Die Heizung läuft morgens, wenn wir aufstehen: Der Winter naht. Einerseits ist das gut – der Handtuchheizkörper versorgt uns mit warmen Trocknungsmöglichkeiten und mein neuer Mantel ist klasse. Aber. Ich mag den Winter nicht. Es ist viel dunkel und Kälte ist einfach ätzend. Ich schlafe wieder mit langen Frotteehosen.
Ab Oktober, so beschloss ich in den letzten, kalten Septemberwochen, darf man zur Winterjacke zu wechseln. Und ab November wird es erlaubt, Weihnachtssachen zu kaufen – Spekulatius, Stollen, Lebkuchenherzen & Co locken schon jetzt, aber ein paar Tage werde ich noch warten. Der Schatz lacht mich aus, wenn ich so etwas sage und er hat ja auch Recht – nur Behörden und Japaner setzen Kalender und Temperatur gleich und natürlich gibt es keinerlei Grund, die Lust auf Spekulatius noch zwei Wochen aufzuschieben. Trotzdem.
Auf diese Weise kann ich, denke ich, dem Winter weniger Zugeständnisse machen. Ich ziehe den Mantel nicht an, weil es so kalt geworden ist, sondern weil es Oktober ist. Und die Weihnachtsleckereien landen nicht im Einkaufswagen, weil das Wetter so weihnachtlich ist, sondern -genau- weil der Kalender es so vorgibt. Ein paar Wochen kann ich meine Illusion also noch halten: Die Monate vergehen, aber der Winter ist noch fern.