Rock am Ring 2015

In diesem Jahr ist die Festival-Wahl auf das Rock am Ring gefallen!

Nach einigen Lern- und Optimierungsprozessen aus dem letzten Festivalbesuch haben wir uns direkt einen Anhänger an den Wagen gehängt und ihn mit allem vollgestopft, was man ganz eventuell im Laufe des Wochenendes brauchen könnte (unter anderem: drei komplette Sätze Sitzmöbel, zwei Tische, ein Teppich, gefühlte 20 Gaskartuschen und eine aufblasbare Palme). Nichts für Amateure.

Am Donnerstag sind wir um halb 10 losgefahren und haben erst mal einen Stop beim Lebensmittelmarkt unseres Vertrauens gemacht, bei dem wir uns mit Grillgut & Co eindeckten und wir Mädels nutzen noch schnell die Gelegenheit um uns Hüte gegen den angekündigten Sonnenstich zu besorgen.
Nach gut fünf Stunden und einem Stop beim goldenen M waren wir dann am Flugplatz Mendig und kämpften uns über den total überfüllten Campingplatz. Als pseudo-privilegierte alte Menschen hatten wir uns extra die überteuerten VIP-Tickets gegönnt, die uns Zugang zu Strom und Wassertoiletten sichern sollten, aber die anderen VIPler waren eben vor uns da. MLK stellte dann zusätzliche Flächen außerhalb des Zauns zur Verfügung, wo wir uns schnell einen guten Platz sicherten. Welch Ärger, dass ich zuvor mit meinen gefährlichen weil gläsernen Salz- und Pfefferstreuern durch die Gepäckkontrolle gegangen war, wo sie mir zum Schutz der Öffentlichkeit abgenommen worden waren. Auf unserer Ausweichfläche gab es weder Gepäck- noch Zutrittskontrolle, aber immerhin waren die VIP-Sanitäranlagen keine zwei Minuten entfernt und mit einem quer über die Straße verlegten Kabel und über drei Verteiler hatten wir Donnerstag Abend dann auch tatsächlich Strom. Wir richteten uns gemütlich ein und als der Grill dann endlich heiß war, waren wir auch alle zufrieden.

Am Freitag frühstückten wir gemütlich, entdeckten dann wie scheißkalt eine Dusche sein kann für die man 30 Minuten in der prallen Hitze angestanden hat, dekorierten dann unser Camp, bliesen ein paar Sessel auf und aßen mittags die erste Dose Ravioli leer, bevor wir durch die pralle Mittagssonne zum Eröffnungskonzert strömten.

Die Donots eröffneten um 13:45h und lieferten eine grandiose Show ab.

Donots live mit „So Long“:

Damit war uns für 34° Umgebungstemperatur dann allerdings auch schon genug eingeheizt: Bad Religion sahen wir im Anschluss von einem beschirmten Sitzplatz im Food Court aus.

Anschließend verdrückten wir uns in unseren eigenen Schatten und legten kurz die Füße hoch um bis 20 Uhr für Rise Against wieder fit zu sein.

Die Toten Hosen im Anschluss ließen wir aus – die Duschen waren jetzt menschenleer und warm. Herrlich! Frisch geduscht machten wir uns um halb 12 zu Marylin Manson auf, der sämtliche Erwartungen übertraf.

Marylin Manson live mit „Disposable Teens“:

Aber -typisch- er löste ein Gewitter aus, so dass wir nach Konzertende klatschnass in unseren Zelten ankamen. Mangels sinnvollen Alternativen warfen wir in Schlafanzughosen und Gummistiefeln den Grill zum Aufwärmen an und als das zweite Gewitter um 3 Uhr losbrach, verkrümelten wir uns in unsere Schlafsäcke.

Sowohl unsere Zelte als auch unser Pavilon standen am Samstag noch kerzengerade und ich musste alles zurücknehmen, was ich vorab über die wohl-doch-nicht-überteuerten 12-Euro-Heringe gesagt hatte. Wir hängten unsere Klamotten in die Sonne und -nun ja- grillten erst einmal gemütlich.

Bis zum Auftritt von Royal Republic um 15:45h war alles wieder trocken genug und wir stürzten uns wieder ins Vergnügen und zwar in diesem Fall ein sehr großes.

Royal Republic live mit „Tommy Gun“:

Anschließend schauten wir uns auf dem Festivalgelände um, sahen um 8 Uhr Kraftklub auf der Bühne und als um 22:25h The Prodigy anfingen hatten die Jungs einen Platz in der ersten Reihe und wir Mädels eine strategisch günstige Bank im Food Court und einen Cidre. Danach erlaubten wir den beiden großzügig, uns zum Abendessen einzuladen.

The Prodigy live mit einem Song für People:

Der Sonntag begann mit einem intensiven Reste-Frühstück und dem Auftritt von Godsmack um 15:25h. Anschließend hörten wir um 16:10h die ersten zwei Songs von Frank Turner auf der einen Bühne, bevor wir uns für Papa Roach vor der anderen Bühne versammelten.

Papa Roach live mit „Last Resort“:

Im Anschluss teilten wir uns wieder nach Geschlecht auf: Die Jungs hörten Lamb of God, wir Mädels Bastille – die leider ziemlich öde waren.

Bis 19:15h hatten wir uns für die Beatsteaks wieder vereint und genossen die wie immer grandiose Show.

Beatsteaks live mit „Cut off the Top“:

Dann warfen wir einen kurzen Blick auf In Flames während wir uns im Food Court ein Abendessen besorgten. Um 21:30h begannen dann die Foo Fighters, die fast zweieinhalb Stunden durchspielten ohne ein einziges Mal Stille aufkommen zu lassen. Grandios!

Foo Fighters live mit „These Days“, „Outside“, „Big Me“, „Breakout“, „Generator“, „This is a Call“ und „Best of You“:

Dieses fulminante Konzert konnten dann auch Slipknot um Mitternacht nicht mehr toppen – ich hatte meinen perfekten Abschluss fürs Rock am Ring gefunden.

Am Montag bauten wir dann in Ruhe ab und beluden den Anhänger – ein Vorteil, wenn man an der Straße campt, ist nunmal, dass man zum Packen einfach vorfahren kann. Um halb 6 waren wir schließlich zuhause und würdigten ausgiebig, dass wir für die Toilette nicht mehr anstehen mussten. Schön war’s!