Kategorie: Kaffee mit dem Schatz

Während der Mann an der Kasse unsere Lebensmittel bezahlte, stapelte ich auf die Kohlrouladen säuberlich den Schmierkäse, die drei Schmelzkäses, die beiden Goudas, den Butterkäse, die Putenbrustwurst, die Putenbratenwurst, die Schokolade, die Maggi-Fix-Tüten und den Auflaufkäse, nahm dann die Tüten Daim und Schokolinsen und die Rolle Mettwurst in die Hände und verkündete: „Guck, Schatz, ich hab zwei Haufen gemacht – das dort trägst du und die hier nehm ich!“
Die Kassiererin schaute herüber, grinste über beide Backen und bot uns eine Obstplastiktüte an.
Mein Mann, der Held, lehnte ab.
Heute Abend gibt’s leckeres Abendbrotbuffet.

Der Mann hat tatsächlich eine Spaghettinudel gegen den Schrank geworfen. Und sich gefreut, dass sie kleben bleibt. Und „Al dente!“ gejubelt.

Aber er hat vorher Spaghetti Bolognese gekocht. Toll!

Der Schatz: „Süße, weißt du, wo mein Büro-Briefkasten-Schlüssel ist?“
Ich: „Welcher ist das denn?“
Der Schatz: „Ein normaler, kleiner. Mit einem Zettel als Anhänger.“
Ich: „Oh…. Moment, ich rücke mal den Schuhschrank von der Wand.“
Schlüssel gefunden, Schatz glücklich.

Was tut ein junges Pärchen, wenn es etwas mehr auf die Figur achten möchte? Genau, die beiden gehen 2- bis 3-mal pro Woche ins Fitnessstudio, und wenn sie sich mal was zu essen liefern lassen, dann bestellen sie natürlich einen Salat…
… zum Grillteller und der Pizza dazu.
Wir üben halt noch. Ist das jetzt im Vergleich zu unserer „normalen“ Ernährung ein Minus oder darf ich das neutral werten?

…werde ich den Schatz verlassen und alleine wohnen – nur für ein halbes Jahr oder so. Mein Wohnzimmer werde ich lila streichen, in den Farben meines Blogs etwa. Ich werde jeden Tag Hühnchen oder Nudeln essen und ganz oft Kartoffeln und Brokkoli und Erbsen. Ich werde nie vor Mitternacht ins Bett gehen und so viele Blumen kaufen (und vertrocknen lassen), wie ich mir leisten kann.
Naja, und ich werde meinen Schatz ganz furchtbar vermissen…….Niemand wird mir mein Frühstück machen und mir Äpfel schneiden und mit mir kuscheln und mich wärmen. Ich glaube, das wird doch nichts mit dem halben Jahr Single-Dasein. Aber wer braucht schon ein lila Wohnzimmer?

Zwei Fernbedienungen für einen Fernseher können eine Beziehung durchaus sehr belasten.

Weil mein Schatz gestern erst spät nach Hause kam und ich äußerst vergesslich bin, habe ich einen „Iss mich!“-Post-It an die Mikrowelle geklebt, bevor ich seinen Teller mit Nudeln hinein gestellt habe. Dieser Post-It ist seitdem zu einem Kampfobjekt geworden. Erst hat der Mann ihn auf meinen Mp3-Player geklebt. „Niemand isst meinen Mp3-Player!“ Er wanderte auf seine Brieftasche. Von dort an den Spiegel. Von dort auf seine Zigarettenpackung. An meinen Ohrring. An seine PC-Maus. Und so geht es regelmäßig weiter, bis irgendwann der Ausruf „Iss dich selbst!“ kommt und ein paar Minuten später der Schwächere (oder Überraschtere) das Post-It an seiner Stirn hat.
Wir sind schon ein bißchen überdreht. Aber ich bin optimistisch: Der Post-It wird nicht mehr lange klebbar sein.

Der Schatz hat in dieser Woche angefangen, sein zweites Büro in B. zu benutzen. Dort ist er dreimal, in O. zweimal wöchentlich. Der Witz an der Sache ist: Er arbeitet keinen Kilometer von der Werbeagentur entfernt, in der ich vor der Ausbildung ein Praktikum gemacht hatte.
Das heißt: Wenn ich damals dort die Stelle bekommen hätte und (z.B. deshalb) nicht zu Janas Geburtstag hätte gehen können um ihn kennen zu lernen, dann wären wir uns garantiert irgendwann in der Mittagspause beim Chinesen begegenet. Ja, ich weiß, dass sind ganz viele „wenn“s und „wäre“s, aber das ist ja auch nur der Schicksal-Notfall-Plan, damit wir uns drei Jahre später doch noch hätten kennen lernen können… Ich finde die Vorstellung jedenfalls sehr romantisch.

Da ich überraschenderweise nur bis 12 statt bis 14 Uhr arbeiten musste, beschlossen der Schatz und ich überraschenderweise den überraschend sonnigen Tag ein wenig zu nutzen, obwohl der Mann, gar nicht überraschenderweise, morgen einen Vortrag halten muss, den er -auch nicht überraschend- noch nicht annähernd fertig hat.

Es ist 8:52, der Schatz ist sicher schon längst im Büro (wie schön, das sagen zu können!) und ich tue, was jede gute Hausfrau tut, wenn der Mann arbeitet: Ich räume die Sachen, die er gern hat, an weniger auffällige Plätze…

Tut mir leid, Liebling, ich brauchte den Platz!