Umzug!

Lange nicht geblogt, viel gibt’s zu erzählen. Beginnen wir mit der Monsternachricht:
Am Mittwoch haben Schatz und ich die Wohnung besichtigt, die sein Vater uns bei einer Zwangsversteigerung kaufen könnte. Finanziell eine tolle Sache: Preis wäre wohl zwischen 15 und 20.000 €, und solange wir inklusive Renovierung nicht über 30.000 kommen, können wir die mit 180 € im Monat (zzgl. Nebenkosten von 230 €) abbezahlen. Besser geht’s ja kaum.
Dies ist das Haus, in dem „unsere“ tolle Wohnung liegt:
Die Fenster im zweiten OG links sind unsere: die drei linksten gehören dem Wohnzimmer, das rechts daneben dem Badezimmer und das davon rechts war mal als Küche gedacht, wird aber wegen der Größe zur Abstellkammer und der als Schlafzimmer bezeichnete Raum auf der Rück-(Nord-)seite des Hauses wird zur Küche umgemodelt.
Die Wohnung ist auch toll. Sie hat leider keinen Balkon, das finde ich sehr schade, aber damit muss ich wohl leben. Das Schlafzimmer (ursprünglich Kinderzimmer) müsste eigentlich eine 5-Meter-lange Wand haben, damit ich meinen Schlafzimmer-Wunschtraum umsetzen kann, aber auch damit werde ich leben können. Das Wohnzimmer könnte ebenfalls größer sein, aber das ist schon okay. Hier also der Grundriss:

Natürlich sind die Maße nicht cm. Die Küche wird also Abstellraum, das Schlafzimmer Küche, die Küche Kinderzimmer. Und an der linken/Westseite hat jemand vergessen, für das Wohnzimnmer und Gäste-WC Fenster einzuzeichnen, der Wandrest an der Nordseite des Wohnzimmer ist auch nicht mehr existent.
Gemacht werden muss: Schimmel im Wohnzimmer entfernen, Böden überall raus und Laminat bzw. Fliesen rein, die Wände und Decken neu tapezieren und streichen, alle Sanitärobjekte ersetzen, eine Küche rein, evtl. neue Fenster, neue Türen, die Wand zwischen ex-Küche und Badezimmer ist unprofessionell gemacht worden, zum Verlegen der Küche müssen ne Menge Rohre umgelegt werden.
Das nehmen wir aber in Kauf. Die Wohnung liegt toll, direkt am Rathaus, mit kleinem Pärkchen und Wochenmarkt, Bäcker zwei Ecken weiter, Hauptstraße weit genug weg und ich kann von dort aus zur Arbeit laufen. In dem Haus wohnen fast nur Eigentümer und das sieht man dem Treppenhaus auch an. Außerdem sind die Räume (jedenfalls an der Südseite) superhell.

Naja, und jetzt streiten Schatzi und ich uns seit Mittwoch über die Einrichtung. Wir hatten sogar seit der Besichtigung keinen Sex mehr, weil immer einer abends schmollte. Leider liebt er seine Metallmöbel, ich liebe Holz. Ich habe es allerdings für einen Kompromiss gehalten, zu denken, dass ein Mix gar nicht so schlimm sein wird. Da hab ich mich getäuscht.
Meinen Kleiderschrank darf ich behalten (im Schlafzimmer sieht ja keiner die Holzmöbel), meine anderen Möbel sollen alle weg. Obendrein werde ich mich an einen Glasschreibtisch gewöhnen müssen; aber dass man nicht einen Holz- und einen Glastisch gegenüber stellen kann, sehe ich ein.
Ich weigere mich allerdings nach wie vor, meine Bücher in Glasregale zu stellen. Das sieht Christian widerum überhaupt nicht ein. Dafür sehe ich es ein, dass er keine fliederfarbene (blog-farbene, sozusagen) Wand im Wohnzimmer erträgt. Das stimmt mich zwar sehr traurig, weil mir auch keine Alternative einfällt, aber immerhin ist das männlich.
Dafür ist „meine“ rote Wand im Schlafzimmer genehmigt. Mein Raumteiler-Konzept für den selben Raum ist abgelehnt, dagegen kann ich aber auch nicht in Revision gehen, weil das Zimmer tatsächlich zu klein und zu quadratisch dafür ist.
Meine Revision gegen zwei Toiletten wurde hartnäckig abgelehnt, das WC im Badezimmer wird nicht rausgerissen (bzw. rausgerissen wird es schon, aber ersetzt). Immerhin hat er, um meinen gerechten Zorn zu beschwichtigen, davon Abstand genommen, zwei Waschbecken ins Badezimmer zu bauen.
In der Küche steht meine Eck-EBK plötzlich auf wackeligen Füßen, weil er das seit gestern für Platzverschwendung hält und aus irgendwelchen Gründen ist das Sofa, das wir uns schon vor Monaten ausgesucht hatten, plötzlich nicht mehr fest. Schatzi widerum hadert vor allem damit, dass er nicht weiß, wie er eine Satellitenschüssel anbringen kann, denn das Haus ist denkmalgeschützt und unsere Wohnung auf der Westseite. Ich persönlich tu mich da beim Mitleiden etwas schwer, da ich in ein Metallwohnzimmer gesteckt werde.
Der Krieg zieht sich also hin. Und das, obwohl wir erst am 20. Juni wissen, ob wir die Wohnung überhaupt kriegen. Es ist ja auch nicht so, als würde ich mich nicht freuen (ich freu mich tierisch auf das Aus-, Um- und vor allem Zusammenziehen!), es wäre nur schön, wenn es weniger kompliziert wäre. Ein bißchen Mitleid, bitte!

Kommen wir zu etwas Schönerem: Unser Kurkarten für den Juist-Urlaub sind heute gekommen! Das wird toll. Wir feiern am 01.06. unseren Jahrestag auf der Insel und verbringen dort das Wochenende. Juchu! 🙂