Hüstel

Am Dienstag stolperte ich auf dem Rückweg vom Arzt in eine Apotheke und bat mit dem letzten Rest meiner ersterbenden Stimme um einen Hustenlöser. Die Apothekerin unterdrückte ein Augenrollen und rasselte los: „Da gibt es viele. Wir haben Saft, Tropfen, Brausetabletten, Kapseln, Zäpfchen, Salbe, Shampoo, Brotaufstrich*. Und natürlich gibt es chemische oder pflanzliche Präparate.“
*Eventuell trübt hier der Fieberwahn meine Erinnerung ein.
Erschlagen von der Auswahl musste ich einen Moment überlegen (eigentlich wäre mir Saft lieber als Tropfen aber andererseits sind Tropfen ja auch nichts anderes als wenig Saft, denn rein praktisch ist beides flüssig und kann schlecht schmecken, da sind Tropfen dann ja eigentlich das kleinere Übel, aber zum Saft gibt es immer so ein niedliches Becherchen, mit dem man sich dann ganz krank und verhätschelt fühlen kann – was waren noch die anderen Optionen?). Ich krächzte also: „Bitte nichts Pflanzliches.
„Was Pflanzliches? Gerne!“
Die Apothekerin zauberte zwei Packungen aus dem Archiv hervor, stellte mir davon gnädigerweise nur ein Produkt vor, dass ich dann auch direkt kaufte. Mit uns Kranken kann man’s ja machen…

Vermutlich ist es doch völlig egal, welchen Hustenlöser man nimmt – aber faszinierend, wie breit sich der Markt für eine derart unpopuläre Produktsparte aufstellt.

Immerhin haben der Schatz und ich in den letzten zwei Wochen dreimal Zauberhühnersuppe gekocht. Damit dürfte meine Genesung wohl doch auf Antibiotika zurückzuführen sein.