Ich bin dann mal weg

So, ich verabschiede mich. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (deutsche Zeit) lande ich in Adelaide, ich lasse dann von mir hören. Bis dann!

Noch 3 Tage

Noch 3 Tage bis ich ins Flugzeug steige, und der Schatz und ich kaufen ein wie die Idioten. Ich hatte ja mal gedacht, mit Ersatzakku und -speicherkarte für die (neue!) Kamera wären die Sonderausgaben im Groben abgedeckt, aber denkste. Für mein Netbook haben wir gestern noch einen Hub gekauft, der Schatz brauchte noch eine Webcam fürs Skypen und dank der neuen Steckdosenleiste werde ich weniger Adapter benötigen. Gerade eben haben wir noch ein „Power Pack“ gekauft, eine Art Akku für USB-Geräte, damit ich den ganzen Flug über Musik hören kann – später wird das selbstverständlich aber auch noch nützlich sein; und aus der Buchhandlung haben wir gerade ein furchtbar teures elektronisches Wörterbuch besorgt, das aber zugegebenermaßen nicht nur das Koffergewicht stark senkt, sondern auch meine Sprachproblemsorgen während des Studiums mindert.
Ich hoffe, das war es jetzt erst einmal mit Shopping.

Meine letzte Woche in Deutschland…

…bricht morgen an. Ich seh der Sache sehr zwiespältig entgegen: Einerseits will ich nicht weg, andererseits will ich unbedingt dahin. Ist wohl ein klassischer Fall von „Man kann nicht alles haben“. Inzwischen habe ich nach vielen Konflikten und als ungefähr Letztpriorisierter unter allen Stundenten auch endlich meine Kurse fest. Der Stundenplan ist nicht so grandios, wie ich ihn anfangs ausgelegt hatte, aber bei einem viertägigen Wochenende werde ich trotzdem nicht meckern…

Parallel dazu planen der Schatz und ich unseren gemeinsamen Urlaub im April/Mai. Außer einer 17tägigen Rundtour werden wir ein Wochenende auf Kangaroo Island verbringen und ein weiteres für einen Ausflug zum Uluru nutzen. Und dann fliegt er auch schon fast wieder nach Deutschland.

Das wird sicher alles wahnsinnig großartig!

Noch 17 Tage

Australien rückt näher und ich bekomme langsam eine ganz merkwürdige Art von Torschlusspanik. Nicht mal mehr drei Wochen, dann lege ich mein Leben für ein halbes Jahr auf Eis – und ich mag mein Leben! Resultat ist neben zwei To-Do-Listen (eine separate für alles, was kurzfristig vor dem Abflug erledigt werden muss) eine merkwürdige Variante: Die Want-to-do-Liste.
Auf der stehen Sachen wie „Frikadellen machen“, „Herr der Ringe 1-3 sehen“, „Backen“ und ähnliches triviales Zeugs. Natürlich weiß ich, dass meine Lieblingsrestaurants auch im Juli vermutlich noch stehen werden und selbstverständlich kann ich auch dann noch in die Sneak gehen, aber trotzdem wandert solcher Kram kontinuierlich auf diese Liste. Obendrein habe ich einen wahnsinnigen Kaufzwang entwickelt und gestern eine dicke Amazon-Bestellung abgeschickt – DVDs und Bücher. Logisch, so was kriegt man ja auch in Australien nicht… Nein! Darum geht es doch gar nicht! Glaub ich jedenfalls. Will sagen, nur eines von den Sachen nehm ich auch tatsächlich mit, der Rest muss hier ein halbes Jahr auf mich warten. Warum? Boah, wenn ich das wüsste.
Ich habe auch Fotoabzüge bestellt, weil ich mir fest vorgenommen habe, das Album auf aktuellem Stand zu haben, bevor ich fliege. Momentan bin ich da bei Dezember 2009, die Fotos ab November 2010 zu bestellen, war also vielleicht etwas unbedacht…
Trotzdem. All diese Dinge müssen abgehakt sein, bevor ich das alles hier verlasse. Bin halt kein Mensch, der halbe Sachen mag.

Inzwischen habe ich auch mit meiner zukünftigen WG-Partnerin aus Frankreich gechattet. Sie hat gleich angeboten, mich vom Flughafen abzuholen, mir Fotos gezeigt und wirkt auch sonst sehr nett. Ich freu mich schon wahnsinnig. Mit freundlicher Unterstützung von google (hoffe ich jedenfalls) könnt ihr hier meine zukünftige Residenz samt 2km-Strecke zur Uni sehen:

Übrigens habe ich mich schon entschieden, die Zeit des Blogs nicht auf australische (+9,5 Std.) umzustellen, denn ich habe gelesen, dass twoday das nicht besonders gut mitmacht. Ist nicht schlimm, ich schreib „meine“ Zeit dann halt selbst unter die Beiträge.
In der rechten Spalte prangt seit kurzem übrigens ein kleines Feld, dass die Temperaturen in Adelaide anzeigt. Eigentlich hatte ich mich wegen der Zeitangabe, die ich sonst nämlich nirgends gefunden habe, für diese recht unscheinbare und wetterlose Alternative entschieden, allerdings stimmt die Uhrzeit nicht hundertprozentig, meistens um 30 oder 60 Minuten daneben. Aber ich denke, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es bei mir grade Tag oder Nacht ist, reicht es.
Über den Link darunter gelangt ihr übrigens zum Wetter in Adelaide. Jetzt gerade? Klarer Himmel und 18°C – mitten in der Nacht.

Time Table

Ich sitze jetzt seit fast einer Stunde über einer Email der australischen Uni: Ich soll meinen Stundenplan machen und enrolen. (Nein, ich weiß immer noch nicht, wie man to enrol korrekt übersetzt – irgendwas zwischen einschreiben und registrieren halt.) Dieses System wäre selbst für einen Muttersprachler der Horror, ehrlich! Ich habe jetzt für meine vier Kurse je eine Vorlesung und ein Tutorium in den Plan genommen – und habe zwei Tage in der Woche frei. Ja, zusätzlich zu Samstag und Sonntag. Klingt gut, aber kann das richtig sein?? *Haare rauf*

Visum

So, mein Studentenvisum habe ich jetzt auch. Aber ist euch schon mal aufgefallen, wie fucking weit es nach Australien ist?!

Gewichtig

Mädels, ich habe ein Problem: Die Gepäckbegrenzung auf 23 Kilo für den Flug nach Australien. Was mach ich denn jetzt nur??

Wer war schon in Adelaide?

Mann ey! Ich muss jetzt mal schimpfen. Nicht jede Studentin beschließt spontan ein Auslandssemester in Australien und kriegt es auch tatsächlich auf die Reihe. Und obwohl ein ganzes oder halbes Jahr Work&Travel in Down Under inzwischen schon was normales ist, trifft man immernoch total selten auch tatsächlich auf Menschen, die es gemacht haben. Gut – in meinem Bekanntenkreis sind es jetzt schon drei. Aber trotzdem. Ich bin ein EXOT, meine Damen und Herren!
Und dann der Ort – nicht Sydney, nicht Melbourne, nein: Adelaide. Eigentlich eine Wahl, die total vom Zufall bestimmt worden war, hinter der ich aber total stehe. Nicht nur, weil Adelaide eine schöne Größe hat, günstiger ist als die meisten Großstädte und neben einer großartigen Lage ein paar tolle Einrichtungen zu bieten hat, sondern auch, weil das etwas abseits vom Mainstream ist. Adelaide, so dachte ich mir, sagt einem vielleicht noch was vom Namen, aber wo die Stadt ist und was sie ausmacht, das kann so spontan niemand sagen – geschweige denn, dass man da gewesen wäre.
Pustekuchen! Ich laufe jetzt durch die Welt, verkünde mit bescheidenem Grinsen „Ich fliege ein halbes Jahr nach Australien!“, die Leute fragen, wohin, ich antworte und sie kontern: „Toll, da war ich/meine Tante/mein Hase auch schon.“
Es scheint, als sei die ganze Welt, bzw. mein gesamter Bekanntenkreis bereits in Adelaide gewesen und ich bin jetzt die letzte, die endlich mal auf diesen Trend aufspringt. Ich kenne allein vier Menschen, die dort Verwandte haben! Dazu noch fünf, die die Stadt im Urlaub besucht haben. Und jetzt – ich glaub, ich spinne – erdreistet sich selbst MCWinkel im Januar nach Adelaide zu reisen!
Ich glaub, ich bin im falschen Film.

Ein bißchen von Allem

Es geht voran, auf allen Routen.


Ich weiß, man kann es nur sehen, wenn man sich Mühe gibt, aber das müsst ihr jetzt halt mal: Auf dem Australien-Planer sind die meisten Punkte bereits abgehakt. Nachdem Terry mir gestern aus aktuellem Anlass mitgeteilt hat, dass das Meer vor Adelaide voller Salzwasserkrokodile ist („but they only eat german girls, so I dont have to worry“), hat der Auslandsaufenthalt inzwischen genug beängstigendes um in meinem Kopf „real“ zu werden. Wow, ich gehe nach Australien!

Außerdem stehen inzwischen die Klausurentermine für Januar, und beim Entwerfen des zugehörigen Lernplans habe ich beschlossen, Bilanzierung nicht mitzuschreiben. Liegt einfach dämlich. Außerdem habe ich so jetzt einen wundervollen Stundenplan… Ich hab ein sehr schlechtes Gewissen, aber sieben Klausuren sind immer noch mehr als vorgesehen. Das ist schon okay so.

Außerdem habe ich beschlossen (jetzt schon!), ein siebtes Semester dranzuhängen. Das BaföG-Amt wird mir das bezahlen, da das Auslands-/Urlaubssemester nicht zählt und ich werde das letzte Semester komplett für die Bachelorarbeit nutzen, dann hab ich auch keine Schwierigkeiten das zugehörige Praktikum unterzubringen.

Zu guter Letzt habe ich hier noch ein Foto für euch, auf dem ihr seht, wie der Schatz Josies Geburtstagsgeschenk einpackt. Ja, da guckt noch eine Schwanzflosse raus, aber das haben wir noch gelöst. Die zugehörige Party war übrigens schön feuchtfröhlich. Nein, nicht nur, weil ich meinen Cocktail umgeworfen habe.

In diesem Sinne: Ab in die neue Woche!

You are most welcome

„You are most welcome“, schrieb Terry mir vorhin im Chat – ich habe eine WG! Ich habe tatsächlich ein Zimmer samt Bett und netten Mitbewohnern in Adelaide komma Australien! Ich freu mich so! Gefühlt hing da für mich einfach alles dran, weil die Roommates ja quasi meine ersten Freunde da unten sind – und endlich hab ich sie. Jetzt kann es los gehen. Ich find’s so toll!