Márquez – Chronik eines angekündigten Todes

Erster Satz: An dem Tag, an dem sie Santiago Nasar töten wollten, stand er um fünf Uhr dreißig morgens auf, um den Dampfer zu erwarten, mit dem der Bischof kam.

Ich habe mich jetzt sehr lange darum gedrückt, für dieses Buch eine Rezi zu schreiben. Der Grund ist, dass ich selbst nicht sicher bin, was für ein Urteil ich darüber verkünden möchte.
Auf der einen Seite ist da dieser wunderbare Stil, den zu lesen echt Spaß macht. Der Spannungsbogen ist einwandfrei, obwohl das Ende bereits auf der ersten Seite vorweggenommen wird, vielleicht auch gerade aufgrund des nicht linearen Erzählablaufs. Technisch gesehen echt ein klasse Buch mit einer ungewöhnlichen Erzählperspektive.
Andererseits hat mich die Story nicht mal annähernd vom Hocker gehauen. Die Geschichte spielt quasi im Laufe eines einzigen Tages, da entwickeln sich auch Charaktere nicht weiter und um ganz ehrlich zu sein, eine Prämisse habe ich auch nicht entdeckt.
Trotzdem eine kurzweilige Lektür für Freunde der schönen Sprache.

Inhalt in Kürze: In der Hochzeitsnacht stellt der populäre, reiche Ehemann fest, dass seine Frau keine Jungfrau ist. Er bringt sie zurück in ihr Elternhaus, wo ihre Brüder ihr einen Namen abzwingen und aufbrechen, den Täter zu töten.