Als ich heute Feierabend machte, vergas ich, in dem Klamottenladen mit den vielen Prozentzeichen im Aushang vorbei zu laufen.
Als ich zu meinem Fahrrad ging, merkte ich das und es machte mich erst etwas traurig, aber ich hatte keine Lust, umzudrehen.
Als ich Momente später vor meinem Fahrrad stand, begann es zu regnen. Schicksal, oder?
Als ich eine 3/4 Stunde später wieder zu meinem Rad kam, schien die Sonne.
Nichts zu berichten
Gestern hab ich mir die Nägel machen lassen. Tussentum, ich komme! Danke, liebe Lena, für den Gutschein. Übrigens habe ich bei der Gelegenheit gelernt, dass ich mir seit Jahrzehnten die Nägel falsch feile, was dazu führte, dass mein Nagelirgendwas verkürzt ist. Deshalb hat sie mir vier Finger blutig feilen müssen – dabei hab ich nur zehn. Das Leben ist schon hart.
Klingt nicht besonders spannend, mh? Das einzige spannendere, was ich zu berichten habe, ist, dass es Kürbisstuten als Frühstück gibt und der Schatz und ich heute Abend Vanilleeis mit beratener Ananas essen werden. Auch nicht hochinteressant, weiß ich selbst. Aber ist doch auch mal schön, zwei freie Tage ganz unspektakulär zu verbringen.
Gut, dass ich’s gebloggt habe.
Ich liebe Wochenmarkt!
Obst, Frühstücksbrötchen und Kürbisstuten
Menno!
Eigentlich war heute ein toller Tag. Wenn ich so drüber nachdenke, eigentlich sogar sehr toll. Heute früh habe ich für meine 170-Mann-Gruppe die letzten 20 Einzelzimmer und für den Park-and-Ride einen Parkplatz gefunden (der groß genug, verfügbar, nicht allzu weit vom Zielort entfernt ist – aber doch weit genug, dass wir am Busshuttle noch was verdienen *höhöhö*) und dann rief mein stolzer Papa an um mir zu sagen, dass die IHK mich als eine der „Berufsbesten“ auszeichnen möchte. Das klingt doch gut.
An touristischen (oder ansässigen) Ausfällen ist mir heute auch nichts in Erinnerung geblieben – außer dem Mann mit der feuchten Aussprache wegen dem ich mir panisch die Stirn waschen musste, aber das ist kein Drama. Und ich hatte schon um 17 Uhr frei. Naja, theoretisch. Weil ich nichts liegen lassen kann (das ist übrigens, laut der Samstagszeitung, die für Frauen übliche Vorstufe des Burn-Out-Syndroms), stürzte ich in Panik um 17.30 aus der Info. Besorgte noch schnell einen Labello gegen schlecht gelaunte Lippen und eine AOK-Lotion, denn „mit 22 bin ich einfach zu alt für unreine Haut“. Ja, die Werbung verhöhnt mich. Auf dem Heimweg kämpfte ich nochmal mit dem Navi, für das ich bis Freitag eine fertige Anleitung brauche und kaufte eine Pflanze die aussieht wie Drachenhaut. Ich werde sie Sigfried nennen.
Trotzdem bin ich total platt hier angekommen. Auch die Nektarine konnte mich nicht wirklich aufheitern. Anti-Depri-Plan: Mit dem Schatz zum O2-Laden und anschließend AYCE-Chinese. Um 19 Uhr betraten wir tatsächlich den Laden, der Schatz bekam seine Vertragsverlängerung, Tarifänderung und Handy…aushändigung. Er ist glücklich. Dann kam ich. Erst ließ ich mir das 60 € teurere Handy aufschwatzen, obwohl der Schatz zu Hause verkündete, dass das bestimmt viel schlechter ist und dann konnte ich das Ding noch nicht mal mitnehmen, weil ich für die Rufnummermitnahme eine Verzichtserklärung von EPlus brauche und der EPlus-Laden, der bis 20 Uhr aufhat, in Wirklichkeit ein Vodafone-Laden ist. Doof! Auf den Chinesen hatte ich dann auch keine Lust mehr, zumal es hieß, „Eli Stone“ wäre eine gute Serie, wenn auch durch schlechte Synchro verunstaltet.
Jetzt sitzt der Schatz auf der Couch, starrt konzentriert und ab und zu mit der Zunge zwischen den Lippen auf sein neues Handy, spielt mit dem Touchscreen und ist glücklicher als ein Kind an Weihnachten, während ich abwechselnd in PC und Fernseher glotze und mein Hühnerfrikassee (Trostessen – der Schatz mag das nicht) mümmel. Menno.
Sommer!
Ich liebe Kirschen! Egal, ob es draußen in Strömen gießt und die Schiffe wegen Sturmgefahr nicht auslaufen – solange die Kirschen süß sind, ist es Sommer!
Perfekter Samstag
Endlich wieder ein zweitägiges Wochenende ohne Stress oder Termine. Heute haben der Schatz und ich bis 8 Uhr geschlafen und dann bis 11 im Bett ferngesehen. Danach sind wir zum Wochenmarkt gegangen und haben Brötchen, Kirschen und Paprika gekauft, gerade bevor der Markt schließt. Nach dem Frühstück und einer ausgiebigen, durch Snacks unterbrochenen, Sofa-Kuschel-Runde sind wir zu IKEA gefahren. Dort waren wir relativ vernünftig und haben nur einen Drops-Mehrfachrahmen, ein Benno-CD-Regal, einen Plastis-Herz-Eiswürfelbehälter, ein Sechserpack Dragon-Kaffeelöffel, Rationell-Türdämpfer (funktionieren super!), eine Skänka-Bratpfanne (Ikea-Pfannen sind toll) und eine Mackis-Papier-halt-Box (für meine Scrapblätter) gekauft. Naja, und natürlich noch die Kekse, die Christian so liebt, und ein bißchen Daim-Schokolade für mich.
Auf dem Heimweg haben wir mit zwei vollen Armen schnell das nötigste eingekauft (u.a. der Kolrabi, auf den ich schon lange scharf bin) und vorhin gab es Pfannkuchen mit Kirschen als Abendessen. Besser kann ein Samstag doch gar nicht sein, oder? Und das tollste ist: Morgen ist noch ein freier Tag!
Geburtstag
Seht nur, wie reich (in jeder Hinsicht) ich bin:
Ja, was haben wir denn da? Gutscheine für die Stadt von den Kollegen, eine Schale (mit eigenen Stachelbeeren) von den Eltern, drei Tafeln Milka-Daim-Schokolade von den Kollegen, ein Nagelstudio-Gutschein vom Lenchen, ein Navi von den Eltern, ein Cocktailbuch von Christians Eltern, ein balues Scheinchen von seinen Großeltern, ein Akku für meine Kamera vom Brüderchen und der Thron für all dies ist mein schnuckeliger neuer Fotodrucker vom Schatz.
Jetzt muss ich nur noch Fotopapier kaufen und ab geht’s ins Abenteuer. Abenteuer hab ich auch schon hinter mir, so ein Geburtstag macht schon ganz schön viel Abwasch… 😉 Und danke euch allen für die lieben Glückwünsche!
Happy Birthday, liebes Ich!
José Saramago – Die Stadt der Blinden
Erster Satz: Das gelbe Licht leuchtete auf.
Wow! Ich bin total hin und weg von diesem Buch. Der Inhalt:
Ein Mann wartet in seinem Auto darauf, dass die Ampel grün wird. Dann ist er plötzlich blind. Nicht das klassische „blind“, denn er sieht nicht alles schwarz sondern weiß. Der Mann, der ihn nach Hause fährt, erblindet ein paar Stunden später. Ebenso der Taxifahrer, der den Blinden und seine Frau zum Augenarzt bringt. Auch die genannte Frau, der Augenarzt und sämtliche Patienten, mir denen er das Wartezimmer teilte, erblinden. Wie eine Epidemie zieht sich die Blindheit durch die Gesellschaft und die Regierung reagiert mit Quarantäne.
Die Bedingungen dort sind furchtbar: Niemand wagt es, den Blinden zu nahe zu kommen, darum siechen die Ärmsten ohne Hilfe dahin. Unregelmäßig bekommen sie Essen vor die Tür gestellt, das selten reicht und normalerweise nicht sonderlich fair aufgeteilt wird – zählen fällt schwer, wenn man blind ist, da ist es unanständig einfach, sich eine Kiste mehr unter den Nagel zu reißen. Die Irrenanstalt, die zweckentfremdet wurde, verwandelt sich in Tagen in ein Dreckloch. In dieser Extremsituation kommt schnell das Schlechteste im Menschen an die Oberfläche.
Aber, und hier kommt der Knackpunkt, es gibt in dieser Quarantäne eine Sehende. Die Frau des Augenarztes wollte ihrem Mann nicht von der Seite weichen, obwohl die Blindheit sie nicht befallen hat. Das muss allerdings geheim bleiben, denn ansonsten werden sich über 200 Hilflose rund um die Uhr von ihr versorgen lassen.
Ich muss zugeben, in den ersten zwei Mittagspausen mit diesem Buch fragten mich meine Kolleginnen: „Was guckst du denn so irritiert?“ Und ich antwortete: „Mein Buch ist komisch.“
Tatsächlich ist die Story ungewöhnlich, noch überraschender ist allerdings der Schreibstil. Für Dialoge, ja selbst für Diskussionen, werden keinerlei Anführungszeichen benutzt. Die Antworten werden nur mit Kommas aneinandergereiht, die andere Partei nur dadurch gekennzeichnet, dass ihr Satz nach dem Komma mit einem Großbuchstaben beginnt. Es liest sich, als bekäme man es vorgelesen – als wäre man selber blind. Das Buch bietet schon allein deshalb keine Verschnaufspause, kein Zögern zwischen zwei Antworten, denn ansonsten verliert man sich völlig in den teilweise seitenlangen Sätzen. Aber dieses Buch ist superspannend. Lest es!
Simon Becket – Die Chemie des Todes
Ein toller Thriller! Zwei Tage lang hockte ich auf dem Sofa und wimmerte „Ich weiß nicht, wer der Mörder ist!!“
Das Buch hat echt Spaß gemacht, auch wenn einige Beschreibungen so ganz und gar nicht für die Mittagspause geeignet waren. Lesen!
Aldous Huxley – Schöne neue Welt
Erster Satz: Chronische Zerknirschung, darin sind sich alle Moralisten einig, ist ein höchst unerfreulicher Gemütszustand.
Nicht meine Lieblingsdystopie. Liest sich recht flott, aber war für mich kein Highlight.
Ehrlich gesagt kann ich nicht mal sagen, was mich daran stört. An der Idee, eine Gesellschaft ohne Emotionen zu formen, kann es nicht liegen – ich liebe „Equilibrium“. Die Geschichte tröpfelt bloß so vor sich hin, habe ich den Eindruck und die Glorifizierung Shakespeares bringt keinen Ausgleich dafür. Sorry.