Roadtrip, Day 12: von Brisbane nach South West Rocks

22.04.2011, Karfreitag

Mit deutscher Pünktlichkeit checkten wir um 9 aus, verabschiedeten uns von Barbara (das hier war übrigens unser Hostel) und steuerten erstmal den Mt. Coot-tha an – wir lieben Aussichtspunkte einfach! Leider lag Brisbane schüchtern im Nebel versteckt und wir fuhren daraufhin nach Surfers Paradise.

Wir verbrachten dort etwa zwei Stunden, spazierten den wunderschönen Strand lang bis zur Fußgängerzone, statteten dann dem Hard Rock Café einen Besuch ab und holten uns schließlich noch -ja was wohl- zwei Milchshakes. Zurück gingen wir durch die Stadt und ich muss sagen, trotz der irgendwie deplazierten Hochhäuser ist Surfers echt süß.
Wir verließen Queensland jetzt und sobald wir in New South Wales waren, wirkte die Landschaft irgendwie bayrisch.
Byron Bay ist ein merkwürdiges Kaff, aber wir holten hier unsere Handtücher aus dem Kofferraum und genossen den schönen Strand und das schöne Wetter.

Als wir uns schließlich wieder aufrafften und eigentlich noch zu Cape Byron hoch fahren wollten (Aussichtspunkt, ihr wisst schon), ging die Sonne schon langsam unter. Ein perfektes Timing, denn diese Szenerie war einfach atemberaubend.

Links auf dem ersten Bild, das ist der Strand von Byron Bay. Seht selbst, was für ein wunderschöner Abend das war: Landzunge, Klippen, Sonne, Strand, blutroter Himmel, Leuchtturm, Bucht, Aussicht. Und ganz nebenbei sind wir heute auch noch am östlichsten Punkt Australiens gewesen.

Jetzt war es schon dunkel und wir sind noch nicht weit gekommen. Aber es war ja auch erst 18 Uhr. Wild entschlossen setzte der Schatz sich wieder hinter das Lenkrad und wir fuhren unter dem schönsten Sternenhimmel entlang, den ich je gesehen habe. Das Foto gibt es nicht besonders gut wieder, erst recht nach der Verkleinerung, aber es war wirklich atemberaubend – und das obwohl ich die Leute, die so etwas berichteten immer als Großstadtmenschen abgestempelt hatte.

Unser Abendessen, natürlich wieder McDonalds, aßen wir in Grafton. Übrigens hängen dort Luftaufnahmen von den örtlichen Überflutungen an den Wänden… ganz schön makaber. DieHostels in Coffs Harbour hatte ich bereits alle abtelefoniert, wir gingen hier also Klinken putzen und wurden überall abgewiesen bis die letzte Rezeption ihren Dienst beendete. Verdrießt fuhr der Schatz weiter.
Wir machten aus einer Laune heraus einen Umweg nach Stuart’s Point (und weil wir den Ortsnamen für einen [Aussichts]punkt hielten) und gerieten auf dem Rückweg in eine Alkoholkontrolle. Der nette Polizist berichtete uns, dass die Gesetzeshüter den winzigen Ort liebevoll „Stupid’s Point“ nennen. Das war kurz nachdem Christian auf seine Bitte nach dem Führerschein mit gewinnendem Lächeln „No“ antwortete. Das wiederum war kurz bevor der Polizist geschockt antwortete „You don’t have a driver’s licence?!“ und ich Tränen lachte während der Schatz seinen Verhörer erklärte. Daraufhin überraschte uns der Polizist damit, dass er den europäischen internationalen Führerschein nicht zu lesen wusste, denn es mangelte am Ablaufdatum. Nach einigem Hin und Her fragte er uns dann, wo wir denn heute Nacht zu schlafen gedächten. Wir drucksten etwas herum, denn eigentlich suchten wir bereits nach einem ruhigen Abstellort für den Wagen, aber Barbara hatte uns erzählt, dass sie einige Male nur knapp den Strafgebühren entkommen ist, die mit dem wild Parken und Schlafen einhergehen – dabei hatten wir im Internet vorher gelesen, dass die Australier das nicht stört. Wir drucksten also. Der Polizist erklärte uns dann, dass es in der Nähe einen netten Campingplatz gäbe, auf den wir uns stellen könnten – am nächsten Morgen würde dann jemand zum Kassieren ans Fenster klopfen und wir könnten zwischen Kängurus frühstücken. Was für ein Traum!
Kurz nachdem wir in die Richtung aufgebrochen waren, die er uns gewiesen hatte, waren wir schon nicht mehr sicher, wo genau dieser Platz denn jetzt sein soll. Als wir den Ortseingang von South West Rocks passierten, folgten wir also einfach den Schildern zum 5-Sterne tourist park. Dort gab es allerdings eine Nachtklingel und einen Hinweis, diese bitte auch zu benutzen. Wir klingelten also jemanden aus dem Schlaf, entschuldigten uns dafür ausgiebig und zahlten dann gesalzene 54$ dafür, um in unserem eigenen Auto zu schlafen. Immerhin gab es saubere Toiletten und Duschen. Um halb 2 rollten wir uns schließlich im Wagen zusammen und schliefen schnell ein.

— Tagesstrecke: 600 km