Crazy V

  • Was einem nach ein paar Tagen exzessiven Tramfahrens ganz plötzlich auffällt: Die Klingeltonsucht hat Australien nicht heimgesucht! Hier bimmelt überall nur das Werks-tüdelüdü, keinerlei Songs. Und das, ich traue mich kaum es zu sagen, obwohl mein australischer Mitbewohner das Schnischnaschnappi-Lied kennt…
  • Hier wird gerundet. Also, beim Bezahlen und so. Wenn man Lebensmittel im Wert von 14,96$ kauft, dann bekommt man auf die 15 Dollar nichts heraus. Ich habe sogar einmal in der Liste auf dem Kassenmonitor gesehen, wie da untereinander die Summe stand, dann „Rounding: 0,07$“ und darunter die glatte Endsumme, die die Verkäuferin dann von mir haben wollte.
  • Der australische Staat ist enorm bevormundend. Nicht nur, dass die Strafen für Fehlverhalten (keinen Helm beim Fahrradfahren, Trinken in der Öffentlichkeit, Straße ohne Ampel überqueren, …) enorm hoch sind, es prangt auch überall Verhaltenswerbung: Fahr nicht so langsam, achte auf Betrunkene, hör auf zu rauchen, melde verdächtige Vorkommnisse, treib mehr Sport – es ist überall, selbst im Radio. Wäre es fies, wenn ich jetzt einen Zusammenhang mit der Art der Kolonialisierung Australiens herstellte…? Überdies patrouillieren die Polizisten am Wochenende sogar durch die Klubs. Wozu auch immer. Und es gibt unfassbare Mengen an berittenen Polizisten, das verblüfft mich immer wieder.
  • Obwohl hier alles „richtig“ abzulaufen hat, sind die Australier dann bei der Umsetzung doch wieder irgendwie praktisch orientiert.

    Ja, hier wurde einfach ein Handtuch festgeklebt um das Schild ungültig zu machen.

Adelaide, 06.04.2011, 18:54h

Gebucht II

Einen Flug fuer zwei Personen von Adelaide nach Cairns am 11.04., ein Doppelzimmer im Hostel vom 11. bis 14.04., einen Ausflug in den Dschungel bei Cape Tribulation am 12.04., eine Fahrt zum Great Barrier Reef am 13.04. und einen Mietwagen fuer zwei Wochen ab dem 14.04. – das Abenteuer kann losgehen. 🙂

Adelaide, 06.04.2011, 13:23h

Sonntag: Lernen in Glenelg

Na, das mit dem Lernen hat nicht so gut geklappt. Und das, obwohl wir drei Grazien doch extra unsere Bücher mit an den Strand genommen haben, merkwürdig… Aber immerhin hab ich ein paar vernünftige Fotos von Glenelg machen können.

Adelaide, 05.04.2011, 11:45h

Patriotisch

Und dann stand am Moana Beach noch eine Flagge, mit der man viel Spaß haben kann…:

Adelaide, 02.04.2011, 23:29h

Surf Day

Wer nach Australien geht, der muss auch surfen, nicht wahr? Gesagt, getan.

Das Prinzip des Surfens ist eigentlich gar nicht so schwierig. Man muss sich so weit nach hinten auf das Board legen, dass die Füße gerade noch drauf sind. Wenn eine Welle naht, versucht man, schon mal in Schwung zu kommen und sobald man merkt, dass sie schiebt, geht es ans Eingemachte Aufstehen. Dazu stützt man den Oberkörper hoch, zieht das rechte Knie unter den Körper (wenn das Brett am rechten Fuß festgemacht ist) und nutzt den linken Fuß dann zum Aufstehen ohne den anderen zu versetzen. Was in der Trockenübung noch so simpel wirkt, ist auf so einem Brett (oder noch schlimmer: auf einem Brett und einer Welle) dann plötzlich ganz schön wackelig – im wahrsten Sinne des Wortes.
Sagen wir: Ich habe eine Menge Wasser geschluckt. Aber ich bin mindestens eine Sekunde lang auf einer Welle geritten – und auf mehreren im Hocken.
Auf jeden Fall hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht. Das nächste Mal denke ich aber daran, um einen Wetsuite mit langen Armen zu bitten, meine Unterarme sind ganz kaputt. Und ich werde morgen einen gewaltigen Muskelkater haben, zwei Stunden im Wasser sind nicht ohne. Aber das war es echt wert!

Adelaide, 02.04.2011, 23:19h

Jetzt ist er weg

Mein Bruder ist wieder weg.

Montag waren wir abends noch mit Freunden in einem Pub nachdem ich den ganzen Tag Vorlesungen hatte, und gestern wollten wir nach seiner Brauereibesichtigung an den Strand, aber wir haben uns irgendwie ganz blöd verpasst – ich hab den ganzen Nachmittag auf ihn gewartet, bin um halb 5 panisch zum Bus gestürzt, lag eine halbe Stunde später neben Mathilde im Sand, hab um 6 dann erfahren, dass er nicht mehr kommen wird und wir haben uns gegen 7 zuhause getroffen. Und erstmal zu dritt beim Inder bestellt.

Heute Mittag habe ich ihn dann in die Bäckerei gezerrt, die australische Pies anbietet – und diesmal hab ich sogar ein Foto gemacht. Die Handykamera verbessert den unappetitlichen Anblick nicht unbedingt (die Pie ist mit Erbsenpürree und Ketchup bedeckt), aber ich habe die brüderliche Bestätigung, dass sie sehr lecker ist.

Danach sind wir noch schnell in den (meinen Recherchen nach) günstigsten Souvenirladen der Stadt gefahren und haben uns um Viertel nach 3 (5 Minuten nach Beginn meines Tutoriums) vor der Uni verabschiedet.
Und jetzt bin ich ein bißchen deprimiert. Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn so vermisse, wir sehen uns ja immerhin sowieso nicht oft seit er in Berlin wohnt. Ich hoffe jedenfalls, er hatte eine schöne Zeit hier.

Adelaide, 30.03.2011, 19:12h

Nicht vorbereitet

Da kann der unorganisierte, völlig offene und nicht voraus geplante Trip ja losgehen… Ich bin nicht vorbereitet!

Adelaide, 30.03.2011, 10:09h

Das siebte Wochenende in Adelaide

Kaum zu glauben, aber ich habe es tatsächlich Mittwoch noch geschafft, ein Kleid für Chiaras und Yues Geburtstagsparty am Freitag zu kaufen, für die wir „fancy“ gekleidet sein sollten. Der Club, den die beiden für ihre Feier ausgesucht hatten, war um 11 Uhr noch komplett leer, also wichen wir auf die International Student Party aus, die zeitgleich stattfand und machten uns da einen schönen, leicht overdressten Abend.

Am Samstag kam mein Bruder leicht verbrannt vom Haifischtauchen zurück (aber glücklicherweise nicht angebissen), während Mathilde und ich einen umfassenden Hausputz veranstalteten. Zur Belohnung habe ich Nudelauflauf gemacht. Von dem waren meine Mitbewohner schon das letzte Mal begeistert (hab’s als deutsche Spezialität verkauft), obwohl ich 3/4 der Milch wegen schlechter Vorbereitung durch Wasser ersetzen musste und -Schande über mich- Salz und Pfeffer vergessen habe. Dafür hab ichs gestern ordentlich anbrennen lassen. Ich fürchte, ich ruiniere den Kochruf der Deutschen hier ein für alle Mal.
Abends habe ich meinen Bruder auf die Abschiedparty von einem Pärchen mitgeschleppt, das in der Exchange Society der Uni viel veranstaltet hat; die beiden flogen heute nach Nottingham. Der englische Pub, in dem sie Farewell sagten, war gut besucht und spielte gute Musik, wir gingen trotzdem schon recht früh, weil wir zu faul waren, die letzte Tram sausen zu lassen.

Heute habe ich dann erstmal mein Tourismus-Assignment online übermittelt (Uni 2.0, ich bin begeistert!) und danach meinem Bruder Adelaide gezeigt – diesmal mit Tageslicht. Wir haben viele Fotos gemacht (siehe unten), er hat einen Souvenirladen leergekauft, wir haben in meiner Lieblingsbäckerei gegessen, die Fußgängerzone unsicher gemacht, beim Portugiesen (furchtbar scharf) gegessen, noch ein bißchen Sightseeing betrieben und vor der Rückfahrt noch einen Kaffee getrunken. Ein schöner Tag!


Die berühmten schwarzen Schwäne von Adelaide


Ein doppeltes Selbstportrait.

Der Brunnen am Victoria Square:

Seit ein paar Tagen stehen überall in der Stadt Klaviere, die mit „Play me!“ beschriftet sind. Wen die Aktion interessiert, kann hier Infos finden. Jedenfalls sind wir unter anderem auf dem Weg zum Victoria Square an einem davon vorbeigekommen. Eine junge Frau hat ihre Einkaufstüten daneben abgestellt und spielte ganz versonnen die Titelmelodie von „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Das war wundervoll.

Adelaide, 27.03.2011, 23:35h

Gebucht

Einen Flug für zwei Personen am 11.04. nach Cairns (one-way), zwei Nächte in einem Hostel in Cairns, eine Tour zum Dschungel bei Cape Tribulation am 12.04. und einen Mietwagen ab dem 13.04. für zwei Wochen. Das Abenteuer kann beginnen!

Adelaide, 27.03.2011, 14:37h

Entdeckungen

Heute mal anstelle der „Crazy“s ein paar Entdeckungen:

  • In nahezu jedem Schreibwarenladen gibt es eine gigantische Scrapbooking-Abteilung. Ich kann doch nicht…? Aber: Die Suche nach einem karierten Block habe ich inzwischen aufgegeben.
  • In den Uni-Hörsälen klappt man sich Tische hoch. So weit so gewöhnlich. Blöd nur: Die rasten nicht ein. Wenn man ihn also nicht schwer genug belegt oder sich Gewicht auf die vordere Seite verlagert, rollt dieser Tisch also einfach in die Versenkung zurück. Das passiert in jeder Vorlesung etwa alle 20 Minuten jemandem.
  • In meinem Makrobuch ist der Konsum von Vegemite eines der beliebtesten Beispiele.
  • Ich suche ja immer noch in jedem Supermarkt nach Sparkling Water – für abgefülltes Leitungswasser zahl ich doch kein Geld. Inzwischen nehme ich allerdings auch Soda Water. Ich hab keine Ahnung, was der Unterschied sein soll, schmeckt beides genau gleich.
  • Überall in der Stadt prangen Schilder mit der Auschrift „Polites“. Ich hab schon den Übersetzer angeschmissen, aber vergeblich. Und ich glaube nicht, dass dort Höflichkeiten verkauft werden. Das muss ich nochmal recherchieren…
  • Kartoffelscheiben am Spieß! Wie geil ist das denn! Muss ich unbedingt noch probieren.
  • Inzwischen ist mir sogar aufgefallen, dass das „F“ in den Fahrplänen unmöglich für „Ferien“ stehen kann… Jetzt muss ich rausfinden, was es stattdessen heißt.

Adelaide, 23.03.2011, 13:22h