Ein Drama jagt das nächste

Gestern Abend war unser Auto ölfrei. Komplett. Ich hatte am Haus geparkt um den Schatz abzuholen, habe 5 oder 10 Minuten sein Tageswerk bewundert und als wir danach den Motor wieder starteten, war das ganze Display mit einem Ölstand-Symbol gefüllt und kein Tropfen davon am Messstab.
Glücklicherweise hatte der Schatz sich den Campingbus seines Vaters (aka „Windschutzbulli“) geborgt, um zur Not auch mal allein zum Baumarkt fahren zu können. Mit dem zockelten wir dann also zur Tankstelle – nicht zur nächsten Tankstelle und auch nicht zur übernächsten, denn wenn der Bulli nicht warm gelaufen ist, besteht Gefahr, dass er nicht mehr angeht.
Heute Abend sah der Ölstand wieder einwandfrei aus, drückt uns die Daumen!
Während ich also um den Wagen bangte, war der Schatz wieder fleißig: Schon ein Drittel des Dachs ist gedämmt!

Renovierungstag 10:

Außerdem legen wir die Wandentfernungen im Erdgeschoss und die zugehörigen Stahlträger nun in professionelle Hände, Termin ist Ende nächster Woche. Wegen der Wand im Schlafzimmer hat
der Statiker heute nochmal angerufen. Folgender Dialog hat sich offenbar zugetragen:
Statiker: „Wenn der Stoß mehr als 3 Meter von [wasweißich] entfernt ist, ist die Wand nicht tragend.“
Schatz: „Da ist kein Stoß.“
Statiker: „Sicher? Das ist aber ungewöhnlich.“
Schatz: „Sicher.“
Statiker: „Ok, dann reißen Sie die Wand raus. Aber langsam und gucken, was passiert. “
Morgen reißen wir also die Wand raus…

Some like it hot

Ich bin, um ehrlich zu sein, ganz froh, dass ich meinen Urlaubstag am Montag wegen Hochbetrieb verschieben musste – mein Muskelkater wird zum Kätzchen, meine Unterarme sind schon kaum noch blau. Während ich mich also auf der Arbeit „erhole“, dämmt der Schatz fleißig unser Häuschen.

Dazu musste er erstmal die Decke des Arbeitszimmers öffnen um die Dämmwolle und die Auflattung bis unter den Giebel zu bringen…

Renovierungstag 8:

Tag 9:

Jetzt wird’s dreckig

Renovierungstag 4: Die letzten Fliesen -außer in der Küche, die wir gerne noch ein paar Tage „sauber“ halten möchten- sind jetzt auch raus und sogar im Container:

Tag 4 – Lesezimmer:

Tag 4 – Flur OG:

Tag 5: Fröhlichen Nikolaus! Ich hatte das Wochenende verlängert – nicht, dass das irgendeinen weihnachtlichen Effekt hätte.

Motiviert begannen wir, die Vertäfelung im langen Zimmer abzunehmen, das in Schlaf- und Badezimmer geteilt werden soll…

Tag 5 – Schlaf-/Badezimmer:

…und sahen: Dachziegel. Das Obergeschoss ist komplett mäßig bis gar nicht gedämmt. Na super. Wir nehmen’s positiv: Immerhin ist da kein Schimmel hinter den Latten. Also auf zum Baustoffhandel und richtig gründlich eingekauft.
In der Wartezeit bis zur Lieferung wollten wir dann „eben mal“ die Restwand einreißen, an deren Stelle mal unser Bett stehen soll.

Tag 5 – Schlafzimmer:

Als die Steinreihe nach oben aber irgendwie so gar nicht aufhören wollte, kletterte der Schatz auf den Dachboden und fand an eben jener Stelle eine geheime Dachpfette. Na schöne Scheiße, die war nicht in den Bauzeichnungen. Gut, dass wir nur einen Stein rausgekloppt hatten und der Rest hielt. Wir luden also fix den Statiker für Samstag ein und dann kam auch schon der Baustoffhändler… mit einem riesigen LKW und Hänger. Eine großartige Idee übrigens, im Orkan doppelt gestapelte Dämmwollenrollen liefern zu lassen…

Fast siebzig Rollen Dämmwolle zerrten wir in die Doppelgarage, 140 Gipskartonplatten à 1,25x2m stapelten wir einzeln davor und räumten anschließend 255 4 Meter lange Latten ins Lesezimmer – immerhin durchs Fenster, um uns den Umweg zu ersparen, aber so musste jede einzelne Latte über das Fenster gehoben werden… eine Tortur. Damit hatten wir uns den Feierabend und die heiße Dusche dann auch redlich verdient.

Tag 6: Morgens kam schon der nette Statiker, besichtigte unseren Dachboden und gab schonmal grobe Instruktionen, die wir nach dem Wochenende nochmal genau bekommen. Fazit ist jedenfalls, die Wand kann trotzdem raus, die Pfette muss nur mit Stahl stabilisert werden. Immerhin etwas, also weiter im Plan – auf mit den Wänden und rein mit der Dämmung. Wir begannen jetzt aber doch lieber im Arbeitszimmer (rechte Hälfte), weil im Schlafzimmer das mit der Wand und mit der Dämmung doch irgendwie ein Abwasch werden könnte. Nach dem Abnehmen der Deckenvertäfelung kam also der Vorschlaghammer zum Einsatz. Unter der Arbeitszimmerwand fanden wir Heraklith. Immerhin – die Haushälfte ist zumindest ein wenig gedämmt. Die schlechte Nachricht: Diese Matten sind echt schwer rauszukriegen. Stundenlang rissen wir an dieser Wand herum, danach wurde noch die Mauer gefällt. (Und nein, ich schäme mich nicht, mit Sturmhaube zu reißen!) Mit viel Fluchen gingen schließlich auch die Dämmmatten zwischen die Sparren, aber leider haben wir uns schon wieder auf die Bauzeichnung verlassen statt selbst nachzusehen: Die Sparren sind 4 cm weniger tief als gedacht, der Klemmfilz kann also nicht ordnungsgemäß klemmen. Wir sicherten das ganze für die Nacht und beließen erst erstmal dabei.

Tag 6 – Arbeitszimmer rechts:

Tag 7: Nach einigem hin und her entschieden wir uns erstmal, aufzulatten, damit die Dämmwolle vernünftigen Halt bekommt. Per Mail hat der Schatz bereits Latten in der genauen Breite geordert, mit denen werden wir dann weiter machen. Scheint irgendwie sinnvoller, als die ganzen Rollen aus der Garage gegen dünnere umzutauschen. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Aufräumen und gönnten uns einen frühen Feierabend vor Sonnenuntergang.

Tag 7 – Arbeitszimmer rechts:

Außerdem bemerkte der Schatz dann noch, dass er sich bei der Bestellung ganz massiv mit den Hausformaten vertan hat und wir deshalb fast ein Drittel zu viel Material geordert haben… Macht ja nix, Überschüssiges wird ja zurück genommen. Ich hab so tierischen Muskelkater ey…
Morgen geht der Wahnsinn weiter.

„Vorher“

Am Freitag war Übergabe – total unspektaklär, von drei Kilo Schlüsseln und einem mittleren Unwetter abgesehen. Wir haben es sogar hinterher noch rechtzeitig in die Theatervorstellung geschafft.

Tag 0 – Küche:

Tag 0 – Wohnzimmer:

Tag 0 – Lese-/Wohnzimmer:

Tag 0 – Terrasse:

Tag 0 – Flur:

Samstag war dann direkt volles Programm: Das Haus bekam eine umfassende Katzenwäsche, bei Ikea haben wir Gartentisch und -stühle besorgt, ein Grill war bereits im Kofferraum und bis 16 Uhr 17 Uhr 18 Uhr hatten wir dann auch tatsächlich alles aufgebaut und konnten uns zu unseren grillenden Gästen gesellen. Später stellten wir die Möbel rein und feierten unseren Neuanfang. Später fanden wir dann auch noch heraus, dass es nicht rein, die Heizung richtig zu programmieren, sondern man sie auch einschalten muss.

Am Sonntag begann dann die große Renovierung, die Uhr tickt! Der Schatz tobte sich im Erdgeschoss aus, ich im Obergeschoss – dabei blieben wir trotzdem zusammen, denn er nahm die Deckenpaneele ab und ich das Laminat raus. Übrigens überraschend, durch wie viel Beton der Schatz hören kann, wenn ich „Ups“ sage. Jedenfalls war nach der ersten Fußleiste, die ich abgenommen hatte, dann auch die Diskussion ums Tapezieren beendet – ja, wir werden noch tapezieren.

Tag 1 – Lesezimmer vorher:

Tag 1 – Lesezimmer nachher:

Tag 1 – Lese-/Wohnzimmer nachher:

Tag 1 – Wohnzimmer vorher:

Tag 1 – Arbeitszimmer 1 vorher:

Tag 1 – Schlafzimmer vorher:

Tag 1 – Schlafzimmer nachher (wird noch geteilt):

Darüber haben wir dann auch den 1. Advent, der übrigens gleichzeitig unser 7,5jähriges Jubiläum war, auch irgendwie komplett verpasst. Wir haben noch nicht mal den Adventskranz aufgebaut. Immerhin der Ikea-Adventskalender zaubert ein bisschen Weihnachtsstimmung in unsere Wohnung, von der wir ja sowieso nur zu unserem Haus pendeln…

T minus 19 Stunden

Bald ist Übergabe! Die Vorbereitung der Renovierungsorganisation ist bereits abgeschlossen (eine ganze Kladde muss dafür herhalten!), auch wenn noch ganz viele Fragen offen sind: Wie kriegen wir 1,3t Bambus in den Sprinter und wieder hinaus? Warum meldet sich die Badplanerin nich mehr? Wie stützen wir unsere Decke? Woher kriegen wir im November einen Gartentisch und Grillkohle? Ihr seht, wir sind bestens gewappnet. Das kann ja heiter werden.

T minus 12 Tage

In zwei Wochen sind wir bereits im neuen Haus und unsere Planungen laufen auf Hochtouren.

Dank toller Verbindungen bekommen wir Parkett so supergünstig, dass wir das ganze Haus damit auslegen werden und inzwischen haben wir uns sogar für eine Sorte entschieden – nach einem ausgiebigen und aufschlussreichen Härtetest. Dann können wir das Brennholz aus unserem Wohnzimmer ja langsam aussortieren…

Heute waren wir bei einem Badplaner, der absolut eingesehen hat, dass unser Badezimmer ein undankbarer Raum ist, aber versuchen will, eine andere Lösung zu finden, als den Kompromiss, zu dem wir gekommen sind. Außerdem hat er mir meine heißersehnte Eckbadewanne ausgeredet… Schnüff!

In den nächsten drei Wochen werden wir außerdem die 20%-Rabatt-Aktion auf Ikea-Küchen mitnehmen. Die Renovierungsplanung steht auch, und die Vorfreude steigt mit jedem Tag.

Hausbesitzer

Juhu, es ist unser! Im Vertrag ist der 01.12. als Übergangstermin eingetragen, aber uns wurde jetzt sogar der 15.11. in Aussicht gestellt. Dann werden wir noch sechs Wochen renovieren (Böden tauschen, Wände reißen, streichen und ein bisschen umbauen) und dann wohnen wir endlich im Eigenheim.

Und das ist es: