Boote und Schweine

Heute war ich auf der „Boot“ in Düsseldorf. Dazu musste ich um 4 Uhr aufstehen. Habt ihr von dem Schweinetransporter gehört, der bei Oberhausen umgekippt ist, weswegen die A3 bis 14 Uhr gesperrt wurde und alle umliegenden Autobahnen und Umgehungsstraßen verstopft waren? Ja? Nun, in einem dieser Staus – war ich.
Wir kamen also erst um 13 statt um 10 Uhr auf der Boot an. Wie die Messe war? Nun – riesig. Es gab 16 Hallen. Ich habe bis 16 Uhr Halle 1, 4, 5, 6, 7 und 14 geschafft. Und ehrlich gesagt habe ich mich furchtbar gelangweilt. Meiner Ansicht nach ist die Boot nur etwas für Leute, die Boote besitzen, sich für Kanus oder Surfen interessieren oder massig Kohle haben. Für mich war da nichts dabei.
Immerhin habe ich so 15 Arbeitsstunden an einem Tag aufgebaut.

Und Diättechnisch? Oh, ich war heute ein bööses Mädchen. Ich habe drei Schokokekse gegessen. Aber dafür habe ich (außer bewussten Keksen und ein paar lächerlichen Lakritzen) zwischen 5 und 22 Uhr nichts gegessen. Nur 1,5 Liter Wasser und drei Kaffee getrunken. Einen davon mit Zucker. Aber löslicher Kaffee ohne Zucker ist einfach nicht zu ertragen.

Das wars dann für heute erst mal von mir, ich gehöre dringend ins Bett. Warum kommt es mir so vor als wäre es 3 Uhr nachts?

Operation Wurstpelle

So, jetzt reicht’s. Heute früh habe ich in zwei meiner Jeans nicht mehr reingepasst. Das ist die Kriegsansage, jetzt ist finito. Urinstinkt Wärmefettschicht hin und her, ab jetzt wird diätet. Keine Schokolade mehr, kein Süßes, kein Käse und Latte Macchiato wird auf eine Kalorientabelle untersucht und ggf gegen Kaffe (schwarz wie meine Seele, bitter wie mein Leben) ersetzt. Punkt um basta. Ausnahmen gestatte ich mir, aber wirklich nuuur wenn ich vor Verzweiflung nach Schoki schon fast weine. Und wenn ich ganz konsequent bin, esse ich in diesen Fällen Schokomüsli. Erstens krieg ich das Kotzen wenn ich das Zeug sehe und zweitens würde ich davon wenigstens satt.
Heute war schon mal ein guter Anfang: Diätbeschluss um halb 6, zwei Toasts um 6, vier weitere Toasts zwischen 9 Uhr 20 und 14 Uhr 30 und da ich derzeit irritierenderweise völlig alleine zu Hause bin, gab es auch noch kein Abendbrot. Wo zur Hölle steckt überhaupt meine Familie?! Meine Ma hatte mir zwar angekündigt, heute nach einem neuen Sofa Ausschau halten zu wollen, aber das sollte heute Vormittag stattfinden. Mysteriös. Mein Vater könnte evtl auch grade seine Nachtwache ausschlafen – aber das wäre um diese Uhrzeit sehr ungewöhnlich; allerdings kann ich das ja auch schlecht überprüfen.

Was bleibt noch von diesem denkwürdigen Tag zu sagen? Die -7,5°C konnten mein dickes Fell kaum erschüttern. Überall diese rumjammernden Weicheier, pah. Na guuut, ich erwähnte ein paar mal kurz eine abgefrorene Hand und als Wieland seinen draußen alt gewordenen Kaffee weggeschüttet hat, kam meine Stimmlage einem „Jammern“ wohl …mehr als nahe, aber ansonsten war ich knallhart.
Joschi war anscheinend nicht so hart im Nehmen. Ich bin heute früh aus der Garage heraus 20 Meter weit gekommen, da blieb er stehen. Einfach so. Sämtliche internen Warnlichter leuchteten wie auf nem Jahrmarkt, aber nichts zu machen. Nach 10 Minuten tragischem Warten erwachte mein Corsa dann wieder zum Leben und geleitete mich ohne Glatteis und mit minimaler Bodenhaftung (so mein Gefühl) zur Schule.

Vom Schultag ist mir nicht viel im Gedächnis geblieben. Abgesehen von der letzten Pause, in der ich mit Meike auf der Bank saß, während so ein milchgesichtiger, rotweißgestreifter Knabe mich die ganze Zeit anstarrte und sich über die Lippen leckte. Wuäh. Einsperren muss man so was.

Okay, langsam krieg ich richtig Hunger. In der nächsten Gilmore Girls-Werbung mach ich mir irgendwas kalorienfreies, sättigendes, langweiliges zu essen. Dass ich Gilmore Girls auf Video habe, hat damit nichts zu tun.

Besuch aus Moskau

Die Kaltfront naht. Schon heute sollten es in Deutschland -10°C werden, wovon zumindest ich hier im Norden noch verschont bin. Wetter.de nennt mir -3 bis 0° und spricht von „Gute-Laune-Wetter“, da die Sonne scheint. Das tut sie auch tatsächlich. Allerdings, der Jahreszeit entsprechend, nur noch runde 1,5 Stunden.
In Brandenburg und Meck-Pomm sollen Temperaturen von -9 bis -13° herrschen, und angeblich sollte es auch an der Nordsee noch kälter werden, aber die von wetter.de prophezeihten Temperaturen der nächsten Woche sinken nicht unter -8°, gefühlt nicht kälter als bis -15°.
Obwohl Hoch Claus den Moskauern Temperaturen unter -35°, nachts sogar kälter als -45° beschert, gelten die bisherigen 122 Opfer diesen Winters (Stand: Freitag Mittag) als „nicht ungewöhnlich“. Sibirien trumpft sogar mit nächtlichen Temperaturen von -49°C auf. Und diese Kältewelle soll zu uns herüberziehen?
Natürlich: nicht ganz so kalt. Natürlich: nicht so extrem. Aber trotzdem: Verdammt eisig. Bis minus 20 Grad soll Deutschland bekommen.

Da macht man sich doch Gedanken über Glatteis auf dem Weg zur Arbeit und über Heizungen, die nur Minustemperaturen bis 5 Grad kompensieren können.
Meine dicksten Pullis, von denen ich schon fast dachte, ich könne sie diesen Winter vergessen, habe ich schon aus dem Schrank gekramt. Vermutlich ziehe ich die nächsten Tage Kniestrümpfe an. Ich habe tatsächlich zwei Sekunden lang über lange Unterhosen nachgedacht. Welche meiner Hosen ist die Wärmste? Hatte ich nicht irgendwann mal einen Schal?
Doch viel mehr als die außerhäusliche Kälte befürchte ich Single die in meinen vier Wänden. Was hilft? Heißer Tee, eine zweite Bettdecke? Zwei Pullover? Man könnte sich natürlich auch der vielgerühmten Bewegung verschreiben. Oder sich jemanden zum Wärmen suchen, was natürlich die gemütlichste Lösung wäre. Ob viele Kerzen die Zimmertemperatur erhöhen? Für einen gemütlichen heißen Weihnachtspunsch wäre das Klima auch angemessen.
Wer keinen Partner hat, muss die kalte Nase nunmal an heißen Tassen wärmen. Und wen niemand in den Arm nimmt muss zwei Pullover anziehen. Wenn eine Decke für zwei Menschen reicht, sollte ein Mensch zwei Decken haben.
Trauriges, kaltes Singleleben. Aber immerhin: Meine heiße Schokolade gehört alleine mir.

Die 9 Gesichter meiner Seele ;)

Nachdem dieses Enneagramm in der BlogCommunity grad total in ist, bin ich den Links gefolgt (hiermit verweise ich auf Mauzi und Fototapete) und habe diesen Test gemacht.

Meine Ergebnisse:
Mit 19 Punkten bin ich vor allem ein „Geber (Helfer)„.
15 Punkte machen mich jeweils zum „Perfektionist (Reformer)“ und „Boss (Führer)„.
Im Anschluss habe ich zweimal 14 Punkte beim „Dynamiker (Erfolgsmensch)“ und „Epikureer (glücklicher Mensch)„.
Nur auf dem 4. Platz mit 13 Punkten bin ich ein „Beobachter (Denker)„.
12 Punkte machen mich zum „Loyalen oder Advokat des Teufels„, mit 11 Punkten bin ich ein „tragischer Romantiker (Künstler)“ und das Schlusslicht bildet mit 8 Punkten der „Friedliebende (Friedensstifter)„.

Das ist ja alles ziemlich trocken und langweilig, aber die Top 9 meiner Todsünden („Lüge“ und „Furcht“ wurden zu den biblischen hinzuerfunden, damit es zum Thema passt) interessieren mich dann doch:
1. Stolz
2. Zorn und Schamlosigkeit
3. Lüge und Völlerei
4. Habsucht
5. Furcht
6. Neid und Faulheit

Die Top 9 der Dinge, die ich Vermeide:
1. Bedürftigkeit
2. Ärger und Schwachheit
3. Versagen und Schmerz
4. Leere
5. Fehlverhalten
6. Gewöhnlichkeit

Meine Versuchungen sind laut dem Test:
1. Helfen
2. Vollkommenheit und Gerechtigkeit
3. Tüchtigkeit (Effizienz) und Idealismus
4. Wissens
5. Sicherheit
6. Echtheit (Authenzität) und Sich-Herabsetzen

Abwehrmechanismen:
1. Unterdrückung
2. Reaktionskontrolle und Leugnung
3. Identifikation und Rationalisierung
4. Rückzug (Segmentierung)
5. Projektion
6. Betäubung
Wer hätte gedacht, dass es 9 verschiedene Abwehrmechnismen gibt?
Noch (vielleicht) interessant:

Die Top 9 meiner Redestile:
1. Schmeichelnd, beratend
2. Belehrend, moralisierend und herausfordernd, demaskierend
3. Werbend, begeisternd und schwatzhaft, Geschichten erzählend
4. Erklärend, systematisierend
5. Warnend, begrenzend
6. Lyrisch, lamentierend

Okay, da hab ich ja nu richtig viel über mich gelernt. Ehrlich gesagt kann ich dazu nicht viel sagen. Ist es normal, dass sich die Punkte so gleichmäßig verteilen? Ich habe insgesamt 121 Punkte bekommen, das wären im Durchschnitt 13,4 Punkte pro Typ, und da bewegen sich meine Ergebnisse ja ziemlich gut drumherum. Vielleicht bin ich einfach zu ambivalent für solche Art Tests.
Macht den Test trotzdem mal ;P

Koffein macht die Welt bunt

Yeah, was für ein Tag, ich fühle mich fantastisch!
Der Hauptakt des Arbeitstages bestand darin, dass ich von 9.30 bis 13 Uhr, also ziemlich genau 10 Stunden (pfui, Aswin), bei Frau W und Frau L saß, während die die Gehaltsabrechnungen auf 2006 umgestellt haben – oder irgendwas in der Art, ich weiß es wirklich nicht mehr. Ich schwöre, bevor wir ins Büro gegangen sind, habe ich mir noch erklären lassen, was uns bevorsteht, aber inzwischen ist es einfach weg. Was mich auch nicht sonderlich verwundert. Nach 20 Minuten rauchte mir der Kopf schon so, dass ich es förmlich riechen konnte. Ich habe in diesen zehn (na gut, 3 1/2) Stunden sechs Tassen Kaffee verschlungen um dem ganzen komplizierten Kram wenigstens ansatzweise folgen zu können.
Ansonsten war der Tag sehr wenig konstruktiv. Moment mal – „ansonsten“? Nun ja.
Jedenfalls wirken die sechs Tassen Kaffee immer noch, ich bin voller Energie. Habe grade schon meinen (geliebten) Wochenkalender aktualisiert: Lila steht für Schule, Rot für Klausuren, Gelb für Schulferien, Hautfarben für Urlaub, Grün für Geburtstage, Golden für Abteilungswechsel, Arbeitszeit mal ich mit Bleistift ein, Termine werden in schwarz oder blau eingetragen. Ob wohl irgendjemand außer mir meinen Kalender lesen könnte?
Ach ja, und Frau W war begeistert von meiner Tasche. Kein Wunder, es ist ja auch eine klasse Tasche. Ich liebe sie. Ob sie wasserdicht ist? Ihr wollt meine tolle Taschen sehen, oder? Klar wollt ihr das. Nicht erschrecken, die „Flecken“ sind auf dem Spiegel (das Foto hab ich natürlich gespiegelt) und hiiiiiier ist sie!
Und Frau L sagte heute „…dann übernimmt er die Daten in den Januar des Folgemonats“, ist das nicht lustig? Ich weiß, nicht sehr.
Und ha!, ich hab für 1,22 vollgetankt, genau wie ich es Montag beschlossen hatte. Dafür hab ich an der Tanke vergessen, mir ne Frauenzeitschrift mitzunehmen. Aber Frauenzeitschriften sollten generell nur eine Belohnung für schlechte Tage sein.
Soooo, das reicht jetzt auch, ich habe nämlich Schokokekse gefunden. Baibais!

78 löst die 23 ab

Ich hatte einen beschissenen Tag. Ich muss dringends mal meine Uhren überprüfen, das kann doch nicht stimmen. Übrigens hatte ich mich gestern geirrt, als ich von 85 Bewerbungen sprach, es waren 78. 78 ist eine rabenschwarze Zahl.
Ich habe heute:
– 78 von Frau L unterschriebene Absagen an Bewerber per Stempel mit der Unterschrift der Geschäftsführerin versehen
– 78 frisch gestempelte Absagen kopiert
– 78 Bewerbungen nach Blättern durchsucht, die wir behalten müssen (Anschreiben und Kopien der Antwortschreiben) und die 78 kopierten Originalabsagen zu dem Rest gelegt
– 78 mal die Blätter, die ich gerade aus den Bewerbungen gefischt habe, getackert
– 78 Bewerbungen (abzüglich der oben genannten getackerten Blätter) in 78 Umschläge getan und zugeklebt
– 78 zusammengetackerte Stöße gelocht
– 78 zusammengetackerte und gelochte Stöße in 4 Bewerbungsordner, alphabetisch, geheftet

Supersimple Sache, und hat ewig gedauert. Das schwierigste, was ich heute zu tun hatte, war, die Jalousien runterzulassen. Und verflucht, das war irre schwierig.
Und ich habe heute nichts gegessen. Na gut, außer zwei halbe Brötchen auf der Arbeit. Und zwei Toasts heute früh. Aber sonst nichts! Bis 17:30 Uhr jedenfalls. Danach habe ich mich total überfressen. Und inzwischen ist mir nach Schokolade. Aber ich habe keine mehr. Sehr traurig.
Habe ich schon erzählt, dass auf meiner neuen Tasche steht „Brauch Kaffee …Und hab Hunger“? Bernd fand das sehr cool. Aber Bernd hat mir auch ein Handtuch angeboten, damit ich im Meer plantschen gehen kann. Scheiße, das würd ich wirklich gern. Aber hatte ja leider keine Mittagspause. Und meine Beine sind nicht rasiert.

Und zuhause hab ich nen Brief bekommen, dass so ne komische Firma nen „Monatsbeitrag“ von 66,75€ von meinem Konto abbuchen will. Ich hab meiner Bank ne Mail geschrieben (zum Telefonieren wars zu spät) und denen gesagt, dass die Leute keine Einzugsermächtigung von mir haben. Dann hat meine Ma gerufen, dass das Betrug ist und ich die Polizei anrufen soll, weil ich da bestimmt nicht die einzige bin. Das hab ich dann auch getan, und die sind vorbei gekommen. Also musste ich meinem Vater den Kram erzählen. Die Polizei meinte, dass (noch) keine Straftat vorliege, hat sich den Kram aber notiert. Mein Vater ist, nachdem die weg waren, völlig ausgerastet, woraufhin ich dann auch ordentlich ausgerastet bin und wir uns gezofft haben wie die Katzen.

Und ich bin so furchtbar müde. Ich will ins Bett. Und n aktuelles Frauenmagazin, so was braucht frau ab und zu mal. Und verflucht, immer mehr Newsletter nehmen mich auf! Es ist ja schon erschreckend genug, dass ich „Spammailer.com“ finde, wenn ich meinen Namen google, aber anscheinend meldet mich irgendwer tatsächlich in diesen Dingern an. Heute ist der Plus-Newsletter dazu gekommen, ich glaub ich spinne!

Kein Bock mehr.

Ps: Dieser Blogeintrag wurde am 18.01.06 um 20:33 gepostet: 18+1+6+20+33 = 78. Wie gruselig….

Edit: Und oh mein Gott – 66+7+5 (der oben erwähnte „Monatsbeitrag“ von 66,75 €) = 78. Na wenn das kein Zeichen ist. 😉

Aswin hat zugeschlagen

Ich habe heute 85 [ich hoffe, mein Gedächnis hat mir keinen Zahlendreher verpasst] Absagen an Bewerber geschrieben. Satte 12 davon waren an Männer gerichtet. Dabei war die ausgeschriebene Stelle keine frauen-spezifische oder so, im Moment ist sie auch durch einen Mann besetzt.
Naja, vielleicht haben Männer einfach noch verschiedenere Berufsvorstellungen als ich vermute. Ich hoffe, für die meisten denen ich heute geschrieben habe, war diese Stelle nur eine unter vielen.
Alles in allem hatte ich heute einen nervigen Tag. Habe ich wirklich nur bis 16.30h gearbeitet? Kam mir vor wie 19 Uhr. Und vermutlich habe ich auch nicht um 8 angefangen, sondern um 6. Irgendjemand muss heute heimlich meine Uhr umgestellt haben. Zweimal. Und alle Uhren auf der Arbeit auch noch. Trickreich. das ist bestimmt derselbe, der immer die Kappe von meiner Lavalampe nimmt und die Uhr in der Abstellkammer 2-3 mal pro Sekunde ticken lässt. Ha, und wahrscheinlich hält derjenige mir auch morgens die Ohren zu bevor mein Wecker angeht. Oh mein Gott, was für Möglichkeiten es alles gibt! Ich werde diesem jemand einen Namen geben. Wie wäre es mit… Aswin. Ich werde vermutlich niemals jemandem begegnen der so heißt, und diesen Namen hoffentlich nie in der Öffentlichkeit erwähnen. Und zack, so schnell hat man einen unsichtbaren Anti-Freund.
Aswin war es sicher auch, der uns dieses eklige Wetter beschert hat. Immerhin war es nicht glatt, auch wenn das Radio das fortwährend behauptet hat (O-Ton auf der Arbeit: „Ich schmeiß ne Bombe in den Sender der das verbreitet!“). Allerdings tut mein Joshi (Auto) sich schwer mit nassen Straßen. Ich bin mindestens 3 km mit ununterbrochen quietschenden Reifen gefahren, das ist schon irgendwie peinlich. Vielleicht schau ich mal, ob ich im Internet ne Anleitung zum Bremsklötze-fetten finde. Was braucht man dazu überhaupt? Und hoffentlich geht so was schnell, es ist so furchtbar kalt überall dort wo Autos rumstehen.
Und noch eine positive Nachricht: Meine neue Tasche ist angekommen! Hat ja auch nur 7 Tage gedauert, pah. Sie ist so schön geräumig, ich könnt quietschen. Allerdings stinkt sie im Moment eklig. Toll hingekriegt, Aswin. Hoffentlich hat sie bis morgen genug gelüftet.
Ach ja, Aswin hat auch meinen Arbeits-PC geschrottet. Soll aber „nur“ die Grafikkarte sein. Ich bin an nen anderen Tisch gezogen. Und hey, an dem PC öffnen sich Dateien, wenn man sie anklickt! An dem alten musste ich immer erst in Word/Excel/wasauchimmer und von dort aus öffnen. Dafür hatte der alte auch eine Scrollmaus. Das Leben ist halt hart und voller Kompromisse. 😉

Von Männern, Uniformen und Familienstolz

Heute haben ich und meine perfekten Augenbrauen eine ziemlich miese Englischklausur geschrieben. Ach nein, lasst mich optimistisch sein: Die Aufgabe, die ich verhauen habe, macht nur 25% der Klausur aus. Ich habe hinterher keinen Kaffee von Wieland bekommen, aber damit kann ich leben. Erstens bin ich heute eine Stunde vor Schulbeginn mit meinem Dante in der Aula gewesen (musste meinen Bruder zum Bahnhof fahren) und hatte mir selbst einen Kaffee gekauft, zweitens hat er ihn mir nicht verweigert und drittens gönn ich ihm heute jeden Schluck, ihm gehts nicht besonders. Und ich konnte ihn nicht trösten. Wie tröstet man Leute, die so tun, als würde ihnen etwas Schreckliches nichts ausmachen? Diese Menschen, zumeist Männer, die von kranken Eltern oder toten Freunden mit so einem ironisch-witzigen Unterton erzählen -Wieland mit einem breiten Grinsen, andere eher spöttisch- verunsichern mich. Was kann man für sie tun? Oder -wenn man mal vorausdenkt- wie können sie andere trösten, sollte das mal nötig sein? Epileptische Hunde, herzkranke Väter, erhängte Freunde – ist das alles denn lustig? Ich verstehe ja, dass diese Männer Distanz schaffen müssen, aber es wirkt so kalt… Ich komme mir bei solchen Männern so hilflos vor.
Aber Wieland erwartet ja keinen Trost von mir. Ich vermute, für so was hat man Ehefrauen, sie wird schon wissen, wie sie ihn nehmen muss.

______

Wir hatten heute eine gruppeninterne (sind Gruppenarbeiten nicht was feines?) Diskussion über den Sexappeal von Stewards und Stewardessen. Wieland bestritt den (mit Ausnahmen) strikt, Carsten hat dazu keine Meinung und Katharina beleckt alle Stewards. Ich bin bisher erst einmal geflogen, und da war ich Kind von 17 Jahren viel zu begeistert von den Wolken um mich, um auch nur einen Blick für die Stewardessen übrig zu haben. Ich habe aber für Sexappeal gestimmt, was mich zur nächsten Frage bringt: Warum machen Uniformen derart attraktiv? Ich habe mich mit Katharina in eine 10minütige Begeisterungsschreierei über Marineuniformen verwickelt, die Wieland nur mit Mühe abbrechen konnte. Ich arbeite in einer Hafenstadt, und tatsächlich wirkt jeder einigermaßen ansehbarer Mann in einer Uniform plötzlich absolut abschleckbar. Und das mir, die ich doch eher hinter schönen Frauenkörpern herhechle als hinter einem Manneskörper (außer ich brauch kostenlosen Kaffee oder Autodienste 😉 ).
Was also macht eine Uniform so sexy? Ist es die Autorität? Bei Polizisten und Feuerwehrmännern könnte das sein, aber was hat mir schon ein Matrose zu sagen. Ist es die Einheitlichkeit, die damit einhergehende Anonymität? Schließlich wird ja auch bei den Stewardessen zu den attraktiven Eigenschaften gezählt, dass sie am „Morgen danach“ vielleicht schon auf einem anderen Kontinent ist. Aber nein, Einheitlichkeit finde ich wenig sexy. Aber das was einen Uniformträger unter anderen Uniformierten zum Gleichen macht, hebt ihn zugleich von allen Außenstehenden ab. Ist es das? Die fremde Elite? Die Frage „Was hat er, dass er es verdient eine Uniform zu tragen“? Oder ganz simpel nur das Gefährliche, Abenteuerlustige, das zumindest laut dem Klischee (und was anderes verfolgen wir gerade?) in jedem Polizisten, Feuerwehrmann, Matrosen, Steward oder Soldat stecken muss? Vielleicht hat ja jemand noch eine bessere Idee.

Und wo wir schon bei Klischees sind: Habe ich mal erwähnt, dass ich Ostfriesin bin? Ich bin erst heute jemandem begegnet, dem die ostfriesische Teezeremonie Rätsel aufgegeben hat. Für alle unkundigen: Kluntjes in den Tee, eine Milchblume auf den Tee, n-i-c-h-t rühren. „Wie?“, fragte mein Bekannter, „dann schmeckt der letzte Schluck ja extrem süß!“
Nachdem ich bei hunderten vollblutostfriesischen Tanten in dieses Ritual eingeführt worden bin, erscheint es mir so völlig unvorstellbar, dass es Menschen gibt, die seinen Sinn nicht nachvollziehen können. Sofern man einen Sinn in Teezeremonien sehen kann.
Ich bin stolz auf mein Ostfriesenblut. Ostfriesen sind stark und robust, mit beiden Beinen auf dem Boden, niemals zimperlich, immer geradeaus, mit einem Immunsystem wie ein Erdwall, mit einer Sicherheit, die meinen Onkel seinen durchgedrehten Eber erschlagen lassen hat, ohne jederlei Ziererei oder Naivität, immer zu hundert Prozent sie selbst.
Außerdem sind alle Ostfriesen Männer. Männer zwischen 30 und 50 Jahren.
Ich bin obendrein nur zu 50% Ostfriesin, und auch das nur genetisch. Von meiner Südoldenburgischen Mutter habe ich meine schlanken Finger, meine Spinnenphobie, die Sensibilität und vermutlich auch meinen Glauben an das Gute im Menschen. Meine „Zimperlichkeit“, was Auto- und Gartenarbeit rechne ich zu Hundert Prozent und ohne mich zu schämen meinem Vater an, der mir schon im Alter von 6 verboten hat, mir meine zarten Frauenhände zu zerarbeiten und der mir bis heute verbietet, einen Schraubenzieher auch nur in die Hand zu nehmen. Wie soll eine anständige Ostfriesin da auch selbstständig werden?
Aber das macht nichts. Ha, was red ich, es kommt mir doch entgegen. Es ist entsetzlich einfach, das hilflose Mädchen zu spielen. Auch wenn es eine erschreckende Entdeckung ist, wenn man merkt, dass das Spiel Ernst wird.
Immerhin bin ich zur Hälfte eine waschechte Ostfriesin. Ich verstehe dreckige Witze vor den meisten, ich bekomme keine Alpträume (auch wenn ich nach Mysery drei Tage lang gehumpelt habe), ich bin aufbrausend und beharre auf meine Meinung und ich renne 18 Stunden nach der Blinddarm-OP schon wieder durch die Flure.
Ganz gute Mischung, find ich doch.

Dickes Erwachen

Gestern Abend habe ich mich anstelle von Backen einer anderen weiblichen Tätigkeit gewidmet: Zupfen. Nein, ich meine keine Musik, ich meine einen Spiegel und eine Pinzette – auch wenn das durchaus Instrumente sind. Jedoch weniger musikalischer als eher medizinischer Art. Ich hab währenddessen Der Pianist gesehen, das passte ganz gut zusammen – außerdem war es eine schöne Ausrede um bei ein paar Kopfschüssen nicht hinzusehn.
Nachts hab ich dann total viel wirren Kram geträumt, reicht vielleicht sogar für nen Roman, und als ich gegen 12 aufgewacht bin, habe ich spontan beschlossen, dass ich nicht dick bin solange ich nicht im Liegen dick bin. Dann ging ich gut gelaunt hinunter und wurde von meiner Ma in einen Streit verwickelt wie fett mein Hintern ist. -___-
Morgen soll ich nettes Mädchen ne halbe Stunde früher losfahren um meinen Bruder und einen Mitschüler zum Bahnhof zu fahren. Und im Backofen wartet ein seehr großes leckeres Geflügel. Und um 15:05 kommt Jodie Foster auf Vox! Außerdem scheint die Sonne wunderschön, der Tag kann gar nicht schlecht sein. Und morgen kommt bitteschön gefälligst auch meine neue Tasche an!
Soo, das wwars dann auch für heute, das Telefon klingelt.