Akif Pirincci – Der Rumpf

Erster Satz: Eher reißen Katzen eines Tages die Weltherrschaft an sich, als dass ein Mensch ohne Arme und Beine den perfekten Mord begeht.

Daniel bezeichnet sich selbst als „Rumpf“: Er wurde ohne Arme und Beine geboren und kurz darauf an einer Kirchenpforte abgegeben. Unabhängig von diesen Defiziten wird er ein hochintelligenter Mann, der sein Leben äußerst zynisch und fies beschreibt und seine Freizeit in erster Linie mit der Jagd nach Röcken verbringt. Sein kirchlicher Pflegevater kann sich schließlich nicht mehr um ihn kümmern und nach einem Umweg über ein „normales“ Pflegeheim kommt Daniel in die Anstalt „Zu den verzauberten Jägern“, einem Luxusheim, das sein Geld vor allem mit durch die Bewohner betriebener Astronomie und Astrologie verdient. Daniel ist erst kurz dort, als er beschließt, Heimleiter Sladek zu ermorden – und der Rumpf macht keine halben Sachen, es muss schon der „perfekte Mord“ sein.

Zynisch und fies ist das Buch durchgehend, und das hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Die teils sehr verschlungenen Sätze passten zum klugen Ich-Erzähler und waren immer toll formuliert, schläferten aber irgendwie auf Dauer doch ziemlich ein. Fazit deshalb: Amüsant, spannend, aber irgendwie nicht fesselnd.