- Die Mülltrennung in Australien ist konsequent, aber irritierend. Es gibt zwei verschiedene Mülleimer: einen für „Müll“ und einen für recyclebares. Das heißt, Flaschen, Papier und Plastik kommen gemeinsam in einen Behälter und treten zusammen die Reise zur Reinkarnation an.
- Datenschutz ist, ich zitiere, eine „ziemlich neue Idee“ in Australien. Das mag wohl damit zusammenhängen, dass online-shopping dort auch gerade erst im Kommen ist, es gibt z.B. nicht mal ein australisches Amazon und Klamottenläden mit online-Shops sind die absolute Seltenheit. Jedenfalls gab es in dem Zusammenhang wohl ein paar Vorfälle, bei denen Deutsche oder generell Europäer einen gigantischen Aufstand veranstaltet hätten. Die australische Boulevardzeitung, die ich via Facebook „abonniert“ hatte (die seriösen Zeitungen haben es mir nicht so leicht gemacht), schrieb jedenfalls eines Tages: „If you care about privacy, read this. Thousands of ratepayers‘ private details are being bought from councils by businesses and anonymous individuals.“ Ach so!
- Geburtstage werden in Australien völlig schmerzfrei vorgefeiert. Wer am Dienstag Geburtstag hat, feiert also den Freitag oder Samstag davor. Wo ein Deutscher sich dann zieren würde „Happy Birthday“ zu sagen, interessiert den Australier keinen Deut welches Datum es ist. Und Geschenke dürfen dann auch gleich ausgepackt werden! Kein Wunder, dass Terry so irritiert war, als ich an seinem Geburtstag um Mitternacht sein Schlafzimmer stürmte…
- Obwohl Umweltschutz in Australien ja nicht so wirklich ernstgenommen wird, sind abschaltbare Steckdosen dort sehr verbreitet. Um genau zu sein: Ich habe nicht eine einzige Steckdose gesehen, an der nicht direkt ein Schalter gewesen wäre. Das schließt die Energiequellen für öffentliche Geräte wie z.B. den Handtrockner im Foodcourt-Restroom mit ein.
- „Cool“ wird ja in Deutschland in der Regel für etwas positives verwendet. Diese Bedeutung gibt es in Australien auch, aber tatsächlich vorwiegend wird es nur als Ok benutzt. „Ich hätte gerne ein Sandwich.“ – „Cool.“ So in etwa. Natürlich nur von Leuten, die sich selbst besonders cool finden.
- Was ich jetzt schon furchtbar vermisse – die Einkaufstütenpolitik. In Südaustralien sind Einkaufstüten aus umweltschutzgründen nicht gratis (das ist sogar gesetzlich verboten), aber überall sonst gibt es die ganz selbstverständlich umsonst. Und was ich dann immer besonders genossen habe, so dass es mir die extra 10 Cent auch wert war: Der Einkauf wird direkt hinein geräumt. Hach, schön.
- Wo immer man in Australien einen Rastplatz, einen Park oder einen Spielplatz findet, kann er nicht weit sein: der Barbeque-Bereich. Und der hat es in sich. Dort stehen nämlich zwei bis sechs Elektrogrills, die man einfach so benutzen kann. Ja, ohne Anmeldung, ohne Gebühr, selbst ohne den Strom zu bezahlen! Wahnsinn! Nur saubermachen soll man ihn hinterher selbst. Machen aber nach meinen Erfahrungen auch alle.
Eine Antwort auf „Crazy VIII“
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super! 🙂 kann bei fast allen punkten zustimmen. außer bei mülltrennung. die habe ich hier in WA noch nirgendwo gesehen. glasflaschen oder plastik… alles zusammen 😉 und pfand gibts au niet!