Der Tag danach

So, es ist vorbei. Ich bin jetzt 24 und habe einen tollen Geburtstag hinter mir.

Morgens um 9 kamen meine Eltern vorbei. Dann klärte sich auch plötzlich auf, warum der Schatz nicht wollte, dass ich sein Geschenk auspacke, bevor das Publikum da ist – der Kerl hat mich total an der Nase herum geführt! Das Paket ist ein Gemeinschaftsgeschenk von ihm, meinen Eltern und meinem Bruder und enthielt *künstlerische Pause* ein Netbook! Mit genau dem sitze ich gerade gemütlich auf dem Sofa und tippe; sehr zur Freude des Schatzes bilde ich mit der Netbooktastatur auch nicht mehr so eine enorme Lärmbelästigung. Habe übrigens heute auch schon auf dem Klo FarmVille gespielt. Himmel, ich könnte dem Schatz sogar eine Email schreiben, wenn mir das Toilettenpapier ausgeht! Möglichkeiten über Möglichkeiten!
Außerdem haben meine Eltern mir ein Buch von Thomas Hermanns geschenkt, das mich auf den Australienflug einstimmen soll und eine Tasche, die die Suchanzeige für einen gutsituierten Mann darstellt. Wir sind dann zusammen frühstücken gegangen, das Unterhaltungsprogramm auf der Terrasse des Cafés enthielt davon fliegende Sonnenschirme; ja, es war etwas stürmisch. Glücklicherweise hatten wir bis dahin sowieso fertig gefrühstückt, ohne Schirmschatten wurde es plötzlich ganz schön warm.
Ein Umweg führte uns an einem Secondhand-Bücherstand vorbei, auf den meine Mama und ich uns stürzten, bevor wir nach Hause gingen.
Den Mittag und Nachmittag verbrachten der Schatz und ich mit Kuchen-Backen und ähnlichen Partyvorbereitungen bis gegen 3 unser erster Übernachtungsgast eintraf und mir ein Neil Gaiman-Buch überreichte. Als der zweite kurz vor 7 Uhr ankam, waren wir bereits wieder voll im Stress, meine Packliste war für „klein feiern“ wirklich abartig lang. Unfassbarerweise haben wir es trotzdem geschafft, ausgerechnet die Kamera nicht mitzunehmen!
Um halb 8 erreichten wir, inzwischen zu fünft, mit zwei Autos den See und luden fleißig aus. Während Sara und ich Decken und Alkohol drapierten und Christian Musik und Licht an Strom anschloss, bemühten sich die anderen inklusive den frühen Erstgästen, die „Happy Birthday“-Girlande aufzuhängen, die meine einzige Geburtstagsdeko war. Leider standen die Bäume so weit auseinander, dass dies selbst mit drei aneinandergeknoteten Girlanden kaum möglich war. Sie haben es aber mit vereinten Kräften tatsächlich geschafft.

Was soll ich sagen. Mit jedem Gast anzustoßen, hat mir schon fast gereicht – ich vertrag doch keinen Sekt… und mag ihn noch nicht mal! Dennoch konnte ich durch Vormachen sofort eine große Fanschar für meinen geliebten Wodka-O-V erzeugen. Immerhin haben wir extra drei Packungen Vanilleeis in Kühlboxen an den See geschleppt!
Sechs Minuten vor 9, und damit sechs Minuten zu früh, kam der Pizzamann mit fünf gigantischen Kartons und so kehrte bei uns erstmal kauende Ruhe ein.
Im Anschluss wurde ich erneut beschenkt. Von Kerstin habe ich ein witziges Buch über Australien und selbstgemachte Marmelade bekommen, der Rest der Meute hat zusammengelegt und mir außer dem „Paten“ (in Buchform) und einem Amazon-Gutschein einen portablen DVD-Brenner geschenkt – offensichtlich wusste da noch jemand vor mir, was der Schatz mir bestellt hat.
Die Feier war fröhlich und ausgelassen, bis um 10 Minuten vor 12 der Himmel seine Schleusen öffnete. Bei den ersten drei Blitzen rief ich noch in die Menge „Das hört gleich auf – an meinem Geburtstag hat es noch nie geregnet!“, aber irgendwann musste selbst ich Optimist einsehen, dass wir mitten in einem Unwetter steckten. Alle halfen tatkräftig mit, die ganzen Sachen in die Autos zu bringen, während ich etwas deprimiert unter meinem Regenschirm saß und noch etwas fassungslos (und angetrunken) die Blitze beobachtete. Irgendjemand legte meine inzwischen nassgeregneten Geschenke irgendwann zu mir ins Trockene; ich hoffe, die welligen Bücher lassen sich mit genügend Gewicht wieder in den Ausgangszustand bringen…
Gegen 1 Uhr waren der Schatz, die beiden Übernachtungsgäste und ich dann schon zu Hause, fielen aber trotzdem alle todmüde ins Bett. Toll war es trotzdem!

Heute früh haben wir vier dann schön gefrühstückt. Den Großteil des Tages haben der Schatz und ich damit verbracht, abzuspülen, Wäsche (Decken und Kissen) zu waschen, zu versuchen, den Rauchgeruch aus der Küche zu verbannen (irgendwer hat nämlich mit Feuereifer nasse Äste ins Lagerfeuer geworfen… ja, ich meine dich, du Pfadfinder!) und die beiden übrig gebliebenen Kuchen zu essen (das werden wir allerdings frühestens morgen beenden… hätte die Feier länger als vier Stunden gedauert, wären wir auch bestimmt alle vier Kuchen losgeworden!).
Seit ein paar Stunden spiele ich nun mit meinem neuen Netbook und treibe den Schatz damit eventuell ein bißchen in den Wahnsinn. Aber ich freu mich. Ein schöner Geburtstag! 🙂

4 Antworten auf „Der Tag danach“

  1. Alles Liebe und Gute für das neue Lebensjahr wünsche ich Dir.

    Und wie ich sehe, nennst Du wahre, echte Freunde dein Eigen – sie schenkten Dir BILL BRYSON 😉
    Haach, Du wirst es LIEBEN!

    Die bedruckte Stofftasche ist auch cool, diese Idee speichere ich mir mal ab… :-))…willkommen im neuen Lebensjahr!

  2. Nachträglich alles Gute zum Geburtstag! Das klingt nach einem gelungenen Tag mit lieben Freunden, tollen Geschenken und super Überraschungen!

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