Ich sagte mal ‚Ohne Stress macht der Job gar keinen Spaß‘. Ja, ich bin sicher, dass ich das mal sagte. Das ist auch meine Meinung.
Aber heeerrgott, ich bin so am Ende. Zig Leute, die ankommen und entweder ab heute ein Zimmer für x Nächte oder ab morgen eine Ferienwohnung für ne Woche haben wollen. Woher soll ich mir die denn schneiden, hä?
Hab heute trotzdem alle ganz gut weggekriegt. Nachdem ich ja gestern nicht mal dazu gekommen bin, eine einzige Vermittlung zu machen, hab ich mir heute alle Anfragen auf ne Liste geschrieben (neun Stück!) und die unserem meistgebuchtesten Hotel vorgelesen. Danach waren noch drei übrig, die ich auch untergebracht habe, wenn auch nur mit Müh und Not.
Und kaum hatte ich den Tisch endlich leer, riefen schon die nächsten an, die morgen oder übermorgen anreisen möchte. Ist doch die reinste Plage.
Dafür hatte ich heute wieder einen sehr netten Kunden, der sich super über die Vermittlung gefreut hat und regelrecht begeistert war, als ich sagte, dass ich ihm eine Stadtkarte zur Buchungsbestätigung lege und Pension und Fußballstadion (= Anlass seiner Reise) einkreise. Hat mich sehr gefreut, dass es ihn so gefreut hat, vielleicht schaut der ja mal vorbei.
Dafür ist unsere Kasse heute ausgefallen. Den ganzen Tag lang ging sie nicht, und als dann gegen 17:30h, mit zwei Stunden Verspätung, der (sehr nette) Typ kam, der unsere Serververbindung wieder herstellen sollte – da ging sie! Einfach so, von ganz alleine, obwohl wir es zwei Minuten vorher nochmal getestet hatten.
Natürlich hat das Aufschreiben von Verkäufen auch bei diesem Ausfall kein optimales Ergebnis gebracht und die Kasse stimmte nicht – nicht mal das EC-Gerät hat das angezeigt was die Kasse vorgab. Also haben wir zu dritt bis 18:15h versucht, das aufzutüdeln. Hat natürlich trotzdem nichts gebracht und ich hatte mal wieder ne viertel-Überstunde auf dem Buckel. (Besonders schön, weil meine GF verbietet, dass Azubis Üstunden machen und immer meine Chefs zusammenstaucht, wenns der Fall ist, woraufhin das in ca. demselben Ton an mich weitergeleitet wird.)
Selbst dann konnte ich aber noch nicht gehn, denn Herr F. hatte mich schon gestern gebeten, einen Ordner für die blöden Vermieterbögen anzulegen, und hat heute vorgegeben, dass das bis heute Nachmittag erledigt zu sein hat. Nun gut, ab 12 Uhr war er auf nem Außentermin, aber bis Morgen wollte ich es dann eben doch noch machen. Und tadaa, halbe Überstunde.
Um das unerwartete Funktionieren der Kasse auszugleichen, hat gegen 17 Uhr auch unser Drucker nen Hau gekriegt. Dieses durchgeknallte Schrottstück druckt jetzt einfach, wann immer er grade Lust dazu hat, irgendeinen Scheiß. Verfluchte Kacke, die Druckaufträge kommen tatsächlich und ernsthaft von alleine und hören auch nicht mehr auf. Ergo: Drucken unmöglich. Klasse!
Ich bin derzeit sehr genervt. Immer die selben dämlichen Fragen, diese wütenden Menschen denen man sagen musste dass der Katamaran morgen schon ausgebucht ist, Frau F. und ihre Probleme, Herr F. und seine Prioritäten, die Leute die ihren Urlaub nicht planen können oder schlicht Entscheidungsschächen haben… Es nervt. Man kommt einfach nicht wesentlich voran.
Und mir tut alles weh. Ich habe heute früh meine stinkenden Turnschuhe gegen ältere Stifeletten getauscht, von denen ich vergessen hatte, warum ich sie ersetzen musste. Inzwischen weiß ichs wieder, denn sie haben mir die Füße wundgescheuert. Aber das macht auch nichts mehr, denn mir tut alles weh: Meine Füße, mein Rücken, meine Schultern, meine Laune, meine Beine.
Ja, mir tut meine Laune weh. Es ist nämlich einfach traurig, wenn du nach Hause kommst und den ganzen Tag permanent so scheiß freundlich warst, dass du keinen Bock mehr hast, auch nur zu lächeln.
Das finde ich sehr deprimierend. Und darum ziehe ich mir auch gleich eine Tüte Schoko-Zwiebäcke rein. Dabei wiege ich schon so viel, dass ich zur Arbeit trockenes Brot mitnehme.
So gleicht sich alles aus im Leben.
Knochentag
Oh Mann, schläfert mich doch ein. Die Tage ziehen sich hin wie Kaugummi.
Ich glaube, heute gab es absolut nichts Interessantes auf der Arbeit, und trotzdem tun mir alle Knochen weh.
Frau G. hat mich zu ihrem persönlichen Schnell-Tipper ernannt und auf dem Weg zur Bank ist ein ganzer Monsun in meine Schuhe gedrungen. Daraufhin hätte ich mir in der Mittagspause beinahe gleich drei Paar Schuhe gekauft. Bei dem ersten hatte ich gleich gesehen, dass ich darin nicht laufen kann (aber hey – 20 Euro), musste aber feststellen, dass ich nicht mal drin stehen kann, in das zweite Paar bin ich nicht mal reingekommen und das dritte was dann doch hässlich. So ist das Leben.
Und jetzt habe ich mich gerade an Pfannkuchen total überfressen. Und Himmel, bin ich müde. Würd ich nicht auf Christian warten, den ich (Eigentor!) heute schon damit verarscht habe, dass ich um 7 ins Bett gehen würde, würd ich jetzt in meine Kissen krabbeln.
Aber hey, ich hab immerhin endlich !! mein Buch zuende gelesen – siehe Liste rechts unten. Die große Frage ist nur, was lese ich jetzt? Vielleicht etwas aus diesem Stapel….:
5 Tage Arbeit
Mein Urlaub ist erst seit einer Woche vorbei, und ich bin schon völlig fertig.
Frau F. macht mich irre. So superlieb sie auch ist und so gut sie es auch meint – irgendwann krieg ich die Krise. Die Kundschaft hatte auch schon mal mehr Hirn. „Wann fährt das Schiff?“ – „Montags und donnerstags.“ – „Also Samstag nicht?“ – „Genau.“ – „Nur montags und donnerstags?“ – „Richtig.“ – „Samstags also gar nicht?“ — Hallo?!
Heute hatte ich auch eine Frau, die sich erst furchtbar darüber aufgeregt hat, dass sie die Gutscheine, die wir verkaufen und die sie geschenkt bekommen hat, nirgends los wird (Zitat: „Jetzt habe ich mir extra noch ne Maske gekauft, aber die kostet nur 4,99 €, also musste ich mir sogar noch ein Parfüm kaufen!“). Ich habe drauf verzichtet, sie darauf hinzuweisen, dass sie doch von den Gutscheinen auch bei Combi einkaufen kann – außer, sie isst niemals oder so. Jedenfalls hat sie dann selbst noch fünf Gutscheine gekauft. „Und schmieren Sie nicht beim Abstempeln!“ – Entschuldigung?!
An netten Menschen war heute wirklich Mangelware. Oh, ein Mann hat mich gefragt, was denn „da unten“ im Einkaufscenter los ist. Als ich ihm geantwortet habe, dass da ein Modell-Contest ist (dessen Lärm uns übrigens seit Tagen extremst nervt), hat er geantwortet: „Und warum sind Sie nicht da?“ Ich glaube, das sollte ein Kompliment sein. Ich hab geantwortet, dass ich ja arbeiten muss und hab mir Mühe gegeben, nicht allzu beleidigt zu sein, denn da unten machen sich die Mädels echt zum Affen. ‚Machten‘, um genau zu sein, denn heute wurde gottseidank endlich die Siegerin gewählt. Endlich Ruhe. Ihr habt keine Ahnung, was für eine Gehirnwäsche es ist, wenn tagelang alle paar Minuten die selben beschissenen drei Songs laufen, meistens noch begleitet von einem weiblichen Mikro-Inhaber: „Eins, und zwei, und drei und vier und drehen!“ Ich habe begonnen, Shakira zu hassen. *snüff* Die anderen Songs habe ich gottseidank schon vorher gehasst.
Ich bin genervt von dieser Woche. Gestern musste ich bis 20 Uhr arbeiten, das macht ja immer besonders viel Spaß. Oh, und davor habe ich mein Pillenrezept eingelöst: Inklusive Praxisgebühr habe ich 31,53 Euro für Verhütung bezahlt! Das ist doch das allerallerletzte, so viel dass sich das lohnt kann ich doch gar nicht vögeln! Übelste Sauerei, wenn ich wüsste, wie ich das anstellen soll, würde ich das gesamte Gesundheitssystem anzünden. Dass ich über 6 Wochen darauf warten muss, dass meine Niere untersucht werden kann, stimmt mich auch nicht gerade versöhnlich. Überhaupt ist es ne Schweinerei, dass ich kerngesunde Frau [nun gut, warten wir das Nieren-Ergebnis ab] wirklich jedes einzelne Quartal 10 Euro in die Kasse zahlen muss, nur um anständig verhüten zu können. Und dieser Preisunterschied zu den vorigen 5 Euro Zuzahlung macht mich auch ganz irre. Ich habe begonnen, daran zu glauben, dass das alles eine riesige Verschwörung ist, nach dem Motto: Frau, sichere den Renten-Nachwuchs oder unterhalte wenigstens Krankenkasse.
Inzwischen denke ich über Alternativen nach. Spirale, Spritze, Pflaster? Ich werde mich umhören. Und euch auf dem Laufenden halten.
Schokoquark à la Sweety
Man nehme:
eine beliebige Menge Quark, wobei man 1.000 Gramm dann doch nicht unterschätzen sollte,
füge soviel Milch hinzu, dass man denkt, man hätte weniger nehmen sollen,
schippe unter stetem Rühren Kakao hinein bis der Farbton ein aufgeregt-vorfreudiges Herzhüpfen erzeugt,
schmecke das Ganze mit einer ordentlichen Portion Zucker und evtl. noch mehr Kakao ab,
rühre alles schön cremig
und setze sich mit der Schüssel und einem großen Löffel gemütlich aufs Sofa um den Schokoquark bei einer guten Unterhaltung eigener Wahl zu genießen. Bon Appetit!
Urlaubsende
Mein Urlaub ist seit gestern vorbei. Traurige Sache. Noch trauriger ist, was sich auf der Arbeit derweil getan hat. Positive Änderung dort: Wir haben jetzt eine Geschirrspülmaschine. Auf der anderen Seite hat sich die Abteilungsleiterin viele Neuerungen ausgedacht, die unseren Arbeitstag verkomplizieren und verlangsamen sollen bzw. für den Kunden optisch ansprechender und für die Kollegen besser einsehbar machen soll. Den Job, diese Prozederes zu organisieren, hätte ich gern übernommen. Himmel, man kann aber auch alles kompliziert machen. Ich habe schon 2005 viel vernünftigere Besserungen zu ebenjenen Themen entworfen. Aber ob der Azubi was sagt…
Es kommt ja auch noch schlimmer. Als ich Montag in der Info angerufen habe, um zu fragen, welche Farbe wir morgen tragen (ja, jeden Tag andere Einheitsfarben – aber oho, inzwischen gibt es dafür auch eine Wochenliste und für die Entwicklung haben die Kollegen nur vier Wochen gebraucht), hat Frau F. den Anruf beantwortet.
Christian hat mein darauffolgendes Entsetzen nicht ganz verstanden. Nur als ganz rudimentäre Zusammenfassung: Frau F. arbeitet in der Info, das heißt, ich habe gestern Überstunden gemacht um den Tagesabschluss für sie zu machen (und das, obwohl ich Christian vom Bahnhof abholen musste). Frau F. arbeitet in der Info, das heißt, ich musste heute um 9 statt um 11 anfangen, um eventuelle Fehler, die sie allein in der Spätschicht gemacht hat, korrigieren zu können.
Die Frau macht mich völlig fertig. Sie ist übrigens auch bei uns, weil Frau K. in der Verwaltung nen Schreibtisch brauchte – das sagt ne Menge, oder? Sie ist superlieb, das ist gar nicht das Ding, aber sie verbreitet regelmäßig sooo eine Panik.
Das begann schon, als ich heute früh kam. Die Counter-PCs funktionierten nicht. Ich gucke die an, wundere mich, dass sie keine Geräusche machen, drücke also den Startknopf und höre von hinter mir „Oh, ich hatte nur den Monitor angemacht!“ – und das galt übrigens für beide PCs. Danach suchte sie voller Panik den Deckel von der Kaffeekanne, denn oh mein Gott, sonst kann sie ja gar keinen Kaffee aufsetzen. Mein (erfolgreichen) Vorschlag, in der Spülmaschine zu suchen, fand sie sehr innovativ.
Und so ging das den ganzen Tag. Die größte Panikattacke hat ihr heute übrigens ein Word-Dokument verursacht, das aufgrund der Kopfzeile zwei Seiten lang war, obwohl der Text auf der ersten Seite endete. Ich war schon die dritte (!!!) Kollegin, die sie deswegen verzweifelt um Hilfe gebeten hat. Ich lösche also das Leere, speichere, schließe, öffne, zeige, und was macht sie?! Drückt munter die Entertaste.
Gott, hat mich die Frau heute genervt. Die Kunden hingegen gingen. Ich hatte eine freakige Frau, die für Hafenrundfahrten unbedingt einen Behindertenrabatt aufgrund ihrer 100% haben wollte. Ich schau also in die Preistabelle und erzähle ihr fröhlich, dass die Fahrt ab 80% Behinderung nur noch 5,70 € kostet. Da schaut die Frau mich wutentbrannt an und schnauft kreischend: „Ich hab aber Hundert!!“ Vermutlich war ich zu sehr darüber erstaunt, wie jemand kreischend schnaufen kann, um zu antworten, dass mir ihre geistige Behinderung sehr leid tut und sie trotzdem keinen günstigeren Preis als 5,70 € bekommen kann.
Aber ich muss zugeben, dass ich in den beiden Tagen auch durchaus ziemlich nette Kunden hatte. So gehört sich das.
Im Gegenzug habe ich deprimierend geträumt und üble Bauchschmerzen. Und mache mir Sorgen um meine eventuelle Nierendisfunktion, sowie die neu diagnostizierten Herzprobleme meines Vaters (die bei meinem Glück obendrein 100pro vererbbar sind).
Außerdem bin ich deprimiert über mich selbst. Heute habe ich eine alte Schulfreundin vor der Info gesehen. Ich hätte mich am liebsten verkrochen. Ich wollte mal groß raus, und jetzt sitze ich in Einheitskleidung mit einem Namensschild hinter einer Theke. Nicht, dass es mir keinen Spaß machen würde. Ich habe in diesem Job die Möglichkeit, viele Menschen direkt glücklich zu machen und das erlebe ich auch fast täglich. Trotzdem ist es so nichtig, was ich mache…
Vielleicht frage ich Frau G. morgen, ob sie mir mehr Verantwortung übertragen kann, irgendwelche großen Aufgaben, z.B. in Zusammenhang mit der Umstrukturierung. Aber schon weil ich in zwei Monaten die Abteilung wieder wechsele, wird daraus wohl nichts.
Sobald ich mich wieder in der Lage fühle, meinen gestressten Körper die Treppe runter zu bewegen, mache ich mir einen Schokoquark. Perfektes Anti-Depri-Futtter.
PC-Docs und andere
Schatzi hat den vorigen Tag damit verbracht, mir die neue Festplatte aufzumöbeln. Nun habe ich fast alle Daten von vorher (eine Trauerminute bitte für die Mails meiner Inbox und des Christianordners sowie für meine aufwendigsten Excel-Dateien). Außerdem bin ich von IncrediMail auf Thunderbird umgestiegen und von Miranda auf Trillian. Obendrein hat Christian die Chance genutzt um bspw. Firefox mit den Zusätzen vollzuhauen, die er wichtig findet.
Nuja, ich bin jedenfalls jetzt richtig zufrieden mit meinem PC. Danke, Liebling. 🙂
Weniger zufrieden bin ich mit meinen Nieren, die mir wieder Probleme machen. Nachdem ich im letzten Sommer eine Nierenbeckenentzündung hatte, war ich nun diese Woche echt gewillt, die Dinger mal ordentlich durchchecken zu lassen, wie auch immer das funktioniert.
Gestern hat Fräulein Sprechstunde mich abgewimmelt, heute hab ich verschlafen. Zwischen 8 und 9 durfte ich kommen (mit Wartezeit, versteht sich), um 20 vor 9 war ich da und das war eine wahre Meisterleistung, bei der Zeit um die meine Mutter mir mitgeteilt hat, dass mein Wecker nicht funktioniert.
Und was erwartet mich zur Belohnung? Eine Wartezeit von 3-4 Stunden. Zu schade nur, dass mein Urlaub heute um 11 endet. Ich darf Freitag wiederkommen. Ein Hoch auf unser Gesundheitssystem.
So, jetzt werde ich mein Frühstück beenden, möglichst viel Tee in mich hineinschütten und in 20 Minuten gemächlich die Arbeit ansteuern.
Von Beinbrüchen und anderen Unfällen
Eigentlich ist nichts ungewöhnliches daran, dass Schatzis Mutter sich am Freitag, dem 28.07., etwa gegen 15 Uhr, daran machte, die Dusche im 1. Stock zu putzen. Das, was diese Reinlichkeitsaktion zu etwas Besonderem macht, ist das, was sie auch zur letzten für die nächsten 8-10 Wochen macht: Die arme Frau ist ausgerutscht und hat sich den Oberschenkelhals angerissen.
Christian war bei mir, als er die Info per Handy bekommen hat. Wir haben also in Windeseile unsere Sachen gepackt und ich habe Christian nach Hause gefahren, da er mit dem Zug zu mir gekommen war. Dort war bereits keine Mutter mehr, aber da sowohl der Hundegreis als auch Vatern gesundheitlich nicht die Fittesten sind, war Anwesenheit halbnötig.
Am Samstag kamen dann Christians Großeltern hinzu. Sehr nette Menschen, nach deren Abfahrt Schatz sofort seinen Bruder benachrichtigt hat.
Jener hatte nämlich am Freitag noch vor dem Unfall angerufen hatte um anzufragen, ob es nötig sei, der Familie anzukündigen, dass er vorhat am Samstag seinen festen Freund mit heim zu bringen. Christians Rat war, dem Vater vorher mitzuteilen, dass er schwul ist. Für die Großeltern wäre das aber anscheinend doch zu viel gewesen.
So hab ich dann Samstag auch noch o.g. Freund kennengelernt und durfte dennoch den Abend alleine verbringen, da Schatzi arbeiten musste.
Die folgende Woche war von Hundesitting geprägt. Wenn der Vater morgens das Haus verlässt, muss bereits jemand unten sein, der nach dem Hund sieht. Das alte Tier hat nämlich eine starke Neigung zum Wegrutschen, Verlieren des Gleichgewichts und anderen Untugenden, die zu Stürzen führen, aus denen es oft nicht mehr alleine aufstehen kann. Obendrein gibt es ein Risiko von epileptischen Anfällen, aber gottseidank trat das nicht ein.
Etwa eine halbe bis ganze Stunde nach der Wegfahrt des Vaters reisen dann die Großeltern an und ziehen sich wie ein Orkan durchs ganze Haus. Hier muss der Garten gemacht werden, dort werden die passenden Schüsseln zum Essen gesucht, dann wird noch großräumig gestaubsaugt, der Schuppen aufgeräumt, nein Opa Rasenmähen sollst du nicht, nein Oma ich weiß nicht wann Vaddern nach Hause kommt, etcetera pp.
Somit war der Resturlaub dann erstmal dahin. Der Ehrlichkeit halber muss ich gestehen, dass ich nur zwei Morgen (oder war es nur ein einziger?) mit Christian um 7/8 Uhr aufgestanden bin, weil er mich danach immer ins Bett zurückbeordert hat und meine NureinehalbeStunde dann doch manchmal bis Mittags dauerte. Dann war er aber auch entsprechend genervt vom ziellosen Tatendrang der Großeltern.
Ich widerum wurde der Schlafkrankheit bezichtigt (und das in besonderem Maße, nachdem ich nach den drei gigantomanischen Pfannkuchen der Großmutter einmal sehr dringend einen Mittagsschlaf benötigte, natürlich nur um mich voll aufs Verdauen zu konzentrieren). Bei den häufigen Diskussionen kam dann heraus, dass die Großeltern ja früher „auch oft lange geschlafen“ hätten, damals allerdings, Zitat Opa, „auch noch nicht verheiratet“ gewesen waren. Darf man also nach einer Eheschließung nicht mehr ausschlafen? Gott steh mir bei.
War also nicht extrem viel mit Urlaub. Immerhin hatten wir meistens die Nachmittage für uns, aber da sporadisch auch auf den Vater ein Auge geworfen werden muss (selbst wenn er ein Auge auf den Hund wirft), waren wir meistens in den vier Wänden. Mit ner Freundin von Christian waren wir was Trinken (nettes Mädchen, auch wenn ich es an dem Abend nicht geschafft habe, zwei Sätze zu sagen) und zur nachträglichen Feier des Zweimonatigen haben wir beim Chinesen gegessen.
Am Freitag kam dann die Mutter aus dem Krankenhaus. Und damit ging der Terror erst richtig los. Jeder, der mal eine hochaktive Hausfrau und Mutter an einen Stuhl (wenn auch einen mit Rollen) gefesselt hat, kennt den lauten Ruf aus dem Nebenzimmer, der einem, dramatisch gesagt, den Kaltschweiß auf den Rücken treibt.
Am Samstagnachmittag bin ich dann heimgefahren. War schon ein bißchen froh, wieder hier zu sein. Mein Bett, meine Wände, mein Geruch, meine Kamera, meine Katze, mein PC, meine Zahnpasta, meine Klamotten, mein Futter, …. Ich sollte größere Koffer packen, wenn ich zu Christian fahre. Naja, und mir ne Kommode beschlagnahmen.
Jedenfalls, was finde ich dann vor, als ich fröhlich den PC anmache? Einen netten Absturz, zusammenhängend mit Geräuschen, die mir nahelegen, die Festplatte zu ersetzen. Ganz klasse.
Inzwischen ist das System wieder halbwegs stabil. Der Rechner fährt in 90% der Versuche mit XP hoch (statt mit ME und Daten von 2003) und wenn ich nicht zu schnell bin oder zu viele Tabs öffne oder ähnliches, stürzt er mir auch nicht ab. Aber die Programme, die mir wichtig sind, also Chatprogramm, Mailprogramm oder wenigstens die digitale Fernsehzeitung, kann ich nicht öffnen.
Da ich vor dem Absturz auch schon alle Emails der letzten Woche auf den PC geladen hatte, kann ich nicht mal die Benachrichtungsmails von Twoday bearbeiten. Sorry an alle, deren neue Blogeinträge ich schon längst neu besucht hätte! 🙁
Schatzi versucht, sich morgen von der Häuslichkeit frei zu machen und mir eine neue Platte zu bringen und einzubauen. Ist er nicht lieb? Er hat mir auch schon alle Programme drauf gezogen, die ich (und sei es nur seiner Meinung nach) brauche und hat das Backup, das er Freitag noch bei mir gemacht hatte, auch schon auf die neue Festplatte übertragen.
Trotzdem ist es eine himmelschreiende Fiesheit, dass ich auf meinen zwei letzten Urlaubstagen ohne PC da stehe. Also, sozusagen jedenfalls.
Eine positive Nachricht ab zu Hause gibt es aber doch noch: Ich habe endlich erfolgreich einen (originalen!) Makrokonverter bei eBay ersteigert! 🙂 Allerdings muss ich nun noch den dazugehörigen Adapter organisieren…
Urlaubsallerlei
Jetzt habe ich schon seit 10 Tagen Urlaub und außer Helgoland und Aufräumen kaum was geleistet.
Gestern war ich mit Schatz im Kino, die Fluch-der-Karibik-Double-Nacht. Ich hatte superviel Spaß, allerdings muss man sagen, dass Fluch der Karibik 2 stark zurückbleibt. Trotzdem hab ich viel gelacht und ich war natürlich wieder der peinliche einziger-Mensch-im-Kino-der-sich-bei-
harmloser-Szene-erschreckt-und-rumkreischt.
Der Film (also, der zweite) ging bis 2 Uhr, und heute um 10 hat Christian ne Klausur geschrieben. Ich hatte den ganzen Abend ein bißchen schlechtes Gewissen, aber wenn er sagt, dass es ok ist, ist es ok. So super ist die Klausur anscheinend trotzdem nicht gelaufen, aber das hat (denk ich) nichts mit mir/uns/der Nacht zu tun. So kurz die Nacht (in jedem Sinne) auch war…
Ich muss jetzt Schluss machen, denn vorhin ist das gelbe Auto vorgefahren und hat mir das Album gebracht, das Christian und ich uns widmen. Bin viel zu aufgeregt zum Tippen, hihi 🙂
Mitternachtsenergien
Eigentlich hatte ich ja festgelegt, dass ich erst bei Temperaturen unter 26°C aufräumen werde. Nun habe ich mich dieser schweißtreibenden Arbeit aber doch bei 29° hingegeben. Mit beunruhigenden Effekten: Gerade jetzt bin ich davon überzeugt, dass mein Browser schief ist. Nicht der Monitor und auch nicht das Bild im Monitor – nur das Fenster. Hat mal jemand eine Wasserwaage an die Liniengebung von Twoday gelegt?
Wie auch immer, ich bin superstolz auf mich. Damit ihr mit mir fühlen könnt, biete ich euch hier vorher-nachher-Fotos. Man beachte den umso unordentlicher wirkenden Effekt durch das verwackelte Vorher-Foto.
Vorher:
Nachher:
Wundervoll, nicht wahr? Ich gehe jetzt jedenfalls erst mal duschen und erwarte dann in 4-6 Stunden meinen Mann in der Dunkelheit.
Fotoos
Ich habe jetzt vor, mein Fotolog wieder aktiv zu betreiben. Um genau zu sein: Ich habe eine Liste von Fotos, die bis zum 19. August für tägliche Uploads sorgt. Bitte, schaut vorbei und lasst ein paar Kommentare dort oder hier. Würde mich freuen, von euch zu hören.
Und als Teaser lasse ich hier noch zwei Fotos zu den meistvertretenen Themen in den nächsten paar Fotolog-Wochen: Helgoland und Insekten-Macros.