Roadtrip, Day 13: von South West Rocks nach Sydney

23.04.2011, Ostersamstag

Wir wachten früh auf, das Auto war immerhin nicht sonderlich bequem und ich verduschte heißes Wasser im Wert der horrenden Stellplatzmiete – ha! in your face! Gegen 8 fuhren wir durch die grillenden Camper davon, wild entschlossen jetzt aber doch noch die tolle Aussicht und die Kängurus zu finden, von denen der Polizist erzählt hatte. Beim Zirkeln durch den winzigen Ort fanden wir dann auch Hinweisschilder, auf denen wir Begriffe wieder erkannten, die der Mann genannt hatte.
Kurz darauf befanden wir uns an der Trial Bay, wo es übrigens einen sehr niedlichen Campingplatz und einen atemberaubenden Meereszugang gibt.

Wir tobten uns aus. Außer zwei Wallabies auf dem Weg hierher und dem verräterischen Verbot von Haustieren, sichteten wir allerdings keine Kängurus. Das war uns aber inzwischen auch wieder egal, der Magen knurrte, und weitere Fehlschläge konnten nicht hingenommen werden! Mit bemerkenswert guter Nase fanden wir schnell ein Restaurant das süß auf einer Anhöhe lag und bestellten dort ein umfangreiches Frühstück. Während wir auf das Essen warteten, konnten wir zusehen, wie ein Kookaburra (in der Bildmitte, auf dem Schild) einer Frau den Schinken stahl. Gut, dass der das nicht bei mir versucht hat!
Wohlgenährt fuhren wir zum Smoky Cape Lighthouse weiter. Die letzte Nacht drückte uns noch aufs Gemüt, darum blieben wir nicht lange und bewunderten nur schnell die gigantische Aussicht, bevor es wieder auf die Straße ging.

In einem Ort namens Hexham aßen wir zu Mittag – mal wieder Macces – und danach begann ich die Hostels in Sydney abzutelefonieren. Was für ein Wahnsinn, über Ostern spontan ein Hotelzimmer in SYDNEY zu suchen! Natürlich waren alle Hostels schon belegt, ich machte gefühlte Stunden später mit den Mittelklassehotels weiter. Ein Drama! Als der Schatz und ich schon fast beschlossen hatten, uns einfach in die Hände des örtlichen tourist centers zu begeben und zur Not die nächste Nacht in einem anderen Hotel zu verbringen als diese Nacht (da hätte ich sogar schon Möglichkeiten gefunden, allerdings zu irrwitzigen Preisen), machte ich noch einen letzten Versuch. Der Schatz war gerade beim Tanken, ich fasste also meinen letzten Mut zusammen und rief ein Hotel an, das der LonelyPlanet als „Juwel mit brillanter Lage“ beschreibt, das also quasi gar nichts mehr frei haben konnte. Stattdessen fragte die Rezeptionistin nach kurzem Wortwechsel nach meinen Kreditkartendaten. Für nur 135$ die Nacht buchten wir ein Doppelzimmer über Ostern – Kinners, das ist Sydney, da kostet ein Doppel im Hostel schon ohne Feiertage über 80$! Wir konnten unser Glück kaum fassen.

Gegen 17 Uhr checkten wir dann ein und trauten uns jetzt vorsichtig nachzufragen – schlafende Hunde will man ja schließlich nicht wecken. Die Rezeptionistin erklärte, dass es in ihrem Buchungssystem einen Fehler gegeben hatte und sie deshalb, um Doppelbuchungen ausschließen bzw. ausgleichen zu können einige Zimmer frei gelassen hatte. Mann, was haben wir doch Schwein! Wir bezogen schnell unser Zimmer und wanderten dann durch die Parkanlage The Domain in die Innenstadt Sydneys.

Unsere Laune war trotz Nieselwetter bestens, wir wanderten etwas ziellos umher, fanden den Sydney Tower und den Hyde Park mit der St. Mary’s Cathedral.

Am Hotel vorbei besuchten wir dann noch King’s Cross, das Rotlichtviertel Sydneys, dessen Wahrzeichen (Piccadilly Circus lässt grüßen) eine Coca Cola-Reklame ist. Wir fanden das Viertel davon abgesehen allerdings nicht besonders rot.
Auf dem Rückweg fing uns ein Inder ab und lud uns wortreich ein, in seinem Imbiss zu essen, imponierte mit Deutschkenntnissen und setzte uns schließlich an einen seiner Tische mitten im Geschehen. Gottseidank mussten wir lange auf Schnitzel und Steak warten, es gab viel zu beobachten. Anschließend statteten wir Coles einen Besuch ab, den der Schatz nutzte um sich selbst mit Cookies anzufixen und fielen gegen 22 Uhr in unser luxuriöses Bett.

— Tagesstrecke: 455 km