Eine kurze Einführung zu der Welt, in der die Trilogie spielt: Panem ist ein Land das aus dem zerstörten Nordamerika hervorging, es besteht aus dem Kapitol (der Hauptstadt) und 12 Distrikten. Während im Kapitol der Luxus regiert, haben die Menschen in den Distrikten kaum genug zum Überleben und dienen eigentlich nur der Güterproduktion für die Hauptstadt, klein gehalten von „Friedenswächtern“, die auch kleine Vergehen streng bestrafen. Nach einem Aufstand in Distrikt 13, der daraufhin zerstört worden ist, finden jedes Jahr die „Hungerspiele“ statt. Hierfür werden aus jedem Distrikt ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren als Tribute ausgelost; die 24 Kinder müssen sich anschließend in einer extra dafür errichteten „Arena“ (z.B. ein Dschungelgebiet) bekämpfen bis nur noch eines am Leben ist. Während die Distriktbewohner verpflichtet sind, ihren Kindern im Fernsehen beim Sterben zuzusehen, ist das Ganze für das Kapitol das Medienereignis des Jahres. Die Tribute bekommen ein eigenes Stylistenteam und sie und später ihre Familien werden interviewt, es wird gewettet und gefeiert. Die Tribute widerum müssen sich Mühe geben, auch im Vorfeld gute Mine zum bösen Spiel zu machen, damit sich Sponsoren für sie finden, die sie im Laufe des „Spiels“ mit Medikamenten, Nahrung und ähnlichem unterstützen können. Tatsächlich gilt es in den ersten Distrikten als Ehre, in die Arena ziehen zu dürfen, während aus den zweistelligen Distrikten erst selten ein Sieger zurückkam.
Teil 1: Tödliche Spiele
Erster Satz: Als ich aufwache, ist die andere Seite des Bettes kalt.
Katniss Everdeen ist eine sechzehnjährige aus Distrikt 12, die seit dem Tod ihres Vaters fast allein für das Überleben ihrer Mutter und ihrer 12jährigen Schwester sorgt. Obwohl es eigentlich verboten ist, jagt sie im umliegenden Wald, und das mit einigem Erfolg. Für die diesjährigen Hungerspiele wird dann jedoch ihre Schwester Prim ausgelost, und sie meldet sich freiwillig an ihrer statt. Zusammen mit Katniss zieht Peeta, ein Bäckerssohn, mit ihr ins Kapitol, begleitet vom einzigen Sieger des Distriktes, Haymitch, der ihr Mentor zu sein hat und u.a. für Training und Sponsoren sorgen muss.
Die beiden Kinder bemühen sich, stark und selbstsicher aufzutreten, auch wenn Katniss‘ Temperament ihr ab und zu einem Strich durch die Rechnung macht. Als Peeta beim Interview erzählt, er sei in sie verliebt, ist die tragische Romanze das Tagesgespräch, das Hoffnung auf viele Sponsoren macht.
Tatsächlich machen die beiden, wenn auch seprat, sich bei den Spielen nicht schlecht. Als Katniss Pfeil und Bogen bekommt, kann sie ihre Talente voll ausnutzen. Nach einigen Tagen wird eine Regeländerung verkündet um die Spiele spannender zu machen: Es dürfen zwei Tribute aus dem selben Distrikt gewinnen. Sofort schließen sich die beiden zusammen und bemühen sich, ein Liebespaar zu spielen, um so das Sponsoring zu erhalten, das sie dringend brauchen.
Teil 2: Gefährliche Liebe
Erster Satz: Ich halte die Thermoskanne in der Hand, obwohl sich die Wärme des Tees längst in der eisigen Luft verflüchtigt hat.
Katniss und Peeta kehren als Sieger heim, doch sicher sind sie nicht. Katniss hat die Regierung des Kapitols verärgert und muss fürchten, dass alle Menschen die sie liebt, getötet werden. Noch während sie verzweifelt versuchen, ihre Liebesgeschichte aufzupolieren (und dass, obwohl Katniss doch eigentlich für ihren Jagdpartner Gale schwärmt…), wird der Oberste Friedenswächter in Distrikt 12 durch einen deutlich strengeren Mann ersetzt, und Jagen kommt fortan nicht mehr in Frage. Und dann kommt der Hammer: Die Tribute dieses Jahres werden aus den bisherigen Siegern ausgelost. Und davon gibt es in Distrikt 12 nur drei – Katniss und Peeta kehren in die Arena zurück. Beide verfolgen dazu verbissen den Plan dem anderen das Leben zu retten, Peeta behauptet dazu sogar in einem Interview, dass Katniss schwanger sei.
Diesmal gehen Katniss und Peeta weitreichende Bündnisse ein, die Haymitch ihnen vermittelt hat, weil er mit einigen anderen Siegern befreundet ist und ihnen vertraut. Warum die Verbündeten die beiden allerdings selbst unter Einsatz ihres Lebens beschützen, wird erst klar, als die Rebellion in die Spiele eindringt; Katniss als Zeichen des Aufstands wird von den Rebellen aus der Arena geholt, Peeta und andere werden aus Zeitnot zurück gelassen.
Teil 3: Flammender Zorn
Erster Satz: Ich stehe da und schaue zu, wie sich eine dünne Ascheschicht auf meine abgetragenen Lederhandschuhe legt.
Das Hovercraft, mit dem die Rettung erfolgte, fliegt zu Distrikt 13, in dem das Leben nicht, wie behauptet, komplett ausgelöscht ist. Die Menschen dort versuchen gemeinsam mit den anderen Distrikten das Kapitol zu stürzen. Katniss wird dazu als Symbol benötigt, arbeitet aber erst richtig mit, als sie für Peeta, der Gefangener des Präsidenten ist, Hoffnung sieht.
Der Widerstand hat inzwischen in fast allen Distrikten begonnen, entsprechend groß ist das Leid. Als schließlich der Krieg gegen das Kapitol ausbricht, gehen Katniss, Peeta und Gale als Soldaten mit in die Hauptstadt, Katniss hat jedoch nur einen Plan: Den Präsidenten persönlich zu töten.
Da ich offensichtlich alle drei Bände in einem Rutsch gelesen habe, kann ich für Spannung garantieren. Auch wenn die Bücher wohl zu Recht in der Jugendabteilung lagen (über einen Kuss geht es nie hinaus), kann man sie kaum weg legen. Tatsächlich werden Katniss‘ pathologisches Misstrauen und ihre Unfähigkeit sich zu entscheiden (für einen Mann, für einen Verbündeten, für einen Weg) im Laufe der Trilogie enorm strapaziert. Trotzdem ist der Überlebenskampf in der Arena immer noch ein Garant für Nervenkitzel. In Band 3 kann man schließlich Katniss‘ Verhalten überhaupt nicht mehr nachvollziehen, aber ganz ehrlich: Der letzte Band ist Mist. Ungefähr in der Hälfte scheint die Autorin die Lust verloren zu haben. Zum Schluss werden einfach nur noch Leute geopfert, darunter auch Hauptpersonen, die man durchaus mit Druck auf die Tränendrüse hätte töten können, wenn es schon sein muss; dann endet die ganze Rebellion und all das worauf Katniss hingearbeitet hat einfach in einer Phase, in der man die Hauptperson mit Morphium vollpumpt, so dass man sich die Erzählung auch noch sparen kann. Das Ende ist dann eine Steigerung dieser Absurdität. Wirklich schade, eine Trilogie derart uninspiriert ausklingen zu lassen.