Feuchtfröhliches Wochenende

Am Freitag haben wir Ollis Geburtstag gefeiert – schön kostensparend mit zwei Kühlboxen voller Bier am Strand. Stereoanlage (batteriebetrieben) hatte das Geburtstagskind vergessen, mein Handy musste einspringen, dafür hat er immerhin zwei Decken mitgebracht und schickte sich verspätenden Gästen noch eine SMS mit der Bitte, möglichst viele weitere Decken mitzubringen. Mit einem Wort: ein großer Spaß! Und dass die beiden Familienpizzen, die wir uns an den Strand liefern ließen, nur ganz knapp ausreichend für 14 Leute sind, hat dem Vergnügen keinen Abbruch getan. Etwas wärmer hätte die Nacht wohl sein dürfen, aber damit ließ sich leben.

Am Samstag waren der Schatz und ich shoppen einkaufen. Er hat sogar Schuhe ergattert – ich bin leer ausgegangen. Zum Trost gab’s einen zweiten Korfu-Reiseführer und eine Rast im Eiscafé. Bei dem herrlichen Wetter eine sehr sinnvolle Maßnahme. Etwas weniger Rum hätte meinem Eisbecher aber gut getan.

Sonntag startete dann etwas, auf das der Schatz sich wir uns schon seit Wochen freuten: Eine Paddel- und Pedaltour. Das heißt konkret, wir und unsere Freundeshorde (ich glaube 17 Nasen) steigen in S. ins Boot, paddeln bis ins 9 oder 12 oder 14 Km entfernte F. (die Aussagen widersprechen sich hier) und wechseln dort aufs Fahrrad um zum Auto zurück zu kommen.
Soweit so gut. Petrus meinte es gut mit uns und steuerte ein herrliches Wetter zum Projekt bei. Aus Gründen mangelnden Ehrgeizes trat ich den Schatz und sein Zweierboot an jemand sportlicheres ab und durfte so in einem gemütlichem Frauen-3er-Kanu Platz nehmen. Gemütlich? Ähm ja. Dieses „gemütlich“ bescherte mir gestern Abend die schwierige Frage, wie zum Henker ich denn jetzt meine Haare kämmen soll – ich konnte die Hände nicht mehr auf Schulterhöhe heben. Und ich hab durchaus etwas Rücken- und Nackenschmerzen. Entgegen aller Prognosen haben die Beschwerden aber über Nacht und Tag gottseidank ab- statt zugenommen.

Natürlich (künstlerische Pause) ist unser Frauenboot das einzige gewesen, das gekentert ist. (Wenn man davon absieht, dass Richard schon beim Einsteigen über Bord gegangen ist.) Wir können aber auch echt nichts dafür – das Ufer, dem wir zu nah waren, drohte plötzlich mit Brennnesseln, als wir uns gerade davon abstoßen wollten. Und -platsch- plötzlich war’s nass. Aber niemand ist ertrunken und unsere Sachen waren alle sicher im wasserfesten Sack verschlossen, der widerum sicher am Kanu festgemacht war. Ich frage mich bloß, wann meine Schuhe wohl wieder trocken sein mögen und ob meine Ohrringe anlaufen werden.
Sascha, Olli und Richard eilten heldenhaft herbei – wir gehören denen jetzt. Sie haben uns aber noch nicht aufgeteilt. Nach einem Erinnerungsfoto (wichtig!) ließen wir uns dann von den dreien auf einen Steg ziehen, der gottseidank keine 20 Meter hinter unserer Kenterstelle auf uns wartete. Wir paddelten dann oben ohne weiter, die Rettungsweste war da ganz praktisch. Fieser Nebeneffekt: Natürlich hatte ich meinen Arm nur bis dahin mit Sonnencreme geschützt, wo der T-Shirt-Ärmel begann. Die Sonne, die meine Schulter verbrannt hat, trocknete sogar unsere Jeans (außer dem Hintern) bis wir in F. waren. Wir radelten allerdings barfuß zurück.

Die 9 oder 12 oder 14 Km lange Strecke wird für normale Paddler mit 3,5 Stunden Fahrzeit angegeben. Wir hatten uns um 11 Uhr an der Bootsstation versammelt und um 17 Uhr das Ziel erreicht. Für die Rückfahrt brauchten wir (wenn wir die Kenter-Erinnerungs-Rast am schicksalhaften Steg rausrechnen) nicht mehr als die beworbenen 60 Minuten.

Nach der bitter nötigen Dusche haben wir uns dann beim Griechen wieder getroffen und unsere erschöpften Körper mit Grillfleisch und Ouzo aufgetankt. Braun gebrannt geht’s in die nächste Woche!

2 Antworten auf „Feuchtfröhliches Wochenende“

  1. Klingt lustig !

    Ich hab das mal mit ein paar Leuten hier in der Nähe gemacht. Aber da war es so, daß das eben DER Fluß zum Paddeln ist, und das Ganze dann mehr einer Völkerwanderung glich. Also nix mit „ruhig“ durch die Natur gleiten…. hat mir daher nicht so dolle gefallen.

    Aber in Schweden hatte ich mit meinem Ex mal ein Kanu gemietet, das war sehr schön – und einsam.

    Wie gehts der Haut ?

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