What happens in Victor Harbor stays in Victor Harbor

Was in Victor Harbor geschieht, bleibt in Victor Harbor! Ein bißchen was von unserem zweitägigen „Abenteuer“-Trip in das 10.000 Rentner Einwohner-Nest (Wikipedia) kann ich trotzdem erzählen.

Das ganze begann am 14.06. schon mit einem dicken Problem: Dem Mangel an einem Auto. Terry hatte mir zugesagt, dass ich den Ute leihen könnte, aber Ben kam von seinem Wochenendausflug mit ebendem Wagen einfach nicht zurück. So kutschierte Terry mich morgens zu einem unverschämt günstigen Autoverleiher. Ich fuhr den Holden Barina (= Opel Corsa) zurück zur WG (hallo Linksverkehr) und erwartete Lisa, Susanne, Eva und Salomon.
Gegen halb 12 brachen wir dann endlich auf. Der erste Gang, der entsetzlich schwer reinging, trug das seinige zur Unterhaltung während der Fahrt bei (gottseidank musste jetzt der einzige Hahn fahren).
Nach etwa anderthalb Stunden waren wir bereits da, Salomon fand eine perfekte Parklücke für den Barina und warfen einen Blick auf Granit Island, von wo aus wir Wale zu beobachten gedachten.

Der Besuch im Visitor Centre ernüchterte uns: Keinerlei Walsichtungen bislang. Da hat der Tweet von South Australia Tourism uns ganz schön an der Nase herum geführt.
Als nächstes aßen wir in einem Restaurant, dass 9$-Teller voller Krabben und Pommes anbietet, sofern man es schafft, diese vor den Möwen zu verteidigen. Danach machten wir einen erschreckend kurzen Rundgang durch die Innenstadt, bevor wir ein Hotelzimmer anmieteten. Dabei gaben Lisa und Susanne sich als Teil einer Dreiergruppe aus, während wir anderen uns außer Sichtweite versteckten. Das Zimmer hatte im Endeffekt ein Doppelbett und zwei Einzelbetten, war also groß genug für uns fünf. Und billig.
Nach einem Nachmittagssnack aus dem Bavarian Café, natürlich argwöhnisch beäugt von einer Armee aus Möwen, machten wir uns nach Granit Island auf. Die letzte Pferdekutsche dorthin hatten wir allerdings schon verpasst.

Wir umrundeten die kleine Insel und vergnügten uns ausgiebbig an den Gesteinsformationen bis die Sonne unterging. Dann eilten wir zum ansässigen Café, wo wir zu Abend aßen und rechtzeitig zum Beginn der Pinguin-Tour fertig waren.

Die Pinguin-Tour dauerte etwa eine Stunde und allzu viele Vögel sahen wir auch nicht, aber dafür hörten wir umso mehr. Der Wahnsinn, was für einen Krach die machen können! Jedenfalls hatten wir viel Spaß dabei.

Zurück auf dem Festland wärmten wir uns mit heißen Getränken auf und kehrten dann ins Hotelzimmer zurück. Ich gehe jetzt nicht weiter ins Detail, aber sieben Flaschen Wein und eine Flasche Baileys wurden gelehrt.
Am nächsten Morgen, Eva und ich hatten uns bereits hinaus geschlichen, entschuldigte Salomon sich an der Rezeption für das zerbrochene Weinglas, woraufhin der Angestellte wohl einen Blick auf ihn und die zwei Mädchen warf und antwortete mit einem kleinen Grinsen: „You had a good night, hm?“.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir dann zum Surfer’s Beach, wo wir einen langen Spaziergang machten und Muscheln sammelten. Anschließend strandeten wir in Port Elliot, stellten fest, dass es da auch nichts zu tun gab und fuhren Richtung Heimat. Kurzerhand machten wir noch einen Umweg über Glenelg um bei Kopenhagen Eis zu essen.
Danach setzte Salomon einen nach dem anderen zuhause ab und ließ mich schnell meine Uniunterlagen aus der WG holen, bevor er zu seinem Haus fuhr und ich mich ans Steuer setzte.
Gegen Viertel nach 4 brachte ich das Auto zurück zum Verleiher und obwohl der eine Angestellte mir bereits erklärt hatte, wie ich den Bus in die City finde, bot der andere mir den Shuttleservice an, den ich dann auch prompt in Anspruch nahm, obwohl es nur einen Absetzpunkt in der Stadt gab und der noch 15 Minuten Fußmarsch zur Uni einschloss.
So oder so schaffte ich es aber dann doch pünktlich um 5 in meiner Vorlesung zu sitzen. Adventurous!