Telefonstreich

Unterdrückte Nummer, piepsige Mädchen- Schrägstrich verstellte Stimme: „Hallo, ist der Christian da?“
„Nein.“
„Wann kommt der denn nach Hause?“
„Wer ist denn da…?“
„Das kann ich dir nicht sagen, ich weiß nicht, ob er schon mit dir über mich gesprochen hat.“
„Dann kann ich dir auch nicht sagen, wann er nach Hause kommt.“
„Hm. Aber kann ich ihn denn besuchen?“
Zu dem Zeitpunkt dachte ich, das ist dein-Freund-hat-eine-Affaire-Scherzanruf, also sage ich: „Klar, der ist ja immer in seinem Keller.“
„Nee, da will ich nicht hin.“
„Das kann ich verstehen, wegen der ganzen Spinnen und so. Ich will da ja auch nicht hin, darum wohnt der ja da.“
„Aber ich bin da schon richtig, dein Mann heißt doch Christian, ja?“
„Ja, aber davon gibt’s viele.“
„[Nachname], richtig?“
„Auch davon gibt’s viele.“
„Arbeitet dein Christian bei Rosenboom?“
„Nein.“
„Oh, dann bin ich falsch. Tschüß!“

What the Fuck…?! Hoffentlich kriege ich jetzt keine Anzeige wegen Misshandlung des Lebenspartners. Obwohl ich schon gern wüsste, von wem…

Tägliches Treiben

Um halb 8 war ich im Bett, um Viertel nach 10 rief mich der Schatz an. (Meine „Nicht vor 11 wecken!“-SMS scheiterte an seinem leeren Handyakku.) Einschlafen konnte ich danach nicht mehr. Hab im Bett die Glotze bespaßt und schließlich festgestellt, dass ich topfit bin. Hab schon Küche und Badezimmer geputzt. Jetzt hab ich noch eine gute Stunde sturmfrei und muss mich entscheiden, ob ich sie mit Aura Dione oder Alex Clare verbringe…

Problemlöser

Was für ein grandioser Tag! Es ist noch nicht mal halb vier, ich habe noch nichts für meine BA getan und doch habe ich schon drei Lösungen für Probleme gefunden, die mir noch nicht einmal bewusst waren.

Es kommt doch auf die Größe an

Dem ein oder anderen Leser mag es schon aufgefallen sein: Ich habe die Schriftgröße, samt Zeilenabstand, im Blog erhöht. Dies ist nur die letzte Konsequenz in einer langen Reihe aus vergrößerten Webseiten-Ansichten (Strg+Plus ist mein Freund), für die Firefox komfortablerweise auch den eingestellten Zoomfaktor speichert. So what? Ich habe beschlossen, es auf meinen „neuen“ Bildschirm zu schieben – der ist sehr breit im Vergleich zu seinem Vorgänger, darum wirken die Buchstaben proportional logischerweise kleiner, das ist alles. Meine Augen werden doch nicht schlechter – hallo, ich bin erst 26.
Ich bin trotzdem erstmal dazu übergegangen, meine Brille wieder zu tragen…

(Aus)Setzlinge

Da stehen zwei Pflanzen auf dem Dach einer Bushaltestelle. Niemand wollte mir glauben, doch es ist Fakt, da stehen sie nun und trotzen, mit mäßigem Erfolg, dem Nordseeklima.
Meine Erklärung für diese Situation ist folgende: Die beiden wurden ausgesetzt. Ihr Herrchen Besitzer ist in den Urlaub gefahren und hat niemanden zum Gießen gefunden. Da oben, dachte er sich nun sicherlich, stehen sie vielleicht abgelegen genug um sie nach der Heimkehr wieder vorzufinden und so Petrus will wird sich der Regen um die Geschöpfe kümmern. Und in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, vielleicht mit einer Trittleiter oder Hilfe der Mitreisenden, brachte er die beiden Pflanzen auf das Dach dieser Bushaltestelle.
Wie man sieht, hat er falsch gedacht. Tatsächlich haben die bedauernswerten Blattträger ausgerechnet die sonnigsten Tage dieses Nordseesommers erwischt.

Inzwischen sind die beiden Pflanzen wieder verschwunden. Ob die Straßenreinigung den Missstand beseitigt, der Aussetzer sie wieder zu sich genommen oder ein weiches Herz die beiden adoptiert hat – ich werde es wohl nie erfahren. Macht es gut, ihr Armen.

Nachwirkungen

Das wird ein Tag. Meine obere Körperhälfte hat Sonnenbrand, die untere Muskelkater. Dann mal auf zu meinen zwei Terminen…

Nicht meine Woche

Was für eine merkwürdige Woche. Sie begann gestern mit einem Anruf des DRK: Meine Blutgruppe ist momentan Mangelware, ich möge mich doch bitte an den Beutel hängen. Der nächste Spendetermin in erreichbarer Nähe für mich immobiles Menschlein (denn Fahrradfahren funktioniert bei mir nach ner Spende nicht), ist aber Mitte September. Der Schatz hat mich getröstet, wir fahren nächste Woche zu Burger King spenden (Win-Win-Situation) und sollte ich bis dahin mal Blut verlieren gibt er mir was ab. Etwas später war dann die Note VWL IV online – ihr wisst schon, die Klausur nach der ich heulend am Straßenrand saß weil ich sicher war, ich müsste das Semester wiederholen. Eine 1,3! Mein Dozent muss mich nach den „Bin ich durchgefallen?“-Mails für bescheuert halten. Dann, fleißig über meiner BA, ereilten mich die ersten Rückschläge. Meine Hauptquelle ist zu alt um sie nutzen zu dürfen (die neueste Auflage fällt gottseidank noch grade in die 5-Jahres-Grenze, die muss ich mir also besorgen) und meine Excel-Datei hat einen nicht erklärbaren Datenverlust erlitten, der nicht leicht zu reparieren war. Den Abend verbrachten wir dann in einem randvollen Kino während eines wirklich, wirklich langen Films, trafen dort mehrere Menschen die ich früher gut kannte und ich litt erheblich zwischen zwei Armlehnen-Besetzern, die Chips bzw. Popcorn in Dolby Digital kauten. Offensichtlich nicht genug um dem Einhalt zu gebieten, ich jammere also bloß auf hohem Niveau.
Heute früh war ich dann ziemlich am Ende und reizte meine Weckerzeit bis 10 Uhr komplett aus, obwohl ich sonst um halb putzmunter bin – jedenfalls fast, denn um 5 vor 10 rief eine Umfragetussi an, um, welch Ironie, nach meinen Schlafgewohnheiten zu fragen. Deprimierenderweise wollte sie, als sie verstand, dass Herr Schatz nicht da war, gerne mit meinen Eltern sprechen. Was für ein herrlicher Start in den Tag. Fünf Minuten später wünschte der Schatz mir einen guten Morgen und riet mir nach zweiminütiger Diagnostik, mich nochmal hinzulegen. Das versuchte ich dann auch brav bis um 10 nach 10 der DHL-Mann Sturm klingelte.
Um das mal zusammenzufassen: Ich habe nicht den geringsten Bock heute noch irgendwas sinnvolles zu tun.

Ich bin alt

So, also wieder ein Jahr älter… Irgendwie macht das nicht mehr so viel Spaß wie in den letzten Jahren. So oder so, meinen Geburtstag haben wir Montag gemütlich zelebriert: Frühstücken mit den Eltern, anschließend Shopping mit dem Schatz (habe mir gleich zwei neue Paar Schuhe gegönnt und den Lippenstift um den ich schon seit Wochen herumschleiche), später haben wir uns eine Playstation 3 gekauft und abends schön zu zweit gekocht.
Sonst ist zu dieser Woche nicht allzuviel zu sagen, außer: die neuen Schuhe sind flach, ich decke mich in beunruhigendem Maße mit neuen Kosmetika ein und das Spiel Move Fitness hat uns beide ganz schön ins Schwitzen gebracht — ich werde alt!

Brombeerwein

Gestern war der ätzendste Tag seit langem. Er begann mit dem Entdecken der Kollateralschäden des Besuchs am Vorabend: Mein Schalprojekt samt Wollknäuel sind vom Sofa in eine Topfpflanze gestürzt. Schon klar, ich hätte diese Pflanze mal abstauben können. Schon klar, ich hätte das Gewoll vom Sofa entfernen können wenn ich Gäste erwarte. So oder so, die Wolle scheint auf Dreck magnetisch zu wirken und ist jetzt erstmal hin. Entsprechend hin war dann auch meine Motivation, irgendetwas sinnvolles zu tun, und ich erklärte kurzerhand diese Woche zur BA-freien Woche (ist ja immerhin schon Donnerstag gewesen und heute ist auch verplant). Ich schnappte mir also das Buch, durch das ich mich momentan quäle und obwohl ich eigentlich froh war, dem Ende schon nahe zu sein, hat es mich auf den letzten Seiten doch echt noch zum Weinen bekommen. Ich beschloss daraufhin, mir ein schickes Brot zum Mittagessen zu machen und entdeckte verschimmelte Lebensmittel im Kühlschrank. Ich besuchte die Eventim-Website und fand das Alex Clare-Konzert, auf das ich so gerne möchte, ausverkauft. Selbst der ewige Notnagel machte mir einen Strich durch die Rechnung: Unser Media Receiver scheint kaputt zu sein, kein Fernsehen. Also umgeschaltet auf Kabelfernsehen (irgendwann hatte die Gesellschaft das Abklemmen wieder entfernt, ich bin also nur durch die Umstände ein Dieb) und festgestellt, dass der Fernseher das Kabelbild extrem verpixelt und sich obendrein alle 30-60 Minuten einfach ausschaltet (nein, keine Energiesparoptionen aktiviert, unregelmäßige Zeiten).
Um sechs war ich völlig mit den Nerven am Ende. Der Schatz rief dann auf dem Weg von der Arbeit zum Volleyball bei mir an, ich klagte ihm mein Leid und er fügte hinzu, dass er nach dem Spielen noch zu seinen Großeltern müsse um deren Telefon zu reparieren (es stellte sich später heraus, dass das kein Notfall war, denn nicht das Telefonieren war beeinträchtigt sondern die beiden wussten nur nicht, wie man Nummern in das neue Gerät einspeichert).
Als er dann um halb 11 endlich nach Hause kam, trösteten wir uns mit Gyrospizza, Bienenstich und Brombeerwein. So schlimm war der Tag dann letztendlich doch nicht.