochenende gleich davon unterrichtet nachdem ich es deinstalliert hatte, weil unserer GF fiese PC-Überwachungstechniken nachgesagt werden und ich dann natürlich die Gearschte wäre.
Frau G. sagte also, dass Frau S. (Zuständige) das wissen muss, die ist allerdings Donnerstag und Freitag nicht da gewesen. Weiter sagte sie, dass sie dabei sein möchte, wenn ich es ihr sage – weiß der Himmel warum. Ich persönlich würde es ihr lieber allein sagen, weil ich ein bißchen Sorge habe, verdächtigt zu werden und es zu zweit doch ein bißchen nach Vertuschungsaktion riecht – meiner Meinung nach.
Jedenfalls habe ich Frau G. heute mindestens fünfmal daran erinnert, dass wir noch zu Frau S. müssen (Abstand der Erinnerungen umgekehrt proportional zur verbleibenden Dienstzeit) und jedesmal stimmte sie mir zu – war jedoch wieder in ihr Büro/zu einem Tratsch/an ein Telefon verschwunden, wenn Frau S. alleine bzw. ohne Telefonat bzw. in ihrem Büro war.
Und dann, während Frau S. in Seelenruhe ihren Schreibtisch aufräumte, rief Frau G. mir ein „Tschüß, bis morgen!“ aus der Ecke zu. Ich war echt empört, weil ich extra noch gewartet hatte, aber sie meinte nur: „Ach, da hätten Sie mir eben bescheid sagen müssen. Das machen wir morgen.“
Klasse. Natürlich – das Ganze ist keine Riesensache. Aber trotzdem hätte ich mein „Problem“ schon längst selbst erledigt, hätte sie nicht von mir verlangt, dabei zu sein. Und das finde ich dann echt beschissen. Nennt mich überempfindlich, aber ich finde, sie hat mich hängen lassen.
Ich möchte diese Sache vom Tisch haben, ich hab ein schlechtes Gefühl vorbei, sie sagt dass sie das mit mir macht – und tut es dann nicht. Wohin kann ein Azubi sich denn noch mit echten Problemen wenden?
Zumal ich die Gearschte bin, wenn das vorher jemand „herausfinden“ sollte. Zumal ich die Dumme bin, wenn Frau S. „sofort“ ein Virebekämpfungsprogramm über den PC hätte laufen lassen müssen.
Außerdem ist es regelrecht fies, jemandem zu untersagen, seine Sachen allein zu regeln und sich dann nicht um eine versprochene gemeinsame Lösung zu bemühen…
Und das werde ich ihr morgen auch so sagen. Ich finde das echt nicht okay. Und das mit dem Mittagessen werde ich auch nicht mehr in mich reinfressen. Blöde Kühe.

Und eigentlich wollte ich heute voll viel für die Schule tun. In den Ferien (die schon um sind, Schule hab ich Donnerstag) sollten wir drei Referate und eine Hausarbeit fertig kriegen. Ich könnte kotzen, die sind alle nicht mal halb fertig. Und jetzt noch damit anfangen? Den ganzen Tag hab ich gearbeitet und zu Hause meine Mutter ersetzt, die sich nen Berlin-Aufenthalt gönnt. Bin gerade erst wieder in mein Zimmer gekommen. Scheißdreck, wie soll ich das denn bloß fertig kriegen…?

Ja, selber Schuld, ich weiß. Aber wer hätte den ahnen können, dass die Jungs so verdammt gar nichts machen, wenn ich vorher ankündige, wieviel ich noch für die Schule zu tun habe?
Hab einfach nicht damit gerechnet, dass mein montäglicher Feierabend nach 20 Uhr liegt.

Immerhin hatte ich ein schönes Wochenende, auch wenn das gar nicht mehr nachklingt. Am Sonntag waren Schatz und ich im Kino – Der Teufel trägt Prada.
Ganz amüsant, besonders die erste Hälfte ist sehr witzig. Leider hat die Story weit weniger von einem Warenhaus-Klamotten-Girlie-schlägt-sich-gegen-Modepüppchen-durch-
und-erntet-alle-Erfolge als ich dachte. Als Anna Hathaway sich schließlich den Gabana vom Leib reißt (nur symbolisch, Jungs), ist es imho schon zu spät für eine anständige Botschaft. De Facto sagt der Film: Pass dich an und du wirst erfolgreich sein, und das ist weder etwas, das ich schätze, noch das, was ich nach der Vorschau erwartet habe.
Wenn man allerdings eine Stunde lang Witze über „hässliche“ (=unangepasste) Frauen anhören will, die durchaus teilweise sehr zum totlachen sind, und sich eine wunderschöne Anna Hathaway angucken will (was für Liiippen!), der ist mit dem Film noch ganz gut bedient. Würde das in Relation nicht als verschwendeten Abend werten. Aber Achtung: Ich bin in extreme Shopping-Lust geraten!
Ich glaub, am Wochenende gehe ich einkaufen. Und ich will einen Friseurtermin. Dringend. Allerdings fühle ich mich aus irgendeinem Grund verpflichtet, auch einen beim Zahnarzt zu machen (die letzte Kontrolle ist schon länger her als die Krankenkasse toleriert), wenn ich mir nen neuen Schnitt gönne. Darum hab ich noch nicht bei der Scherenfrau meines Vertrauens angerufen…
Meimei…

Seifenblasen

Ich bin deprimiert. Mein Urlaub (übrigens bestehend aus ein paar wuuunderschönen Tagen – danke, mein Liebling) ist erst seit 22 Stunden vorbei und schon sitze ich wieder geknickt am Bildschirm und verschwende meine Zeit damit, mich durch Wohnungen zu klicken, die ich nie mieten werde und mir die Homepages von Sportvereinen durchzulesen, denen ich nie beitreten werde.
Auf meinem Kopfhörer skypt mein Freund und spielt Ballerspiele und ich führe sinnleere Selbstgespräche. Meine Ma begrüßt mich mit einem dringenden Diätvorschlag und ich stopfe aus Frust Schokonüsse in mich rein.
Mir ist kalt.
Ich schaff es nicht ins Kino, nicht in den Zoo und schon gar nicht zu den Sportarten, die mich interessieren. Fernab von Fantasien wie Kickboxen bringe ich es nicht mal fertig, meinem Freund und mir eine Sportstätte für Badminton zu finden oder auch nur mir ein paar Inliner zuzulegen um wenigstens ein bißchen Bewegung in mein Leben zu bringen.
Der Winter naht. Das hier ist eindeutig eine Winterdepression.

Arachnophobia

– Nein, nicht der Film, sondern meine Heimfahrt.
Plötzlich, wie aus dem Nichts, sich niederträchtig aus dem Verborgenen heranschleichend, seilte sich eine widerliche, miese, ekelhafte Spinne von meinem Autodach ab – direkt neben meinem Kopf! Ich hab so einen Schock bekommen, das hätte richtig böse ausgehen können. Gut, dass das miese Vieh nicht einberechnet hatte, dass ich gerade auf eine rote Ampel zu rollte.
Doch nur mit der Erkenntnis des Fast-Stehens und des kurz darauf Stehens war der Fall noch nicht erledigt. Mit aufsteigender Panik wand ich mich auf dem Fahrersitz, während der achtbeinige Konspirateur mit rasant steigender Geschwindigkeit auf mich zustürzte. In einem Verzweiflungsakt packte ich die Fensterkurbel und kurbelte um mein Leben. Die Scheibe raste tiefer, ebenso wie die Spinne, die ihren Vorsprung nutzte. In der letztmöglichen Sekunde trafen sich Getier und Fensteröffnung und mit allem Adrenalin, das ich aufbringen konnte, blies ich sie hinaus. Doch falsch gedacht! In einem Kamikazeakt stürzte sich der wildentschlossene Eindringling in die Tiefe, um im Fahrerraum in der Dunkelheit zu verschwinden und sich zwischen Blättern und Fußmatten zu tarnen. In blinder Panik begann ich zu trampeln und als ich meine Besinnung wiederfand, hoffte ich sie tot.
Die Ampel wurde grün. Ich schloss das Fenster.
Keine drei Kilometer später hatte das rücksichtslose Wesen meine Tür wieder erklommen und kämpfte sich mit blinder Beharrlichkeit aus dem schützenden Türenhintergrund zu dem freien Feld, das meine Scheibe darstellte. Ich kämpfte gegen Panik und Adrenalin und während ich die langen, spitzen braunen Beine meines Widersachers beobachtete und das Zittern in mir zu unterdrücken versuchte, kurbelte ich vorsichtig, doch mit beharrlicher Zielstrebigkeit die Fensterscheibe tiefer und tiefer. An einem Stauende, das der Herr mir geschickt hatte, sah ich meine Chance und pustete, wie ich es nie zuvor getan hatte.
Doch auch diesmal hatte ich mich verschätzt! Der gerissene, rücksichtslose Kontrahent stürzte sich erneut herab und verschwand in den Tiefen um seinen neuerlichen Angriff vorzubereiten.
Obwohl, oder gerade weil, ich jeder Spur vom Rivalen entbehrte, kroch die Panik sprichwörtlich wie mit Spinnenbeinen von meinen Beinen herauf. Meine Füße waren die ersten, die in übernervöses Kribbeln verfielen – sie schlafen nur ein, redete ich mir ein – nach einer billigen Ausrede suchend, wie sie sich jeder in dieser Lage zu eigen gemacht hätte, hartnäckig ignorierend, dass es keinen Grund gab, aus dem die Blutzirkulation im linken Fuß in dieser Paniksituation aussetzen sollte. Als auch das Bein von einem entsetztem Jucken befallen wurde, zeichnete sich jeder folgende Ampelstop durch hektische Sitzakrobatik aus – ist sie in meinem Schuh? in meinem Hosenbein? kann ich sie sehen? Doch nicht eine Spur gab die Niederträchtige von sich. Nur mit Mühe konnte ich ein Hyperventilieren vermeiden, doch ich begann hypochondrisch zu werden, hielt Vögel außerhalb des Autos für Spinnen innerhalb, Flecken auf der Scheibe begannen sich vor meinen Augen achtbeinig zu bewegen und schließlich riss ich selbst meine Sonnenbrille panisch von mir, weil ich die Schrauben am Glas bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst gesehen und jetzt für Lebewesen gehalten hatte.
So unbefriedigend – ohne Mord oder Totschlag, ohne Blechschäden und Chemiewaffen, selbst ohne Aufklärung, ohne Happy End – endet diese Geschichte. Noch zu diesem Zeitpunkt, in dem ich meine Geschichte niederschreibe, Gänsehaut, die meinen Rücken hinaufkriecht wie mit acht Beinen, ignorierend, noch jetzt sitzt meine Nemesis, warm und sicher verborgen zwischen totem Laub und dreckigen Matten, in ihrem okkupierten Reich und schmiedet bessere, ausgefeiltere, gerissenere Pläne voller Blitzangriffe und Hinterhälte, um mich aus dem besetzten Gebiet zu vertreiben.
Der Krieg geht weiter. Morgen, übermorgen, wenn es sein muss unser Leben lang. Ich werde nicht aufgeben. Gott sei mit euch.