Muriel Barbery – Die Eleganz des Igels

Erster Satz: „Marx verändert mein Weltbild total“, erklärte mir heute der kleine Pallières, der mich sonst nie anspricht.

Renée und Palomaleben im selben Haus: erstere ist die verwitwete Concierge, letztere eine zwölfjährige Tochter Reicher. Beide sind unheimlich gebildet und intelligent, bemühen sich aber, dies den Pöbel (= alle anderen Menschen) nicht anmerken zu lassen. Ja, man merkt schon, ich fand den Roman extrem eingebildet und unsympatisch. Trotzdem wendet sich das Blatt etwas, als der extrem un-oberflächliche Japaner Kakuro Ozu einzieht. Jetzt, etwa nach der Hälfte des Buches, nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf und obwohl ich die Kapitel aus Palomas Perspektive am liebsten einfach überblättert hätte, wurde Renée im Laufe der Zeit immer sympatischer. Tatsächlich musste ich am Ende dann doch heulen, obwohl ich das Buch wirklich nicht mochte. Zwingt mich nicht zu einem abschließenden Urteil.