Geburtstags-Grinch

Ich bin die schlechteste Freundin auf der ganzen großen weiten Welt. Der Schatz ist gestern 30 geworden. Das Tshirt, das ich ihm schenken wollte, ist zu groß. Das hab ich schon gesehen, als ich das Päckchen ausgepackt habe, aber die Hoffnung blieb – zumal der Umtauschartikel es eh nicht mehr rechtzeitig hierher geschafft hätte. Und dann wollte ich ihm einen Kuchen backen und habe dieses brillante Rezept herausgesucht. Wenn man damit nicht über jeden Geschenkemangel hinweg trösten kann! Dachte ich. Ich hab den Kuchen komplett ruiniert. Jaaa, ich hab gesehen, dass das Sonnenblumenöl im September abgelaufen ist. Dass wir allerdings schon 2012 haben, fiel mir erst auf, als der Schatz vorsichtig anmerkte, der Nachgeschmack sei irgendwie ranzig… Wir haben dann stattdessen Pizza bestellt. Ich bin der Geburtstags-Grinch!

Brötchendilemma

Schon beim Sonntagsfrühstück hat der Schatz mir schadenfroh unter die Nase gerieben, dass ich mir am nächsten Tag mein Uni-Brötchen wohl ohne Käse machen müsste, da er den letzten aufgegessen hat. Das ist auch okay so – nicht nur, dass ich montags gar keine Vorlesung habe und also auch kein Brötchen mitnehmen muss, sondern ich mag ja eigentlich auch keinen Käse und er darf seinen Käse natürlich aufessen wie er will. [Anm. der Redaktion: Aber Kochschinkenbrötchen schmecken viiiiiel besser mit einer Scheibe Käse!]
Jedenfalls wollte ich diesen Missstand für das Dienstagsbrötchen ausgleichen und habe gestern die Vorräte aufgestockt, alles gut. Aber hätte der Schatz nicht vielleicht erwähnen können, dass wir beim Sonntagsfrühstück außerdem auch die letzten Aufbackbrötchen verzehrt haben…?

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Ich habe jetzt alle Pralinen, die vom Fabrikseinkauf vorletztes Wochenende übrig sind, eingehend untersucht, eine auch angebissen, und kann mit ziemlicher Sicherheit sagen: Nur noch Marzipanfüllung übrig, alle für dich, Schatz!

Glückskekse

Gestern waren wir mit Freunden beim neuen Mongolen, der asiatisches Buffet anbietet – all you can eat. Die Auswahl war magendehnend und die Qualität nicht nur besser als für so ein Buffet zu erwarten, sondern richtig gut. Darum geht es hier aber gar nicht, sondern um die Glückskekse. Glückskekse vom Buffet – geil, dachten wir. Wenn man ein schlechtes Omen erhält, knackt man einfach den nächsten Keks. Pustekuchen.

Mein erster Keksspruch: „Dein Geheimnis ist sicher.“
Des Schatzes erster Keksspruch: „Deine erste Liebe hat dich nie vergessen.“
Des Schatzes zweiter Keksspruch: „In sechs Tagen ist dein Glückstag.“
Mein zweiter Keksspruch: „Einige bringen Glück, wohin sie auch gehen, andere, wann immer sie gehen. Ziele auf letzteres ab.“

Mittendrin statt nur dabei

Als der Schatz mich gestern gegen 12 liebevoll aus dem Schlaf rüttelte, hatte ich ihm eine großartige Geschichte zu erzählen. Mein Traum hat an einem österreichischem See begonnen, von dem aus die Fischer im Winter über den Deich fahren müssen um fischen zu können. Direkt dahinter widerrum gibt es eine Felsspalte, in der ganz viele kleine Tibeter wohnen. Als ich mir die genauer ansehen wollte, wurde ich allerdings in einen asiatischen Bandenkrieg verwickelt, der mit der Heilung von Asthma zu tun hatte.
Detailreich berichtete ich dem Schatz von meiner abenteuerlichen Reise und als ich geendet hatte, lachte er herzhaft und sagte, ich hätte gerade genau die Folge „Galileo Big Pictures“ wiedergegeben, die er seit 10 Uhr im Bett gesehen hat. Aber immmerhin – ich habe das alles erlebt, er hat es nur im Fernsehen gesehen!

Gewohnheiten

Der Schatz macht seinen täglichen Mittagspausenanruf und berichtet, dass er in den Hungerstreik getreten ist, die Mensa bietet nämlich die Wahl zwischen zwei seiner Hass-Essen. Hausfrauentum ist gefragt! Heute Abend wird der Schatz bekocht. Wir besprechen die Optionen.
Er, gegen Ende: „Heute Abend wird aber wohl eher heute Nachmittag.“
Ich: „Oooh. :(“
Stille am anderen Ende der Leitung. Ich denke nochmal nach.
Ich, begeistert: „Oh, toll!“
Er, schmollend: „…“
Ich, erklärend: „Immer wenn du einen Satz so beginnst, bedeutet das, dass du spät kommst!“

Ich fürchte ich muss noch einen Kuchen machen um das wieder zu entschuldigen…

Aufbauend

Ich, beim morgendlichen Sonntagskaffee nach nur fünf Stunden Schlaf: „Ich hab ne Falte gekriegt.“
Er guckt interessiert von seinem Rechner auf: „Wo?“
Stumm leidend deute ich auf meine linke Stirnhälfte.
Er: „Jetzt bist du nicht mehr attraktiv!“

Richtlinien

Im nächsten Urlaub wird so einiges geändert! 1.) Der Schatz und ich werden uns NIE wieder mit ZWEI Kameras auf EINEN Aussichtspunkt stürzen! 2.) Dem Schatz wird strikt verboten Wellen zu fotografieren! Verdammte Serienbildfunktion!
*selektiert gerade die 739 Fotos vom letzten Tag der Reise*

Adelaide, 06.06.2011, 20:11h

Fliegender Schatz

Der Schatz ist noch nicht mal in London und hat jetzt schon massiv Verspätung, fast drei Stunden. Er hat am Telefon erzählt, die Maschine habe in HongKong nicht pünktlich starten können. Wenn die Daten im online-Flugplan korrekt sind (immerhin ist der Anschluss da schon geändert!), kommt er erst um 21:10h (deutsche Zeit) in HH an. Der Zug, den er online für die Heimfahrt gebucht hat, fährt um 20:15h ab… So ein Mist. Und der letzte Zug, mit dem es überhaupt eine Verbindung bis nach W. gibt, um 20:33h. Megamist.

Adelaide, 16.05.2011, 22:13h

Zurück zum Status Quo

Hab den Schatz gerade wegfliegen sehen und gucke jetzt den Eurovision Song Contest via Internet (der läuft gerade auch im australischen Fernsehen, aber nicht nur, dass ich da den Anfang verpasst habe, sondern meine Mitbewohner blockieren auch den TV) – leider hab ich beim Googlen nach dem Stream bereits das Ergebnis gesehen. Mist.
Noch viel mister ist, dass ich jetzt wieder alleine bin. Ja, „nur“ acht Wochen. …So was machen wir nie wieder!

Immerhin haben wir uns eine schöne letzte Woche gemacht. Montag hab ich mein Business-Tutorium geschwänzt und wir sind zum Lunch nach Chinatown gefahren. Da haben wir zum ersten Mal Dumplings probiert, so eine Art chinesische Maultasche – yammi. Am Dienstag ist mein langer Unitag, zwischen den Vorlesungen hab ich auch brav versucht, zu arbeiten. Am Mittwoch haben wir nach Souvenirs geguckt und abends erst im Duke Pizza gegessen und anschließend ins HQ feiern gegangen. Donnerstag haben wir ein Shopping Centre besucht, allerdings überraschend erfolglos – abgesehen von einer deutschen Bäckerei, die wir um einen Käsekuchen erleichtert haben. Leider hat er sich als american style herausgestellt, ich hoffe, wenn ich heim komme, steht ein echter altdeutscher Käsekuchen für mich in der Küche… Am Freitag war schon wieder Business Tutorium, Nachholveranstaltung aus der Osterwoche. Ich habe mich gleich bei meinem Tutor für die Abwesenheit am Montag entschuldigt, worauf er mich damit schockierte, dass ich nicht zu kommen brauche weil ich „the top of the class“ sei. Anschließend haben der Schatz und ich ordentlich Souvenirs gekauft.
Gestern hatten wir schönen Lunch und haben danach im Cocolat Nachtisch gegessen, mjam! Auf dem Heimweg haben wir uns dann peinliche Mützen gekauft, immerhin bereitet Adelaide sich schon auf den Winter vor. Anschließend war Packen angesagt und damit ging es heute weiter, unterbrochen von einem Mittagessen bei Nando’s mit anschließendem Süßkram und Kaffee in der tollen chinesischen Bäckerei.

Inzwischen ist der Schatz in Melbourne und wartet auf das Boarding nach HongKong, ich bin beim ESC bei Beitrag 8, Estonia, angekommen. Zurück zum normalen Leben.

Adelaide, 15.05.2011, 21:44h