Meine letzte Woche in Deutschland…

…bricht morgen an. Ich seh der Sache sehr zwiespältig entgegen: Einerseits will ich nicht weg, andererseits will ich unbedingt dahin. Ist wohl ein klassischer Fall von „Man kann nicht alles haben“. Inzwischen habe ich nach vielen Konflikten und als ungefähr Letztpriorisierter unter allen Stundenten auch endlich meine Kurse fest. Der Stundenplan ist nicht so grandios, wie ich ihn anfangs ausgelegt hatte, aber bei einem viertägigen Wochenende werde ich trotzdem nicht meckern…

Parallel dazu planen der Schatz und ich unseren gemeinsamen Urlaub im April/Mai. Außer einer 17tägigen Rundtour werden wir ein Wochenende auf Kangaroo Island verbringen und ein weiteres für einen Ausflug zum Uluru nutzen. Und dann fliegt er auch schon fast wieder nach Deutschland.

Das wird sicher alles wahnsinnig großartig!

Freiheit

Gestern war meine letzte Klausur und danach unser traditionelles Semesterabschluss essen. Ich bin frei zu tun was immer ich will – zum Beispiel Wäsche waschen und aufräumen… BaföG-Kram klären, Zahnarzttermin machen… Und lesen! Was freue ich mich darauf, endlich wieder ein Buch zu beginnen. Und halbwegs vernünftiges Mittagessen kochen. Freiheeeeit!

Merkwürdige Merksätze

Ich sehe ein bißchen schwarz für die Geoklausur heute Abend. Darum habe ich soeben 17 zum Teil extrem irrititierende Merksätze erfunden, um Orten ihre Sehenswürdigkeiten, Strecken ihre Routen zuzuordnen und mir geografische Lagen einzuprägen.
Nun seid ihr gefragt: Welche Attraktion(en) in welchem Ort merke ich mir? Wie kommt man wo hin – teilweise ist hier auch der Weg das Ziel! Und für welche geografischen Gegebenheiten brauche ich eine Eselsbrücke?
Wer als erstes alle 17 Merksätze „entschlüsselt“, bekommt eine superspecial Postkarte von mir aus Australien. (Nein, ich tackere keinen Koala dran.)
Kleiner Tipp: Besonders bei Routen und Lagen arbeite ich gern mit Anfangsbuchstaben. Europa wird nicht verlassen.

Sehenswürdigkeiten:
1. Bei Dom und Uspenski-Kathedrale will the hell sinken.
2. Im Chiem sind Herren, Frauen und Krauts, im Boden Linden, Mainen und Reiche.
3. Kopenhagen gehört Christian (Andersen).
4. In Budapest schwimmt Margaret in der Donau.
5. Riga ist schwarz und frei.

Strecken und Routen:
6. Fahrt-Kir-ke-nes-Ber-gen dauert 6 Silben, Von-Ber-gen-ü-ber-Kir-ke-nes-nach-Trond-heim 11.
7. Zum Moritz oder Davos sind’s 91 Tunnel +200 Brücken.
8. Buckelt Hyde im Circus, quert der nationale Ben das Auge von Paul am Tower.
9. Möchte Katharina jemals nach Irkutsk? Unter Umständen weiter.
10. PFähRLe kostet 70€ für 45 Minuten.
11. In Dänemark Störe Funen und Seeland für 31€ und 13km.
12. Von Kopenhagen nach Malmö 36 Öre für 12km.

Geografische Lage:
13. Für Pommern holt Rügen uns.
14. Bratislavonau
15. Nur Seitlich Fahnden.
16. Es(s)t Leber lieber tall und richtig kalt.
17. Ist Kvaken dalmenhaft?

Rollo-Überfall

Vorletzte Nacht sauste unser Schlafzimmerrollo plötzlich mit einem lauten Knall, der mich aus dem Schlaf riss, nach oben. Mir ist in diesem Zimmer schon mal eine Gardinenstange auf den Kopf gefallen, alle Instinkte standen also sofort auf Notfallmodus: Ich schrie „In Deckung!“, kauerte mich zusammen und schützte den Kopf mit den Armen. Einige Sekunden lang geschah nichts. Dann richtete der Schatz sich etwas auf und fragte zögerlich: “ ‚In Deckung’…?“
Ich öffnete die Augen, schielte nach oben, wo das Rollo zwar kaputt, aber fest verankert am oberen Fensterrahmen hielt und nahm die Arme vom Kopf.
„Ja, stimmt“, gab ich kleinlaut zu, „das war wohl etwas übertrieben.“ Und um zu zeigen, wie total cool ich mit dieser Situation umging, fügte ich hinzu: „Ganz schön hell hier drin, was?“
Da sah der Schatz sich um, schaute mich verwirrt an und antwortete: „Tatsächlich – wieso das denn?“

Gesegnet sei der tiefe Schlaf meines Mannes…

Fast vorbei

Überall in der Wohnung hängen Karteikarten. Das Fach: „Geographische Aspekte und Attraktionsfaktoren bedeutender Tourismus-Destinationen“ oder kurz „Tourismusgeographie“.
Schon in der Schule habe ich Geo gehasst und dieses Wahlpflichtfach, das eigentlich eher als Pendant für Reiseverkehrskaufleute ausgelegt ist, habe ich nur wegen des Dozenten belegt. Und nun habe ich den Salat: An der Wohnzimmertür kleben das Baltikum und Skandinavien, im zugehörigen Rahmen links und rechts deutsche Orte und Regionen, am Rahmen der Küchentür Bratislava und Warschau, am Flurspiegel Spanien, Italien und die Schweiz, an der Badezimmertür Frankreich, am Schlafzimmer Großbritannien, über dem Waschbecken Routen nach Schweden und Norwegen, neben meinem Schreibtisch die Küste Kroatiens, die VAE und Istanbul, und so weiter und so fort. Zu jedem Land muss ich die Hauptstadt und/oder die touristisch bedeutsamste(n) Stadt/Städte/Region(en) samt Sehenswürdigkeiten und typischen Aktivitäten lernen. Bis morgen Abend. Ich bin begeistert.

Heute Nachmittag schreibe ich erstmal Stadt- und Regionalmarketing, ein Fach, dessen Klausureingrenzung dazu führt, dass ich nächstes Jahr unbedingt wieder irgendwas bei dem Dozenten belegen muss. Trotzdem laufe ich Gefahr, den Stoff nicht ernst zu nehmen, weil in meinem Kopf nur Kängurus herumhoppeln… Bitte um 16 Uhr Daumen drücken!

Noch 17 Tage

Australien rückt näher und ich bekomme langsam eine ganz merkwürdige Art von Torschlusspanik. Nicht mal mehr drei Wochen, dann lege ich mein Leben für ein halbes Jahr auf Eis – und ich mag mein Leben! Resultat ist neben zwei To-Do-Listen (eine separate für alles, was kurzfristig vor dem Abflug erledigt werden muss) eine merkwürdige Variante: Die Want-to-do-Liste.
Auf der stehen Sachen wie „Frikadellen machen“, „Herr der Ringe 1-3 sehen“, „Backen“ und ähnliches triviales Zeugs. Natürlich weiß ich, dass meine Lieblingsrestaurants auch im Juli vermutlich noch stehen werden und selbstverständlich kann ich auch dann noch in die Sneak gehen, aber trotzdem wandert solcher Kram kontinuierlich auf diese Liste. Obendrein habe ich einen wahnsinnigen Kaufzwang entwickelt und gestern eine dicke Amazon-Bestellung abgeschickt – DVDs und Bücher. Logisch, so was kriegt man ja auch in Australien nicht… Nein! Darum geht es doch gar nicht! Glaub ich jedenfalls. Will sagen, nur eines von den Sachen nehm ich auch tatsächlich mit, der Rest muss hier ein halbes Jahr auf mich warten. Warum? Boah, wenn ich das wüsste.
Ich habe auch Fotoabzüge bestellt, weil ich mir fest vorgenommen habe, das Album auf aktuellem Stand zu haben, bevor ich fliege. Momentan bin ich da bei Dezember 2009, die Fotos ab November 2010 zu bestellen, war also vielleicht etwas unbedacht…
Trotzdem. All diese Dinge müssen abgehakt sein, bevor ich das alles hier verlasse. Bin halt kein Mensch, der halbe Sachen mag.

Inzwischen habe ich auch mit meiner zukünftigen WG-Partnerin aus Frankreich gechattet. Sie hat gleich angeboten, mich vom Flughafen abzuholen, mir Fotos gezeigt und wirkt auch sonst sehr nett. Ich freu mich schon wahnsinnig. Mit freundlicher Unterstützung von google (hoffe ich jedenfalls) könnt ihr hier meine zukünftige Residenz samt 2km-Strecke zur Uni sehen:

Übrigens habe ich mich schon entschieden, die Zeit des Blogs nicht auf australische (+9,5 Std.) umzustellen, denn ich habe gelesen, dass twoday das nicht besonders gut mitmacht. Ist nicht schlimm, ich schreib „meine“ Zeit dann halt selbst unter die Beiträge.
In der rechten Spalte prangt seit kurzem übrigens ein kleines Feld, dass die Temperaturen in Adelaide anzeigt. Eigentlich hatte ich mich wegen der Zeitangabe, die ich sonst nämlich nirgends gefunden habe, für diese recht unscheinbare und wetterlose Alternative entschieden, allerdings stimmt die Uhrzeit nicht hundertprozentig, meistens um 30 oder 60 Minuten daneben. Aber ich denke, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es bei mir grade Tag oder Nacht ist, reicht es.
Über den Link darunter gelangt ihr übrigens zum Wetter in Adelaide. Jetzt gerade? Klarer Himmel und 18°C – mitten in der Nacht.

Mittagessen vor der BWL IV-Klausur

Klausurenphasen sind blöd. Ich bin an meinen Schreibtisch gefesselt – zu des Schatzes Glück reicht die imaginäre Kette bis zur Waschmaschine, aber unterhaltsam ist das nicht. Gestern habe ich bis halb 12 für BWL IV gepaukt und heute bin ich da wohl mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Da die Alternative aber eh bloß gewesen wäre, sich abzumelden und nächstes Jahr zu schreiben, kommt’s auf genau das gleiche raus, also was soll’s.
Montag und Dienstag schreibe ich noch zwei Wahlpflichtfächer – am Montag Stadt- und Regionalmarketing mit unfassbar wenig Stoff und am Dienstag Tourismusgeographie mit unfassbar viel, dafür aber simplen Stoff. Die Anspannung ist also ein bißchen raus. Eigentlich wollte ich heute noch ein bißchen für Geo lernen, aber ehrlich gesagt hat sich mein Hirn direkt nach der Klausur runtergefahren. Habe nach dem Heimkommen erstmal zwei Stunden mit Tee, Schokolade und der Fernsehberieselung auf der Couch verbracht. Der heutige Lernplan wurde also darauf reduziert, die 3 Kilo Visitenkarten mit touristischen Attraktionen strategisch geschickt in der Wohnung zu verteilen. Morgen geht’s dann weiter. Versprochen.

Oh – KLR Controlling hab ich übrigens mit 2,3 bestanden. 🙂

Aufgemischt

Freitag haben der Schatz und ich IKEA mal so richtig aufgemischt.

Ha! Da sind bestimmt einige Mütter in Erklärungsnot geraten!

Haifischbecken

Gestern habe ich geträumt, ich schlafe in einem Hotelzimmer Wand an Wand mit einem Hai-Aquarium. Selbst redend hat der Fisch mich gerochen und die Mauer durchstoßen, aber glücklicherweise hatte ich so was schon geahnt und das Bett weggerückt. Anschließend bekam ich Ärger weil ich „immer alles dramatisieren“ würde. Entschuldigung – ein weißer Hai in meinem Schlafzimmer!
Zum Ausgleich habe ich heute Nacht einfach gar nicht geschlafen, oder zumindest nicht mehr als drei bis vier Stunden. Das sind ja gute Voraussetzungen für die KLR-Klausur, die ich in einer Stunde schreibe. Davon abgesehen bin ich aber guten Mutes – meine Fingernägel sind taschenrechnerfreundlich abgefeilt und sowohl Radiergummi als auch Anspitzer sind pünktlich wieder aufgetaucht. Jetzt hoffe ich nur noch, dass ich das Ohr, das schmerzt, nicht zum Kopfrechnen brauche. Gibt es dazu Studien?
Jedenfalls habe ich das Wochenende nicht, wie geplant, mit einem Tag lernen und einen Tag Partyvor- oder -nachbereitung verbracht. Nachdem die Vorbereitung zu viel Energie verschlungen hat, habe ich den Abend extra nichts außer zwei Kurzen getrunken – und habe am Sonntag dann trotzdem lieber meinen leidenden, frisch gealtertern Mann versorgt. Das Durchrechnen der Probeklausuren lief gestern aber ziemlich überraschungsfrei ab, ich bin also gespannt – positiv gespannt, falls es das gibt.