Diebe!

Man hat mir mein Fahrrad geklaut. Gestern Nacht zwischen 10 und halb 12 ist es verschwunden. Es stand auf dem Hof zwischen fünf Kollegen und war selbstverständlich abgeschlossen. Eine Gemeinheit! Ich liebe mein Fahrrad. Christian hat erst vor zwei Wochen mithilfe eines Kollegen neue Speichen ins Hinterrad eingebaut, letzten Sommer das Vorderrad ausgetauscht. Ich habe mir erst gestern Nachmittag eine App runtergeladen um meine Fahrtstrecken und -zeiten aufzuzeichnen. Wir hatten für dieses Wochenende so viele Fahrradaktivitäten geplant – bietet sich ja an bei dem tollen Wetter, aber das hat sich wohl auch jemand anders gedacht.
Die Nachbarn aus dem Erdgeschoss haben berichtet, dass zu dem unbekannten Moped, das auch im Hof stand, abends noch zwei Helme gehörten, morgens jedoch nur noch einer. Außerdem hat sich eine jugendliche Partygemeinde aus dem Nachbarhaus gegen 11 Uhr lautstark im Hof getrennt. Obendrein gibt es da immer noch den Nachbar, der jeden Tag 3 bis 5 Räder umbaut und den ich immer noch im leisen Verdacht habe, damals meinen Sattel geklaut zu haben.
All diese potentiell Verdächtigen haben den Polizisten, bei dem wir heute früh Anzeige aufgegeben haben, allerdings nicht interessiert. Als ich versuchte, ihm besondere Merkmale des Rads zu beschreiben (zusätzlich zu den ausgedruckten Fotos, die ich ihm mitgebracht habe), unterbrach er mich brüsk mit dem Hinweis dass es Tausende wie dieses Fahrrad gäbe.
Es ist also weg. Auch die Nachbarn haben inzwischen an den nächstgelegenen Ecken danach gesucht, mein trauriger Aushang an der Haustür erzeugte Wut über so viel Dreistigkeit. Von der Versicherung bekommen wir wegen der hohen Eigenbeteiligung höchstens 50 Euro dafür. Alle raten mir, demnächst beim Fundamt nachzufragen, vielleicht bringt das ja was. Mein armes, liebes Fahrrad.

Von Christian habe ich auf dem Rückweg von der Polizei ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk bekommen: Ein knallrotes, nagelneues Rad.