Schock am Strand

Als wir Samstag am Henley Beach ankamen, wurden wir mit der Information begrüßt, dass vor einer halben Stunde einige Delfine höchstens 200 Meter vom Strand entfernt im Wasser getollt hätten. Schon wieder verpasst! Damn! Mathilde, Matthieu und ich stürzten uns dann in die Fluten. Das Meer ist hier klar wie in einem Swimmingpool und wenn man ein bißchen Glück hat, findet man eine warme Strömung, in der man paddeln und genießen kann.
Wir tobten also herum, Mathilde berichtete von einer Krabbe, die sie hier einmal gebissen hätte und ich hielt heimlich noch Ausschau nach einem Delfin. Schließlich wateten wir aus dem Wasser und da der große Schock: Mein Ring war weg.
Der Schatz hat den zugehörigen Ring, wir haben sie vor anderthalb Jahren auf Korfu gekauft, er bedeutet mir also wirklich eine Menge. Ich habe in Australien etwas abgenommen, er rutscht jetzt etwas, vermutlich hat ihn eine Welle einfach von meinem Finger getrieben. Scheiße!
Ich rief verzweifelt nach Matthieu (Mathilde lag bereits wieder in der Sonne) und gemeinsam suchten wir den Meeresgrund ab. Ich war schon den Tränen nahe, als es plötzlich zu meinen Füßen glitzerte. Da lag tatsächlich der Ring im Sand und strahlte in der Sonne, während ich im taillentiefen Wasser stand und mein Glück kaum fassen konnte!
Einen Moment lang war es etwas frustrierend, dass wir wegen des Auftriebs mehrere Versuche brauchten um ihn dann auch tatsächlich greifen zu können, aber ich habe ihn wieder. Unglaublich.
In Zukunft werde ich ihn an meine Kette machen bevor ich schwimmen gehe – so viel Glück hat man nur einmal.

Adelaide, 21.03.2011, 10:36h

Rundreisen

Dan ist heute ausgezogen. Jetzt bleiben nur noch Mathilde, Terry und ich. Merkwürdig, wo wir doch letzte Woche noch sechs Leute waren.
Eigentlich hab ich heute viel zu tun – mein Macro Assignment fertig machen (ehrlich gesagt macht es eher mich fertig) und mein Lesesoll nachholen, insbesondere für Macro (würde evtl. beim Assignment helfen…) und den Touri-Kurs. Ist mir aber irgendwie so gar nicht nach.
Stattdessen plane ich fröhlich des Schatzes und meine Reise durch Australien. Ist ja auch langsam Zeit, die Flugpreise steigen jede Stunde!

Wir reisen von Adelaide erstmal nach Alice Springs um den Uluru zu besuchen. Inzwischen tendiere ich ehrlich gesagt dazu, den Zug zu nehmen. Dauert zwar 25 Stunden, aber kostet nur etwas mehr als die Hälfte des entsprechenden Flugs – und ist irgendwie romantisch.
Zwei Tage später fliegen wir nach Cairns, besteigen einen Mietwagen und fahren die Küste entlang: zum Great Barrier Reef, nach Fraser Island, nach Brisbane und Sydney, dann noch Melbourne und die Great Ocean Road zurück nach Adelaide. Das wird großartig!

Adelaide, 17.03.2011, 13:26h

Zwei Wochen im Schnelldurchlauf – aber mit vielen Fotos

Zunächst mal: Ich hab noch gar nicht die beiden Frannzösinnen erwähnt, die Ende Februar zu Mathilde gezogen sind. Das ist umso trauriger, da die beiden vorgestern abgereist sind, weil sie in Adelaide keine Arbeit gefunden haben. Sophie und Manon haben unsere WG zwar auf sechs Personen erweitert und die Bude damit an ihre Kapazitätsgrenzen getrieben (z.B. hinsichtlich Geschirr und Toilettenpapier…), aber sind beide superlustig und -fröhlich. Schade, dass sie den geplanten Monat hier nicht mehr vollmachen konnten.

Und jetzt hol ich mal die letzten zwei Wochen (krass! sorry!) im Schnellraffer nach.

Am 02., dem Mittwoch, hatte ich noch über den Lunch in Chinatown gebloggt. Abends sind wir auf dem Fringe gewesen, ein einmonatiges Festival in Adelaide, das einem kleinen Jahrmarkt mit vielen Bühnen gleicht.

Leider kosten sämtliche Vorstellungen gar nicht mal wenig Eintritt, darum haben wir uns ein paar Donuts gegönnt und haben dann im Woolworth-Liquor-Store Flüssigkeiten gekauft, die wir illegalerweise in einem Park getrunken haben. War aber ein sehr schöner Abend.

Am folgenden Freitag wollte ich eigentlich erst zum free dinner (wir sind überall zu finden, wo es Essen umsonst gibt) und danach zum Pub Crawl, aber Nicola, ein italienischer Student, hatte Geburtstag. Stattdessen gab es also Vodka im Studentenwohnheim, zum letzten Pub des Crawls haben wir es auch noch geschafft – der war allerdings recht öde, zumal die Gruppe schon geschrumpft war.

Für den Samstag hatten die Kanadier Ice-Blocking angesetzt. Dazu setzt man sich auf einen Eisblock und rodelt einen Hügel hinunter. Kanadier sind komische Vögel. Ich allerdings auch, denn ich habe den entsprechenden Hügel nicht finden können und irrte ohne Handyguthaben und natürlich auch ohne mobilen Internetzugang eine Stunde wie blöd durch die Gegend.
Dann ging ich nach Hause und zog mich für Susannes Geburtstagsparty um. Sie lebt bei einer superlieben Familie, die zu ihrem 21. ein gigantisches BBQ veranstaltet haben. Zu meinem Pech gab es nur Rind und Lamm (und ich ess doch bloß Geflügel und Schwein), aber das Buffet war reichlich und unheimlich lecker.
Im Anschluss fuhren wir nach Glenelg – nicht an den Strand, sondern in einen Club. Ihr Geburtstag war erst am Sonntag, wir feierten also ausgiebig rein. Gegen halb 2 setzte ich mich in den nächsten Bus, kaufte eine Stunde später in Adelaide noch TimTams und Wasser und lief beschwingt durch allerlei merkwürdige Gestalten nach Hause.

Am Sonntag begleitete ich Dan in die Stadt. Er sabotierte unser Mittagessen durch ausgiebige Flirterei mit einer Kollegin und unser Shopping war komplett erfolglos, wenn man davon absieht, dass ich zum ersten Mal in meinem/seinem/unserem Leben dem Schatz ein Tshirt gekauft habe, aber wir hatten viel Spaß.

Nach einer fleißigen Studienwoche (= Montag bis Mittwoch) stellte ich am Donnerstag, dem 10., dann mein erstes Assignment auch schon zu 3/4 fertig und schickte es an die Tutorin. Übrigens hat sie gestern erzählt, dass sie letzte Woche unheimlich viele schlechte Entwürfe erhalten hat, ich bin also etwas geknickt, aber warten wir mal ab, was sie bei mir korrigiert hat. Abends stürzten wir uns mit der gesamten WG zu PJ’s in die Ladie’s Night. Da Terrys Bruder uns fuhr, machte das sieben Personen und ein Hund in einem Fünfsitzer. Der Abend verlief also angenehm, auch wenn ich am nächsten Morgen etwas irritiert war, als ich die Schrift auf meinem Arm entdeckte.

Am Freitag wurde unser Haus von Gästen geflutet, die zu allem Überfluss großteils nur französisch sprachen – und das direkt vor meinem Fenster. Geschickt in zwei Gruppen aufgeteilt, gingen die letzten um halb 6 ins Bett, während die ersten um 9 wieder zu lärmen begannen. Ich war am nächsten Morgen leicht ernervt.

Samstag hieß also die Devise „Bloß raus hier“ und ich enterte mit Sophie kurz nach 10 die Stadt um irgendwo zu frühstücken. Leichter gesagt als getan. Ich hab keine Ahnung, wie Australier sich ernähren, aber irgendwie haben hier alle Cafés und Restaurants immer geschlossen. Gut für die Linie, schlecht fürs Gemüt. Wir irrten also hungrig durch die Gegend, brachen in Tränen aus neben einem Schild „Breakfast all day“ – der zugehörige Pub war zu – und fanden dann tatsächlich noch ein geöffnetes Lokal mit dem Schild „Big Breakfast 10$ 8-11am“. Leider war es inzwischen schon Viertel vor 12. Aber mit nur einem klitzekleinen bißchen Betteln haben die Leute eine Ausnahme für uns gemacht. Nie schmeckte Schinken besser.

Anschließend traf ich mich mit Chiara am Central Market. Der ist sonntags und montags geschlossen, verramscht also samstags von 1 bis 3 alles, was frisch ist.

Der Trick ist, so lange Preise zu vergleichen, bis man einen Stand findet, der Obst und Gemüse für einen Dollar je Kilo anbietet – günstiger wird es nicht, egal worum es geht. Wir langten gut zu und plünderten anschließend noch den benachbarten Supermarkt. Ich wäre tatsächlich anschließend in ein Taxi gestiegen, aber die Vermieterin (oder so??) von Chiara hat uns abgeholt und heim gebracht.

Am Sonntag trafen wir uns schon um 10 Uhr wieder am Adelaide Bahnhof und fuhren nach Port Adelaide zu einem Dolphin Cruise. Ich nehm’s schonmal vorweg: Ich habe keinen gesehen. Ein paar Freunde haben die Schwanzflosse von einem entdeckt, aber nicht mal das war mir vergönnt. Immerhin überredete ich die anderen auf dem Rückweg den „Little Cheesecake-Shop“ zu überfallen.
Nach der Heimfahrt mit dem Bus setzte ich mich mit ein paar Freunden in den australischen Starbucks (einzige Gemeinsamkeit: teurer Kaffee) und wir quatschen ein paar Stunden lang. Danach habe ich versehentlich noch Schuhe gekauft… Aber ich hatte bis dahin noch keine bequemen, flachen Sandalen! Was soll ich denn zu meinen neuen kurzen Hosen anziehen, hä? Ich war jedenfalls ausnehmend zufrieden mit dem Nachmittag. Den Abend krönten wir in der WG dann noch mit Pizza.

Montag war nicht nur ein Feiertag in South Australia, sondern auch der letzte Tag für Sophie und Manon, wir besuchten also Chinatown. Dort gönnten wir uns ein üppiges Mittagessen (mit Stäbchen! in Chinatown wird keine Rücksicht auf Nichtasiaten genommen! gut, dass ich beim Sushiessen schon so oft geübt hab) und fuhren anschließend an den Henley Beach, der selbst bei so herrlichem Wetter an einem Feiertag fast leer ist.

Am Nachmittag fand ich im Kühlschrank die Erdbeeren, die ich Sonntag geschnitten und gezuckert hatte und die eigentlich nur ein paar Stunden ziehen sollte… großartig!
Außerdem war Montag International Pi-Day, weil das Datum, amerikanisch gelesen, 314 und somit der Beginn der Zahl Pi war. Wir trafen uns also zum adäquaten Zelebrieren um 7 Uhr abends in einer Bäckerei und aßen australische Pies. Ich kann Chicken Pie in allen Variationen sehr empfehlen, und auch wenn die Floating Pies (schwimmend in grüner Soße mit Ketchup) ziemlich unappetitlich aussehen, sind sie sehr lecker. Danach nahmen wir uns noch Apple Pie mit und aßen den im Park. Ein großartiger Pi(e)-Day!


(Das Foto habe ich auf dem Heimweg gemacht.)

Damit bin ich auch schon in dieser Woche angekommen. Ich habe jetzt gerade noch eineinhalb Stunden um zwei Kapitel im Makroökonomie-Buch zu lesen, nach dem entsprechenden Tutorium mache ich nämlich mit Sacil das Assignment dafür, das wir in einer Woche einreichen müssen.
Für heute Abend ist HQ geplant, denn es ist Dans letzter Abend in Adelaide. Morgen wird der Saint Patrick’s Day bei PJ’s gefeiert (und ich hab gar nichts Grünes anzuziehen!), am Freitag heißt der Bürgermeister die internationalen Studenten im Rathaus willkommen (free food!) und abends ist ein Pub Crawl und Samstag sind wir zu einer Pool Party „eingeladen“. Mal schauen, ob ich das durchgezogen kriege. Ich melde mich!

Adelaide, 16.03.2011, 12:31h

Verliebt

Ich liebe dieses Land für den Iced Coffee, für den nächtlichen Tratsch im 24/7-Supermarkt und dafür, dass der Inder im Uni-Café mich mit „Wie geht’s“ begrüßt, seit er meinen Akzent richtig erkannt hat.

Adelaide, 11.03.2011, 15:24h

Crazy IV

  • Döner im deutschen Sinne habe ich hier noch nicht gefunden. Stattdessen: „Vegetarian Kebap“! Ich hab es sogar gewikit, „Kebap“ bezeichnet eindeutig das Fleisch. Sehr irritierend.
  • Es gibt auf der Fernbedienung eine Videotext-Taste, die allerdings nur die Seitenzahlen aufruft, es gibt keinen Inhalt. Tatsächlich war Terry höchst irritiert, was diese Zahlen da sollen und als ich nach dem Videotext gefragt habe, hat er mich angesehen als hätte ich sie nicht alle. Der französische Mitbewohner allerdings ebenso. Kann mich mal jemand aufklären oder bin ich einfach von vorgestern?
  • Auf den Schnellstraßen apellieren die Schilder nicht an die Vernunft von Rasern, sondern warnen vor Schleichern! Tatsächlich steht der Ausdruck „creeper“ (= Kriecher) auf diesen Achtung-Schildern. Wenn das mal nicht verdreht ist.
  • In der Berichterstattung über die Flutkatastrophe hieß es oft, „Panikmache“ sei „unaustralisch“. Tatsächlich wird hier aber vieles dramatisiert. So heißt die Broschüre, die ich für die Brandsaison bekommen habe, „A Guide to surviving the bushfire season“. Auf Rolltreppen sind die Ränder der Stufen gelb markiert und es gibt Hinweistafeln, dass man innerhalb der Markierungen zu stehen habe, eine Straße ohne Ampelnutzung (bzw. bei rotem Licht) zu überqueren, wird sehr hart bestraft und schaut euch mal bitte dieses Schild an: Aber immerhin funktionierts – ich habe die Stromleitungen aufmerksam beobachtet und überlebt.
  • Was mich davon abgesehen extrem stört, ist, dass es offenbar kein Preisauszeichnungsgesetz wie in Deutschland gibt. Natürlich stehen im Supermarkt und in den Läden überall die Preise, aber wenn ich vor einem Kühlschrank stehe, habe ich keine Ahnung, was ich für mein Wasser bezahlen muss. Immerhin, am Automaten kostet „lightly sparkling“ Wasser (450ml) 2,60$ – und ein Greifarm transportiert die die Flasche zum Ausgabefach! Das ist supersüß. Ähm, jedenfalls muss ich noch rausfinden, wo ich mein Wasser günstig beziehen kann. Wenn ich alle zwei Tage die 2l-Flasche im Supermarkt kaufe (die mit Sicherheit am günstigsten ist), krieg ich nen Buckel, ehe ich nach Deutschland zurück komme. Preisvergleich ahoi. Nur – schwierig ohne Preisauszeichnung.

Adelaide, 02.03.2011, 17:25h

Lunch in Chinatown

Ein Teller vom Buffet für 6,50$ und ein Bubble Tea – ekliges Zeug. Aber probieren sollte man es mal.

Adelaide, 02.03.2011, 16:56h

Open Air

Gestern waren wir bei einem klassischen Konzert, das Open-Air und kostenlos in einem Park in Adelaide stattfand. Der Name „Symphony Under the Stars“ war leider trügerisch, denn der Himmel war über und über bewölkt und erfrischte zwischendurch mit sanften Regenschauern. Trotzdem war es ein fantastisches Erlebnis, mit den Freunden barfuß im Gras zu sitzen, ein Paar kanadische Quadratlatschen als Stütze im Rücken, miteinander zu picknicken und der Musik zu lauschen. Highlight war dann das Feuerwerk, das Tchaikovskys Schlussmusik untermalte. Großartig!

Adelaide, 27.02.2011, 11:32h

Update

Tut mir einen Gefallen und seht euch mal diesen Kassenbon an.

Und jetzt stellt euch vor, wie ich all diese Sachen in die große blaue IKEA-Tüte räume und nach Hause schleppe. Gut, dass ich mich für die 2 Liter Iced Coffee entschieden habe, obwohl der 3-Liter-Pack so günstig war. Und gut, dass ich die Milch vergessen habe – auch wenn’s ein bißchen blöd kommt, bei zwei Packungen Cornflakes… Aber stellt euch vor, ich habe vollkornbrot bekommen!!
Außer diesem Gewaltmarsch Einkauf (drei Tage ohne Toilettenpapier sind echt genug!!) habe ich heute Großputz gemacht und meine Mitbewohner sind meinem Beispiel sogar 10 Minuten lang gefolgt.

Die letzten Tage bin ich kaum zum Bloggen gekommen, darum wird das jetzt nachgeholt.

Am Donnerstag war Ladies Night. Ich war peinlicherweise total dicht nach vier Wodka-O (die ersten zwei kostenlos, der dritte 7,50$, der vierte 2$ – fragt nicht) und habe zum ersten Mal in meinem Leben zu House-Musik getanzt. Normalerweise verlasse ich den Club, der so was spielt. War jedenfalls superlustig. Ich hab dann natürlich auch die letzte Tram verpasst (und würde vermutlich heute nach an der Station sitzen, wenn der nette Fahrer der letzten Gegen-Tram mir nicht Bescheid gesagt hätte) und bin dann vier Kilometer nach Hause gelaufen.

Am Freitag gab es BBQ in der „Student Lounge“ mit anschließendem Besuch des Fringe, ein Festival, das den ganzen Monat in Adelaide stattfindet. Weil es geschüttet hat wie aus Eimern habe ich auf letzteres aber dankend verzichtet.

Samstag bin ich mit Mathilde zu IKEA gefahren. Terry hätte eigentlich klar sein müssen, dass er da nicht zwei Frauen hinschicken kann… Außer meinen Möbeln und etwas Kleinkram haben wir einen Esstisch, einen neuen Duschvorhang, Badematten und ähnliches gekauft.
Abends waren wir in einer anderen Bar, aber das war nicht sonderlich doll, die Musik gefiel mir nicht, darum bin ich schon um 1 gegangen, zusammen mit meinem Mitbewohner Dan, den ich mitgezerrt hatte. Dafür ging es dann zuhause, als Terry und sein Cousin etwas später heimkamen, noch hoch her, aber davon kann ich nicht berichten – könnte illegal sein.

Gestern war ich dann mit Lisa und Sunny in einem Outlet-Center shoppen: 6 Stunden lang. Sunnys Gastmutter, die uns gefahren hat, konnte gar nicht glauben, dass wir in der Zeit nur das halbe Einkaufszentrum geschafft haben. Dabei gingen die Lichter im letzten Geschäft schon aus, als wir noch in der Umkleide waren! Habe aber auch richtig gut zugeschlagen. Anschließend haben wir bei der Familie großartig gegessen.

Inzwischen sind meine Möbel auch fertig aufgebaut und alles eingerichtet, mein Zimmer sieht im Moment so aus:

Ich freu mich. 🙂

So, und jetzt muss ich mich beeilen – Chiara holt mich in 20 Minuten ab, dann gehen wir erst zu einem ominösen internationalen Dinner und danach zu „Adelaide’s best open music night“.

Adelaide, 21.02.2011, 18:12h

Crazy III

  • „How are you“ wird hier als Begrüßung benutzt. Das ist äußerst irritierend, wenn man mitten in einer Masse von Menschen in ein Flugzeug steht und denkt, die Stewardess fragt jeden einzelnen nach seinem Befinden. Andererseits ist diese Gewohnheit sehr praktisch um sich mit neuen Leuten anzufreunden.
  • Die Geschäfte in Adelaide und wohl auch in den anderen australischen Großstädten haben 7 Tage die Woche geöffnet. Dafür immer nur relativ kurz, so bis 4/5 Uhr etwa, am Sonntag nur ein paar Stunden. (Supermärkte natürlich, wie üblich, etwas länger.) Das ist schon irgendwie komisch. Ich persönlich finde ja, die Stunden auf 5 bzw. 6 Tage zu verteilen ist effektiver für den Kunden als auch für den Angestellten, aber ich glaub, ich hab darauf grad keinen Einfluss.
  • Im Wetterbericht wird immer das Brandrisiko mit angegeben. Heute z.B. ist es mit 4,9 nur „low“, an den heißen Tagen gab es auch schon ein „very high“. An der Uni hat ein Feuerwehrmann neulich Broschüren ausgeteilt, wie man sich während der Brandsaison verhalten soll, falls man ein Feuer sieht, weil es dann sehr schnell „very bad“ werden kann. Hab ganz unbedarft zurückgefragt, wann die Saison denn ist und er „Now!!!“. Hab fünf verschiedene Infozettel mitgenommen…
  • Total absurd sind die australischen Münzen. Die Centstücke (silbern) sind gigantisch groß, die Dollarstücke hingegen winzig – um genau zu sein, werden die Dollarmünzen kleiner, je mehr sie wert sind (bei den Cents ist es andersherum). Damit man sie besser verlieren kann? Ich versteh’s nicht. Terry hat mir aber erzählt, dass man dadurch leicht kleine Geschwister behupsen kann – „Ich gebe dir dieses riiiiiesige 50-Cent-Stück, für deine mickrige 5-Dollar-Münze…“ Ja, es gibt 5 Dollar als Schein und als Münze und es ist auch beides gebräuchlich.
  • Die Sonne ist hier heller als in Deutschland. Nein, ernsthaft! Habe mit anderen Europäern gesprochen, die den selben Eindruck haben. Und mal ehrlich, habt ihr je um 10 Uhr morgens und an einem obendrein bewölkten Tag eine Sonnenbrille gebraucht? Ich hab die in Deutschland selbst im Hochsommer superselten getragen!
  • Die Kinder tragen hier Schuluniformen. Das ist, wenn man darüber nachdenkt, eigentlich nicht überraschend, weil der britische Einfluss hier ja recht stark ist. Allerdings ist es irgendwie absurd, wenn die Bahnkontrolleure über und über gepierct sind… Sehr crazy.

To be continued.

Adelaide, 19.2.2011, 13:06h