Es weihnachtet

… ein bisschen. Das erste Hallelujah haben wir schon hinter uns: Die Pfette hält, die Wand ist raus, das Dach ist noch da. Bevor wir für die Aktion den Mut zusammen hatten, haben wir erstmal die Schräge gedämmt. Dann haben wir einen Pfahl unter die Pfette gestellt und ganz vorsichtig die Wand weggekloppt… Als feststand, dass die Wand nicht trug, war ich richtig fertig von der Anspannung.

Renovierungstag 11 – Schlafzimmer:

Anschließend holten wir den Sprinter ab, den Catha uns organisiert hat, denn am Freitag fuhren wir Bambus abholen: 78 Packungen Parkett à 18 Kg, 100 Meter Fußleisten in Packungen zu 12 Kg und drei Arbeitsplatten im Format 2,44×1,22m à 83 Kg.
Wir mussten natürlich zweimal fahren und hatten bereits bei der ersten Rücktour Lachanfälle vor Erleichterung weil die Platten samt Palette EXAKT zwischen die beiden Radkästen gepasst hat. Das Lachen verging uns dann beim Ausladen, „meine“ Seite der Arbeitsplatte hob sich keinen Milimeter vom Sprinterboden. Also tapste ich zum benachbarten Hof rüber…: „Elfriede, wir haben uns gefragt, ob du uns einen starken Mann leihen kannst…“ – „Jööööörg!“
Jörg und Christian brachten die drei Platten erfolgreich ins Haus, anschließend begutachtete der Nachbar unsere Fortschritte und redete unserer Dämmung Mut zu, denn er habe jeden Winter beobachten können, wie auf diesem Dach der Schnee schmolz… Das muss ja nu nicht sein.

Als wir dann die zweite Wagenladung im Hauswirtschaftsraum verstaut hatten, düsten wir wieder heim, vollzogen auf dem Weg den Fahrzeugtausch mit Catha, zogen uns um und um 17:06h saß ich im Zug nach B. zum Weihnachtsmarkt mit den Kollegen und der Schatz im Wagen in Richtung seiner Firmenweihnachtsfeier.
Nach meinem Initiationsritus holte der Schatz mich um ein Uhr vom Bahnhof ab und gönnte mir für den Samstag einen „Back-Office-Tag“. Während er Tapeten von den Wänden zog (denn das Trennen der Schutt- und Putzstückchen mit Tapete von denen ohne Tapete machte uns völlig irre), bestellte ich Ökostrom und -gas. Später trafen wir uns mit unseren Freunden zum traditionellen und wieder sehr leckeren Weihnachtsessen. Danke für den schönen Abend!

Den dritten Advent widmeten wir dann der Restwand im Schlafzimmer und den Tapeten, bis wir nachmittags Pizza bestellten und uns abends mit Freunden im Kino trafen.

Tag 13 – Schlafzimmer:

Heute war es etwas vertrackter: Für 16 Uhr hatte sich ein Dachdecker angekündigt, von dem wir nicht nur ein Angebot für die Dachfenster, sondern auch ein Urteil über den Zustand unseres Daches haben wollten – vorher weiter zu dämmen wäre eher destruktiv. Die Entfernung der Wände im Untergeschoss wird am Freitag von Profis erledigt und bis dahin machen weder Deckenabhängung noch andere Innenausbauten Sinn. Im Obergeschoss wiederum muss noch eine Wand im Arbeitszimmer rausgerissen werden – sobald die Trennung zwischen Schlaf- und Badezimmer gemauert ist, denn sie soll die Last übernehmen. Das wiederum ist erst klug, wenn es einen neuen Zugang ins Badezimmer gibt. Dazu wollten wir also heute das angehende Badezimmer vergrößern und dann an die aktuelle Duschposition die Tür hämmern. Aber plötzlich war da der Handtuchheizkörper an der Wand die wir rausprügeln wollten. (Ich hab’s von Anfang an gesagt! Ich hab’s gesagt! Ich hab’s…)
Also telefonierten wir erstmal mit einem Klempner, der sich das am Mittwoch „ansieht“ und während ich wieder Tapeten von den Wänden schälte, zog der Schatz in den Krieg gegen die Fliesen… und fand das Revolvergebiss unseres Badezimmers. Karma, in unserer Wohnung haben wir’s genau so gelegt.

Tag 14 – Badezimmer:

Der Dachdecker schaute sich später unser Obergeschoss genau an, attestierte den aktuellen Dachfenstern ein Alter von 21 Jahren und macht uns ein Angebot für den Ersatz der drei bestehenden und eventuell Ergänzung von zwei weiteren Fenstern. Dann baten wir ihn noch auf den Dachboden um herauszufinden, warum unsere Nachbarn alle glauben, dass wir das Dach erneuern würden. Beherzt griff der Fachmann sich einen Hammer und diagnostizierte dem Dach beste Gesundheit. Puh! Aber: Der Schornstein zieht Wasser und für des Schatzes Dämmtechnik hatte er auch noch Tips. Bei einer Umgehung des Hauses entdeckte er dann auch noch einen Sturmschaden am Schornstein, den aber die Versicherung abdecken wird.

Ihr seht, bei uns herrscht Hochbetrieb – in all dem Chaos haben wir trotz weihnachtlicher Aktivitäten den Advent völlig versäumt. Noch nicht mal unser Adventskranz ist in Betrieb, obwohl wir uns dies Jahr extra auf ein betont schlichtes Gesteck verständigt haben…

Ein wenig Zeit bleibt ja glücklicherweise noch…