Ich krieg die Krise – in letzter Zeit träume ich jede Nacht, dass ich meine Abschlussprüfung verpasse. Ich will noch schnell einen Taschenrechner besorgen und -zack- ist es 11 Uhr und ich darf noch 20 Minuten mitschreiben. Oder ich treffe erst um 13 Uhr in der BBS ein und kann nicht mal mehr was ausfüllen. Irgendwie würde es auch unheimlich zu mir passen. Aber keine Panik: Dienstag bringt mich der Schatz hin und Mittwoch beginnt sie erst um 14 Uhr. Und: Schön, wenn das meine größte unterbewusste Angst hinsichtlich der Prüfung ist.
Immerhin haben diese Träume das Christian-verlässt-mich-Geträume abgelöst. Allerdings lag ich heute früh tatsächlich zwei Minuten lang im Bett und dachte ‚Scheiße – dann muss ich ja jetzt noch bis zum Winter warten. Bis zum Winter Azubi sein, Azubi-Gehalt kriegen und einmal die Woche in die BBS‘ bis mir einfiel, dass die Prüfungen ja erst noch sind…
Ächz
Ich habe Sonnenbrand im Gesicht, Muskelkater in den Waden und Verspannungen vom Rückgrat bis zu den Schultern. Aber es hat sich gelohnt, denn ich habe jetzt eine neue Tasche und eine neue Kette.
Bunt!
Was sagte ich noch über Prioritäten, kurz vor der Abschlussprüfung? Damit sie mich nicht zu sehr ablenken (*HÜSTEL*), habe ich heute die ersten drei Renovierungs-Bilder fertig verscrapt.
Küchentrampel
Ich hänge meine Küchen-Karriere mit sofortiger Wirrkung an den Nagel.
Küchenfee
Ich habe richtig gekocht! Weil ja 10 Tage vor der Abschlussprüfung alles andere wichtiger ist als Lernen, habe ich über zwei Stunden in der Küche verbracht. (Nein, ich weiß auch nicht, wofür ich so viel Zeit gebraucht habe.)
Es gibt Auflauf mit echten Champignons, Kartoffeln und Äpfel, alle in ehrlicher Arbeit gewaschen, geschält (nein, die Pilze nicht) und in Scheiben geschnitten, unge-Fix-te Auflaufsoße und selbstgeriebenen Käse. Ich habe begonnen, dem Rezept zu misstrauen: Die Auflaufform sieht eher aus, als beinhalte sie einen Champignon- als einen Kartoffelauflauf und außerdem… Pilze und Äpfel? Aber wir werden sehen…
Sektchen
Ich bin beduselt. Und das von nur 2 Gläschen Sekt. Ich glaub, die muss ich erstmal ausschlafen.
Die Aussage des GFs war unverbindlich, aber deutlich: Wenn meine Noten okay sind, werde ich übernommen. Ne 3 schaff ich locker. Also: Stoßt auf mich an!
Hnnng!!
Urlaub ist heutzutage auch kein Vergnügen mehr: Erst backe ich die schlechtesten Kekse, die es auf diesem Planeten je gegeben hat und jetzt hat mich auch noch die GF-Assistenz angerufen um mir mitzuteilen, dass ich morgen um 9.30 Uhr einen Termin mit ihm habe.
Der Keks-Schmerz ist dahin, aber ich bin plötzlich tierisch aufgeregt. Checkliste: heute noch Nivea-Gesichtsmaske machen; was zieh ich an?; wie mach ich mir die Haare – Urlaub oder seriös?; bis morgen drei Kilo abnehmen; langsam und deutlich sprechen!; morgen früh Kaffee trinken; ob es unhöflich ist, Kaffee mit in ein Gespräch zu nehmen?; Hände eincremen!; Panik unterdrücken!
Naaa das wird schon. Natürlich will er mich übernehmen. Wieso auch nicht? Rrrrnnngghhh. *<– Geräusch des sich-selbst-abwürgens*
Komplett
Ich bin endlich fertig mit der Küche, denn gestern kam das Bild, das wir vor Eeewigkeiten bestellt hatten. Nun gut, die von Lena so genannte „Müll-Seite“ muss noch organisiert werden und die Vorstellung von einem Sofa in der Küche hat sich in mein Herz gebrannt, auch wenn das vorne und hinten nicht passt. Schaun mer mal….
Eine Tankfüllung…
… für 28,40 Euro. Nein, wir sind nicht ins günstigere Ausland geflohen, wir haben nur den Kraftstoff gewechselt: Unser treues Gefährt verbrennt jetzt Autogas.
Und wo wir schon von „verbrennen“ sprechen: Heute war die erste große Schatzi-hat-Gehalt-Shoppingtour. Trotz gigantischer Pläne und großem Budget habe ich aber nur 20 Euro ausgegeben. Das ist deprimierend. Aber ich hatte Toffifee-Eis. Unter dem Aspekt ist alles gut.
Verplant
Für den gestrigen Samstag hatten der Herr Schatz und ich viel vor:
06.00 Uhr: Wecker klingelt.
gegen 09.00 Uhr: Meine Eltern holen uns ab, evtl. nach Wochenmarktbesuch.
10.00 Uhr: Meine Eltern in J. absetzen, uns ihr Auto leihen (unseres wird gerade umgerüstet) und damit nach O. fahren.
ca. 11.00 Uhr: Eintreffen in O., shoppen auf der Bastelmesse
im Anschluss: IKEA-Besuch
im Anschluss: Klamotten kaufen in der Innenstadt
ab 18.00 Uhr: Nachtflohmarkt in O.
danach: Schatzis Eltern besuchen
Tatsächlich gestaltete sich der Tag dann aber eher so:
06.00 Uhr: Wecker klingeln (jaha, das hättet ihr nicht gedacht, dass das der einzige Punkt ist, der mit der Planung übereinstimmt!)
09.30 Uhr: Irritation über das Ausbleiben meiner Eltern. Spontaner Wochenmarktbesuch
10.00 Uhr: Ankunft meiner Eltern, Abfahrt nach J.
11.00 Uhr: Aufbruch Richtung Messe
12.00 Uhr: Fluchen über die Parkplatzsituation an der Messehalle. Verzweifelter Shoppingversuch. Ich habe festgestellt, dass mir für eine Messe der Killerinstinkt fehlt. Wer kann denn auch ahnen, dass eine Halle voller Bastelfreunde die reinste Schlangengrube ist?
gegen 14.00 Uhr: Mit zwei Punchern (das sind die Dinger, die ein bestimmtes Symbol aus Papier ausschneiden) und einem Acrylstempelblock (meiner ist zu kurz für lange Worte) im Gepäck brechen wir zu IKEA auf
16:31 Uhr: Wir haben mal wieder ne Menge Geld ausgegeben. Gekauft haben wir:
einen Skärpt-Messerblock mit drei Messern,
zwei Dinera-Schalen in schwarz,
zwei witzige Syntes-Schüsseln (die Punkte sind durchsichtig!),
ein Droppar-Bonbonglas,
eine Kaffe, damit wollen wir Tee kochen,
eine Skoj-Glasuhr für die Küche,
ein Saxan-Handtuch (ich möchte mal die Qualität ausprobieren und dann ggf. alle Handtücher gegen rote austauschen),
zwei verschiedene rote Bettlaken: Oxel dicker, Sova dünner,
eine witzige Plastis-Spülbürste mit Saugnapf,
eine dreiteilige Dokument-Ablagebox für den Schatz, der glaubt, dass ihn dies zur Ordnung bringt…,
ein Skrapa-Teigschaber,
ein Dreierpack Heat-Topfuntersetzer,
ein Sechserpack Svalka-Sektgläser zum Anstoßen auf unsere Jobs,
und vor allem zwei tolle neue Pflanzen inklusive Übertöpfe und einen Ribba-Bilderrahmen für das lang wartende Küchenposter.
Danach waren wir so fertig und pleite, dass wir nur noch zu Christians Eltern und danach nach Hause gefahren sind und schon um 10 Uhr ins Bett fielen.
Vorher haben wir es aber noch geschafft, die Pflanzen aufzustellen und das Poster zuzuschneiden, einzurahmen und aufzuhängen. Sehet und staunet!
