S. D. Levitt, S. J. Dubner: Freakonomics

Erster Satz: Im Sommer 2003 beauftragte das New York Times Magazine den Autor und Journalisten Stephen J. Dubner, ein Porträt über Steven D. Levitt zu schreiben, einen hoch gelobten jungen Ökonomen von der University of Chicago.

Der Ökonom Levitt findet Mathematik öde und befasst sich deshalb lieber damit, Fragen zu lösen, über die sich bislang niemand Gedanken gemacht hat. Zum Beispiel: „Warum wohnen Drogenhändler bei ihren Müttern?“ Dies als eine Frage des Alltags zu bezeichnen, finde ich etwas merkwürdig – jedenfalls bis man den Vergleich zu „Was haben Sumo-Ringer und Lehrer gemeinsam?“ zieht.

Sechs solcher bizarrer und nutzloser Fragen werden in dem Buch beantwortet. Das ist durchaus kurzweilig, auch wenn der offenbar angestrebte Lerneffekt (man soll konventionelles Wissen hinterfragen und lernen, Daten richtig zu intepretieren) in diesem Rahmen absolut unangemessen ist. Das Buch ist dennoch unterhaltsam und liest sich sehr schnell durch – insbesondere, da es eine Mogelpackung ist. Von 400 Seiten befassen sich nur 250 mit der Beantwortung der Fragen, danach folgt ein Artikel, den der eine Autor (der Journalist) über den anderen Autor (den Ökonomen) geschrieben hat, Auszüge aus dem Freakonomics-Blog und Fußnoten.
Außerdem ist schade, dass sämtliches Pulver (und das ist bei nur sechs Fragen sowieso nicht besonders viel) bereits in der Einleitung verpulvert wurde. Warum die Abtreibungslegalisierung die Kriminalitätssenkung der USA in den 90ern verursacht hat, wird im Laufe des Buches also drei mal erklärt: In der Einleitung, in einem entsprechenden Kapitel („Wo sind all die Kriminellen geblieben?“) und nochmal zusammengefasst im abgedruckten Blogeintrag. Und dieses Thema ist nur ein Beispiel für die Redundanz des Buches.
Besonders abgedreht fand ich das Kapitel namens „Wäre Roshanda genau so niedlich, wenn sie anders hieße?“. Dabei beziehe ich mich nicht mal darauf, dass ich „Roshanda“ ganz und gar nicht für einen niedlichen Namen halte, sondern in erster Linie auf die 14 (!!) Seiten mit Listen der beliebtesten Mädchen- und Jungennamen bei verschiedenen soziodemographischen Gruppen in verschiedenen Jahrzehnten. Nur um zum Schluss das Fazit zu ziehen, dass die „neuen“ Namen, die sich die Oberschicht aussucht, 20 Jahre später bei der Unterschicht modern werden. Gähn!

Genug gesagt. Ich fand das Buch durchaus unterhaltsam, aber leider nicht sonderlich innovativ und darüber hinaus stellenweise auch noch etwas selbstverliebt. Kauft für das Geld lieber einen schönen Roman.

Tagesplan

Ich habe heute viel zu tun.

Eigentlich stimmt das nicht, aber ich dachte, wenn ich es so formuliere, fange ich nicht ganz so früh an, mich zu langweilen.
Also, heute sind Wäsche und Küche dran, ich muss bei meiner Bank anrufen um nach Kreditkartenkonditionen zu fragen, will einen Friseurtermin machen und vielleicht koche ich was ganz tolles. Außerdem ist das Fotobuch noch nicht fertig, der Malta-Urlaub steht noch zum Verscrappen an und für 18 Uhr bin ich zum Fitness verabredet.
Noch was? …Na, wird sich schon finden.

Arrangements aller Art

So. Die Prüfungen sind überstanden, die Telefonate sind geführt (Termin wegen Australien am 08.02., Vorstellungsgespräch im Hotel am 09.02.) und der Schatz hat seinen neuen Rechner abgeholt und zusammengebaut. Fertig modifiziert aber noch nicht, versteht sich. Momentan versucht er, herauszufinden, wie er „Age of Empires 2“, unser Lieblinsspiel, auf dem PC zum Laufen kriegt.

Seit heute sind auch die vorläufigen Vorlesungspläne für’s Sommersemester online. Ich habe es tatsächlich geschafft, 8 Veranstaltungen à zwei Blöcke à 90 Minuten optimal unterzubringen und kann gar nicht mehr aufhören, mir selbst auf die Schulter zu klopfen. Naja, und sobald das Semester losgeht, wird wahrscheinlich alles geändert und mein perfekter Plan passt überhaupt nicht mehr. Schauen wir mal.

Und sonst so? Freitag werden in unserem Kino immer um 23 Uhr unbekannte Horror- oder Splatterfilme mit 5 Euro Mindesverzehr statt Eintrittspreis gezeigt. Gestern haben wir diese Aktion zum ersten Mal mitgenommen, es lief „Lesbian Vampire Killers“. Ein Titel mit vielen Bedeutungen – töten Lesben Vampire, töten lesbische Vampire oder werden lesbische Vampire getötet? Im Endeffekt lief es auf letzteres hinaus, obwohl die lesbischen Vampire natürlich auch selbst einige Opfer hingestreckt haben. Jedenfalls hat uns der Trailer sofort überzeugt (und hier die ersten 35 Sekunden angucken!!) und ich kann jedem empfehlen, sich diese höchst geniale Horrorkomödie anzusehen, ich hab Tränen gelacht!

Als wir heute in die Nachmittagsvorstellung (auch „einzige Vorstellung“ genannt) von „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ kamen, hat uns der Meister über Popcorn und Cola auch sofort wieder erkannt… Das nächste Mal behaupte ich, ich hätte in Saal 8 übernachtet.

Momentan widme ich mich vor allem der Aufgabe, ein Fotobuch von unserem Korfu-Urlaub anzufertigen. Ich habe ausgerechnet, dass Abzüge (die hochqualitativen jedenfalls) plus mindestens zwei Fotoalben kaum mehr oder vielleicht auch nur das gleiche kosten würden, wie ein Fotobuch – meine Arbeitszeit mal gar nicht mitgerechnet. Darum gönn ich mir diesen Luxus jetzt einfach. Und natürlich habe ich unkürzbare 5 Seiten mehr als maximal zulässig. Und natürlich² merkt man das erst am Ende des Arbeitsprozesses und mag die drei Tage nicht in den Sand setzen. Also bestelle ich zwei Fotobücher à ca. 54 Seiten.
Nun muss ich nur noch Hintergründe und ein paar Rahmen einrichten, dann bin ich eigentlich fertig und könnte bestellen. Nächstes Projekt ist dann das Verscrappen des Malta-Urlaubs, das ja eigentlich auch schon komplett vorbereitet ist, und das Fotoalbum, das aufgrund des unbezwingbaren Berges an Herbsturlaubsfotos momentan beim Stand von Weihnachten 2008 ist.

Ein bißchen zusammenhangslos, das Ganze, aber das ist mein aktueller Status. The Weekend may go on.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Die arme Insel Affenfels hungert (weil es nur noch Sardinen zu Futtern gibt), also wittert Nerd und Möchtegern-Erfinder Flint seine große Chance. Er entwickelt eine Maschine, die aus Wasser jedes gewünschte Nahrungsmittel erzeugt und tatsächlich scheint es diesmal auch keinerlei Nebenwirkungen zu geben… Bis die Affenfelsener ihre Ansprüche übertreiben. Im folgenden Spaghettihurricane ist es an Flint und der so hübschen wie klugen Wetterfee Sam, die Maschine zu stoppen…

Ein netter Film, der stellenweise auch sehr lustig ist, aber leider doch eher ein Kinderfilm. Die Kleinen sind auch sehr gut unterhalten worden, rechts vor uns hat auch ein Stöpsel beim Happy End geschnieft, aber alle über 13 sollten keine grandiose Komödie erwarten.

Bis der Groschen fällt

Diese SMS bekam ich heute. Ohne Unterschrift. Es gibt nur zwei Menschen, die mir „ich lieb(e) dich“ in eine SMS schreiben würden, nämlich der Schatz und meine Mama. Aufgrund der etwas ungeschickten Schreibweise der SMS entschied ich mich (sorry) für letztere als Absenderin. Ergibt auch Sinn, denn mit der Zeit sind locker 3 Sim-Karten durch ihre Hände Handys gegangen. Ich bin ja nun bekannterweise ein Geizkragen, darum antwortete ich meiner Mutter per Email mit einem Zwinkersmiley, dass sie doch das nächste Mal so eine SMS besser unterschreiben sollte. Das „Hä“ ließ nicht lange auf sich warten, sie hatte mir keine SMS geschrieben. Ich beschloss, die Sache erstmal auf sich beruhen zu lassen.
Über eine Stunde später bekam ich eine weitere SMS, die außer der Absendernummer (hallo? Wozu soll das gut sein?) auch die Worte „du kleines geiles Stück“ enthielten. Ich beschloss, einzuschreiten, bevor geiles Stück und Simkartenzerstörer noch echte Kommunikationsschwierigkeiten bekommen und antwortete, dass er die Nummer vom geilen Stück nochmal überprüfen sollte. Ein hocheloquentes „Wieso da den“ [sic!] kam zurück.
Ich erklärte also, dass ich nicht das richtige Stück sei und keine Ahnung habe, wer er sei. Und dachte tatsächlich, das wäre jetzt verständlich gewesen. Keine Minute später kam die Antwort – sie enthielt ein „ha ha“, ein „sehr witzig“, ein „wer schreibt dir denn sonst noch ich liebe dich“ und einen Namen, den ich aber aufgrund der mangelnden Interpunktion weder dem Absender noch der Adressatin 100%ig zuordnen kann. Ich vermute aber mal, Manu ist der Name des Simkartenzerstörers. Ich habe jetzt zurück geschrieben, dass es mir sehr leid täte, aber mein Freund heißt weder Manu noch ist er zu blöd Sim-Karten auszutauschen und er soll doch bitte noch mal nachgucken, welche Nummer das Stück hat.
Seit dem ist Ruhe. Das hat aber, finde ich, schockierend lange gedauert.

Frei

Es ist vorbeeeei! Hallelujah. Die BWL-Klausur war beileibe nicht die beste in diesem Monat, aber ich glaube, die hab ich bestanden, und immerhin *tädäää* war es die letzte Klausur für dieses Semester.
Ab jetzt kann ich den ganzen Tag Gilmore Girls gucken und Fotobücher gestalten. Und ins Fitnessstudio gehen, natürlich. Freiheit!

Horror

Der Schatz steht an einer Raststätte und wartet auf den ADAC. Warum, hab ich nicht genau verstanden, aber einen in der Kälte wartenden Mann fragt man nicht aus. Jedenfalls ist sein Auto lahm gelegt und irritierenderweise ist unser Festnetzanschluss der eventuell einzige Telefonnetzteilnehmer, der ihn anrufen kann, alle anderen (z.B. mein Handy) vermelden keine Verfügbarkeit. Er selbst kann diesen ebenfalls problemlos anwählen, bekommt jedoch bei einigen anderen Nummern Fehlermeldungen. Mysteriös. Und nun ist auch noch GMX tot.
Wenn ich es nicht besser wüsste (weiß ich es besser?) würde ich sagen, jemand hat uns getrennt und von der Außenwelt abgeschnitten. In welchem Horrorfilm befinden wir uns gerade? Saw? Nein, da liefen die Entführungen einfach mit Chloroform ab. Hostel? Ach nee, die haben mit Lockmitteln gearbeitet. Final Destination? Uh, verheerende, merkwürdige Zufälle, das würde passen. So ein Mist. Ich hasse Final Destination.

Dazu kommen jetzt noch Anrufe ohne Anrufer. Da ich ja eh in den nächsten Stunden auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kommen werde (glaubt ihnen nicht, wenn sie sagen, es war ein Unfall!), lasse ich jetzt BWL BWL sein. Mir ist egal, ob ich mich dafür morgen ohrfeige, ich hab jetzt keine Lust mehr, die Formeln auswendig zu lernen. Und das auch noch in meinen letzten Stunden.

Zwischenmeldung III

So, Wirtschaftsenglisch hab ich jetzt auch hinter mir. Ich hab alle Lücken ausgefüllt, kann allerdings nicht wirklich einschätzen, wie richtig die Antworten im Endeffekt auch waren. Ich hoffe mal, dass ich bestanden habe. Naja, eigentlich „denke“ ich, dass ich bestanden habe und „hoffe“, dass ich auch gut bestanden habe. Und hätte ich nicht verstanden, dass „2/3 der Zeit“ um sind (statt 1/3), wären meine Essays auch deutlich gehaltvoller geworden. Andererseits: Wieviel Gehalt passt schon in 80 Wörter Text?
Morgen noch BWL, dann bin ich durch mit dem Mist. Ich freu mich schon auf den ganzen Kram, zu dem ich in den letzten Wochen nicht gekommen bin. Dazu gehört auch, mich den Feeds zu widmen – tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so wenig kommentiere, Leute, aber ich hab alle gelesen!

So, und was noch? Gestern haben wir „Antarctica – Gefangen im Eis“ geguckt. Ihr wisst schon – der mit den süßen Huskys. Wir stehen auf Huskys. Und was soll ich sagen, das ist ein ganz, ganz furchtbarer Film. …Ich hab Rotz und Wasser geheult. Den schau ich nie wieder!

Und dann war da noch mein Handy-Synchronisations-Programm, das sich updatete und daraufhin ganz fröhlich und eigenwillig sämtliche Kontakte aus dem Thunderbird ins Handy-Adressbuch übertrug. Nicht schlimm, sagt ihr? Jeder gottverdammte Absender, der mir je einen Newsletter geschickt hatte, war plötzlich in meinem Handy! Und um das populärste Beispiel zu nennen, haben des Schatzes drei Emailadressen mir nun insgesamt vier Handy-Einträge für ihn beschert. Besonders fies, wenn man aus den vier Kontakten den einen auswählen muss, der eine Handynummer enthält, weil die SMS sonst in eine MMS umgewandelt wird.
Jedenfalls habe ich das in einer Mußestunde korrigiert. Und heute habe ich festgestellt, dass beim Ändern die Kurzwahltasten umgewandelt wurden – auf der 3 (eigentlich: Schatz Handy) ist jetzt Schatz Büro, die 4 (eigentlich: Zuhause) ist jetzt leer und die 2 (meine Eltern) reagiert jetzt mit einer merkwürdigen Fehlermeldung.

Ihr merkt schon, ich bin nicht besonders motiviert für die morgige BWL-Prüfung. Aber immerhin hab ich letzte Nacht auch kaum geschlafen. Schon klar, das macht es nicht besser. Ich setz mich auch gleich ganz brav an meine Unterlagen…

Surrogates

Samstag Nacht haben der Schatz und ich „Surrogates“ geguckt.
Der Film spielt in einer Zeit, nachdem eine Technologie entwickelt wurde, mit der man seinen Geist in eine Art Roboterkörper (den „Surrogate“) versetzen kann. Ursprünglich für Behinderte entwickelt, sind die Surrogates nicht nur praktisch um Krankheiten und Unfälle zu vermeiden, sondern auch ein durchaus lukrativer Industriezweig und darum gibt es zur Zeit des Film auf den Straßen ausschließlich „Surries“.
Bruce Willies spielt hier einen Polizisten, der plötzlich an seine Grenzen stößt, als eine Waffe auftaucht, die nicht nur den Surrogate beschädigt, sondern zugleich den Operator des Roboters tötet.

Um ganz ehrlich zu sein: Ein sehr wirrer Film und allenfalls dazu geeignet, 15jährigen zu demonstrieren, wie künstlich man mit 20 Pfund Make-Up aussehen kann. Aus genau diesem Grund kann die gelangweilte Zuschauerin nicht mal Mr. Willis genießen. Schade eigentlich, denn aus dem Stoff hätte man sicherlich viel machen können, aber es gibt zu viele Plot-Holes, zu viele Längen und dann wieder zu viel Komplexität auf zu engen Raum gequetscht. Dass man oftmals nicht weiß, wer wer ist (also – wer diesen Surrogate steuert), macht es nicht einfacher. Fazit: Wirr. Wartet noch zwei Jahre, dann könnt ihr ihn bestimmt auf Pro7 oder so gucken. Das reicht.