Von schrecklichen Kunden und schrecklich netten Menschen

Kunden sind ja eh so ne Gattung für sich. Nichts gegen Menschen. Nichts gegen Rentner. Nicht mal was gegen Volksmusik-liebende Rentner. Aber Kunden sind manchmal derart *hnnnnng*, dass es kaum zum Aushalten ist.
Da kommen also diese Menschen, äh, Kunden rein und sagen: „Ich möchte Tickets für die Veranstaltung im Januar.“ Das ist ja schon mal ne Begrüßung zum Haareraufen. Aber nun gut, man sieht den Menschen ja an, wenn sie zu den (gottverdammten) Traummelodien* wollen, und Januar stimmt auch. Ich frag also, die antworten evtl nur „Das mit [setze beliebigen mir unbekannten Namen wie z.B. Ackermann oder Rossi oder Thürnau ein].“ Ich überprüfe mittels der Zeitungsanzeige, die wir uns kopiert haben, ob das die richtige Veranstaltung ist. Ich beweise dem Kunden, dass das die richtige Veranstaltung ist. Ich erkläre den Saalplan und die Preise.
Und dann geht es los. Man möchte ja nicht zu weit vorne sitzen. Dann müsste man ja so unbequem nach oben gucken. Man möchte aber natürlich auch nicht zu weit hinten sitzen, die Ohren sind ja nicht mehr die besten. Und Mitte des Parketts könnten große Menschen vor einem sitzen, ganz ganz schlecht. Tribüne wäre aber widerum zu weit hinten. Und dann haben sie endlich Plätze gefunden, die ihnen zusagen und dann kommt: „Aber wenn das wirklich so gute Plätze sind – wieso sind die dann noch frei?!“ Raaaaah.

Und als ich dann um Viertel nach 5 endlich (schon) frei hatte, was musste ich dann feststellen? a, mein Auto sprang nicht an. b, der Lichtschalter war auf ein. c, es war keine Menschenseele in der Nähe. Wäääh. Ich sollte wirklich ADAC-Mitglied werden, das erste Jahr ist sogar kostenlos, glaub ich mal gelesen zu haben. Oder mir wenigstens ein Starthilfekabel kaufen. Oooder mir etwas an die Türklinke binden, das mich daran erinnert, wenn ich die Tür öffne. Und nein, mein Auto macht keeine Geräusche, wenn ich aussteige während das Licht an ist. Und warum zur Hölle fragen mich das alle?!
Ich steige also aus, als ich zwei Menschen entdeckt habe, die gerade ihr Auto besteigen. Und tatsächlich, der mitvierzigjährige Mann beantwortet meine verzweifelte Frage nach Startkabel und -hilfe mit „Ja klar!“. Doch – das Kabel befindet sich nicht im Kofferraum. Beifahrerin (Endzwanziger) steigt aus. Erfährt was los ist. Und was sagt sie: „Der Schröder hat doch bestimmt ein Kabel.“ Der Mann antwortet: „Weiß ich nicht, aber sein Auto ist nicht da, der ist wohl nicht zu Hause.“ Sie: „Das kann doch vorne stehen. Der Schröder hat bestimmt eines, der macht Westernreiten!“ und sie düst los, den Schröder zu suchen. Gott, ist das nicht lieb?! Er sucht derweil weiter und findet sein Starthilfekabel tatsächlich unter einer Plane. Inga wird zurückgerufen, ich öffne die Motorhaube, bekomme den Rat, mir so eine Warntonelektronik einbauen zu lassen. „Und wenn deine Werkstatt das nicht macht oder das zu teuer ist, dann meld dich nochmal bei mir, mein Schwager macht das bestimmt.“ Ooooh, wie liiiieb. Ich schmeiß morgen ne Packung Merci in den Briefkasten (Kontaktmöglichkeit hat sie ja da gesagt). Nuja, jeden falls wurde mein Joshua dann angeschmissen und alles war gutiguti.

P.S.: Meine Füße tun weh.

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*siehe gestrigen Blogeintrag