Gestern Nacht haben der Schatz und ich uns warm angezogen, eine Decke und Kissen unter die Arme genommen und sind zum Strand nach H. gefahren. Da haben wir uns auf den Sand gelegt und Sternschnuppen beobachtet. Es war wundervoll! Ich habe elf entdeckt, der Schatz sogar siebzehn, davon fünf oder sechs, die wir beide gesehen haben.
Wir sind ja eigentlich nicht so die Romantiker und ich dachte auch, es würde recht bald langweilig werden, aber da im Dunkeln zu liegen, Blick in den Himmel, in den Ohren nur Meeresrauschen, Grillenzirpen und dumme Witze, das war wirklich schön. Als wir später wieder aufbrachen, konnte ich beim Blick auf die Uhr kaum glauben, dass über eine Stunde vergangen ist. Hätten wir die Kälte nicht so unterschätzt, wären wir auch noch länger geblieben. Der Höhepunkt der Perseiden war für zwischen 1 und 4 Uhr angekündigt worden, aber irgendwann muss der Berufstätige nunmal ins Bett. Obwohl ich inzwischen ganz sicher bin, dass die Ruhe, die beim Beobachten der Sterne einkehrt, mit Schlaf kaum aufzuwiegen ist. Das war echt schön.
Der katastrophale vierte Jahrestag
Es ist jetzt schon eine Weile her und ich hab’s immer wieder aufgeschoben, davon zu berichten: Die Feier unseres vierten Jahrestages.
Der Schatz und ich haben am 01. Juni Jubiläum, aber da der in diesem Jahr auf einen Dienstag fiel und obendrein meinen Klausurenmonat einläutete, verlegten wir das offizielle Feiern auf ein unbestimmtes Datum und zelebrierten erstmal nur in der Intimität unserer vier Wände.
Zum Geburtstag 2009 hatte ich vom Schatz einen von diesen papierlosen Gutscheinen bekommen, bei denen man sich gerne kichernd ausmalt, wie der Schenker sich vor 10 Minuten noch verzweifelt im Wandschrank versteckt hat. (Wir haben natürlich keinen Wandschrank und selbstverständlich hat der Schatz auch kein Versteck nötig, aber so in der Art war dieses tolle Geschenk halt.) Der Gutschein belief sich auf ein romantisches Dinner im neuen viereinhalb-Sterne-Hotel. Natürlich nicht in dem zugehörigen Vier-Sterne-Restaurant, das ist so gar nicht unsers, sondern in der ebenfalls zugehörigen „normalen“ Gastronomie, das ja immerhin auch ein bißchen gehoben sein wird.
Übrigens habe ich in dem Zusammenhang von meiner Nagelfee erfahren, die es wieder von jemand anderem weiß, dass ein Vier-Sterne-Restaurant immer einen sternlosen Partner habe, damit die Zutatenreste des Sternekochs dort verwendet werden können; das sei im Sternglanz nämlich verboten.
Wie auch immer. Wir beschlossen jedenfalls jetzt, das eine mit dem anderen zu verbinden, denn mein nächster Geburtstag rückte ja auch näher und irgendwie hatte ich das Gefühl, der imaginäre Gutschein werde dann so langsam verfallen, und entschieden in dem Nicht-vier-Sterne-Restaurant zur Feier unseres vierten Jahrestages essen zu gehen.
Schließlich war es dann so weit. Am 27. Juni, unter dem lauten Hupen von Fußballfans, aber immerhin noch im Monat des echten Jubiläumsdatums, machten wir uns auf den Weg. Ich hatte mir nur für diesen Anlass ein heißes kleines Schwarzes gekauft und mir Locken eingedreht. Hölle, ich hab mir sogar extra neue Haarnadeln gekauft! Der Schatz trug dazu passend (zum Kleid, nicht zu den Haarnadeln) Hemd, Anzug und saubere Schuhe. Alles wunderbar. Die Begeisterung über den schönen romantischen Abend hielt an, bis wir das Restaurant betraten.
Eine tolle Aussicht, das muss man denen lassen, aber wahnsinnig eng gestellte Tische, die zugleich zu tief waren um sich vernünftig unterhalten zu können, und eine furchtbare Akkustik, die die Gespräche der anwesenden Gäste durch den ganzen Raum schallen ließ, was natürlich zum Teil auch an der übertiefen Tischtiefe liegen mag. Eben genannte anwesende Gäste waren übrigens durchgehend in Polohemden, kurze Hosen und Flip-Flops gekleidet, aber das glitt an uns ab, denn wir haben uns natürlich „füreinander“ aufgebrezelt.
Dann kam die Karte. Sie „übersichtlich“ zu nennen, wäre eine glatte Untertreibung, ich schwöre, dass ich sie in 5 Minuten hätte auswendig lernen können. Und mein Gedächnis ist wirklich schlecht. Da ich weder Rind mag noch Tierkinder esse noch ein Fan von Fisch bin, blieb mir die Auswahl zwischen Schnitzel und Wachtel. Im vollen Bewusstsein dieser kuriosen Situation entschied ich mich für den Vogel, denn für ein Schnitzel zieh ich kein kleines Schwarzes an. Der Schatz bestellte sich also ein Steak, ich orderte „Wachtelbrust in Kardamom mit Mandelmilch und gebackener Keule an Bittersalaten“.
Jetzt hätte es gemütlich werden können. Doch die merkwürdigen Gespräche der Menschen zwei Tische weiter erzeugten in mir nicht unbedingt romantische Atmosphäre und alle zwei Minuten kam abwechselnd eine der beiden Kellnerinnen, entweder um Gläser hinzustellen oder Gläser abzuräumen. Es war eine Katastrophe.
Nach einigen geflüsterten Gesprächen (auch eine Art Romantik?) kam schließlich unser Essen. Der Schatz genoss sein Steak, meine Wachtel hingegen war noch kleiner als befürchtet. Und, naja, von so Gelee überzogen.
Ich fass mich jetzt einfach mal kurz: Das, was man aus dem Gelee rauskratzen konnte, war durchaus lecker. Hat auch bestimmt für drei Bissen gereicht. Der Salat war eklig und ich rettete mich mit des Schatzes Kartoffeln davor, unangenehm aufzufallen, weil ich den Tisch annage.
Dann kam auch schon wieder die Kellnerin: Ob wir noch Nachtisch wollen. Nein, ich wollte nur noch nach Hause und den Pizza-Service anrufen.
Entdeckung
Mein neuer Mantel zaubert selbst dem Schatz eine weiblich-taillierte Figur. Wenn das sein Geld nicht wert ist!
Notiz an mich #312
Ich muss unbedingt mit dem Schatz „Vom Winde verweht“ gucken, ob er will oder nicht, manche Bildungslücken müssen einfach geschlossen werden. Fragt der mich doch, wer Rhett Butler ist!
Der rasende Einkaufswagen
Schön, wenn man noch nicht zu erwachsen ist, um im Supermarkt Verstecken zu spielen und auf dem Einkaufswagen hängend durch die Gänge zu sausen. Auch, wenn man erwachsen genug ist um Sammelpunkte mitzunehmen.
Wow!
Bis des Schatzes Zug fährt, mit dem er meines Bruders Auto (mein Ex-Auto Joshi) abholen fährt, hat er überraschend freie Zeit, die er nicht zu nutzen gewohnt ist. Jetzt kann ich ihn mit Hausarbeit bombardieren – und es funktioniert! Jetzt gerade gießt er Blumen, während ich Feeds lese und HIMYM gucke.
Yammi
Wir haben heute so gesund eingekauft wie noch nie zuvor – hoffentlich hat uns niemand gesehen, den wir kennen. Ananas, Kiwi, Erdbeeren, Weintrauben, Tomaten-Samen, dazu noch Brot, Joghurt, Tulpenstrauß und Bonsai.
Übrigens haben sich dann im Nachhinein noch mehr Unterschiede zwischen dem Schatz und mir entpuppt: Wir favorisieren nicht nur unterschiedliche Weintraubenfarben, sondern er entfernt von den gewaschenen Erdbeeren auch noch Bestandteile, die mir bislang noch nicht mal aufgefallen sind.
Mit dem Bauch voller Erdbeeren haben wir dann eine Fahrrad-/Skate-Tour gemacht und irgendwann Subway zu unserem Ziel erklärt. Leider haben die Rollen unter des Schatzes Füßen in Verbindung mit dem wackligen Tisch zu einem mittelgroßen Malheur geführt, das in direkter Verbindung zum fehlenden Deckel des Colabechers stand… Aber ich freu mich (über meinen) Keks.
Den restlichen Nachmittag haben wir gemütlich verschlafen, aber jetzt geht’s gleich wieder raus.
Horror
Der Schatz steht an einer Raststätte und wartet auf den ADAC. Warum, hab ich nicht genau verstanden, aber einen in der Kälte wartenden Mann fragt man nicht aus. Jedenfalls ist sein Auto lahm gelegt und irritierenderweise ist unser Festnetzanschluss der eventuell einzige Telefonnetzteilnehmer, der ihn anrufen kann, alle anderen (z.B. mein Handy) vermelden keine Verfügbarkeit. Er selbst kann diesen ebenfalls problemlos anwählen, bekommt jedoch bei einigen anderen Nummern Fehlermeldungen. Mysteriös. Und nun ist auch noch GMX tot.
Wenn ich es nicht besser wüsste (weiß ich es besser?) würde ich sagen, jemand hat uns getrennt und von der Außenwelt abgeschnitten. In welchem Horrorfilm befinden wir uns gerade? Saw? Nein, da liefen die Entführungen einfach mit Chloroform ab. Hostel? Ach nee, die haben mit Lockmitteln gearbeitet. Final Destination? Uh, verheerende, merkwürdige Zufälle, das würde passen. So ein Mist. Ich hasse Final Destination.
Dazu kommen jetzt noch Anrufe ohne Anrufer. Da ich ja eh in den nächsten Stunden auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kommen werde (glaubt ihnen nicht, wenn sie sagen, es war ein Unfall!), lasse ich jetzt BWL BWL sein. Mir ist egal, ob ich mich dafür morgen ohrfeige, ich hab jetzt keine Lust mehr, die Formeln auswendig zu lernen. Und das auch noch in meinen letzten Stunden.
Zwischen den Jahren
Und schon ist Weihnachten wieder vorbei.
Obwohl unser Advent ja irgendwie viel zu kurz war (und nein, wir haben das Kekse-Backen immer noch nicht nachgeholt) und obwohl wir am 24.12. erst um 0:15h aus einem ganz unweihnachtlichen Kinofilm kamen, hatten wir einen tollen Heiligabend. Zu Mittag gab’s Kartoffelsalat mit Würstchen, abends dann Ente mit Rotkohl und Knödeln, anschließend wurde beschert. Leider ist im Laufe des Nachmittags unser DVD-Player verreckt und ich hatte dem Schatz natürlich eine DVD („Wall-e“) unter den Baum gelegt. Dazu bekam er den Gürtel, den er sich in Berlin ausgesucht hatte und eine Zaubertasse. Ich habe einen dicken Wälzer bekommen (siehe Lese-Liste .
Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir bei meinen Eltern und meinem Bruder und haben dort die Bescherung weitergeführt und einen Schneemann gebaut.
Für den zweiten Feiertag hat sich mein Bruder kurzfristig eingeladen. Die beiden Jungs haben also seinen Laptop repariert, während ich -streng nach Lernplan- an meinem Schreibtisch saß. Zwischendurch („Jetzt müssen wir drei Stunden warten bis er sich zurücksetzt…“) haben wir Age of Empires gespielt.
Am 27.12. fuhren wir zu Christians Familie, aßen dort (déjà vue!) Ente mit Rotkohl und Knödeln und folgten hinterher seinem Opa nach Hause, damit der Schatz den geschenkten Fernseher gleich anschließen kann. In der Nacht haben wir dann noch ein bißchen gescrappt, das geht momentan häppchenweise voran. – Darf ich vorstellen: Der Mann in meiner Wohnung ist der beste Zuschneider der Welt! Danke, Schatz, für deine Unterstützung an Cutter und Lineal.
Heute hat der Schatz endlich die Postkartengirlande im Flur angebracht, für die wir Ende November das Material gekauft hatten. Ich find’s total toll – besonders, wie der Spiegel jetzt eingerahmt wird.
Gegen 15 Uhr beschloss der Schatz, dass ich eine Lernpause nötig habe und wir sind kurz an den Strand gefahren. Wunderschönes Wetter, das war eine großartige Idee!
Anschließend haben wir noch beim Italiener gegessen und frisch gestärkt habe ich vor etwa einer Stunde mein Soll für heute erfüllt und schon frei!
Der Schatz, der Allerbeste, der Superman, text mir gerade die Formelsammlung für Statistik, die ich zusammengeschrieben habe, denn deren Ausmaße übersteigt die Fähigkeiten von Office-Programmen. Währenddessen gucke ich eine Reportage über den australischen Regenwald (danke, Bruderherz, fürs Bescheidsagen!) und knabbere Spekulatius. Ich habe übrigens einen neuen Diät-Plan: Wenn ich alle Weihnachtssüßigkeiten noch 2009 aufesse, werde ich nächstes Jahr nicht dicker. Ergibt doch Sinn, oder?
Morgen kommt Lena und holt die letzten Päckchen unterm Baum weg, ich halte natürlich weiterhin brav meinen Lernplan ein (man beachte die Häkchen und die farblich gegliederte Gestaltung!)
und wenn noch ein bißchen Freizeit bleibt, backen der Schatz und ich vielleicht doch noch Kekse oder machen Bratäpfel und vielleicht scrappe ich den Malta-Urlaub dann endlich fertig. Langweilig wird’s wahrscheinlich nicht.
Perfekter Adventstag
Gestern war ein PERFEKTER Tag.
Um 8h war ich in der FH, hatte aber schon um 13:45h unvermutet Schluss, da wir unsere letzte Veranstaltung um einen Block vorverschoben haben. Im Bus schrieb ich dem Schatz dann eine SMS, ob es ihm zu früh wäre, wenn ich mich jetzt schon in den Zug nach O. (=zu ihm) setzen würde. Dabei hatte ich noch nicht einmal realisiert, dass ich dann satte zwei Stunden eher fahren würde als geplant. Der Schatz gab sein Ok und ich zog zuhause nicht mal meine Jacke aus, während ich die Taschen umpackte und düste dann zum Bahnhof.
In O. ist (wie jedes Jahr) ein wunderschöner Weihnachtsmarkt. Wir haben mit Steakbrötchen den ersten Hunger gestillt, ich habe gelernt, dass Schokomandarinen zwar eine tolle Idee sind, aber die praktische Umsetzung nicht so dolle ist, habe den ersten Bratapfel meines Lebens gegessen und dann: fing es an zu schneien!
Als wäre der ganze Himmel nur da, um dem Schatz und mir einen weihnachtlichen Tag zu bereiten. Total super!
Auf dem Heimweg (bewaffnet mit gebrannten Mandeln) haben wir dann noch versucht, Winterpunsch zu kaufen. Stattdessen haben wir aber nur einen Wasserkocher ergattert (der Schatz findet’s toll, dass er anzeigt, wie viel Grad das Wasser momentan hat; ich find’s toll, dass er die Farbe von blau bis rot wechselt, wenn es wärmer wird) und sind tatsächlich einen Megaumweg bis J. gefahren, um dann gleich zwei Kisten einzupacken.
Um halb 10 waren wir dann zu Hause, haben mit dem Wasserkocher gespielt und dann Winterpunsch aufgewärmt (nicht mit dem Wasserkocher), Kerzen und den Tischkamin angemacht und uns aufs Sofa gekuschelt… Schööön!