Da hat die letzte Woche zum Ende hin doch noch ganz schön zugelegt. Am Donnerstag hatte Verena Kolloquium, ich nutzte die Gelegenheit um mit dem Dekan Händeschütteln zu üben und schließlich begingen wir – betrunken von Sekt – zum letzten Mal unser traditionelles Semesterabschlussessen. Freitag fand dann die Graduierungsfeier statt; Händeschütteln funktionierte tadellos, diesmal in den guten Schuhen. Anschließend luden meine Eltern mich noch zum Griechen ein. Abends waren wir zum Spielen bei Lena und Sebastian, die allerdings vor Schlafmangel irgendwann irre zu kichern begannen.
Samstag versammelten wir uns bei lauschigen -5°C zum Wintergrillen. Vom total unerwarteten Schneetreiben ließen wir uns die Laune selbstverständlich nicht verderben, Lumumba und Glühwein sei dank. Außerdem konnten wir so schon die Tauglichkeit unserer Skigarderobe testen.
Gestern war ich mit den Chaoten bei der Macbeth-Aufführung, die letztes Jahr ausgefallen und durch „Clavigo“ ersetzt worden war. Eine Stunde vor Beginn kontaktierte ich Begleitung #1, ob sie ihrem Freund die Karte von Begleitung #2 andrehen möchte, der wegen Terminüberschneidungen nicht kommen konnte. Ja, sie wollte, und setzte sich prompt ins Auto. Dann rief ich Begleitung #3 an, die mit folgenden Worten das Gespräch annahm: „Oh mein Gott wann fängt es an?!“ und 10 Minuten später zurückrief, ob ich ihre Eintrittskarte vielleicht habe. Hatte ich nicht. Eine Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn bekam ich eine SMS von Begleitung #1, dass ich mich aufgrund von Zeitknappheit lieber vom Schatz zum Theater fahren lassen sollte. Das tat ich (also, er) dann auch und kam ungefähr zeitgleich mit Begleitung #3 an, die ihre Karte im Auto wiedergefunden hatte. Begleitung #1 und ihr Freund hingegen tauchten gar nicht mehr auf – nach dem Stück trafen wir die beiden dann am Ausgang, sie waren wegen der Verspätung auf den Balkon gesetzt worden und hatten nur die ersten zwei Minuten verpasst. Chaoten allesamt!
Das Stück an sich war sehr schön, aber ich war ja schon immer ein Macbeth-Fan. Leider hatte der Protagonist peinlich viele Texthänger, das wurde aber durch den ausschweifenden Gebrauch von Kunstblut wieder wettgemacht. Ja, es handelte sich offenbar um eine Ab18-Splatter-Theatervorstellung. Wir haben uns auf jeden Fall amüsiert.