Cleland Wildlife Park

Gestern waren wir im Cleland Wildlife Park um endlich mal australische Säugetiere zu sehen und es war sooo super!

Die Kängurus lagen faul in der Sonne und ließen sich streicheln (ein unglaublich kuscheliges Fell!), die Koalas fraßen faul an ihren Blättern und die Buschratten flitzten über die Wege, die Wärter sind mit den Dingos gassi gegangen.

Darf ich vorstellen, das ist Hazel:

Wir sind jetzt per du. 😉

Es gab noch mehr Koalas…

…und noch mehr Kängurus.

Viel mehr – in Bewegung, die Beine von sich streckend, auf der Suche nach Futter, zwischen Felsen oder einfach nur wahnsinnig niedlich.

Außerdem haben wir Wombats und unheimlich viele Vögel gesehen.

Anschließend waren wir nochmal auf dem Mount Lofty, ich kann euch diese Aussicht jetzt also auch mit Licht zeigen:

Was für ein großartiger Tag!
Und hier noch ein Video, damit ihr mal seht, wie flott so ein Koala unterwegs sein kann [wenn es um Futter geht] – von wegen, die können bei Tageslicht kaum sehen…

Adelaide, 18.02.2011, 12:58h

Tiere! Sonne! Love it!

Kängurus! Koalas! Wombat! Papageien! Was für ein großartiger Tag im Cleland Wildlife Park! Werde allerdings noch ein bißchen Zeit brauchen um die Fotos zu sortieren, ihr müsst euch also noch etwas gedulden.
Und das Wetter ist momentan soo herrlich. Gibt es etwas schöneres, als mit einem Iced Mocca oder einem McFlurry in der Hand bei strahlendem Sonnenschein nach Hause zu laufen und dabei zu beobachten, wie sich die Papageien streiten?

Adelaide, 17.02.2011, 17:00h

In Adelaide II

Als ich Dan heute sagte, ich habe in der City keine Shoppingmöglichkeiten gefunden, fragte er nur, ob ich ihn verarsche. Dann hat er mich mittags in die Innenstadt gebracht.
Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie dieser Ausflug sich unabhängig von den Zielen gestaltet hat, sage ich nur folgendes: Dan ist, wie schon erwähnt, Franzose. Und Deutsche haben ja so einige Vorurteile, was das Englisch von Franzosen angeht. Aber wusstet ihr, dass es unerwartet viele Gespräche entscheidend beeinflussen kann, wenn man nicht versteht, ob das Gegenüber „working“ oder „walking“ sagt?!

Als erstes zeigte Dan mir, dass die Tram ab der Station, die etwa 5 Minuten vom Haus entfernt ist, tatsächlich kostenlos ist und auch in der gesamten Innenstadt bleibt. Eine coole Sache, die meine ehrgeizigen Bewegungspläne eventuell etwas in Gefahr bringt. Von dort aus sind es nämlich nur 2 Stationen bis zum Campus, Wartezeit ist durchschnittlich 7,5 Minuten, die Fahrt dauert schätzungsweise (hab leider nicht aufgepasst) 5-10 Minuten. Klingt durchaus nach einer bequemen Alternative zu einem 30minütigen Fußmarsch durch die australische Wüste Hitze.
In der Tram sah ich dann auch zum ersten Mal Aboriginees, die allerdings leider tatsächlich eher dem allgemeinen australischen Vorurteil entsprachen.
So. Und nu kommt’s. Drei Stationen nach meiner Uni ist schon Jubeltrubelheiterkeit! Eine gigantische Fußgängerzone, die sich breit und weit erstreckt und, schweige still mein Herz, sonntags geöffnet hat.
Ich habe mich vornehm zurückgehalten und alles bestaunt. Wir aßen bei Burger King Hungry Jack und stolperten anschließend in eine Buchhandlung mit Räumungsverkauf. Kann es sein, dass es in Australien keine Buchpreisbindung gibt? (Kann es sein, dass es außer in Deutschland generell fast nirgends eine Buchpreisbindung gibt?) Leider bin ich irgendwie trotzdem nicht so richtig fündig geworden, die einzigen Autoren, die ich wiedererkannte, sagten mir nicht zu und verramscht zu werden erhöht ja nun irgendwie auch nicht richtig die Attraktivität eines fremden Buches. Nachdem ich dann tatsächlich mein Bücherwissen zum Wohle eines Mitmenschen nutzen konnte (Dan wollte wissen, welches der Dan Brown-Bücher er zuerst lesen sollte), gab ich mir trotz der riesigen Auswahl einen Ruck und griff kurzerhand zu „Universe of Stone“, das durch ein wunderschönes Cover bestach.*
Anschließend besuchten wir, ich weiß nicht warum, eine Zoohandlung. Wider Erwarten gab es nichts exotischeres als bunte Sittiche, dafür aber das süßeste weiße Kätzchen der ganzen Welt.
Außerdem plünderte ich eine Apotheke. Ich finde es immer wieder großartig, wenn der Einkauf von Sonnencreme (Nivea, LSF 30) und After-Sun-Gel (97% pures Aloe Vera) von den Worten „you got burnt“ begleitet wird. Hab’s der netten Verkäuferin aber sofort verziehen, immerhin hat sie mich mit „Bye bye, love!“ verabschiedet.
Dann hat Dan sich noch in einige Hemden verliebt (nicht schwul – Franzose!), die er sich momentan aber nicht leisten kann und hat mir von dem Reiz asiatischer und italienischer Mädchen berichtet, während er mir zeigte, wo er arbeitet – und das sind mehrere Stationen, denn er kümmert sich um die Dekoration von Läden, die für seine Mobilfunkkette Produkte vertreiben. Nachdem ich die alle brav bewundert habe, zeigte er mir noch Chinatown, das allerdings den Sonntag ehrt – verkehrte Welt!

* Zuhause fand ich dann heraus, dass das Buch bei den Romanen offenbar falsch einsortiert war – es handelt sich um ein Fachbuch über Kirchenbau im Mittelalter. Man kann mir nicht vorwerfen, dass ich annahm, es gäbe eine Handlung rund um eine sakrale Baustelle, immerhin ist da eine Rosettenfenster im Buchstaben O!

Adelaide, 13.02.2011, 20:22h

Crazy II

  • Die Postboten fahren hier mit dem Moped von Briefkasten zu Briefkasten.
  • Vegemite, der Brotaufstrich, der es in den „Down Under“-Song geschafft hat, schmeckt wie eine 50-50-Mischung aus Sojasoße und Salz.
  • Axe heißt hier Lynx.
  • Jetzt werdet ihr vermutlich alle den Kopf schütteln, aber es riecht hier total nach … Eukalyptus. Ja, ach, hier stehen Eukalyptusbäume. Aber ernsthaft – an einer langen, sechsspurigen Straße mit nur zwei Bäumen riecht es, als hätte eine Omi ihre ganzen Hustenbonbons verloren.
  • Ich weiß nicht so recht, wie ich das ausdrücken soll ohne eingewiesen zu werden, aber irgendwie scheint das Wasser hier nasser zu sein als zu Hause. Ich weiß nicht, woran es sonst liegen sollte, dass ich nach ein paar Minuten in der Dusche runzelige Finger habe, das gab’s in Deutschland nur beim Baden.
  • Wegen der Wetterkatastrophen und weil Importe so drastisch limitiert sind, ist der Bananenpreis auf 14$ (~10,40€) gestiegen; habe ich jedenfalls in einem Blog gelesen, Mathilde hat’s aber bestätigt. Gut, dass ich Montag noch für den Kilopreis von 5,98$ welche gekauft hab.
  • Mir ist noch keine einzige Katze begegnet. Ich weiß, dass die einheimische Tierwelt unter der Einfuhr zu leiden hatte, das müsste doch eigentlich heißen, dass es welche gibt, oder? So oder so fühlt sich eine Wohngegend, in der keine Katzen über die Straße rennen, komisch an. Ich behalt das mal im Auge.

To be continued.

Adelaide, 12.02.2011, 23:23h

In Adelaide

Gestern habe ich mir zum ersten Mal Adelaide und meine Uni angesehen. Da der Weg dorthin nur ein paar Kilometer lang ist, würde ich mir gerne das Geld für den ÖPNV sparen. Der Fußmarsch war auch ziemlich angenehm, aber das mag natürlich auch daran gelegen haben, dass man beim ersten Mal ja noch nicht weiß, wann er zuende ist. Nervig waren nur die Ampeln – egal ob zwei- oder achtspurige Straße, man muss ewig auf das Grün warten – und dann hält es nur 3-4 Sekunden! Dann beginnt nämlich das rote Männchen zu blinken, was laut der Anleitung am Ampelmast (!!) bedeutet, dass man sich jetzt mit der Überquerung beeilen solle, aber nicht mehr beginnen darf, die Straße zu überqueren.
Nach einer halben Stunde (mit Foto- und Ampelpausen) habe ich dann die Uni erreicht und irrte erstmal von Gebäude zu Gebäude. So was hatte ich aber bereits erwartet. Meine Einführungsveranstaltung findet Montag im Hawke Building statt, ich stand etwas blöd vor dem Way Lee Building. Innerhalb der nächsten 10 Minuten fand ich unnützerweise das Pank Building, in dem ich allerdings nicht mit einer Orientierungshilfe rechnen konnte, denn es wurde gerade – evakuiert. Verrückt, dass es dafür Aufsteller gibt um die Türen zu blockieren! Drei Feuerwehrwagen kamen auch bereits angerauscht, ich war leider viel zu sehr damit beschäftigt, unauffällig weiterzugehen um ein Foto zu machen. Immerhin konnte ich mich in der nächsten halben Stunde sehr gut orientieren – wenn Menschenansammlungen wartend an der Straße standen, war ich wieder am Pank Building. Ich kreiste einige Male, entdeckte dabei unter anderem einen Quick-E-Mart und mehrere Gastronomen und kehrte schließlich zum Way Lee Building zurück. Und sah mir dort den Lageplan mal genauer an. Total zielstrebig ging ich dann zum Hawke Building und voller Selbstvertrauen daran vorbei. Unter uns gesagt: Auch wenn am Wochenende ein Festival in Adelaide stattfindet, es ist superunfair, eine Bühne genau vor die Straßenmündung zu bauen, in die ich reingemusst hätte. Als ich das nach dem Umdrehen feststellte, umrundete ich also einmal den gesamgten Block um von der anderen Seite hinein zu kommen, was einer Irrgartenroute glich, und fand schließlich sogar eine Eingangstür. Mission erfüllt.

Weitere Aufgaben des Tages: Einen Geldautomaten findet, Terry muss seine Miete bekommen. Und etwas essen. Das fand ich zu diesem Zeitpunkt gerade sehr wichtig. Das war kurz bevor ich feststellte, dass die Australier ihr Abendessen so sehr wertschätzen, dass einige Restaurants mittags geschlossen haben. Moment, da fehlt was am Satzende: !!!!!!!.
Ich irrte also traurig herum, wurde hungriger und schwitziger. Offenbar war ich weit von der Innenstadt entfernt, denn es gab nur Gastronomie, Kioske, Reisebüros und Möbel-/Bootsbedarf-/Erotikläden. Entsprechend begeistert war ich, als sich plötzlich neben mir die Tür zu einer Buchhandlung auftat und ohne einen Moment des Nachdenkens schwenkte ich hinein. Ich brauchte tatsächlich mindestens 10 Minuten bis mir klar wurde, dass ich mich in einer christlichen Buchhandlung befand – ich dachte erst, ich hätte die Reihe mit den Selbsthilfebüchern erwischt, dann, ich wäre in der Bibelabteilung – bis ich zwei Tische voller Bibelhüllen entdeckte und bei einem Dreh um meine Achse in jedem Regal das Wort „God“ erspähte. Ich schwenkte also unauffällig hinaus und merkte dabei, dass in einer Ladenecke auch Schreibwaren gibt. Und ich brauche für die Uni ja immerhin noch einen Block.
Eine großartige Abteilung. Braucht ihr Kalender, Tassen oder Stifte mit Psalmen drauf? Da gibt es sie. Es gibt auch Fotorahmen mit Bibelsprüchen und -das hätte ich sogar noch in Betracht gezogen- Fotos von australischen Landschaften mit draufgedruckten Versen. Besonders schön: Der Teddy, auf dem „Jesus loves me“ steht. Aber die Klimaanlage war super!
Ich fand dann schließlich auch einen Italiener (sagt jetzt nichts), der ein Lunch-Angebot für 10$ hatte. Um mich daran zu gewöhnen, abends groß zu essen, nahm ich einen Hühnchensalat, der gar nicht mal so übel war. Ich weiß jetzt ehrlich gesagt immer noch nicht, ob man in Australien „gesetzt wird“ oder nicht, und in dem Buch, dass ich gerade lese und das in Australien spielt, hat die Hauptperson nach dem Essen am Tresen bezahlt – wtf?! Da das Menü hinter dem Schalter abgedruckt ist, habe ich dort bestellt und bezahlt, nach der Frage „Where do you sit?“ war auch klar, dass mir das Essen gebracht werden würde. Die Erfahrung steht also noch aus.
Danach habe ich wie blöde weiter nach einem Bankautomaten gesucht und wurde dann auf dem Heimweg fündig. Der Irrsinn, wieviele Eingaben diese Maschine von mir fordert. In Deutschland sind es ja nur „Auszahlung oder Kontostand“ und dann der Betrag. Hier gibt es vorher noch zig komische Varianten aus denen man wählen soll, als ich beim ersten Versuch eine Fehlermeldung erhielt, hab ich einfach neu geraten – wenn meine Kreditkartenabrechnung merkwürdige Gebühren beinhaltet, ändere ich diese Taktik, versprochen.

Auf dem Heimweg fiel mir dann auf der anderen Straßenseite wieder ein Park auf. Und was sieht das deutsche Auge hier sofort? Bänke, zu denen kein Weg führt! Wow!
Ich sag’s gleich mal vorweg: Ich habe keine Koalas gefunden. Und solange Vögel das exotischste sind, was ich sehe, finde ich es auch völlig gerechtfertigt, Fotos von ihnen im Übermaß zu bloggen. (Eventuell habe ich Beutelratten gesehen, können aber auch ganz ordinäre Mäuse gewesen sein, und schneller als die Kamera waren sie sowieso.) Es ist pure Herzensgüte, dass ich die Bilder von den ansässigen Orchideen nicht allesamt hochlade. Ich weiß nicht, wie der Geselle heißt, aber seht ihr, was ich mit „schlanker“ meinte? Also. So sieht hier eine Taube aus. Um genauzusein eine Schopftaube (Wikipedia), die andere australische Taubenart (Wikipedia) sitzt öfters vor meinem Fenster, war mir aber zu unspektakulär für ein Foto. Was das hier ist, weiß ich leider auch (noch) nicht, aber das Foto finde ich sehr gut. Und der ruft lustig.
Und dann mein Tageshighlight: Allfarbloris (Wikipedia)! Fliegen einfach in Schwärmen über einen hinweg und sind superbunt. Ich weiß, das Foto ist ziemlich mies, aber die Biester sind auch ziemlich schnell. Rotgrünblinde, wie der Schatz, werden da vermutlich wenig erkennen, aber die sind echt schön.
Als ich dann nach dem Erfolg schon auf dem Rückweg war, rief mich aus einem Baum ein Vogel, nur einmal. Und da saß ein Papagei, so bunt wie man ihn sich nur wünschen kann, und flirtete mit mir. (Ja, das Foto gibt es auch in scharf:)

Übrigens habe ich es tatsächlich geschafft, mir in den paar bewölkten Stunden (ihr erinnert euch – Regen am ganzen Vormittag) einen Sonnenbrand einzufangen. Und da zeigt sich der Unterschied zwischen Australiern und Europäern (oder nur zwischen Männern und Frauen? hm…): Als ich Terry heute nach etwas gegen Sonnenbrand fragte, antwortete er „Oh, do you have sunburn?“, Mathilde hingegen kam von der Arbeit und erschrak bei meinem Anblick. Tatort und Licht waren beide Male identisch.

Adelaide, 12.02.2011, 21:19h

Tage 1+2

Der Vollständigkeit halber hier ein Rückblick.
Mein Flieger ging Montag um 18.30h. Erste Etappe: London Heathrow. Ich greife schon mal etwas vor: British Airways haben wider Erwarten mein Gepäck nicht verloren. Mit einem freien Platz neben mir und einer Reihe Geschäftsleuten daneben konnte ich ungeniert wie ein Schlosshund heulen, als die Maschine abhob – das Wissen, dass der Schatz (der mal wieder im ungünstigsten Moment beim Manövrieren durch die Flugzeugsitze angerufen hatte) dem Flugzeug von der Aussichtsplattform zusah, machte es nicht leichter. Aber, da muss ich echt mal ne Lanze brechen, ich hab noch nie etwas so schönes gesehen wie das nächtliche London aus der Luft.
Nächste Station: Singapur. Sowohl auf meinem e-Ticket als auch auf der Boardkarte stand bei mir nur „Heathrow – Melbourne (1 technischer Stop)“, darum hat es mich etwas genervt, in Asien nochmal das Flugzeug wechseln zu müssen. Wusstet ihr, dass man bei jedem Umstieg nochmal durch die Sicherheitskontrolle muss?! Und ich hasse das… In was für einer Zivilisation leben wir denn, dass wir freiwillig vor Fremden Gürtel und Schuhe ausziehen, unsere Tascheninhalte durchwühlen lassen, uns für kritische Besitztümer rechtfertigen und eventuell auch noch betatschen lassen müssen, nur um zu reisen…?! Ich darf meckern, hab das innerhalb von 30 Stunden viermal mitgemacht.
Ich saß während der Strecke über die Kontinente in der Mittelreihe, und da obendrein mittig. Immerhin war auf dem ersten Teil der Sitz links von mir frei, der nette Typ an der linken Seite hatte sich geweigert, um den Platz zu kämpfen, und ich hatte tatsächlich ungefähr so viel Freiraum wie ich brauche. Das Mädchen rechts von mir war ebenfalls sehr nett.
Das änderte sich in Singapur. Das Mädchen hatte zwei Boardkarten, also auch zwei verschiedene Plätze, während der Typ am Gang ebenso wie ich den selben Platz wieder hatte. Zwischen uns setzte sich nun eine süße Asiatin, die während des ganzen Flugs irrsinnig witzige Filme gesehen haben muss (einer davon war „So spielt das Leben“, bei den anderen Stichproben tippe ich auf etwas nationaleres). Rechts von mir saß ein superschlecht gelaunter Typ, der Essen und Mitpassagiere regelmäßig mit einem erzürnten Brummen bedachte. Übrigens habe ich im Airbus „The Social Network“ gesehen (wusste nach dem zweiten Film schon nicht, was ich vorher gesehen habe, war also eher mittelmäßig), „Morning Glory“ (besser als erwartet – Lena K., ich glaube, der würde dir gefallen! Hab mich ein paar Mal verwirrt umgesehen, weil ich dein Lachen nicht gehört habe) und „Megamind“ (schwach).

Es folgen Notizen aus dem Airbus: Ich hoffe wirklich, dass Australien diesen Flug wert ist. 30 Stunden unterwegs ist echt kein Pappenstiel, aber vermutlich würde ich das etwas lockerer sehen, wenn ich für den Flug von London nach Melbourne einen Fensterplatz erwischt hätte. Ich glaube, dass hat diese Giftnudel von BA absichtlich gemacht, aus Rache dafür, dass sie -als nur für Business-Kunden zuständige- mich nur zu sich rübergewunken hatte, weil sie dachte, ihre Kollegin hätte mir bereits ein Boardticket ausgestellt.
Naja, Business-Kunden ist auch egal, wo sie sitzen, aber ich bin da einfach Mädchen, oder um ganz ehrlich zu sein: Kleinkind. Ich will am Fenster sitzen! Stattdessen bin ich in der öden Mittelreihe gelandet – obendrein in der Mitte der Mittelreihe, so dass ich momentan zwischen zwei schlafenden Menschen gefangen bin, die aber immerhin im wachen Zustand ganz nett sind.
In einem Flugzeug wach zu sein, das im Schlafmodus ist, hat -passenderweise- etwas von einem gruseligen Traum: Man sitzt fest und beobachtet zwischendurch zerzauste Menschen mit stumpfen Blick auf und ab wandern, regelmäßig checkt eine Stewardess mit abartig heller Taschenlampe ob kein Passagier gestorben ist / den Sicherheitsgurt geöffnet hat / Gepäck in lebensbedrohliche Situationen gebracht hat. Die merkwürdigen Farben tun ihr übriges. Gruselig.
Geschrieben um 04:11h London-Zeit / 12:11h Singapur-Zeit, etwa über Kabul.

In Melbourne mussten dann alle Einreisenden durch die Passkontrolle (übrigens ließ meiner sich nirgendwo anstandlos einscannen – kann man die Dinger reklamieren?), dann die Koffer einsammeln, damit durch den Zoll („Do you have Hikingshoes? No? Okay. What kind of food do you have with you? Chocolate? Only chocolate? Sure? Okay, go.“) und dann zum Check-in für Domestic Flights, wo ich dann erstmal erklärte, dass ich eine neue Boardkarte brauche, weil mein Flieger über eine Stunde Verspätung hatte (O-Ton Kapitän: „The winds are against us!“). Das hat dann auch geklappt, mein Betteln nach einem Fensterplatz trug Früchte – ein einziger war noch frei!

So ging es dann gemütlich nach Adelaide. Mit zwei Stunden Verspätung erlebte ich den schönsten Landeanflug meines Lebens und ja, das kann ich im Alter von 24 schon so sagen. Die Maschine fliegt nämlich über die Stand, dreht dann über dem Meer eine weite Kurve, während die See blau und türkis glitzert, als gäbe es nichts Böses auf der Welt, fliegt über den Strand und landet kurz darauf zwischen merkwürdig schlanken schwarzweißen Vögeln. (Also, nicht direkt dazwischen natürlich, aber ihrwisstschon).
Meine Mitbewohner Mathilde holte mich vom Flughafen ab und eine halbe Stunde später zeigte sie mir die WG. Fotos kennt ihr schon. Anschließend fuhr sie mit mir zum Supermarkt und obwohl ich den Nachmittag eigentlich gut überstanden hatte, erwischte mich am frühen Abend der Jetlag wie eine Keule. Entsprechend uneloquent war ich, als ich meine anderen Mitbewohner Terry und Dan kennen lernte. Übrigens hab ich vorher nicht gewusst, dass ich mit einem Australier (Terry) und zwei Franzosen zusammenleben würde. Mal gucken, ob sich da noch irgendwelche Klischees entwickeln. Allerdings sagte Dan mir, dass er selbst die Einwohner von Paris extrem unfreundlich findet. Ein hartes Urteil für jemanden, der dort in einem Vorort wohnt.

Ich bin also früh schlafen gegangen und war am Donnerstag früh genug wach um mit dem Schatz zu skypen, bevor er ins Bett musste. Ansonsten habe ich an dem Tag nicht viel getan außer unter der Hitze zu brüten. Abends haben Mathilde und Dan mich und zwei französische (!!) Backpacker, die Dan am Vortag kennengelernt hatte, zum Mount Osmond gebracht um Fotos zu machen. Leider konnte der männliche Teil des Paars kaum englisch, aber ich muss sagen, dass der Sprachenmix ziemlich ausgewogen war und ein bißchen französisch verstehe ich ja auch. Anschließend überfielen wir zu dritt einen McDonald’s – ein McChicken im Menü kostet hier 7,95$, wenn es jemanden interessiert. Beim Essen im Gemeinschaftsraum erst zusammen mit Mathilde und einer Freundin von Terry, danach mit Dan (ich esse offenbar sehr langsam) habe ich mehr Tratsch erfahren, also für ein naives Kind wie mich gesund ist… 😉

Kurz bevor ich schlafen gehen wollte, entdeckte ich dann eine Spinne an meiner Zimmertür. Eine wirklich eklige und potenziell giftige Spinne. Sage ich als instinktiver Spinnenkenner. Es war inzwischen 1 Uhr nachts, ich konnte also niemanden zu Hilfe holen, obwohl Dan sich bereits als Spinnenfan Schrägstrich -retter profiliert hatte. Ich beschloss sie zu ignorieren, aber als ich nach 15 Minuten im Bett nochmal das Licht anmachte, hatte sich das Vieh an der Wand entlang enorm in meine Richtung vorgearbeitet. Die Helligkeit ließ sie an die Zimmerdecke fliehen und ich schwöre, dass ich die selbe Strecke im Leben nicht in so kurzer Zeit hätte zurücklegen können! Ich schlief also mit angeschaltetem Licht und am nächsten Morgen war sie verschwunden. Meine Nacht war trotzdem kurz.

Als ich Mathilde am nächsten Morgen davon erzählte, antwortete sie mir, ich dürfe sie jederzeit für einen Spinnenkampf wecken. Ist das nicht süß? Kurz nachdem sie zur Arbeit gefahren war, begann es in Strömen zu regnen. Es war so enorm viel Wasser, dass die Autos sogar begannen, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten – Schock! Ich flüchtete von der Veranda und als ich nicht mehr mitanhören konnte, wie die Fenster bei Donnerschlägen zitterten, begann ich sauber zu machen. Eine männerlastige WG halt. Ich habe im Laufe der Zeit eine ziemlich starke Abwehr dagegen entwickelt, mich ausnutzen zu lassen, aber zu Hause putze ich ja auch einmal die Woche „groß“, also auch hier.
Als der Regen aufhörte und ich über die lahme Internetverbindung fluchte, krabbelte es plötzlich an meinem Fenster und ich redete mir erfolgreich ein, dass es sich um eine Trichternetzspinne handelte. Glücklicherweise hatte ich das Biest schnell ausgesperrt und nachdem ich bei der Recherche las, dass „der Tod nach ein bis 30 Stunden“ eintreten könne, beschloss ich, den Tag in der City zu verbringen…

Adelaide, 12.02.2011, 19:20h

Adelaide bei Nacht

Nach Sonnenuntergang sind Mathilde, Dan und ich in den Cleland Wildlife Parc gefahren und haben uns vom Mount Osmond den Blick über das nächtliche Adelaide angesehen. Das war übrigens auch die Gelegenheit, bei der ich entdeckte, dass ich kein Stativ mit nach Australien genommen habe… Darum alles leider etwas verwackelt.

Mehr demnächst, ich muss jetzt dringend ins Bett, sonst kriegt der Jetlag mich. Gute Nacht!

Adelaide, 11.02.2011, 1:53h

Crazy I

Einige Dinge sind Down Under einfach nur verrückt. Ich muss zugeben, dass fängt damit an, dass ich zum ersten Mal links eine Autotür öffnete um mich auf den Beifahrersitz zu setzen. Außerdem öffnet sich meine Zimmertür nur, wenn ich den Knauf zum Spalt hin drehe und zum Schließen vom Spalt weg. (Ist aber nur bei meiner Tür so, also wohl nichts generell australisches.)

Hier die Crazy Things, die mir bislang so aufgefallen sind:

  • Dass das abfließende Wasser nicht anders routiert als in Europa ist ja inzwischen bekannt (und ich würde zu gern ein Wörtchen mit dem Erdkundelehrer wechseln, der mir in der 8. oder 9. Klasse eine 4 verpasst hat, weil ich verwechselt habe, was [angeblich] wie rum abläuft – aber wen interessiert denn so was bitte auch?!), aber irritierenderweise dreht man das Wasser z.B. in der Dusche genau anders herum auf.
  • Nudeln sind hier wahnsinnig teuer! Aber das habt ihr vielleicht schon auf dem Kassenbon bemerkt.
  • Die „Pink Lady“-Äpfel, die ich gekauft habe, sind winzig. Im Garten meiner Eltern steht ein Apfelbaum, der wirft größere Äpfelchen ab. Mathilde sagte aber, es gäbe manchmal auch andere Größen.
  • Obwohl ich die Obst-/Gemüse-Abteilung normal groß und auch ordentlich bestückt fand, habe ich erfahren, dass sie wegen des Tornados momentan „empty“ ist.
  • Es gibt keine Kaffeemaschine! Das liegt aber, hoffe ich, nur an der WG, nicht allgemein an Australien.
  • Ist vielleicht auch eine Eigenart dieses Hauses, aber das Waschbecken ist nicht in dem Raum mit der Toilette, sondern in dem mit Dusche und Badewanne. Hä?
  • Die Australier sind laut Mathilde sehr stolz auf die Automarke Holden, die schlicht Opelwagen produziert. Wenn mich ein Australier fragt, sage ich ihm, mein erster Wagen sei ein Holden Barina gewesen und er wird mich verstehen.
  • Außerdem scheint das männliche Statussymbol hier etwas noch unästethischeres zu sein als ein 3er BMW, nämlich ein Ute.
  • Burger King heißt hier „Hungry Jack“, weil der Name bereits vergeben gewesen ist, als Amerika den 7. Kontinent entdeckt hat.
  • Ich kann es noch nicht näher eingrenzen, obwohl ich heute den gesamten entsprechenden Wikipedia-Abschnitt eingehend studiert habe, aber irgendwie sehen die Vögel hier anders aus als in Europa. Irgendwie schmaler. Normalerweise ist so ein Vogel ja rund – ein Kreis für den Körper, einer für den Kopf, Schnabel, Beine und Flügel dran und fertig ist die Zeichnung. Für einen australischen Vogel bräuchte es aber schmale Ovale für den Körper. Und sie klingen auch irgendwie komisch. Ich gehe darauf irgendwann nochmal näher ein.

Verrückt! To be continued.

Adelaide, 10.02.2011, 18:59h

Fotobeitrag

Ich will ja mal nicht so sein…

Das Handgepäck eines Bücherwurms (die waren für den Koffer einfach zu schwer!):

Australische Dollar, die ich von meinen Freunden und des Schatzes Vater geschenkt bekommen habe:

Der Flug zwischen Melbourne und Adelaide:

Übrigens hab ich noch ein paar Flugberichte auf Lager, die allerdings nur interessant sind, bis man angekommen ist…

Schlechtes Wetter – wir können leider nicht an den Strand…:

Mein Zimmer, das demnächst noch bei IKEA bestückt wird:

Das Wohnzimmer, das allerdings im Gegensatz zu den Sofas auf der Terrasse (welche ich natürlich nicht fotografiert habe) wohl nur selten genutzt wird:

Die Küche – man muss schon ein Talent zum Fotografieren haben, um schmutziges Geschirr so gekonnt durch Lichtenstrahlung zu verdecken:

Das Badezimmer (naja, eigentlich nur die Dusche, der Rest ist ja auch uninteressant):

Und, das Highlight der aktuellen Fotoshow, der Bon meines ersten Supermarkteinkaufs in Australien:

Das Zimmer habe ich inzwischen übrigens auch etwas eingerichtet bzw. den Koffer ausgeräumt. Fotos von der Terrasse liefere ich vermutlich nach. Gute Nacht.

Adelaide, 09.02.2011, 19:07h

Lebenszeichen

Ich bin heil angekommen! Hier sind es 28°C und der blaue Himmel ist mit puderweißen Wolken bedeckt – darum ist das Wetter heute zu schlecht und Mathilde fährt erst demnächst mit mir an den Strand. Fotos und Berichte gibt es später irgendwann!

Adelaide, 09.02.2011, 12:36h