Tagesform

Die gestern differenziert aufgestellte Planung für den heutigen Tag:
5.00 Uhr: Wecker klingeln, aufstehen, fertig machen
6.30 Uhr: Losfahren
7.30 Uhr: Sonnenaufgang. Vorher und hinterher (und währenddessen) fotografieren
8.00 Uhr: Richtung Süden fahren. Am Strand von W. Lager aufschlagen
ca. 11 Uhr: Den Seglern auflauern, deren Regatteweg am Strand vorbeiführt.
etwa 13 Uhr oder so: Heimfahren
ca. 14.00 Uhr: Mittagesen. Danach ein bißchen Fotoalbum, Kuscheln, etc.
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Wie wir den heutigen Tag verbracht haben:
5.00 Uhr: Wecker geklingelt. Aufgestanden, fertig gemacht.
6.30 Uhr: Festgestellt, dass es viel zu bewölkt ist. Wieder ins Bett gegangen.
7.30 Uhr: Wecker geklingelt. Schatzi hat ihn nicht gehört, ich hab ihn ignoriert.
8.00 Uhr: Schatzi macht das Handy beim dritten Klingeln aus und schimpft, als ich zugebe, ihn beim ersten mal gehört zu haben. Ich schlage vor, um 10 aufzustehen. Das Weckerstellen geht im allgemeinen Geschmolle unter.
ca. 11 Uhr: Aufgewacht. Deprimiert gewesen, duschen gegangen.
11.30 Uhr: Schatzi hört Regattabericht im Radio, wo verkündet wird, dass es so diesig ist, dass die Crew den Strand nicht sehen kann. Meine Laune hebt sich.
12.30 Uhr: Schatzi und ich schmeißen uns Truthahnbaguettes in den Ofen
13.30 Uhr: Wir pendeln, erschöpft vom harten Tag, von Sofa zu Bett und zurück.

Blöder scheiß Dreckstag

Ich brauche ganz dringend a. ein Rückgrat, b. Geld und c. ne Masse Glück.

Mein scheiß Tag begann damit, dass der Tesafilm um mein Autoradio sich verdoppelt oder vielleicht sogar verdreifacht hat.

Nachdem der Arbeitstag zunächst eigentlich ganz okay war, hat Combi mich in der Mittagspause über den Tisch gezogen. Ich habe mein Shampoo nur deshalb dort gekauft (wo es 20 – 30 Cent teurer ist als bei Rossmann), weil ich meiner Ma etwas von dort mitbringen sollte – etwas, das es nicht gab.
Jedenfalls habe ich mich für eine Flasche Shampoo zum Preis von 1,99 € entschieden statt für das zwei-Flaschen-Angebot für 3,69 €. Ja, ich kann rechnen. Aber mein Portemonnaie/Konto kann ich auch rechnen, und da kommt raus: Ich habe kein Geld übrig für Bevorratung.
Warum erzähle ich das? Weil die nette Frau an der Kasse mich um 3,69 € bat. Ich Lusche war ja schon regelrecht stolz auf mich, als ich daraufhin vorsichtig Einspruch erhoben habe, und dementsprechend erleichtert war ich auch, als die Kassiererin mein Argument akzeptierte: Tatsächlich, falsch etikettiert. Und sie schickte mich eine zweite Flasche holen. Und ich holte eine zweite Flasche.
Ich bin doch echt ein Weichei. Ich mag mich nicht.

In dieser deprimierten Verfassung schickte mich die Chefin zum Geldeinzahlen. Ich ergriff die Gelegenheit (wie ich sie ja immer ergreife, egal ob sinnvoll oder nicht) und zog Kontoauszüge. Und stellte fest, dass ich nicht 45 € Schulden habe, nicht 50 €, sondern 72,30 €. Das tut weh.
Daraufhin habe ich ausgerechnet (denn darin bin ich ja so ein Genie), dass mir im Oktober nach Abzug aller Verbindlichkeiten (Benzin, Radio, bestellte Geburtstagsgeschenke, Rate fürs Auto) und nach Abzug der Sachen, die ich nächsten Monat haben „möchte“ (Handyaufladung, Schulbuch) noch satte 2,70 € zum Leben bleiben. Und da ist die Pille, die ich in drei Wochen wieder brauche, noch nicht mal drin. Klasse.

Da sich ja eh schon alles als furchtbar erwiesen hatte, dachte ich mir: Gehen wir doch mal nachschauen, ob der Gutschein, den ich für meinen Bruder bestellt habe (Quadfahren!) schon angekommen ist. Der Laden, in den der gebracht werden sollte, ist schräääääg gegenüber von der Info, also bin ich da mal schnell rübergehopst. Die Polin dort hatte tatsächlich einen Gutschein vorliegen und telefonierte bereitwillig mit dem Chef um zu erfahren, über welchen Wert er denn ist.
Nach diesem Erlebnis habe ich den Gutschein sofort ausgepackt, als ich wieder in der Info war, denn wer weiß, was für ein Gutschein in dieser netten Verpackung stecken könnte. Und, was fand ich vor? Eine Klappkarte aus nem billigen Schreibwarengeschäft, in die mit präburtärer Schrift „Gutschein für 40 Runden Quadbahn“ geschrieben worden ist. Das wars. Kein Stempel, nicht mal eine Adresse, nicht der Hauch eines Bildes. Eigentlich eine Sauerei allerersten Grades. Nun gut, ich werde halt selbst einen Gutschein basteln und diese Karte dazulegen. Gut, dass ich sonst nichts zu tun habe.

Nachdem ich eine halbe Stunde lang versucht habe, am Arbeits-PC eine halbwegs akzeptable Bildarbeit hinzubekommen, verschob ich die Gutscheinerstellung auf Zuhause und begann, online bei gmx meinen heutigen Blogeintrag zu schreiben. Derweil hyperventilierte Frau F. (mit der ich heute heimtückischerweise DREI Stunden lang alleine gelassen wurde), weil sie 32 Konzerttickets verkaufen sollte. Nachdem sie sicher eine halbe Stunde dazu gebraucht hatte, die Tickets zu buchen und auszudrucken, störte sie mich. Panisch erklärte sie, dass die Kasse als Gesamtbetrag 616,00 € errechnet hatte, und wenn sie nachrechnet, bekommt sie das selbe Ergebnis, aber sie hatte so den Eindruck, dass das Reservierungssystem eine Summe von etwa 650 € angezeigt hatte. Also klickte ich mit Engelgeduld auf den Reservierungs-Shortcut auf meinem Desktop, und was geschah? Genau: Das gmx-Fenster, in dem ich seit einer Stunde fleißig getippt hatte, sobald der Laden mal leer gewesen war, verschwand und ersetzte sich durch das des Verkaufssystems, dessen Auftragsbearbeitung dann auch zuverlässig eine Summe von 616 € anzeigte. Danach ging ich ins Lager um mich abzufrusten, während Frau F. zehn Minuten lang das Geld zählte und mich anschließend um Kontrolle bat.

Ähnlich war es auch, als wir heute Abend die Kasse gemacht hatten. Weil wir in letzter Zeit Probleme mit Fehlbeträgen hatten, hatte ich Frau F. versprochen, ihr den Kassenabschluss zu machen, bevor ich gehe. Da ich nun aber mit den Nerven und allem anderen total am Ende war und Frau F. nichts dagegen hatte, als ich bat eine halbe Stunde eher gehen zu dürfen (lieb ist sie halt trotz allem), begann ich um Viertel nach 5 mit dem Zählen der Kasse. Heraus kam ein Fehlbetrag von 12,20 €. Mein Bitten, die 20Cent-Münzen nachzuzählen, nahm Frau F. nicht wörtlich, löschte mein Ergebnis und zählte das Geld erneut. Nun hatten wir einen Überschuss von 21,20 €. Das war zwar schön, aber unrealistisch. Also griff ich erneut zum Geld und bekam ein Ergebnis von -11,80 €. Aber kaum kam mir ein Kunde dazwischen, hatte Frau F. schon wieder einen neuen Anlauf gestartet. Und so ging es tatsächlich dreimal hin und her, bis es mir zu dumm wurde. Ich druckte Frau F.s Ergebnis aus, zählte und verglich unsere Ergebnisse. Nachdem wir dann gemeinsam die Münzen zählten, bei denen wir Differenzen hatten (und zwar erhebliche!!), kam erstaunlicherweise jedesmal das raus, was ich gezählt hatte.
Wir haben die Kasse aufgefüllt und abgeschlossen und ich konnte dann endlich, zu genau der Uhrzeit für die ich eingeteilt gewesen war, mit Überaschungsschatzi heim fahren.
Und ich werde stark dagegen protestieren, dass ich drei Stunden mit Frau F. allein bleiben musste.

Und obwohl alle nervigen Kunden heute total durch die vergleichweise privaten Misslichkeiten überdeckt worden waren, ist dies die letzte Geschichte über die Info, die ihr bis Dezember lesen werdet, denn die nächsten beiden Monate bin ich in anderen Abteilungen eingesetzt.
Na dann frohes Schaffen.

Autoradio III

Manchmal sagen Bilder mehr als Worte:

Rückblick: Schatzis doppelseitiges Klebeband schien der brillante Geniestreich. Eine Probefahrt widerlegte dies. Nachdem abwechselnd er, ich und sein mitfahrender Bruder total wahnsinnig wurden, weil das Bedienteil alle paar Minuten zurück an das Radio gedrückt werden musste, griff Liebling beherzt zum Kraftkleber.
Dieser jedoch verspricht mehr als er hält, und das ist leider wörtlich zu verstehen. Nachdem ich fast einem hysterischen Anfall erlegen wäre (ich fürchte, ich neige zu sowas), wühlte ich den Tesafilm hervor, den Schatz mir in weiser Voraussicht mitgegeben hatte. Danke, Liebling!
Das Ergebnis seht ihr. Leider ist auch das nur mäßig befriedigend.

Nichts als Ärger

…hat man mit meinem neuen Autoradio.
Nachdem der Ausbau des alten Radios sich als fast unmöglich herausgestellt hatte und der Einbau des neuen das Problem eines abgeklemmten, obwohl notwendigen, Kabels aufwarf, haben Schatz und ich drei Tage lang versucht, herauszufinden, wie wir das Ding dazu kriegen, selbst gebrannte CDs zu spielen. Möglich muss das sein, denn die vom edlen Vorbesitzer für mich zusammengestellte CD lief tadellos.
Heute wissen wir: Entweder mag das Radio die RWs nicht (CD-R wurde vergeblich ausprobiert), mein Brennprogramm nicht (ein anderes wurde mit einer CD-RW ausprobiert), oder meinen Brenner nicht. Schatzi hat mir meine Playlist gebrannt und nun funktioniert das.
Doch: Als ich gestern die Info beinahe überpünktlich geschlossen habe, um nach der 20-Uhr-Schicht schnell zum Schatz zu fahren, offenbarte sich das nächste Problem: Das abnehmbare Bedienteil ließ sich nicht mehr aufsetzen! Tatsächlich stand ich (nach 10 Minuten Schlangenlinienfahrt) über 40 Minuten lang am Straßenrand um mein Radio in Gang zu kriegen. Dass die Haken, in die das Bedienteil auf der linken Seite einrasten muss, verdächtig locker waren, konnte ich dort auch entdecken, ändern jedoch nicht.
Also fuhr ich auf der Autobahn drei Abfahrten lang mit einem Daumen an der linken Ecke des Gerätes, bis ich auf einem Rastplatz Radio gegen MP3-Player getauscht habe. Schatz machte sich pflichtbewusst sofort an die Arbeit, als ich bei ihm ankam, und befand: Die Feder, die verantwortlich war (!) für die Tätigkeitserfüllung dieser Haken, ist verschwunden (?!). Nachdem er angekündigt hatte, das Radio auseinander zu bauen um die Feder wieder zu korrigieren, schlug ich eine einfachere Lösung vor. Nun ist das Bedienteil dank doppelseitigem Klebeband „eingehakt“. Diebstahlsicherung ist sowieso unnötig in so einem Auto.
Ich hoffe, das war das letzte unpopuläre, das ich mit diesem Radio erleben werde – abgesehen von dem Überweisen seines Kaufpreises, versteht sich.

Voller Musik

Es ist vollbracht!
Gestern nach der Arbeit sind Schatzi und ich zum Auto-Meister gefahren. Der meinte nach den ersten zwei Versuchen gemeint, dass Festsitzen meines Radios sei sehr merkwürdig und er könne da auch nichts machen – und hat es dann noch mal mit Gewalt versucht.
Zu Hause hat Schatz mir das neue dann eingebaut und ich bin total begeistert. Endlich kann ich CDs und (was bei mir allerdings eigentlich dasselbe heißt) MP3s im Auto hören! 🙂

Auf der Arbeit war’s heute auch prima. Frau G. hat sich die Pauschale durchgelesen, die ich erarbeitet habe und hat gesagt, ich soll sie der Abteilungsleiterin vorlegen (die ist allerdings erst Montag aus dem Urlaub zurück). Ich weiß, ich bin kindisch, aber stolz bin ich trotzdem.
Und dann habe ich um 14 Uhr (statt um 5) frei bekommen, weil ich viiiel zu viele Überstunden habe. Ich muss zugeben, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wie man die 25% Überstundenaufschlag, die ich seit der Messe mit mir rumschleppe, berechnet. Darum habe ich Ende September nicht, wie errechnet, zwei Minusstunden, sondern immer noch sieben Überstunden. Abzüglich dem, was ich jetzt gerade abfeiere. Und nächste Woche arbeite ich nur drei Tage, davon ein Schultag. Salut, Freiheit; scheine, Sonne!
Ab Oktober bin ich dann in der Marketing-Abteilung. Das heißt: Schade, nicht mehr Info. Und das heißt: Hurra, anständige Arbeitszeiten!

Und nun werde ich mich in bester Manier auf den Balkon schmeißen – so oft kommt meine Haut ja auch wieder nicht in den Genuss ultravioletter Strahlung. 😉

Am Ende bin.

Was für ein Tag. Keine ruhige Minute heute. Dafür waren heute außer den Leuten, die es nicht fassen können, dass weder Ferienwohnungen noch Hotelzimmer mit Meeerblick ab heute verfügbar sind (tatsächlich sind dieses Wochenende wirklich ALLE Hotels in W. komplett ausgebucht), und außer den normal-bescheuerten Leuten gar keine so schlimmen Kunden da gewesen.
Nicht so wie Mittwoch, als um 17 Uhr eine Frau anrief, die sich selbst als Gruppenleiterin bezeichnet, um bescheid zu sagen, dass ihre 23-köpfige Gruppe morgen um halb 12 eine Stadtrundfahrt machen möchte (woher Stadtführer nehmen? Woher Bus nehmen?). Oder so wie gestern, als ein Pärchen über eine Stunde lang im Wartebereich herum saß und alle 10 – 15 Minuten zu mir kam, um mich zu bitten in dieser bzw. jener Ferienwohnung anzurufen um zu fragen, ob frei ist.
Dafür hat unsere Hardcore-Meerblick-Wollende heute trotz FeWo-Angebot (20 Füß-Minuten vom Strand entfernt) nach 45 Minuten Dauernervens böse die Gastgeberverzeichnisse hingeschmissen und verkündet: „Mir ist das jetzt zu blöd, ich fahr nach Hause!“ Adios, Amiga!

Und so kann jetzt auch für mich endlich das Wochenende anfangen. Mein Highlight des Tages (diesmal nicht ironisch) war der Beginn der Planung meines ersten Pauschalprogrammes. Das Gerüst steht schon. Bin richtig aufgeregt.
Aussichten? Heute Abend – sacken lassen. Meine Arme tun furchtbar weh. Ich weiß, es ist furchtbar memmig, aber ich glaube, das kommt vom Einparken. In letzter Zeit sind meine Parklücken immer enger geworden, und ich habe ja keine Servolenkung. Da auch der linke Arm extrem schmerzt, kann ich es diesmal auch nicht auf PC-Arbeit oder ähnliches schieben, weil ich Hardcore-Rechtshänder bin. Kann man tatsächlich von exzessivem Lenken eine (leichte) Muskelzerrung oder ähnliches bekommen?
Nun, wie auch immer. Für den Abend plane ich nicht viel. Den Tee austrinken, vielleicht Das Boot weitergucken (mein Bruder will seine Leihgabe zurück) und Lesen, weil mein Buch (siehe rechts) grade sehr spannend ist.
Heute Nacht, gegen 5, kommt mein Schatz, dann schlafen wir, haben Sex oder fahren den Sonnenaufgang fotografieren. (Eventuell auch alles, dann allerdings nicht in dieser Reihenfolge.)
Für Morgen hab ich außer Ausschlafen eigentlich nichts geplant, dafür habe ich vor, am Montag morgen mitsamt Freund zur Werkstatt zu fahren, damit die Profis dort bewerkstelligen, was mein Freund trotz unfassbaren Durchhaltevermögens doch nicht erreichen konnte.

Auf ins Wochenende. Zwei schöne Tage euch allen!

Tag des Grauens

Heute war ein fuuuurchtbarer Tag, der furchtbarste aller furchtbarsten Tage, die ich seit langem in der Info verbracht habe. Kennt ihr das Gefühl, wenn man einfach nur noch in den Hinterraum gehen will um sich schreiend auf dem Boden zu wälzen? Aus Unsicherheit über die Sauberkeit ebenjenen Bodens habe ich mich zurückhalten können. Aber Frau O. und ich wollen für einen Punchingball zusammenlegen, den wir in unserem Pauseraum Schrägstrich Lager aufbauen.
Heute war es wirklich schrecklich. Die Masse machts eben. Ich glaube, heute früh sind die Leute aufgewacht und dachten sich: „Was mach ich denn heute? Oooch, nerv ich die Frau J. mal.“ Und dann haben sie im Telefonbuch unter N wie Nerven nachgeschlagen und mich angerufen.

Besonders gern habe ich ja die Leute, die schon mit einem Verdacht anrufen („Fährt das Seebäderschiff nach Helgoland eigentlich noch?“) und dann bei einer negativen Antwort („Nein, das ist Montag zum letzten Mal gefahren“) trotzdem total ausrasten.
Oder die ganzen verhassten Spontan-Reisenden. Raaaargh. Heute ein besonders schönes Exemplar dieser Gattung gehabt – ein junges Pärchen. Als ich denen sagte, dass es im Moment kurzfristig extrem knapp ist und es leider sowieso sogutwie keine Vermieter gibt, die eine Ferienwohnung für zwei Nächte hergeben, kam der Schlauberger ganz dick daher: Er hat ja vorher im Internet nachgesehen, da gab es noch freie. Witzbold, warum hat er dann nicht gleich gebucht?! Da er erläuterte, dass die ab 100 € pro Wochenende gekostet hätten, konnte ich immerhin antworten, dass er dann nicht auf unserer Seite gewesen ist, denn da stehen Preise prinzipiell pro Nacht. Wo er gesurft hatte, konnte er mir allerdings nicht sagen. Zu schade, zu diesen FeWo-Göttern hätte ich ihn doch wirklich gern weitergeleitet.
Nennt mich faul, aber dieses Verhalten hängt mir echt zum Hals raus. Wieso kann man nicht entweder a.) sich vor der Reise um Unterkünfte bemühen oder b.) sich mit dem zufrieden geben, was bei Anreise noch zu bekommen ist. Denn glaubt nicht, ich hätte den beiden keine Alternativvorschläge unterbreitet.

Besonders erheiternd fand ich heute eine Frau, die „vor zwei Wochen“ Karten für die Veranstaltung heute Abend gekauft hatte, aber die nun schon seit zwei Stunden sucht. Nein, tut mir leid, meine Dame, da kann ich leider nichts machen. „Aber Sie sehen dann doch, dass die beiden Plätze frei sind blablablabla.“ Tut mir leid, da kann ich leider wirklich nichts machen.
Zum Spaß habe ich gefragt, ob sie denn den Kassenbon noch hätten – nö, natürlich nicht. Hätte mich auch ziemlich gewundert.
„Ich schicke meinen Mann zu Ihnen, der weiß, bei wem er die Karten gekauft hat, und die Frau erkennt ihn auch bestimmt wieder.“ Ja, klar. Natürlich erkennt sie ihn wieder, wir haben ja auch täglich nur drei Kunden?
„Er hat so einen markanten Bart, dann weiß die Frau bestimmt noch, welche Karten sie ihm verkauft hat.“ Seufz. Ich hab sie abgewimmelt, indem ich sagte, dass zwei Kolleginnen derzeit im Urlaub seien (eine Urlaub, eine halbtags = sogutwie war), und das dann ja sehr unglücklich sei. Sie war nicht sehr glücklich. Ich hoffe für sie, dass sie die Karten inzwischen wieder gefunden hat.
Klammerauf: Übrigens wurde an dem Dienstag vor zwei Wochen (angebliches Kaufdatum) bei uns nicht eine einzige Karte für die betroffene Veranstaltung verkauft. Aus Kulanz zweifle ich nur an der Datumserinnerung des Ehemannes. Klammerzu.

Sehr schön auch das Frauen-Trio, das sich wahnsinnig darüber aufregte, dass in ihrer (auswärtigen) Zeitung die Veranstaltungen von W. nicht angekündigt werden. Eine wahre Unverschämtheit ist das von uns, als verantwortliche und sowieso absolut schuldige Tourist-Info! Was soll man dazu noch sagen? Außer: „Abonniert ne andere Zeitung“? Leider muss man ja höflich bleiben.

Aber das Highlight meines Tages war eindeutig ein Mann, samt Kumpel, den Frau O. zuvor in der Mittagspause beim Singen gehört hatte. Da stand der Typ also vor mir am Counter mit ner Fahne bis nach Meppen. „Ich will diesen Brief abschicken – können Sie mir die Vorwahl [Anm. der Redaktion: gemeint war ‚Postleitzahl‘] von S. sagen?“ Klar doch, ich bin ja sowieso die Auskunft. Ich hab ihm also die PLZ rausgesucht und aufgeschrieben. Da meint der: „Ich hab die Anschrift im Kopf: Schreiben Sie die bitte auf diesen Briefumschlag.“ Sämtliche höfliche Ausreden meinerseits haben nicht gezogen, also griff ich, armselig wie ein sich windender Wurm, nach Kulli und Umschlag und schrieb was mir vorgetragen wurde. Als er dann noch von mir ein Schwämmchen forderte um die Umschlagklebe anzufeuchten, antwortete ich nur „Tut mir leid, wir sind nicht die Post“, bevor der Typ ungefähr drei Liter nach Alkohol stinkenden Sabber auf den Umschlag schmierte. Da wird sich aber eine Tochter sehr über die Hochzeitskarte ihres Vaters freuen…

Ich bin heute, dreister Weise, zehn Minuten eher gegangen. Ich habe es echt nicht mehr ertragen. Furchtbar. Einfach Furchtbar.

Materialistisches und Emotionales

Ich beginne diesen Eintrag mit einem meiner seltenen Zugeständnisse: Ja, Schatzi, du hattest Recht. Ich sehe heute tatsächlich fantastisch aus.
Das wurde mir aber erst auf der Arbeit klar – allerdings auch noch bevor diese zwei Typen mich eindeutig angemacht haben und meinen Service „traumhaft“ fanden. Und deutlich vor dem Kerl, der mich gruselig-fasziniert anstarrte, während ich der Kasse (selbstverständlich nur telepatisch) wilde Drohungen machte und der mir danach heftig widersprach, als ich erklärte, dass die Kasse ebenso zickig sei wie ich. (Und nein – seine Bemühungen galten nicht dem Computer.)

A propos gruselig: Dort, wo wir den Kunden bislang nur eine Pflanze (grooße Pflanze) in den Weg gestellt hatten, ist inzwischen eine kleine Schwungtür eingebaut worden. Dies soll vermeiden, dass die Leute immer zu uns nach hinten in den Büroteil kommen, denn das ist nicht nur erschreckend, sondern auch ein Sicherheitsrisiko, da die Kunden auf diese Weise ganz unvermittelt hinter der Kasse stehen. Pfui.
Trotz dieser neuen Schwungtür also, die ein bißchen Saloon-Feeling aufkommen lässt (vorausgessetzt, sie denkt mal nicht daran, dass sie gepfuscht wurde und schwingt tatsächlich mit beiden Türen nebeneinander und nicht gegeneinander), war ich heute in meiner einsamen (!) 20Uhr-Schicht mehr als erschrocken, als plötzlich ein Kerl vor mir stand und verwirrt-aufgebracht gestikulierte. Obwohl ich gerade am Telefonieren war und eigentlich versuchte, Daten aufzunehmen (die Frau am anderen Ende der Leitung, der meine Konzentration so plötzlich entglitten war, muss mich für einen Vollschwachmaten halten), versuchte dieser Typ mich anzusprechen, worauf ich (am Telefon gefangen) ihm nur mit Gesten und Mimik bedeutete, dass er doch bitte vor der Theke auf das Ende meines Telefonates warten solle.
Immerhin lief einige Sekunden später eine Frau aus dem Büro nebenan an uns vorbei (der natürliche Weg des Rauchers) und verwickelte den Typen in ein Gespräch. Ich fand das ehrlich gesagt ziemlich gruselig, ich hab mich nämlich echt mega erschrocken. Als der Mann weg war (er wollte einen Fahrplan für einen Zug, den es nicht gibt), habe ich das Licht in Herr F.s kleinem Hinterbüro angemacht, um den Anschein zu erwecken, dass ich nicht alleine wäre.
Ich gestehe hiermit, dass ich mich gerne masochistischen Fantasien hingebe, aber das Licht hinten wird bei meinen künftigen Solo-Schichten an bleiben.

Tja, und dann kam ich heim und hatte endlich die lang erwartete Post. Und was entpuppte sich da: Ich habe mir das falsche Englischbuch bei eBay gekauft. So ein blöder Dreck.
Und wo wir schon (fast) beim Thema Reklamationen sind: MaxFactor ist mein neuer, erbitteter Feind! Nun ist mir schon der zweite (von zweien, versteht sich) TopCoat von denen abgebrochen. Sobald ich Energie und Wut und Zeit habe, werde ich denen eine bööse Beschwerdemail schreiben, zumal der Stiftung-Warentest-Testsieger (MaxFactor = 2. Platz) viiel günstiger ist, als der Lippenstift, die mir die MaxFactor-Tante angedreht hat.
Außerdem werde ich mich bei meinem geliebten, hochheiligen Rossmann beschweren. Ich habe da inzwischen drei identische Haarspangen gekauft (die nämlich wirklich toll sind, ich liebe dich, Rossmann! <3 ) und sie alle sind einfach so kaputt gegangen! (Den zweiten habe ich direkt umgetauscht, weil er 5 Minuten nach dem Kauf auseinanderplungte, als ich mich in der Info frisieren wollte - und das war letzte Woche.) Das ist eine bodenlose Sauerei. Und damit hat sich der Kreis geschlossen und wir sind bei meiner Frisurkrise angelangt, die mich heute früh zu einem Wutausbruch brachte und meinen Freund zu der (freundlichen und wahren) Behauptung, ich sähe gut aus, verführte.

Kopfschmerztag

Heute war’s echt übel. Nicht nur, dass die Schule gestern sehr entrauschend war (a propos, ich muss Meike noch anrufen), nein, der heutige Tag war echt beschissen.
Nur um euch einen Eindruck zu geben: „Hallo, gibt es für die Veranstaltung am Freitag noch Karten?“ – „Nein, die ist seit Tagen ausverkauft.“ – „Wie – ausverkauft?! Aber doch nur bei Ihnen, oder?“ – „Nein, die ist komplett ausverkauft.“ – „Aber es gibt doch noch Karten, oder?“ – „Nein, die ist ausverkauft.“
Und solche Leute hatten wir heute den ganzen Tag. Obendrein hat Frau F. heute wieder wahnsinnig genervt und wir alle hatten irrsinnige Kopfschmerzen, die wir zwar der Luft zuschreiben, für deren Erreger ich aber eindeutig Frau F. und Kundschaft halte.
Ich muss ganz ehrlich zugeben: Ich habe heute jede Möglichkeit gesucht, die Info verlassen zu können. Es war einfach nicht auszuhalten. Gottseidank muss ich morgen nicht arbeiten.
Und ich habe Frau O. heute „versehentlich“ mit dem Vornamen angesprochen und mich entschuldigt – und sie hat mir trotzdem kein Du oder zumindest Vornamennutzerei vorgeschlagen. Das finde ich extrem deprimierend.
Nicht viel weniger deprimierend ist, dass Schatzi diese Woche Freitag- und Samstagabend arbeitet. Immerhin hab ich zur Aufmunterung meine To-Do-Liste, die er gestern leicht manipuliert hat. Andererseits ist die trotzdem ziemlich lang…

Große Aufgaben

Herr F.: „Frau J., wie lange sind Sie morgen hier?“
Ich: „Morgen hab ich bis 20 Uhr Dienst.“
Herr F.: „Gut. Wir beide haben morgen eine Telefonkonferrenz mit Herrn B. – Also, Sie kommen in mein Büro und ich mach den Lautsprecher an.“